Brasilianische Polizisten protestieren gegen niedrige Gehälter
Karl Weiss, Rio de Janeiro - Die Polizisten in Brasilien sind völlig unterbezahlt. Dies führt zum erwünschten Effekt: Sie sind leicht zu bestechen. Wer genügend Geld hat, ist fast von polizeilicher Verfolgung befreit. Nun haben die Zivilpolizisten in Rio de Janeiro eine neue Form des Protestes gegen die niedrige Bezahlung gefunden: Sie machen Dienst nach Vorschrift. Sie drangen in ein bekanntes Bordell in der Innenstadt ein und nahmen alles fest, was Mensch war, etwa 70 Personen.
Prostitution ist in Brasilien - wie auch in vielen anderen Ländern - offizielle verboten, aber faktisch geduldet. In allen Ländern, in denen Religionen starken Einfluss auf die Politik haben, ist Heuchelei angesagt. Diese ‚negative Gesetzeslücke’ wollen die Polizisten nun ausnutzen, indem sie dem Gesetz zur Geltung verhelfen. Sie kündigten auch schon an, dies noch auf eine weitere illegale, aber geduldete Aktivität auszudehnen, das verbotene Glücksspiel unter der Bezeichnung ‚Jogo do bicho’ (Tier-Spiel), in Brasilien ein absoluter Renner.
Das Tier-Spiel ermöglicht kleine Gewinne und ist extrem beliebt bei der armen Bevölkerung. In Rio de Janeiro kann man auf der Strasse an bekannten Orten Leute auf einem Stuhl sitzen sehen, die ein Schreibbrett mit einem vorgedruckten Block auf dem Schoß haben. Dort kann man für wenige Reais auf Symboltiere wetten, die für Zahlen stehen (das war ursprünglich ein Spiel für Analphabeten).
Diese Aktivität ist als illegales Glücksspiel verboten, aber eines der ganz großen Geschäfte in Brasilien. Die „Bicheiros", die Besitzer der Wettbüros, gehörten zur Creme de la Creme der Society. Jeder von ihnen finanzierte eine der Sambaschulen und spazierte auch noch im Karneval vorneher und ließ sich von den Anhängern der Schule feiern.
Das hatte dann aber ein Ende, als eines Tages eine Richterin, Denise Frossard, die ‚Bicheiros’ zu verurteilen begann, nicht wegen ihres Haupterwerbs, sondern wegen anderer illegaler Aktivitäten. Die Richterin wurde wegen ihres Mutes berühmt in Brasilien und hat bis heute überlebt. Inzwischen ist das Tier-Spiel bereits wieder voll installiert und es gibt keinen Richter mehr, der sich darum kümmert. So werden die Polizisten nun ein wenig Ärger machen können.
Prostitution ist in Brasilien - wie auch in vielen anderen Ländern - offizielle verboten, aber faktisch geduldet. In allen Ländern, in denen Religionen starken Einfluss auf die Politik haben, ist Heuchelei angesagt. Diese ‚negative Gesetzeslücke’ wollen die Polizisten nun ausnutzen, indem sie dem Gesetz zur Geltung verhelfen. Sie kündigten auch schon an, dies noch auf eine weitere illegale, aber geduldete Aktivität auszudehnen, das verbotene Glücksspiel unter der Bezeichnung ‚Jogo do bicho’ (Tier-Spiel), in Brasilien ein absoluter Renner.
Das Tier-Spiel ermöglicht kleine Gewinne und ist extrem beliebt bei der armen Bevölkerung. In Rio de Janeiro kann man auf der Strasse an bekannten Orten Leute auf einem Stuhl sitzen sehen, die ein Schreibbrett mit einem vorgedruckten Block auf dem Schoß haben. Dort kann man für wenige Reais auf Symboltiere wetten, die für Zahlen stehen (das war ursprünglich ein Spiel für Analphabeten).
Diese Aktivität ist als illegales Glücksspiel verboten, aber eines der ganz großen Geschäfte in Brasilien. Die „Bicheiros", die Besitzer der Wettbüros, gehörten zur Creme de la Creme der Society. Jeder von ihnen finanzierte eine der Sambaschulen und spazierte auch noch im Karneval vorneher und ließ sich von den Anhängern der Schule feiern.
Das hatte dann aber ein Ende, als eines Tages eine Richterin, Denise Frossard, die ‚Bicheiros’ zu verurteilen begann, nicht wegen ihres Haupterwerbs, sondern wegen anderer illegaler Aktivitäten. Die Richterin wurde wegen ihres Mutes berühmt in Brasilien und hat bis heute überlebt. Inzwischen ist das Tier-Spiel bereits wieder voll installiert und es gibt keinen Richter mehr, der sich darum kümmert. So werden die Polizisten nun ein wenig Ärger machen können.
sfux - 27. Mär, 08:36 Article 2823x read