Bombige Urananreicherungsanlage in Gronau
Michael Schulze von Glaßer - Die Uranbranche boomt und bei solch großen Expansionen ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis der erste große Unfall mit dem radioaktiven Material passiert.
Seit dem 15. August 1986 ist in der nordrhein-westfälischen Stadt Gronau die erste und einzige Urananreicherungsanlage Deutschlands in Betrieb. Nahe der Grenze zu den Niederlanden und zum Bundesland Niedersachsen wird seit dem Uran–238 im Zentrifugenverfahren angereichert.
Die Urananreicherungsanlage in Gronau aus der Vogelperspektive.
© Google Earth
Das ist Urananreicherung:
Natur-Uran, das zu großen Teilen aus Afrika und Australien kommt, aber auch in Russland und sogar Deutschland zu finden ist, besteht zu etwa 99,3 Prozent aus Uran–238 und nur zu etwa 0,7 Prozent aus Uran–235, das nötig ist, um es in Reaktoren (oder in Atombomben) spalten zu können. Daher ist eine Anreicherung auf 3 bis 5 Prozent Uran–235 (bei Atombomben auf 90 Prozent und mehr) angebracht. Der populärste, Strom sparende Weg dies zu erreichen ist die Zentrifugenmethode. Dabei wird das Uran in zwei Teilen, Fraktionen genannt, als gasförmiges Uranhexafluorid in einen schnell drehenden Zylinder gegeben. Uranhexafluorid kommt in der Anlage auch im flüssigen Zustand zum Einsatz. Zurück bleibt eine angereicherte Uranfraktion („Feeds“ oder „Products“) mit einem Uran–235 Anteil von 3 bis 5 Prozent oder für Atombomben 90 Prozent und höher eine abgereicherte Uranfraktion mit einem minimalen Anteil an spaltbarem Material, „Tails“ genannt. Nachdem sich die Fraktionen wieder verfestigt haben, können sie in Atomkraftwerken oder Atombomben gespalten werden beziehungsweise wird die „Tails“-Fraktion entsorgt.
Bündnisse gegen die Anlage von Gronau
Etliche Bündnisse haben sich gegen die Anlage in Gronau gebildet und beinahe wöchentlich finden Demonstrationen und Proteste vor der Anlage statt. Ein Großaufgebot an Sicherheitspersonal und Polizei steht immer zum Einsatz bereit. Zäune, Wälle und andere Hindernisse versperren eine freie Sicht auf die große Anlage. Diese beinhaltet neben den eigentlichen Fabriken auch Büro und Verwaltungsgebäude und sogar ein Informationszentrum.
Atomkraftgegner vermuten, dass in Gronau innerhalb von zwei bis drei Wochen das Uran so weit angereichert werden könnte, um es zum Bau von Atombomben nutzen zu können. Dazu muss das Natur-Uran nur oft genug durch die Zentrifugen laufen, um immer weiter angereichert zu werden - bis ein hoher Grad der Anreicherung erreicht ist. Dies ist auch die Gefahr, die von einer iranischen Urananreicherungsanlage ausgeht.
Jedes Land das Urananreicherungsanlagen besitzt, kann ohne viel Aufwand Atombomben bauen. In den 70er-Jahren arbeitete der 1936 geborene Pakistaner Abdul Qader Khan in einer Zentrifugenfabrik von Urenco. Der Urenco-Konzern ist wegen seiner hervorragenden Ausbildung neuer Mitarbeiter bekannt. Heute gilt Khan als „Vater der pakistanischen Atombombe“, da er das für die Urananreicherung nötige Know how bei der Urenco erlernt hatte und Blaupausen stahl. Im Jahr 2004 gab Khan zu, auch Nordkorea, Iran und Libyen mit den Informationen versorgt zu haben.
Liste der weltweit größten Urananreicherungsanlagen und deren Betreiber. UTA ist die Abkürzung für Urantrennarbeit also für das Uran das in die zwei Fraktionen getrennt werden soll. Neben dem Zentrifugenverfahren (etwa 50 kWh pro kg UTA) gibt es noch das auslaufende, weil Strom verschwendende Diffusionsverfahren (etwa 2500kWh pro kg UTA).
Quelle: Wikipedia
Schlampiger Umgang mit radioaktivem Material?
