Kokain, Kindersoldaten und Killerkommandos – auf den Spuren des Waffenhändlers Yair Klein
Dr. Alexander von Paleske - 8.6. 2008 --- Letzte Woche hat der europäische Gerichtshof für Menschenrechte in einer Eilentscheidung die Auslieferung des Waffenhändlers Yair Klein von Russland nach Kolumbien bis zur endgültigen Entscheidung in der Sache selbst, untersagt. Die Meldung ging weitgehend unter, dabei handelt es sich bei Yair Klein um einen Mann, der eine Blutspur hinterließ, die vom Libanon über Lateinamerika bis nach Westafrika reicht. Ein zweiter Viktor Bout, wenn auch eine Nummer kleiner.
Wer ist Yair Klein?
Yair Klein wurde 1943 in Palästina geboren. Er wurde Soldat, Mitglied der Spezialeinheiten der israelischen Armee, nahm am 6-Tage Krieg 1967 und am Yom Kippur-Krieg im Jahre 1973 teil. Er gehörte zu dem Kommando, das im Jahre 1972 eine von Terroristen entführte Passagiermaschine auf dem Flughafen Tel Avivs, Lod, stürmte.
Kleins Melonenfarm entpuppte sich als Trainingscamp für „Paras“ die nach erfolgreichem „Akademieabschluss“ ein Diplom und ein Maschinengewehr erhielten.
Klein verließ die Armee im Rang eines Oberstleutnant, hoch dekoriert, und beschloss Waffenhändler zu werden und das Schießen nun anderen zu überlassen.
Schöne Geschäfte im Libanon
Klein gründete die Firma Hod Hadanit (Spearhead) und der erste große Auftrag für ihn kam von der libanesischen Christenmiliz „Phalange“. Diese Miliz überfiel im September 1982 offenbar mit Billigung des damaligen Armeebefehlhabers und späteren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon die palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Schatila und richtete dort ein Blutbad an, dem Hunderte unbewaffneter Flüchtlinge zum Opfer fielen.
2 Millionen US Dollar Nettogewinn für Yair Klein aus dem Waffengeschaeft.
Auf nach Lateinamerika
Klein ging nun global, zunächst nach Lateinamerika, genauer gesagt nach Kolumbien. Dort gab es jede Menge Kokain und Drogenhändler, aber keine vernünftig ausgebildete Schutztruppe, um den Drogenhandel gegen die Linksguerilla der FARC zu schützen.
Da konnte Klein weiterhelfen, einmal als Offizier und zum anderen als Waffenhändler. Er machte aus dem verlumpten Haufen von Wachmännern, die auf der Gehaltsliste der Drogenbarone wie Pablo Escobar standen, eine paramilitärische Killertruppe, und rüstete sie mit israelischen UZI-Maschinenpistolen und Gallil Sturmgewehren aus.
Die Massaker, die diese Killertruppe unter angeblichen und wirklichen Unterstützern der FARC anrichtete, riefen nun die Regierung Kolumbiens auf den Plan, die unter internationalen Druck geriet. Bis dato hatte man auf Seiten der Regierung mit Wohlwollen dem Treiben dieser „Paras“ zugeschaut.
Die Mitarbeiter des Yair Klein
Zu Kleins Truppe gehörten noch zwei weitere Herren, die vornehmlich von Miami aus operierten, der israelische Geheimdienstmann Pinchas Shahar und der Geschäftsmann Maurice Sarfati. Finanziell gestützt wurden die Waffengeschäfte durch eine israelische Bank in New York .
Bereits im Jahre 1983 hatte Sarfati auf der Karibikinsel Antigua eine „Melonenfarm“ mit Staatskredit der US Regierung aufgemacht. Hilfreich war da die Kokain- und Terrorbank BCCI, welche die nötigen Empfehlungsschreiben lieferte. Die Bank wurde 1992 nach einem Untersuchungsbericht des US-Senats, an dem Senator John Kerry maßgeblich mitgearbeitet hatte, geschlossen. In diese Drogenbank war auch der Waffenhändler und Großbetrüger Adnan Khashoggi tief verwickelt.
Melonenfarm als Killer-Trainingscamp
Die Melonenfarm auf Antigua entpuppte sich jedoch als Trainingscamp für „Paras“ die nach erfolgreichem „Akademieabschluss“ ein Diplom und ein Maschinengewehr erhielten. Die Absolventen der Terrorakademie ermordeten unter anderem auch den kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galan und sollen auch für den Absturz einer kolumbianischen Passagierflugzeugs im November 1989 verantwortlich sein.
