Schon wieder: Arbeitsloser in Deutschland verhungert
World Content News - Erneut muss sich dieser "Sozialstaat" vorwerfen lassen, am Tod eines Menschen mitschuldig zu sein, weil ihm das Existenzminimum zum Überleben versagt wurde. Es ist gerade erst einmal zehn Monate her, als der Hungertod eines 20-jährigen in Speyer die Republik erschütterte, dem eine Behörde ersatzlos die Stütze strich.
Was bisher bekannt ist: Der 58-jährige Mann aus Hannover hatte sich Mitte November mit seinem Fahrrad in den ca. 100km entfernten Solling (niedersächsisches Mittelgebirge) aufgemacht, war dann auf einen Hochsitz in der Nähe der Kleinstadt Uslar geklettert und hatte danach außer etwas Wasser keine Nahrung mehr zu sich genommen. Hintergrund des Entschlusses: Zuerst wurde er geschieden, dann verlor er seinen Job, seine Tochter sagte sich von ihm los und ab Oktober soll ihm dann auch noch das Arbeitslosengeld gestrichen worden sein. Warum ist noch unbekannt.
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Erschütternd: Er hat sein langsames Verhungern in einem Tagebuch dokumentiert. Er beschreibt darin, so ein Zeuge, der bei der Bergung der Leiche dabei war, wie sich eine Unterzuckerung auswirkte und welche inneren Organe nach seiner Einschätzung allmählich aussetzten, die Haut eintrocknete. Der letzte Eintrag darin ist auf den 13. Dezember datiert. Am vergangenen Freitag erst wurde er gefunden. Er lag auf einer Schaumstoffmatratze, neben ihm sein Tagebuch.
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Blickwinkel: Letzter Zufluchtsort vor der Gesellschaft
Diese Tragödie zeigt erneut, dass das Konzept "Fördern und fordern" in unserer Bürokratur in dieser Schärfe nicht länger aufrecht erhalten werden darf. 2006 wurden mehr als 500.000 Arbeitslosen die Unterstützung zeitweise gestrichen, davon waren allein 150.000 deswegen betroffen, weil sie sich verspätet arbeitssuchend gemeldet hatten. Wie viele Bedürftige sich dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum ohne staatlichen Überlebenszuschuss über Wasser halten müssen, ist unbekannt.
Wenn ein Mensch sich nichts mehr zu Essen kaufen kann, ist der staatliche Verweis auf privat organisierte Suppenküchen oder andere soziale Einrichtungen einfach nicht länger so hinzunehmen. Wo leben wir denn ...
Wenn ein Berliner Senator von der SPD den Mittellosen noch vorrechnet, wie toll man mit 4,25€ am Tag über die Runden kommen und dabei sogar noch sparen kann, dann verlangt dies Einspruch und Abwahl.
Wenn man diesen Tod wieder mal als tragischen Einzelfall abtut, die Politik es in Ordnung findet, dass Menschen nur noch als billige Human Ressources für die Wirtschaft herhalten müssen, die sich dazu noch beliebig verwalten lassen, dann müssen wir wohl im Sinne des Grundgesetzes, das die Würde des Menschen garantiert, über grundsätzliche Veränderungen unserer Wirtschaftweise nachdenken.
Quellen:
Hannoveraner verhungert auf Hochsitz
(Hannoversche Allgemeine, 12.02.2008)
58-Jähriger im Wald vermutlich zu Tode gehungert (hna.de, 12.02.2008)
So lebte Hans Z. (hna.de, 13.02.2008)
Aus der Armut in den Tod? (Telepolis, 02.07.2007)
Unterstützung gestrichen: Bundesagentur straft 500.000 Arbeitslose ab
(Spiegel Online, 05.01.2007)
Siehe auch :
Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug (1) (WCN, 19.04.2007)
Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug (2) (WCN, 27.04.2007)
Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug (3) (WCN, 27.06.2007)
Dieser Artikel erschien erstmalig bei World Content News
Was bisher bekannt ist: Der 58-jährige Mann aus Hannover hatte sich Mitte November mit seinem Fahrrad in den ca. 100km entfernten Solling (niedersächsisches Mittelgebirge) aufgemacht, war dann auf einen Hochsitz in der Nähe der Kleinstadt Uslar geklettert und hatte danach außer etwas Wasser keine Nahrung mehr zu sich genommen. Hintergrund des Entschlusses: Zuerst wurde er geschieden, dann verlor er seinen Job, seine Tochter sagte sich von ihm los und ab Oktober soll ihm dann auch noch das Arbeitslosengeld gestrichen worden sein. Warum ist noch unbekannt.
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Erschütternd: Er hat sein langsames Verhungern in einem Tagebuch dokumentiert. Er beschreibt darin, so ein Zeuge, der bei der Bergung der Leiche dabei war, wie sich eine Unterzuckerung auswirkte und welche inneren Organe nach seiner Einschätzung allmählich aussetzten, die Haut eintrocknete. Der letzte Eintrag darin ist auf den 13. Dezember datiert. Am vergangenen Freitag erst wurde er gefunden. Er lag auf einer Schaumstoffmatratze, neben ihm sein Tagebuch.
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Blickwinkel: Letzter Zufluchtsort vor der Gesellschaft
Diese Tragödie zeigt erneut, dass das Konzept "Fördern und fordern" in unserer Bürokratur in dieser Schärfe nicht länger aufrecht erhalten werden darf. 2006 wurden mehr als 500.000 Arbeitslosen die Unterstützung zeitweise gestrichen, davon waren allein 150.000 deswegen betroffen, weil sie sich verspätet arbeitssuchend gemeldet hatten. Wie viele Bedürftige sich dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum ohne staatlichen Überlebenszuschuss über Wasser halten müssen, ist unbekannt.
Wenn ein Mensch sich nichts mehr zu Essen kaufen kann, ist der staatliche Verweis auf privat organisierte Suppenküchen oder andere soziale Einrichtungen einfach nicht länger so hinzunehmen. Wo leben wir denn ...
Wenn ein Berliner Senator von der SPD den Mittellosen noch vorrechnet, wie toll man mit 4,25€ am Tag über die Runden kommen und dabei sogar noch sparen kann, dann verlangt dies Einspruch und Abwahl.
Wenn man diesen Tod wieder mal als tragischen Einzelfall abtut, die Politik es in Ordnung findet, dass Menschen nur noch als billige Human Ressources für die Wirtschaft herhalten müssen, die sich dazu noch beliebig verwalten lassen, dann müssen wir wohl im Sinne des Grundgesetzes, das die Würde des Menschen garantiert, über grundsätzliche Veränderungen unserer Wirtschaftweise nachdenken.
Quellen:
Hannoveraner verhungert auf Hochsitz
(Hannoversche Allgemeine, 12.02.2008)
58-Jähriger im Wald vermutlich zu Tode gehungert (hna.de, 12.02.2008)
So lebte Hans Z. (hna.de, 13.02.2008)
Aus der Armut in den Tod? (Telepolis, 02.07.2007)
Unterstützung gestrichen: Bundesagentur straft 500.000 Arbeitslose ab
(Spiegel Online, 05.01.2007)
Siehe auch :
Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug (1) (WCN, 19.04.2007)
Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug (2) (WCN, 27.04.2007)
Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug (3) (WCN, 27.06.2007)
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softlabhennef - 13. Feb, 11:29 Article 3708x read