In den sensiblen Anlagen kommt es immer wieder zu Störfällen, so nun auch in Gronau. Noch im Sommer 2006 trat aus der Anlage Uran-haltiges Wasser aus, das radioaktiv verseucht war. Bei Reparaturarbeiten wurde festgestellt, „dass die vorgesehene Gesamtmenge an verflüssigtem Uranhexafluorid überschritten war“. Anti-Atomkraft-Aktivisten befürchten künftig einen weit größeren Unfall in der Gronauer Anlage der Urenco Deutschland GmbH. Diese Firma hat weitere Anlagen in Capenhurst und der niederländischen Stadt Almelo.
Beinahe monatlich fahren lange Güterzüge mit bis zu 500 Tonnen abgereicherten Uran durch das Münsterland, um über Umwege in die Niederlande zu kommen, weil die Bahnstrecke in Enschede für die Züge nicht befahrbar ist. Im westfälischen Münster werden die Züge umgekoppelt und fahren dann wieder über eine andere Strecke Richtung Rotterdammer Hafen. Von dort aus geht es mit dem Schiff in die Einöden Russlands, in der das abgereicherte aber immer noch gefährlich strahlende Uran, ohne viel Aufwand „weggeworfen“ und „vergessen“ wird. Doch die Urenco hilft also nicht nur Schurkenstaaten beim Bau von Atombomben, sondern verschmutzt auch noch im großen Stil die russische Umwelt.
Geheime Urantransporte
Dass Atomkraft wegen seiner enormen Gefährlichkeit von vielen Menschen abgelehnt wird, weiß auch die Urenco. Und so wird getarnt und verschleiert, werden Transporte getarnt wo es nur geht, um bloß keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Das beste Beispiel hierfür sind die Urantransporte - wie zuletzt geschehen am 15. und 16. November 2006: Ein Güterzug mit gefährlichem Uranhexafluorid fuhr an jenen Tagen vom französischen Pierrelatte nach Gronau. Die lange Reise führte über den Ort Perl-Apach an der Mosel, wo der Zug die Grenze zu Deutschland passierte. Über Trier, Koblenz und Bonn ging es weiter bis ins nördliche Westfalen. Dabei war der Zug zweifellos vielen Blicken ausgesetzt. Um den Menschen in den Bahnhöfen, vor den geschlossenen Bahnschranken oder neben dem Bahndamm, keinen Anlass für Gespräche über gefährliche Atomtransporte durch Deutschland zu geben, wurde der Zug aufwändig getarnt: Nach der Lok, die zwischendurch gewechselt wurde, kam zunächst ein Kesselwaggon, danach die sieben Waggons mit dem Uranhexafluorid, die unter unauffällige braune Planen versteckt wurden. Nach diesen Waggons kamen einige Flachwaggons und nach den Uranwaggons folgten ähnliche Güterwaggons mit der Aufschrift „Raillion“, einer Abteilung der Bahn, die für Güterzüge zuständig ist. Den Abschluss des Geheimtransportes bildeten einige mit PKW beladene Waggons.
Die Polizei hielt sich eifrig zurück, um nicht zuviel Aufmerksamkeit zu erregen. Die mangelnde Bewachung und planerischen Fehler der Polizei waren es dann auch die dazu führten, dass die Güterwaggons, in dem sich das Uranhexafluorid transportiert wurde, zeitweise unbewacht im Gronauer Bahnhof standen. Mit bösen Absichten hätte jedermann ungehindert und weitestgehend unbeobachtet unter die Planen in den Waggon klettern und sich damit in die Urananreicherungsanlage einschleusen können. Die Platzierung einer Bombe in den Waggons wäre ebenfalls möglich gewesen. Nicht auszudenken was geschehe, wenn eine Bombe neben dem strahlenden Uranhexafluorid explodiert und der gefährliche Stoff in die Luft gelangt wäre! Bei seiner Reaktion mit Wasser bildet sich aus dem Uranhexafluorid nämlich gefährlicher Fluorwasserstoff, der zum Atemstillstand führen kann.
Uran gefällig? Im Gronauer Bahnhof muss der Güterzug umgespannt werden, dabei steht er zeitweise unbewacht und für jedermann erreichbar im Bahnhof.
© Foto: aaa-West
Nur die gesetzlich vorgeschriebenen Symboltafeln an den Waggons verrieten den getarnten Urantransportes.
© Foto: aaa-West
Der Uranzug bei seiner Ankunft an der Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau.
© Foto: aaa-West
Schnell wurden die Tore hinter dem gefährlichen Urantransport verschlossen.