Ein kolumbianischer Haftbefehl und eine Flucht nach Afrika
Am 4.2. 1998 erließ der kolumbianische Generalstaatsanwalt einen internationalen Haftbefehl für Klein und seine Mitstreiter.
Im Jahre 2001 wurde Klein dort in Abwesenheit zu 10 Jahren und acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Klein machte sich aber bereits 1989 aus dem Staube, als seine Aktivitäten in Kolumbien bekannt wurden und tauchte in Liberia bei Präsident Charles Taylor wieder auf. Jener Mann, der zur Zeit in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht steht. In Liberia half Klein angeblich mit, die Kindersoldaten der RUF in Sierra Leone auszurüsten. Die Kindersoldaten wurden bekannt für ihre unfassbaren Verbrechen die sie begingen: Massentötungen, Vergewaltigungen und als besondere Spezialität das Abhacken von Armen oder Beinen.
Für seine anstrengende Arbeit in Liberia wurde Klein mit Diamanten entlohnt. Als er sich aber 1999 nach Sierra Leone begab um weitere Diamantendeals einzufädeln, wurde er verhaftet und saß dort für 16 Monate im Gefängnis. Kolumbien verlangte die Auslieferung. Dazu kam es jedoch nicht. Klein kam frei, gerüchtweise durch eine Aktion des US-Geheimdienstes CIA und des israelischen Geheimdienstes Mossad. Genauere Details sind jedoch nicht bekannt.
Heimat, so schön und milde
Am 29.11.1990 wurde Klein, damals zwischendurch wieder in Israel lebend, von einem Gericht wegen illegalen Waffenhandels zu der lächerlichen Strafe von umgerechnet 10.000 Euro verurteilt, was Klein vermutlich aus der „Portokasse“ bezahlte. Eine Auslieferung an Kolumbien kam selbstverständlich und überhaupt gar nicht in Frage. Klein, freilich, machte weiter mit dem, was er am besten beherrschte: Waffenhandel.
Nun wurde er am 28. August 2007 am Flughafen in Moskau, als er gerade eine Maschine nach Tel Aviv besteigen wollte, verhaftet. Haftgrundlage: der internationale kolumbianische Haftbefehl. Jetzt sitzt er in Auslieferungshaft und sollte eigentlich schon in Kolumbien sein.
Israel lässt Klein fallen
Israel hat Klein, nachdem sich nun schöne Geschäfte mit der Regierung Kolumbiens anbahnen, fallen gelassen. Die Kolumbianer wollen im israelischen Waffenbasar richtig zulangen, neben Kampfflugzeugen und unbenannten Flugzeugen (Drohnen) stehen elektronisches Gerät und Munition auf der Einkaufsliste. Dabei ist Herr Klein natürlich hinderlich. Nicht einmal ein Mitarbeiter der Botschaft Israels besuchte ihn im Auslieferungsgefängnis. Aber es gibt ja noch einen Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte...
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Yair Klein wurde 1943 in Palästina geboren. Er wurde Soldat, Mitglied der Spezialeinheiten der israelischen Armee, nahm am 6-Tage Krieg 1967 und am Yom Kippur-Krieg im Jahre 1973 teil. Er gehörte zu dem Kommando, das im Jahre 1972 eine von Terroristen entführte Passagiermaschine auf dem Flughafen Tel Avivs, Lod, stürmte.
Kleins Melonenfarm entpuppte sich als Trainingscamp für „Paras“ die nach erfolgreichem „Akademieabschluss“ ein Diplom und ein Maschinengewehr erhielten.
Klein verließ die Armee im Rang eines Oberstleutnant, hoch dekoriert, und beschloss Waffenhändler zu werden und das Schießen nun anderen zu überlassen.
Schöne Geschäfte im Libanon
Klein gründete die Firma Hod Hadanit (Spearhead) und der erste große Auftrag für ihn kam von der libanesischen Christenmiliz „Phalange“. Diese Miliz überfiel im September 1982 offenbar mit Billigung des damaligen Armeebefehlhabers und späteren israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon die palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Schatila und richtete dort ein Blutbad an, dem Hunderte unbewaffneter Flüchtlinge zum Opfer fielen.
