Iran-Israel: Waffenstillstand ohne Frieden, bestenfalls Rückkehr zum Low Level Krieg.

Dr. Alexander von Paleske ----- 24.6. 2025 -
Nach dem massiven Bombenangriff der USA auf die iranischen Atomanlagen, und der symbolischen Antwort des Iran darauf mit einem Angriff auf die US-Basis in Katar, hat der US Präsident Trump einen Waffenstillstand angeordnet. Kein Deal, sondern ein Befehl.

Nicht in Israels Interesse

Das entspricht allerdings kaum dem Interesse Israels, aber Netanyahu muss sich fügen, nachdem die USA mit ihren Bombenangriffen ein Hauptziel des israelischen Angriffs gegen den Iran erfüllt haben: Die Zerstörung der iranischen Nuklearanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan.

Kein Regimewechsel von aussen - vorerst

Ein weiteres Ziel des Angriffskrieges, wenn auch kürzlich erst offen ausgesprochen: Ein Regimewechsel im Iran, um mit einer anderen Regierung zum einem Friedensschluss zu kommen.

Dafür gibt es jedoch zur Zeit keinerlei Hinweise: Die Regierung in Teheran sitzt weiter fest im Sattel. Die Opposition ist schwach, und der im Exil lebende Sohn des verjagten Schahs Mohammad Reza Pahlevi kaum eine attraktive Alternative.

Ziel weiterhin: Atommacht

Der Iran wird nach den Angriffen Israels und der USA weiter - und verstärkt - danach streben, Atommacht zu werden. Zeit genug hatte die Regierung ja offenbar, um 400 kg angereichertes Uran rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

Auch wenn der Iran das selbst in absehbarer Zeit nicht anreichern kann: Das könnte Nordkorea besorgen, oder dem Iran gleich Nuklear- Sprengköpfe verkaufen, wie es der ehemalige russische Präsident Dmitry Medvedev heute anregte.

Nicht ausreichend geschützt
Der Krieg hat zudem gezeigt, dass die als nahezu unüberwindbar geltende Flugabwehr Israels nicht in der Lage war, alle Raketen des Iran abzuschiessen. So konnte noch beträchtlicher Schaden angerichtet werden.

Weiter Krieg
Damit kann es als wahrscheinlich gelten, dass der Low-Level-Krieg zwischen beiden Ländern weitergeht, mit Attentaten auf iranische Militárs und Revolutionswächter, Raketeningenieure und Atonmwissenschaftler, und Attentate im Auftrag Teherans innerhalb und ausserhalb Israels.

Frieden nur wenn...
Es kann nur Frieden geben, wenn es Frieden mit der palästinensischen Bevölkerung gibt, also die Zwei-Staaten-Lösung, nicht aber die erneute Nakba, die Vertreibung der Palästinenser in ein anderes arabisches Lands, z.B. Syrien.

Ein Friede mit den Palästinensern war schon einmal sehr nahe, aber dann wurde der israelische Premier Jitzchak Rabin von einem rechtsradikalen Israeli ermordet, Benyamin Netanyahu wurde Premier, und ist es mit Unterbrechungen bis heute.

Netanyahu hat systematisch die unter Rabin ausgehandelten Oslo I und II Abkommen sabotiert.. Für ihn kommt eine Zwei-Staaten-Lösung nicht in Frage.

Ziel: Eretz Israel
Netanyahus Ziel ist Gross-Israel, Eretz Israel, da ist er sich mit seinen rechtsradikalen und ultraorthodoxen Koalitionspartnern völlig einig. Das bedeutet:

- die komplette Zerstörung Gazas, mit dem Terror gegen die Zivilbevölkerung dort, ohne dass dadurch die noch verbliebenen Geiseln befreit werden, oder die Hamas besiegt wird

- die Ausweitung der völkerrechtlich illegalen Siedlungspolitik Israels.

- schliesslich die Annexion der Westbank.

- die Beschlagnahme von noch mehr Häusern in Ost-Jerusalem mit fadenschenigen Rechtfertigungen

werden nicht nur fortgesetzt, letztlich sollen die Palästinenser von dort vertrieben werden.. Der Traum von Gross Israel als reiner Judenstaat soll so in Erfüllung gehen.

Die Rechtfertigung:

Als Rechtfertigung wird genannt:

- Gott hat uns das Land versprochen

- Wir waren vor 2000 Jahren schon einmal da.

Argumente, die keiner völkerrechtlichen Prüfung standhalten, die bestenfalls in eine drittklassige Comedy-Show passen, aber für die Palästinenser ist es bitterer Ernst: Terror und Gewalt durch radikale Siedler jeden Tag, Terrorangriffe auf Gaza und in Gaza. Man kánn es auch als den brutalen Versuch der Lösung der Palästinenserfrage bezeichnen

Längst Frieden
Mit dem von Jitzchak Rabin vereinbarten Friedensprozess hätte Israel längst Frieden gehabt, aber eben unter Gebietsabtretungen.Das wollte und hat Netanyahu mit seinen Mitstreitern zu verhindern gewusst.

Mit einem vereinbarten Frieden hätte der Iran letztlich seinen Einfluss verloren, denn dessen propagandistisches Staatsziel, mit dem er die Bevölkerung unter Khomeini und seinem Nachfolger Khamenei zu vereinen suchte, war die Zerstörung und Auslöschung Israels. Wenn aber die Palästinenser das selbst nicht mehr gewollt hätten, dann hätte der Iran sein Staatsziel verloren.

Die Hamas ist seinerzeit, auch das sollte nicht vergessen werden, von Israel "gefüttert" worden, als sie eine islamistische aber noch keine Terrororganisation war. Ziel: die säkularen Palästinenser unter Yassir Arafat zu schwächen.

Ein Irrglaube

Netanyahu glaubt ganz offensichtlich, mit Gewalt und Vertreibung sich Frieden sichern zu können. Das dúrfte sich als Irrglaube herausstellen. Auch mit Ägypten wurde nur durch ein Friedensabkommen, und vollständige Rückgabe des Sinai, Frieden zwischen den beiden Staaten geschaffen.

Dier Erfahrungen der letzten Jahre haben zudem gezeigt: Regime Change im Irak 2003, in Afghanistan ab 2002, in Libyen 2010 und der Versuch des Regime Changes in Syrien ab 2011 hat nur zu Chaos und Blutvergiessen geführt. Eine stabile demokratisch gewählte Regierung hat es als Folge in keinem der betroffenen Länder gegeben.

Warum sollte es im Iran mit seinen vielen Ethnien anders sein?
onlinedienst - 24. Jun, 20:27 Article 63x read
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