© Foto: aaa-West
Die Anreicherung von Uran ist aber auch sehr gefährlich und kann leicht missbraucht werden. Die Sicherheit ist trotz äußerlicher Sicherheitseinrichtungen um die Urananreicherungsanlage nicht gewährleistet, wie der freie Zugang zum Uranzug zeigte. Der Urenco-Konzern hat mit der Ausbildung von Abdul Qader Khan maßgeblich zur weltweiten Verbreitung von Atomwaffen beigetragen. Trotzdem wird weiter versucht, die vorhandene Bedrohung von Nukleartechnologie zu verschleiern!
Ausbau von der Urananreicherungsanlage trotz Atomausstieg.
Die Urenco GmbH hält momentan im Anreicherungsgeschäft einen Anteil von 15 Prozent am Weltmarkt. Diesen will der Konzern nun ausbauen. Und um Kernkraftwerke auch in Zukunft weiter mit angereichertem Uran zu versorgen und um damit auch den beschlossenen Atomausstieg zu untergraben, wird innerhalb des abgeriegelten Areals weiter unbeirrt gebaut. 35 Atomkraftwerke will die Urenco nach dem Bau der neuen Fabrikhallen mit angereichertem Uran beliefern können, und die Kapazität soll von 1.720 t/UTA/Jahr auf 4.500 z/UTA/Jahr gesteigert werden. Wenn man dem Urenco-Konzern nicht unterstellen will, heimlich die Grundlagen für eine deutsche Atombombe zu schaffen, zählen zur Zielgruppe auch ausländische Atomkraftwerke.
Dennoch: Der größte Kritikpunkt zu den Urananreicherungsanlagen bezieht sich weniger auf die zivile als vielmehr auf die militärische Nutzbarkeit angereicherten Urans. Je nachdem wie viel Umläufe das Uran in den Zentrifugen verbringt, kann es bis zur Waffenfähigkeit angereichert werden.
Dass die Umwelt durch die Uranabfälle geschädigt wird, stört offensichtlich weder die Urenco noch die anderen Betreiberfirmen von Urananreicherungsanlagen. Mit den Atomkraftwerken muss somit auch die Urananreicherungsanlage aus Deutschland verschwinden, damit Deutschland endlich frei von hoch radioaktivem Uran wird, das eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt - auch politisch gesehen.
Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt sollten Atomkraftwerke und Urananreicherungsanlage abgeschaltet werden und in erneuerbare Energien investiert werden.
Sofortiger Atomausstieg Münster
Anti Atom Aktuell
Seit dem 15. August 1986 ist in der nordrhein-westfälischen Stadt Gronau die erste und einzige Urananreicherungsanlage Deutschlands in Betrieb. Nahe der Grenze zu den Niederlanden und zum Bundesland Niedersachsen wird seit dem Uran–238 im Zentrifugenverfahren angereichert.
Die Urananreicherungsanlage in Gronau aus der Vogelperspektive.
© Google Earth
Das ist Urananreicherung:
Natur-Uran, das zu großen Teilen aus Afrika und Australien kommt, aber auch in Russland und sogar Deutschland zu finden ist, besteht zu etwa 99,3 Prozent aus Uran–238 und nur zu etwa 0,7 Prozent aus Uran–235, das nötig ist, um es in Reaktoren (oder in Atombomben) spalten zu können. Daher ist eine Anreicherung auf 3 bis 5 Prozent Uran–235 (bei Atombomben auf 90 Prozent und mehr) angebracht. Der populärste, Strom sparende Weg dies zu erreichen ist die Zentrifugenmethode. Dabei wird das Uran in zwei Teilen, Fraktionen genannt, als gasförmiges Uranhexafluorid in einen schnell drehenden Zylinder gegeben. Uranhexafluorid kommt in der Anlage auch im flüssigen Zustand zum Einsatz. Zurück bleibt eine angereicherte Uranfraktion („Feeds“ oder „Products“) mit einem Uran–235 Anteil von 3 bis 5 Prozent oder für Atombomben 90 Prozent und höher eine abgereicherte Uranfraktion mit einem minimalen Anteil an spaltbarem Material, „Tails“ genannt. Nachdem sich die Fraktionen wieder verfestigt haben, können sie in Atomkraftwerken oder Atombomben gespalten werden beziehungsweise wird die „Tails“-Fraktion entsorgt.
Bündnisse gegen die Anlage von Gronau
Etliche Bündnisse haben sich gegen die Anlage in Gronau gebildet und beinahe wöchentlich finden Demonstrationen und Proteste vor der Anlage statt. Ein Großaufgebot an Sicherheitspersonal und Polizei steht immer zum Einsatz bereit. Zäune, Wälle und andere Hindernisse versperren eine freie Sicht auf die große Anlage. Diese beinhaltet neben den eigentlichen Fabriken auch Büro und Verwaltungsgebäude und sogar ein Informationszentrum.
