Den Palästinensern droht erneute Vertreibung (Nakba): Trump und Netanyahu einig
Dr. Alexander von Paleske --- 1.2. 2025 -
Nach dem dem Angriff der Hamas am 7.10. 2023 aus dem Gaza-Streifen auf Israel mit der Tötung von mehr als 1400 Bewohnern, und als Antwort darauf der Beginn des Krieges Israels gegen die Hamas mit der pausenlosen Bombardierung des Gaza-Streifens durch Israels Luftwaffe und Angriffen mit Bodentruppen, schälte sich alsbald immer deutlicher heraus: Hier geht es nicht darum, nur die Hamas auszuschalten, vielmehr verfolgt Israel andere Kriegsziele, in deren Durchsetzung mehr als 40.000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet und mehr als 100.000 verletzt wurden, fast ausschliesslich Zivilisten und in der Mehrheit Frauen und Kinder..
Schon vorausgesagt
Einen Monat nach Kriegsbeginn, am 9.11. 2023, als die Deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock noch von einem „Recht Israels auf Selbstverteidigung“ redete, hiess es hier :
Es wird immer offensichtlicher: Nach der Komplettzerstörung von Nord-Gaza, und Vertreibung seiner Anwohner in den Süden, soll das Leben in Süd-Gaza so unerträglich wie möglich gemacht werden: keine ausreichende Zufuhr von Lebensmitteln, Wasser, und Arzneien. Dazu Luftangriffe mit Zerstörung der Infrastruktur.
Die Komplettvertreibung der Palästinenser (Nakba), damit die „endgültige Lösung“ des Gaza-Problems, ist offenbar für Israel – neben der Ausschaltung der Hamas – das Hauptziel. Für die Menschen...angesichts der unerträglichen Zustände, soll es letztlich nur einen Ausweg geben: den Gaza-Streifen ganz zu verlassen,
Diese Voraussage hat sich nun mit aller Deutlichkeit bestätigt. Zwar hat Netanyahu niemals zugegeben, dass dies sein Hauptziel war und ist , denn immer hiess es: die Hamas solle durch diese Angriffe vernichtet werden,, aber die Fakten sprechen für sich:
- 85% aller Gebäude in Gaza sind zerstört oder zumindest unbewohnbar.
- Eine Infrastruktur wie Wasserversorung, Elektrizität, Krankenhäuser, Schulen, Universitäten gibt es nicht mehr.
- Radikale israelische Siedler haben schon konkrete Pläne geschmiedet, wie sie das Gaza-Gebiet nach Vertreibung der Palästinenser „besiedeln““ wollen.
Hoffnung enttäuscht
Netanyahu hatte offenbar bisher gehofft, die Palästinenser würden aus lauter Verzweiflung, um den ständigen Bombenangriffen auch auf sogenannte „safe areas“ versuchen, nach Ägypten zu fliehen. Das konnten und wollten sie jedoch nicht.
Zur Zeit gibt es immerhin einen fragilen Waffenstillstand mit Austausch der israelischen Geiseln gegen in Israel und der Westbank inhaftierte Palästinenser.
Umsiedlung als Lösung
Nun schlägt US-Präsident Donald Trump – ganz in Netanyahus Sinn – keine Zwei-Staaten-Lösung mehr vor, stattdessen eine Umsiedlung - eine zweite Nakba. Die erste Nakba, die Erstvertreibung der Palästinenser, fand nach der Teilung Palästinas und Gründung Israels 1948 statt. Die Palästinenserinnen und Palästinenser flohen in den Gaza-Sreifen, die Westbank, in den Libanon und nach Jordanien.
Die in Gaza lebenden rund 2,4 Millionen Menschen sollten, so Trump, an "sicherere" Orte wie Ägypten oder Jordanien gebracht werden.
Trump begründet seinen Vorschlag damit, der Gaza-Streifen sei (nach Israels Bombenangriffen) nicht wieder bewohnbar, sondern ein „Abrissgebiet, deren Trümmerräumung alleine mehre Jahre dauern würde, wörtlich:
„Fast alles werde abgerissen, und die Menschen sterben dort., Also wolle er lieber mit einigen arabischen Nationen zusammenarbeiten, und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein.“
In das gleiche Horn tutete der US- Sonderbotschafter Steve Witkoff gestern:
„Der Wiederaufbau des vom Krieg verwüsteten Gebiets könnte nach seiner Einschätzung zwischen zehn und 15 Jahren dauern.
