US-Präsident Donald Trump, MAGA-Quark, und “Kollateralschäden” in einkommensschwachen Ländern (Dritte Welt)
Dr. Alexander von Paleske --- 22.4. 2025 -
Der US-Präsident macht das Leben eigentlich nur für Comedians problemlos -sie brauchen einfach nur seine Statements 1:1 kopieren und mit etwas Sachverstand konfrontieren und schon zeigt sich die nahezu grenzenlose Torheit und Scharlatanerie dieses Herrn.
Zölle statt Enkommensteuer
So wurde gestern (21.4.) ein Interview bekannt, indem er behauptete, die von ihm verhängten, und nur vorübergehend ausgesetzten Zölle,würden in den USA die Einkommensteuer ersetzen – eine der wichtigsten Steuerquellen in den USA.
Vorstellungen eines “verdammten Schwachkopfs”
So stellt sich der neue US Präsident vor, wie er sein Land in ein Schlaraffenland verwandelt werden kann: die Finanzierung der Staatsausgaben wird durch Länder, die in die USA exportieren wollen, über die Zollabgeben bewerkstelligt, so wie im Mittelalter Fürsten mit der Erhebung von Wege- und Brückenzöllen ihre Schatullen und Kriegskassen füllten. MAGA also mit Vorwärts durch Rückwärts.
Dass – nicht nur nebenbei – :
- diese Zollabgaben die Güter in den USA verteuern und damit die Inflation antreiben,
- ebenso viele Produkte gar nicht oder nicht mehr im erforderlichen Umfang in den USA hergestellt werden können,
scheint diesem von Rachsucht und Unwissenheit geplagten Narzissten glatt entgangen zu sein.
Die Kommentare zu diesem Interview liessen auch nicht lange auf sich warten: Trump wird auf Elon Musks Trumps Plattform X als “verdammter Schwachkopf“ bezeichnet.
Vor dem goldenen Zeitalter der Crash
Bevor das von Trump angekündigte Goldene Zeitalter für die USA beginnen konnte, kam dank seiner Politik erst einmal der Absturz an den Börsen, also Kursverluste bei Wertpapieren, in die viele US-Bürger der Ober- aber auch und gerade der Mittelschicht ihre Ersparnisse investiert haben besispielsweise als Altersvorsorge . Eine Talfahrt, die auch gestern ( 21.4.) munter weiterging, und deren Ende - bisher - noch gar nicht abzusehen ist.
Flankiert wurde dieser finanzpolitische MAGA-Quark von einer brutalen Reduzierung der Staatsausgben mit Entlassungen Tausender Staatsbediensteter durch seinen "Kettensäger" Elon Musk, dem aber mittlerweile wohl dämmert, dass sich seine Aktionen auch negativ auf die Verkufszahlen seines Tesla-Elektromobils auswirken.
Woanders noch schlimmer
Noch heftiger als in den USA und in weestlichen Ländern wirken sich die Massnahmen Trumps in den Niedrig-Einkommen-Ländern (Dritte Welt) aus, weil dort sehr viele Programme im Kampf gegen HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria, aber auch gegen die sich jetzt ausbreitende Seuche M-POX-Seuche, früher auch Affenpocken genannt.
Die US-Hilfsorganisation US-Aid, die das Duo infernale Trump/Musk als eine der ersten Amtshandlungen schlossen, wie auch PEPFAR und der von finanziellen Zuwendungen der Geberländer abhängige Global Fund zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria sind nun betroffen.
Alle drei Organisationen spielen eine wichtige Rolle, insbesondere in der Bekämpfung der Tuberkulose. Eine Krankheit, die in Deutschland eine völlig untergeordnete Rolle spielt, hauptsächlich sind Migranten davon betroffen, die aber weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten mit der höchten Todeszahl gehört. Mehr als 10 Millionen Menschen litten 2024 an der Tuberkulose, und 1,25 Millionen sind daran verstorben.
Bei 400.000 Patienten lagen resistente TB-Bakterien vor, gegen eines oder mehre der Standardmedikamente.
Die Todesrate in dieser Patientengruppe liegt bei 40% und mehr, die Behandlung dieser Patienten dauert länger und ist nicht unerheblich teurer.
Die nun von Trump und Musk abgeschaffte Hilfsorganisation US-AID unterstützte viele Programme zur Diagnose und Behandlung von Tuberkulose, HIV-AIDS und Malaria die nun nicht fortgeführt werden können.