Atomkraftgegner vermuten, dass in Gronau innerhalb von zwei bis drei Wochen das Uran so weit angereichert werden könnte, um es zum Bau von Atombomben nutzen zu können. Dazu muss das Natur-Uran nur oft genug durch die Zentrifugen laufen, um immer weiter angereichert zu werden - bis ein hoher Grad der Anreicherung erreicht ist. Dies ist auch die Gefahr, die von einer iranischen Urananreicherungsanlage ausgeht.
Jedes Land das Urananreicherungsanlagen besitzt, kann ohne viel Aufwand Atombomben bauen. In den 70er-Jahren arbeitete der 1936 geborene Pakistaner Abdul Qader Khan in einer Zentrifugenfabrik von Urenco. Der Urenco-Konzern ist wegen seiner hervorragenden Ausbildung neuer Mitarbeiter bekannt. Heute gilt Khan als „Vater der pakistanischen Atombombe“, da er das für die Urananreicherung nötige Know how bei der Urenco erlernt hatte und Blaupausen stahl. Im Jahr 2004 gab Khan zu, auch Nordkorea, Iran und Libyen mit den Informationen versorgt zu haben.
Liste der weltweit größten Urananreicherungsanlagen und deren Betreiber. UTA ist die Abkürzung für Urantrennarbeit also für das Uran das in die zwei Fraktionen getrennt werden soll. Neben dem Zentrifugenverfahren (etwa 50 kWh pro kg UTA) gibt es noch das auslaufende, weil Strom verschwendende Diffusionsverfahren (etwa 2500kWh pro kg UTA).
Quelle: Wikipedia
Schlampiger Umgang mit radioaktivem Material?
In den sensiblen Anlagen kommt es immer wieder zu Störfällen, so nun auch in Gronau. Noch im Sommer 2006 trat aus der Anlage Uran-haltiges Wasser aus, das radioaktiv verseucht war. Bei Reparaturarbeiten wurde festgestellt, „dass die vorgesehene Gesamtmenge an verflüssigtem Uranhexafluorid überschritten war“. Anti-Atomkraft-Aktivisten befürchten künftig einen weit größeren Unfall in der Gronauer Anlage der Urenco Deutschland GmbH. Diese Firma hat weitere Anlagen in Capenhurst und der niederländischen Stadt Almelo.
Beinahe monatlich fahren lange Güterzüge mit bis zu 500 Tonnen abgereicherten Uran durch das Münsterland, um über Umwege in die Niederlande zu kommen, weil die Bahnstrecke in Enschede für die Züge nicht befahrbar ist. Im westfälischen Münster werden die Züge umgekoppelt und fahren dann wieder über eine andere Strecke Richtung Rotterdammer Hafen. Von dort aus geht es mit dem Schiff in die Einöden Russlands, in der das abgereicherte aber immer noch gefährlich strahlende Uran, ohne viel Aufwand „weggeworfen“ und „vergessen“ wird. Doch die Urenco hilft also nicht nur Schurkenstaaten beim Bau von Atombomben, sondern verschmutzt auch noch im großen Stil die russische Umwelt.
Geheime Urantransporte
Dass Atomkraft wegen seiner enormen Gefährlichkeit von vielen Menschen abgelehnt wird, weiß auch die Urenco. Und so wird getarnt und verschleiert, werden Transporte getarnt wo es nur geht, um bloß keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Das beste Beispiel hierfür sind die Urantransporte - wie zuletzt geschehen am 15. und 16. November 2006: Ein Güterzug mit gefährlichem Uranhexafluorid fuhr an jenen Tagen vom französischen Pierrelatte nach Gronau. Die lange Reise führte über den Ort Perl-Apach an der Mosel, wo der Zug die Grenze zu Deutschland passierte. Über Trier, Koblenz und Bonn ging es weiter bis ins nördliche Westfalen. Dabei war der Zug zweifellos vielen Blicken ausgesetzt. Um den Menschen in den Bahnhöfen, vor den geschlossenen Bahnschranken oder neben dem Bahndamm, keinen Anlass für Gespräche über gefährliche Atomtransporte durch Deutschland zu geben, wurde der Zug aufwändig getarnt: Nach der Lok, die zwischendurch gewechselt wurde, kam zunächst ein Kesselwaggon, danach die sieben Waggons mit dem Uranhexafluorid, die unter unauffällige braune Planen versteckt wurden. Nach diesen Waggons kamen einige Flachwaggons und nach den Uranwaggons folgten ähnliche Güterwaggons mit der Aufschrift „Raillion“, einer Abteilung der Bahn, die für Güterzüge zuständig ist. Den Abschluss des Geheimtransportes bildeten einige mit PKW beladene Waggons.
