Konzentrationslager für G8-Kritiker
Marcel-Franz Paulé - Die deutschen Koalisationspolitiker legen sich mächtig ins Zeug und wollen die Terroristen von Links und Rechts „zum Schutz“ des G8-Gipfels in Heiligendamm bekämpfen, die Terroristen der ominösen Mitte jedoch werden übergangen als gebe es sie nicht. Wer aber wollte ihre Existenz noch leugnen, wo sie doch ihre Anschläge aufs deutsche Volk angekündigt haben, wozu besonders Konzentrationslager für alle G8-Kritiker zählen sollen – neudeutsch „Massengefängnisse“ und „Gefangenen-Sammelstellen“ genannt. Bundesdrohminister – pardon: Bundesinnenminister Schäuble natürlich – erwartet Bombenanschläge wie einst in London, und das wirkt auf mich so, als er hätte er sie in seiner Schublade parat.
Deutschland war bisher ein ruhiges Land. Die Taten der Baader-Meinhof-Gestalten, die von der DDR gesponsert wurden, gehören der Vergangenheit an, aber um darauf hinzuweisen, dass es nicht nur unter den Islamisten Terroristen gibt, sondern gerade unter den Deutschen, wurden sie in den vergangenen Wochen mit Unterstützung von Christian Klar wieder hochgekocht. Es scheint, als habe sich der inhaftierte Terrorist mit den Terroristen der ominösen Mitte verbündet und wunschgemäß seine linkisch verquirlt wirkende Botschaft über die Medien geblasen. Dies wird der Grund dafür sein, dass ihn Bundespräsident Köhler nicht begnadigte, denn der Bundespräsident ist schließlich nicht auf den Kopf gefallen und lässt sich nicht gängeln, auch nicht mit Pöbeleien, die fast schon einer Majestätsbeleidigung glichen.
Lorenz Caffier, der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, hat nun angeboten „alle Möglichkeiten ausschöpfen“, um eine Grabesstille über Heiligendamm zu schaffen, doch festlegen wollte er sich nicht. Im Zeitalter der Kaminöfen vielleicht ein versteckter Hinweis auf eine weiter gehende „Sonderbehandlung“ für Festgenommene, denn jedes Massengefängnis wird angesichts der von Schäuble geschürten Proteste schnell überfüllt sein. Er fügte auf der Bundespressekonferenz hinzu, in seinem Land könnten „Personen“ zur Verhinderung von Straftaten „bis zu zehn Tage“ in „Unterbindungsgewahrsam“ genommen werden. Offensichtlich gilt dies alle Deutschen und Ausländer - auch für jene, die nicht gegen den Terror der ominöse Mitte demonstrieren wollten, von denen jedoch erwartet wird, dass sie es könnten; aber wahrscheinlich nicht für jene Nazis, die als Linke getarnt Anschläge verübten und linke Bekennerschreiben versandten.
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onlineredaktion - 11. Mai, 20:43 Article 3726x read
Gruselig!