Zivilcourage-Preis an Nervenarzt Dr. Peter Binz
Harald Haack - Die Menschheit verblödet. Schuld daran sind u.a. unsere täglichen Gifte, mit denen wir uns wie blöd belasten: Holzschutzmittel, Weichspüler, Waschmittel, Parfüme, Weichmacher, Dioxine und vieles andere mehr. Aber sind wir denn selbst schuld, wenn wir uns damit vergiften?
Für die Chemische Industrie ist die Antwort klar: Natürlich seien die Verbraucher selbst schuld, wenn sie skrupellos chemische Produkte verwenden und zwar rücksichtslos und dadurch erkranken. Die Industrie stelle „nur“ die Chemikalien her und verkaufe diese…
Um nicht in die Verantwortung gezogen zu werden, beschäftigt die Industrie ein Heer von PR-Strategen. Public Relation ist eines der wichtigsten Machtinstrumente erfolgreicher Lobbyarbeit. Längst geht es nicht mehr um den „Krawattenmuffel“ oder dem Klicker-Klacker-Fußboden, um die Umsätze der Textilindustrie in den 1960er und 1970er zu steigern. Die PR-Aktionen und die parallel dazu im Fernsehen gezeigten Werbespots waren noch lustig. Doch wenn Studien im Rahmen der PR-Arbeit erfunden oder gezielt manipuliert werden, um die Öffentlichkeit und besonders die Politik heimtückisch zu beeinflussen, d.h. u.a. zu einem kritiklosen Konsum zu erziehen, dann ist das nicht mehr komisch.
Auffallend anrüchig sind darunter all jene Studien, deren Ergebnis in der Aufgabenstellung vorweg genommen wurde, wie beispielsweise „Kann die Kausalität der MCS (Multiple Chemische Sensibilität) psychisch erklärt werden?“ Es gab vor einigen Jahren eine solche Studie, deren Aufgabenstellung ähnlich war. Über das Ergebnis freuten sich nicht nur die Chemische Industrie, sondern auch die Berufsgenossenschaften, schloss es doch Chemikalieneinwirkung als Ursache für akute und chronische Erkrankungen aus. Wer durch Chemikalieneinwirkung arbeitsunfähig wurde und seine Rente beantragt, muss es sich heutzutage gefallen lassen, dass sämtliche seiner Beweise und Gutachten unbeachtet bleiben. Nur über einen „Jagdschein“, ausgestellt von einem Psychiater oder einem Psychologen besteht in solchen Fällen eine Chance frühzeitig Rente bewilligt zu bekommen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.
Und ganz wenigen Medizinern mit Rückgrat ist es zu verdanken, dass solche Ausnahmen noch vorkommen. Einer von ihnen: Der Trierer Nervenarzt Dr. Peter Binz. Er bewies in vielen Fällen, dass unzureichender Arbeitsschutz und die Toxizität chemischer Produkte Menschen in ihrer Gesundheit massiv schädigen.
Weil er den Angriffen von Wirtschaft, Behörden oder Kollegen widerstand und sich nachhaltig für Patienten mit chemischen Verletzungen einsetzte, soll ihm am 17. November 2007 in Bodenwerder der Ehrenpreis der Solbach-Freise-Stiftung verliehen werden. Dieser Preis steht unter dem Motto „Demokratie wagen - Zivilcourage zeigen". Der Preis wird seit 1995 alljährlich einmal verliehen. Dr. Binz wird der 12. Preisträger sein.
TELEPOLIS - Die Verblödung schreitet voran
Solbach-Freise Stiftung für Zivilcourage
Für die Chemische Industrie ist die Antwort klar: Natürlich seien die Verbraucher selbst schuld, wenn sie skrupellos chemische Produkte verwenden und zwar rücksichtslos und dadurch erkranken. Die Industrie stelle „nur“ die Chemikalien her und verkaufe diese…
Um nicht in die Verantwortung gezogen zu werden, beschäftigt die Industrie ein Heer von PR-Strategen. Public Relation ist eines der wichtigsten Machtinstrumente erfolgreicher Lobbyarbeit. Längst geht es nicht mehr um den „Krawattenmuffel“ oder dem Klicker-Klacker-Fußboden, um die Umsätze der Textilindustrie in den 1960er und 1970er zu steigern. Die PR-Aktionen und die parallel dazu im Fernsehen gezeigten Werbespots waren noch lustig. Doch wenn Studien im Rahmen der PR-Arbeit erfunden oder gezielt manipuliert werden, um die Öffentlichkeit und besonders die Politik heimtückisch zu beeinflussen, d.h. u.a. zu einem kritiklosen Konsum zu erziehen, dann ist das nicht mehr komisch.
Auffallend anrüchig sind darunter all jene Studien, deren Ergebnis in der Aufgabenstellung vorweg genommen wurde, wie beispielsweise „Kann die Kausalität der MCS (Multiple Chemische Sensibilität) psychisch erklärt werden?“ Es gab vor einigen Jahren eine solche Studie, deren Aufgabenstellung ähnlich war. Über das Ergebnis freuten sich nicht nur die Chemische Industrie, sondern auch die Berufsgenossenschaften, schloss es doch Chemikalieneinwirkung als Ursache für akute und chronische Erkrankungen aus. Wer durch Chemikalieneinwirkung arbeitsunfähig wurde und seine Rente beantragt, muss es sich heutzutage gefallen lassen, dass sämtliche seiner Beweise und Gutachten unbeachtet bleiben. Nur über einen „Jagdschein“, ausgestellt von einem Psychiater oder einem Psychologen besteht in solchen Fällen eine Chance frühzeitig Rente bewilligt zu bekommen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen.
Und ganz wenigen Medizinern mit Rückgrat ist es zu verdanken, dass solche Ausnahmen noch vorkommen. Einer von ihnen: Der Trierer Nervenarzt Dr. Peter Binz. Er bewies in vielen Fällen, dass unzureichender Arbeitsschutz und die Toxizität chemischer Produkte Menschen in ihrer Gesundheit massiv schädigen.
Weil er den Angriffen von Wirtschaft, Behörden oder Kollegen widerstand und sich nachhaltig für Patienten mit chemischen Verletzungen einsetzte, soll ihm am 17. November 2007 in Bodenwerder der Ehrenpreis der Solbach-Freise-Stiftung verliehen werden. Dieser Preis steht unter dem Motto „Demokratie wagen - Zivilcourage zeigen". Der Preis wird seit 1995 alljährlich einmal verliehen. Dr. Binz wird der 12. Preisträger sein.


hha - 18. Okt, 21:09 Article 4049x read