Die Polizei hielt sich eifrig zurück, um nicht zuviel Aufmerksamkeit zu erregen. Die mangelnde Bewachung und planerischen Fehler der Polizei waren es dann auch die dazu führten, dass die Güterwaggons, in dem sich das Uranhexafluorid transportiert wurde, zeitweise unbewacht im Gronauer Bahnhof standen. Mit bösen Absichten hätte jedermann ungehindert und weitestgehend unbeobachtet unter die Planen in den Waggon klettern und sich damit in die Urananreicherungsanlage einschleusen können. Die Platzierung einer Bombe in den Waggons wäre ebenfalls möglich gewesen. Nicht auszudenken was geschehe, wenn eine Bombe neben dem strahlenden Uranhexafluorid explodiert und der gefährliche Stoff in die Luft gelangt wäre! Bei seiner Reaktion mit Wasser bildet sich aus dem Uranhexafluorid nämlich gefährlicher Fluorwasserstoff, der zum Atemstillstand führen kann.
Uran gefällig? Im Gronauer Bahnhof muss der Güterzug umgespannt werden, dabei steht er zeitweise unbewacht und für jedermann erreichbar im Bahnhof.
© Foto: aaa-West
Nur die gesetzlich vorgeschriebenen Symboltafeln an den Waggons verrieten den getarnten Urantransportes.
© Foto: aaa-West
Der Uranzug bei seiner Ankunft an der Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau.
© Foto: aaa-West
Schnell wurden die Tore hinter dem gefährlichen Urantransport verschlossen.
© Foto: aaa-West
Die Anreicherung von Uran ist aber auch sehr gefährlich und kann leicht missbraucht werden. Die Sicherheit ist trotz äußerlicher Sicherheitseinrichtungen um die Urananreicherungsanlage nicht gewährleistet, wie der freie Zugang zum Uranzug zeigte. Der Urenco-Konzern hat mit der Ausbildung von Abdul Qader Khan maßgeblich zur weltweiten Verbreitung von Atomwaffen beigetragen. Trotzdem wird weiter versucht, die vorhandene Bedrohung von Nukleartechnologie zu verschleiern!
Ausbau von der Urananreicherungsanlage trotz Atomausstieg.
Die Urenco GmbH hält momentan im Anreicherungsgeschäft einen Anteil von 15 Prozent am Weltmarkt. Diesen will der Konzern nun ausbauen. Und um Kernkraftwerke auch in Zukunft weiter mit angereichertem Uran zu versorgen und um damit auch den beschlossenen Atomausstieg zu untergraben, wird innerhalb des abgeriegelten Areals weiter unbeirrt gebaut. 35 Atomkraftwerke will die Urenco nach dem Bau der neuen Fabrikhallen mit angereichertem Uran beliefern können, und die Kapazität soll von 1.720 t/UTA/Jahr auf 4.500 z/UTA/Jahr gesteigert werden. Wenn man dem Urenco-Konzern nicht unterstellen will, heimlich die Grundlagen für eine deutsche Atombombe zu schaffen, zählen zur Zielgruppe auch ausländische Atomkraftwerke.
Dennoch: Der größte Kritikpunkt zu den Urananreicherungsanlagen bezieht sich weniger auf die zivile als vielmehr auf die militärische Nutzbarkeit angereicherten Urans. Je nachdem wie viel Umläufe das Uran in den Zentrifugen verbringt, kann es bis zur Waffenfähigkeit angereichert werden.
Dass die Umwelt durch die Uranabfälle geschädigt wird, stört offensichtlich weder die Urenco noch die anderen Betreiberfirmen von Urananreicherungsanlagen. Mit den Atomkraftwerken muss somit auch die Urananreicherungsanlage aus Deutschland verschwinden, damit Deutschland endlich frei von hoch radioaktivem Uran wird, das eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt - auch politisch gesehen.
Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt sollten Atomkraftwerke und Urananreicherungsanlage abgeschaltet werden und in erneuerbare Energien investiert werden.
Sofortiger Atomausstieg Münster
Anti Atom Aktuell
sfux - 21. Nov, 08:12 Article 9133x read