US-AID hatte zur Durchführung ihrer Programme 32,5 Milliarden US Dollar rund 29 Milliarden Euro zur Verfügung und hocheffektiv eingesetzt, nicht nur in Afrika, sondern auch in der Ukraine und Jordanien.
Der Kollaps dieser Programme wird dazu führen, dass auch die Tuberkulose sich weiter ausbreitet, statt zurückgedrängt zu werden.
Gleiches gilt für die Immunschwächekrankheit HIV-AIDS. Durch die konsequente Behandlung gelang es nicht nur den Patienten eine fast normale Lebenserwartung zu ermöglichen, sondern auch die Weiterverbreitung - dank der Virusunterdrückung in betroffenen Patienten - zu verhindern. Die so erzielten Erfolge sprechen für sich. Gleiches gilt für die Expositionsprophylaxe.
Auch das PEPFAR-Programm ist gefährdet, und der Global Fund ist von Hilfsgeldern abhängig, die USA waren bisher das Hauptgeberland.
Parallel dazu haben Deutschland, Frankreich und Grossbritannien iohre Hilfsprogramme zurückgefahren, und das wird, angesichts knapper Kassen, unter der Regierung Merz/Klingbeil nicht besser werden, ganz im Gegenteil!
Zweifellos haben manche Länder mit dem USAID- Programmen und denen anderer Hilfsorganisationen sich gut eingerichtet, und, solange Hilfsgeldetr flossen, nicht darüber nachgedacht, die Gelder für diese Programme a la long selbst bereitzustellen. Manche – aber nicht alle!.
Beispiel Lesotho
Allerdings sind nicht wenige Staaten, wie auch Lesotho, ein afrikanisches Land, von dem Trump noch nie gehört hatte, und über das er sich lustig machte, Opfer von Trumps Zollpolitik: Die Exporte drohen einzubrechen, und an Selbstversorgung mit Medikamenten ist dann gar nicht mehr zu denken. Das trifft insbesondere auch für Lesotho zu, dessen Textilexporte in die USA rund 25% des GDP ausmachen.
Auswirkungen auf Konflikte
Heftig wirkt sich die Ablenkung durch Trumps Chaos-Politik auch auf Konflikte wie den Krieg im Ostkongo aus. Dort hat der kriegs- und machtlüsterne ruandische Autokrat Paul Kagame seine langgehegten Eroberungsträume nahezu verwirklicht: die von ihm ausgerüstete Tutsi-Terror-“Befreiungsarmee” M23 hat den entscheidenden Durchbruch erzielt, und die Provinzen Nord und Süd Kivu des Nachbarlandes DRC (Demokratische Republik Kongo) unter ihre Kontrolle gebracht, nachdem bisher alle Versuche, die ausserordentlich rohstoffreichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo, Nord- und Süd Kivu, unter seine Kontrolle zu bringen gescheitert waren.
Diese bis dato gescheiterten Eroberungsversuche starteten im zweiten Kongokrieg von 1998 – 2003, in dem direkt und durch indirekte Kriegsfolgen Millionen Menschen ums Leben kamen, zumeist Zivilisten.
Sie setzten sich fort über die CNDP, und schliesslich M23. Alles Handlanger Ruandas, immer unter dem vorgeschobenen Pretext, die Tutsi Minderheit, die weniger als 10% ausmacht, werde dort unterdrückt, und die Hutu-Rebellen seien eine Gefahr für Ruanda.
Nun steht Kagame vor dem Ziel. Wiederum mussten Tausende Zivilisten für den Machthunger und Expansionismus des ruandischen Autokraten sterben.
Freie Hand für Terror und Kriegsverbrechen
Das ist noch nicht alles: Trump lässt Israel freie Hand bei der Terrorisierung der Palästinenser im Westjordanland, und den Kriegsverbrechen in Gaza.
Nix mit Frieden bisher
Von dem vollmundig angekündigten Frieden im Krieg Russlands mit der Ukranine, den wollte er ja in 24 Stunden nach seiner Amtsübernahme beenden, ist nicht viel zu sehen. 24 Stunden sind jedenfalls bisher schon eine sehr lange Zeit.
Der russische Präsident Putin hat natürlich gleich erkannt, das er Trump schon dadurch schwächen kann, indem er einen Friedensschluss verzögert, Verhandlungen in die Länge zieht und Trump so seine Versprechungen nicht einlösen kann – vorläufig jedenfalls.
Zynisch könnte man sagen: wir sind gespannt darauf, was diesem Herrn im Weissen Haus noch so alles einfällt.