Von der Infrastruktur in dem abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer sei fast nichts mehr übrig. Allein der Abriss und die Beseitigung der Trümmer würden fünf Jahre in Anspruch nehmen."
Und weiter:
„Die Bewertung der möglichen Auswirkungen der vielen Tunnel unter dem Gazastreifen auf den Bau neuer Fundamente könne weitere Jahre dauern.“
Grober Unfug
Natürlich ist das grober Unfug. Es sind schon ganz andere Trümmerfelder in überschaubarer Zeit beseitigt worden und ein Wiederaufbau mit heutigen technischen Mitteln könnte in wesentlich kürzerer Zeit brewerkstelligt worden. Erinnert sei an die völlig zerbombten Städte Deutschlands im 2. Weltkrieg und deren Wiederaufbau mit Hilfe des Marshallplanes.
Kein Interesse an Verbleib
Die USA haben aber - genau so wenig wie Israel - ein Interesse daran, dass die Palästinenser im Gaza-Streifen verbleiben. Trump wird deshalb auch keinerlei Mittel für einen Wiederaufbau bereitstellen, andere westliche Länder dürften ihm folgen.
Rechtsradikale fordern Zustimmung zum Vertreibungsplan
In Israel stösst der Vorschlag Trumps auf breite Zustimmung bei den Rechtsradikalen. So schrieb der Finanzminister Bezalel Smotrich in einem Beitrag auf der Plattform X,
„
„die Idee, den Palästinensern zu helfen, andere Orte zu finden, um neue, gute Leben zu beginnen, ist großartig. Er werde mit Premier Benjamin Netanjahu darauf hinarbeiten".
Der rechtsradikalë Ex-Polizeiminister Ben-Gvir, der wegen der Waffenruhe im Gazastreifen aus der Regierung Netanyahus zurückgetreten war, verkündete zustimmend:
„Trumps Einlassung gibt Israel grünes Licht, um die freiwillige Auswanderung voranzutreiben. Wenn der Präsident der größten Supermacht es selbst vorschlägt, sollte die israelische Regierung es umsetzen.“
Als wenn es nicht von Beginn des israelischen Bombenterrors an das Ziel der israelischen Regierung die Vertreibung der Palästinenser gvewesen wäre.
Umsiedlung strikt abgelehnt
Jordanien und Ägypten haben den Plan der Umsiedlung in ihr Staatsgebiet bereits empört zurückgewiesen, in Ägypten fanden bereits Demonstrationen gegen diese Umsiedlungspläne statt.
Als nächstes die Westbank
Die Vertreibung der Palästinenser soll offenbar keinesweg mit dem Gazastreifen enden. Vielmehr zeichnet sich als Endziel ab: die Vetreibung der Palästinenserinnen und Palästinenser auch aus Ost-Jerusalem, und dem von Israel seit 1967 besetzten Westjordanland. Kaum anders sind die Militäreinsätze dort mit Zerstörung oder Teilzerstörung der Infrastruktur zu deuten.
Hinzu kommt der tägliche Terror gegen die palästinensischen Bauern, die von bewaffneten radikalen israelischen Siedlern von ihrem Land vertrieben und deren Vieh gestohlen wird. Die israelische Armee schaut diesem kriminellen Treiben derweil tatenlos zu.
Als wäre das noch nicht genug, so hat Israel viele neue Strassensperren und Kontrollpunkte im Westjordanland errichtet, die passiert werden müsen, und damit die Bewegungsfreiheit der Bewohner weiter drastisch eingeschränkt..
Wie schon im Gaza Streifen zuvor, soll das Leben der Palästinenserinnen und Palästinenser so unerträglich wie nur möglich gemacht werden. Perspektivisch sollen sie dann nach Jordanien umgesiedelt werden.
Düstere Zukunft
Die Zukunft ist düster, und Israel wird natürlich keinen Frieden im Gaza Streifen wollen, bis das Kriegsziel der Vertreibung erreicht ist. Mit dem Bruch des Waffenstillstandes muss daher früher oder später gerechnet werden.