Der US-Präsident macht das Leben eigentlich nur für Comedians problemlos -sie brauchen einfach nur seine Statements 1:1 kopieren und mit etwas Sachverstand konfrontieren und schon zeigt sich die nahezu grenzenlose Torheit und Scharlatanerie dieses Herrn.
Zölle statt Enkommensteuer
So wurde gestern (21.4.) ein Interview bekannt, indem er behauptete, die von ihm verhängten, und nur vorübergehend ausgesetzten Zölle,würden in den USA die Einkommensteuer ersetzen – eine der wichtigsten Steuerquellen in den USA.
Vorstellungen eines “verdammten Schwachkopfs”
So stellt sich der neue US Präsident vor, wie er sein Land in ein Schlaraffenland verwandelt werden kann: die Finanzierung der Staatsausgaben wird durch Länder, die in die USA exportieren wollen, über die Zollabgeben bewerkstelligt, so wie im Mittelalter Fürsten mit der Erhebung von Wege- und Brückenzöllen ihre Schatullen und Kriegskassen füllten. MAGA also mit Vorwärts durch Rückwärts.
Dass – nicht nur nebenbei – :
- diese Zollabgaben die Güter in den USA verteuern und damit die Inflation antreiben,
- ebenso viele Produkte gar nicht oder nicht mehr im erforderlichen Umfang in den USA hergestellt werden können,
scheint diesem von Rachsucht und Unwissenheit geplagten Narzissten glatt entgangen zu sein.
Die Kommentare zu diesem Interview liessen auch nicht lange auf sich warten: Trump wird auf Elon Musks Trumps Plattform X als “verdammter Schwachkopf“ bezeichnet.
Vor dem goldenen Zeitalter der Crash
Bevor das von Trump angekündigte Goldene Zeitalter für die USA beginnen konnte, kam dank seiner Politik erst einmal der Absturz an den Börsen, also Kursverluste bei Wertpapieren, in die viele US-Bürger der Ober- aber auch und gerade der Mittelschicht ihre Ersparnisse investiert haben besispielsweise als Altersvorsorge . Eine Talfahrt, die auch gestern ( 21.4.) munter weiterging, und deren Ende - bisher - noch gar nicht abzusehen ist.
Flankiert wurde dieser finanzpolitische MAGA-Quark von einer brutalen Reduzierung der Staatsausgben mit Entlassungen Tausender Staatsbediensteter durch seinen "Kettensäger" Elon Musk, dem aber mittlerweile wohl dämmert, dass sich seine Aktionen auch negativ auf die Verkufszahlen seines Tesla-Elektromobils auswirken.
Woanders noch schlimmer
Noch heftiger als in den USA und in weestlichen Ländern wirken sich die Massnahmen Trumps in den Niedrig-Einkommen-Ländern (Dritte Welt) aus, weil dort sehr viele Programme im Kampf gegen HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria, aber auch gegen die sich jetzt ausbreitende Seuche M-POX-Seuche, früher auch Affenpocken genannt.
Die US-Hilfsorganisation US-Aid, die das Duo infernale Trump/Musk als eine der ersten Amtshandlungen schlossen, wie auch PEPFAR und der von finanziellen Zuwendungen der Geberländer abhängige Global Fund zur Bekämpfung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria sind nun betroffen.
Alle drei Organisationen spielen eine wichtige Rolle, insbesondere in der Bekämpfung der Tuberkulose. Eine Krankheit, die in Deutschland eine völlig untergeordnete Rolle spielt, hauptsächlich sind Migranten davon betroffen, die aber weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten mit der höchten Todeszahl gehört. Mehr als 10 Millionen Menschen litten 2024 an der Tuberkulose, und 1,25 Millionen sind daran verstorben.
Bei 400.000 Patienten lagen resistente TB-Bakterien vor, gegen eines oder mehre der Standardmedikamente.
Die Todesrate in dieser Patientengruppe liegt bei 40% und mehr, die Behandlung dieser Patienten dauert länger und ist nicht unerheblich teurer.
Die nun von Trump und Musk abgeschaffte Hilfsorganisation US-AID unterstützte viele Programme zur Diagnose und Behandlung von Tuberkulose, HIV-AIDS und Malaria die nun nicht fortgeführt werden können.
US-AID hatte zur Durchführung ihrer Programme 32,5 Milliarden US Dollar rund 29 Milliarden Euro zur Verfügung und hocheffektiv eingesetzt, nicht nur in Afrika, sondern auch in der Ukraine und Jordanien.