Nach dem dem Angriff der Hamas am 7.10. 2023 aus dem Gaza-Streifen auf Israel mit der Tötung von mehr als 1400 Bewohnern, und als Antwort darauf der Beginn des Krieges Israels gegen die Hamas mit der pausenlosen Bombardierung des Gaza-Streifens durch Israels Luftwaffe und Angriffen mit Bodentruppen, schälte sich alsbald immer deutlicher heraus: Hier geht es nicht darum, nur die Hamas auszuschalten, vielmehr verfolgt Israel andere Kriegsziele, in deren Durchsetzung mehr als 40.000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet und mehr als 100.000 verletzt wurden, fast ausschliesslich Zivilisten und in der Mehrheit Frauen und Kinder..
Schon vorausgesagt
Einen Monat nach Kriegsbeginn, am 9.11. 2023, als die Deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock noch von einem „Recht Israels auf Selbstverteidigung“ redete, hiess es hier :
Es wird immer offensichtlicher: Nach der Komplettzerstörung von Nord-Gaza, und Vertreibung seiner Anwohner in den Süden, soll das Leben in Süd-Gaza so unerträglich wie möglich gemacht werden: keine ausreichende Zufuhr von Lebensmitteln, Wasser, und Arzneien. Dazu Luftangriffe mit Zerstörung der Infrastruktur.
Die Komplettvertreibung der Palästinenser (Nakba), damit die „endgültige Lösung“ des Gaza-Problems, ist offenbar für Israel – neben der Ausschaltung der Hamas – das Hauptziel. Für die Menschen...angesichts der unerträglichen Zustände, soll es letztlich nur einen Ausweg geben: den Gaza-Streifen ganz zu verlassen,
Diese Voraussage hat sich nun mit aller Deutlichkeit bestätigt. Zwar hat Netanyahu niemals zugegeben, dass dies sein Hauptziel war und ist , denn immer hiess es: die Hamas solle durch diese Angriffe vernichtet werden,, aber die Fakten sprechen für sich:
- 85% aller Gebäude in Gaza sind zerstört oder zumindest unbewohnbar.
- Eine Infrastruktur wie Wasserversorung, Elektrizität, Krankenhäuser, Schulen, Universitäten gibt es nicht mehr.
- Radikale israelische Siedler haben schon konkrete Pläne geschmiedet, wie sie das Gaza-Gebiet nach Vertreibung der Palästinenser „besiedeln““ wollen.
Hoffnung enttäuscht
Netanyahu hatte offenbar bisher gehofft, die Palästinenser würden aus lauter Verzweiflung, um den ständigen Bombenangriffen auch auf sogenannte „safe areas“ versuchen, nach Ägypten zu fliehen. Das konnten und wollten sie jedoch nicht.
Zur Zeit gibt es immerhin einen fragilen Waffenstillstand mit Austausch der israelischen Geiseln gegen in Israel und der Westbank inhaftierte Palästinenser.
Umsiedlung als Lösung
Nun schlägt US-Präsident Donald Trump – ganz in Netanyahus Sinn – keine Zwei-Staaten-Lösung mehr vor, stattdessen eine Umsiedlung - eine zweite Nakba. Die erste Nakba, die Erstvertreibung der Palästinenser, fand nach der Teilung Palästinas und Gründung Israels 1948 statt. Die Palästinenserinnen und Palästinenser flohen in den Gaza-Sreifen, die Westbank, in den Libanon und nach Jordanien.
Die in Gaza lebenden rund 2,4 Millionen Menschen sollten, so Trump, an "sicherere" Orte wie Ägypten oder Jordanien gebracht werden.
Trump begründet seinen Vorschlag damit, der Gaza-Streifen sei (nach Israels Bombenangriffen) nicht wieder bewohnbar, sondern ein „Abrissgebiet, deren Trümmerräumung alleine mehre Jahre dauern würde, wörtlich:
„Fast alles werde abgerissen, und die Menschen sterben dort., Also wolle er lieber mit einigen arabischen Nationen zusammenarbeiten, und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein.“
In das gleiche Horn tutete der US- Sonderbotschafter Steve Witkoff gestern:
„Der Wiederaufbau des vom Krieg verwüsteten Gebiets könnte nach seiner Einschätzung zwischen zehn und 15 Jahren dauern.
Von der Infrastruktur in dem abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer sei fast nichts mehr übrig. Allein der Abriss und die Beseitigung der Trümmer würden fünf Jahre in Anspruch nehmen."
Und weiter:
„Die Bewertung der möglichen Auswirkungen der vielen Tunnel unter dem Gazastreifen auf den Bau neuer Fundamente könne weitere Jahre dauern.“
Grober Unfug
Natürlich ist das grober Unfug. Es sind schon ganz andere Trümmerfelder in überschaubarer Zeit beseitigt worden und ein Wiederaufbau mit heutigen technischen Mitteln könnte in wesentlich kürzerer Zeit brewerkstelligt worden. Erinnert sei an die völlig zerbombten Städte Deutschlands im 2. Weltkrieg und deren Wiederaufbau mit Hilfe des Marshallplanes.
Kein Interesse an Verbleib
Die USA haben aber - genau so wenig wie Israel - ein Interesse daran, dass die Palästinenser im Gaza-Streifen verbleiben. Trump wird deshalb auch keinerlei Mittel für einen Wiederaufbau bereitstellen, andere westliche Länder dürften ihm folgen.
Rechtsradikale fordern Zustimmung zum Vertreibungsplan
In Israel stösst der Vorschlag Trumps auf breite Zustimmung bei den Rechtsradikalen. So schrieb der Finanzminister Bezalel Smotrich in einem Beitrag auf der Plattform X,
„
„die Idee, den Palästinensern zu helfen, andere Orte zu finden, um neue, gute Leben zu beginnen, ist großartig. Er werde mit Premier Benjamin Netanjahu darauf hinarbeiten".
Der rechtsradikalë Ex-Polizeiminister Ben-Gvir, der wegen der Waffenruhe im Gazastreifen aus der Regierung Netanyahus zurückgetreten war, verkündete zustimmend:
„Trumps Einlassung gibt Israel grünes Licht, um die freiwillige Auswanderung voranzutreiben. Wenn der Präsident der größten Supermacht es selbst vorschlägt, sollte die israelische Regierung es umsetzen.“
Als wenn es nicht von Beginn des israelischen Bombenterrors an das Ziel der israelischen Regierung die Vertreibung der Palästinenser gvewesen wäre.
Umsiedlung strikt abgelehnt
Jordanien und Ägypten haben den Plan der Umsiedlung in ihr Staatsgebiet bereits empört zurückgewiesen, in Ägypten fanden bereits Demonstrationen gegen diese Umsiedlungspläne statt.
Als nächstes die Westbank
Die Vertreibung der Palästinenser soll offenbar keinesweg mit dem Gazastreifen enden. Vielmehr zeichnet sich als Endziel ab: die Vetreibung der Palästinenserinnen und Palästinenser auch aus Ost-Jerusalem, und dem von Israel seit 1967 besetzten Westjordanland. Kaum anders sind die Militäreinsätze dort mit Zerstörung oder Teilzerstörung der Infrastruktur zu deuten.
Hinzu kommt der tägliche Terror gegen die palästinensischen Bauern, die von bewaffneten radikalen israelischen Siedlern von ihrem Land vertrieben und deren Vieh gestohlen wird. Die israelische Armee schaut diesem kriminellen Treiben derweil tatenlos zu.
Als wäre das noch nicht genug, so hat Israel viele neue Strassensperren und Kontrollpunkte im Westjordanland errichtet, die passiert werden müsen, und damit die Bewegungsfreiheit der Bewohner weiter drastisch eingeschränkt..
Wie schon im Gaza Streifen zuvor, soll das Leben der Palästinenserinnen und Palästinenser so unerträglich wie nur möglich gemacht werden. Perspektivisch sollen sie dann nach Jordanien umgesiedelt werden.
Düstere Zukunft
Die Zukunft ist düster, und Israel wird natürlich keinen Frieden im Gaza Streifen wollen, bis das Kriegsziel der Vertreibung erreicht ist. Mit dem Bruch des Waffenstillstandes muss daher früher oder später gerechnet werden.
onlinedienst - 1. Feb, 17:38 Article 62x read