Der Kollaps dieser Programme wird dazu führen, dass auch die Tuberkulose sich weiter ausbreitet, statt zurückgedrängt zu werden.
Gleiches gilt für die Immunschwächekrankheit HIV-AIDS. Durch die konsequente Behandlung gelang es nicht nur den Patienten eine fast normale Lebenserwartung zu ermöglichen, sondern auch die Weiterverbreitung - dank der Virusunterdrückung in betroffenen Patienten - zu verhindern. Die so erzielten Erfolge sprechen für sich. Gleiches gilt für die Expositionsprophylaxe.
Auch das PEPFAR-Programm ist gefährdet, und der Global Fund ist von Hilfsgeldern abhängig, die USA waren bisher das Hauptgeberland.
Parallel dazu haben Deutschland, Frankreich und Grossbritannien iohre Hilfsprogramme zurückgefahren, und das wird, angesichts knapper Kassen, unter der Regierung Merz/Klingbeil nicht besser werden, ganz im Gegenteil!
Zweifellos haben manche Länder mit dem USAID- Programmen und denen anderer Hilfsorganisationen sich gut eingerichtet, und, solange Hilfsgeldetr flossen, nicht darüber nachgedacht, die Gelder für diese Programme a la long selbst bereitzustellen. Manche – aber nicht alle!.
Beispiel Lesotho
Allerdings sind nicht wenige Staaten, wie auch Lesotho, ein afrikanisches Land, von dem Trump noch nie gehört hatte, und über das er sich lustig machte, Opfer von Trumps Zollpolitik: Die Exporte drohen einzubrechen, und an Selbstversorgung mit Medikamenten ist dann gar nicht mehr zu denken. Das trifft insbesondere auch für Lesotho zu, dessen Textilexporte in die USA rund 25% des GDP ausmachen.
Auswirkungen auf Konflikte
Heftig wirkt sich die Ablenkung durch Trumps Chaos-Politik auch auf Konflikte wie den Krieg im Ostkongo aus. Dort hat der kriegs- und machtlüsterne ruandische Autokrat Paul Kagame seine langgehegten Eroberungsträume nahezu verwirklicht: die von ihm ausgerüstete Tutsi-Terror-“Befreiungsarmee” M23 hat den entscheidenden Durchbruch erzielt, und die Provinzen Nord und Süd Kivu des Nachbarlandes DRC (Demokratische Republik Kongo) unter ihre Kontrolle gebracht, nachdem bisher alle Versuche, die ausserordentlich rohstoffreichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo, Nord- und Süd Kivu, unter seine Kontrolle zu bringen gescheitert waren.
Diese bis dato gescheiterten Eroberungsversuche starteten im zweiten Kongokrieg von 1998 – 2003, in dem direkt und durch indirekte Kriegsfolgen Millionen Menschen ums Leben kamen, zumeist Zivilisten.
Sie setzten sich fort über die CNDP, und schliesslich M23. Alles Handlanger Ruandas, immer unter dem vorgeschobenen Pretext, die Tutsi Minderheit, die weniger als 10% ausmacht, werde dort unterdrückt, und die Hutu-Rebellen seien eine Gefahr für Ruanda.
Nun steht Kagame vor dem Ziel. Wiederum mussten Tausende Zivilisten für den Machthunger und Expansionismus des ruandischen Autokraten sterben.
Freie Hand für Terror und Kriegsverbrechen
Das ist noch nicht alles: Trump lässt Israel freie Hand bei der Terrorisierung der Palästinenser im Westjordanland, und den Kriegsverbrechen in Gaza.
Nix mit Frieden bisher
Von dem vollmundig angekündigten Frieden im Krieg Russlands mit der Ukranine, den wollte er ja in 24 Stunden nach seiner Amtsübernahme beenden, ist nicht viel zu sehen. 24 Stunden sind jedenfalls bisher schon eine sehr lange Zeit.
Der russische Präsident Putin hat natürlich gleich erkannt, das er Trump schon dadurch schwächen kann, indem er einen Friedensschluss verzögert, Verhandlungen in die Länge zieht und Trump so seine Versprechungen nicht einlösen kann – vorläufig jedenfalls.
Zynisch könnte man sagen: wir sind gespannt darauf, was diesem Herrn im Weissen Haus noch so alles einfällt.
onlinedienst - 22. Apr, 16:04 Article 64x read