2 Millionen US Dollar Nettogewinn für Yair Klein aus dem Waffengeschaeft.
Auf nach Lateinamerika
Klein ging nun global, zunächst nach Lateinamerika, genauer gesagt nach Kolumbien. Dort gab es jede Menge Kokain und Drogenhändler, aber keine vernünftig ausgebildete Schutztruppe, um den Drogenhandel gegen die Linksguerilla der FARC zu schützen.
Da konnte Klein weiterhelfen, einmal als Offizier und zum anderen als Waffenhändler. Er machte aus dem verlumpten Haufen von Wachmännern, die auf der Gehaltsliste der Drogenbarone wie Pablo Escobar standen, eine paramilitärische Killertruppe, und rüstete sie mit israelischen UZI-Maschinenpistolen und Gallil Sturmgewehren aus.
Die Massaker, die diese Killertruppe unter angeblichen und wirklichen Unterstützern der FARC anrichtete, riefen nun die Regierung Kolumbiens auf den Plan, die unter internationalen Druck geriet. Bis dato hatte man auf Seiten der Regierung mit Wohlwollen dem Treiben dieser „Paras“ zugeschaut.
Die Mitarbeiter des Yair Klein
Zu Kleins Truppe gehörten noch zwei weitere Herren, die vornehmlich von Miami aus operierten, der israelische Geheimdienstmann Pinchas Shahar und der Geschäftsmann Maurice Sarfati. Finanziell gestützt wurden die Waffengeschäfte durch eine israelische Bank in New York .
Bereits im Jahre 1983 hatte Sarfati auf der Karibikinsel Antigua eine „Melonenfarm“ mit Staatskredit der US Regierung aufgemacht. Hilfreich war da die Kokain- und Terrorbank BCCI, welche die nötigen Empfehlungsschreiben lieferte. Die Bank wurde 1992 nach einem Untersuchungsbericht des US-Senats, an dem Senator John Kerry maßgeblich mitgearbeitet hatte, geschlossen. In diese Drogenbank war auch der Waffenhändler und Großbetrüger Adnan Khashoggi tief verwickelt.
Melonenfarm als Killer-Trainingscamp
Die Melonenfarm auf Antigua entpuppte sich jedoch als Trainingscamp für „Paras“ die nach erfolgreichem „Akademieabschluss“ ein Diplom und ein Maschinengewehr erhielten. Die Absolventen der Terrorakademie ermordeten unter anderem auch den kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galan und sollen auch für den Absturz einer kolumbianischen Passagierflugzeugs im November 1989 verantwortlich sein.
Ein kolumbianischer Haftbefehl und eine Flucht nach Afrika
Am 4.2. 1998 erließ der kolumbianische Generalstaatsanwalt einen internationalen Haftbefehl für Klein und seine Mitstreiter.
Im Jahre 2001 wurde Klein dort in Abwesenheit zu 10 Jahren und acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Klein machte sich aber bereits 1989 aus dem Staube, als seine Aktivitäten in Kolumbien bekannt wurden und tauchte in Liberia bei Präsident Charles Taylor wieder auf. Jener Mann, der zur Zeit in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht steht. In Liberia half Klein angeblich mit, die Kindersoldaten der RUF in Sierra Leone auszurüsten. Die Kindersoldaten wurden bekannt für ihre unfassbaren Verbrechen die sie begingen: Massentötungen, Vergewaltigungen und als besondere Spezialität das Abhacken von Armen oder Beinen.
Für seine anstrengende Arbeit in Liberia wurde Klein mit Diamanten entlohnt. Als er sich aber 1999 nach Sierra Leone begab um weitere Diamantendeals einzufädeln, wurde er verhaftet und saß dort für 16 Monate im Gefängnis. Kolumbien verlangte die Auslieferung. Dazu kam es jedoch nicht. Klein kam frei, gerüchtweise durch eine Aktion des US-Geheimdienstes CIA und des israelischen Geheimdienstes Mossad. Genauere Details sind jedoch nicht bekannt.
Heimat, so schön und milde
Am 29.11.1990 wurde Klein, damals zwischendurch wieder in Israel lebend, von einem Gericht wegen illegalen Waffenhandels zu der lächerlichen Strafe von umgerechnet 10.000 Euro verurteilt, was Klein vermutlich aus der „Portokasse“ bezahlte. Eine Auslieferung an Kolumbien kam selbstverständlich und überhaupt gar nicht in Frage. Klein, freilich, machte weiter mit dem, was er am besten beherrschte: Waffenhandel.
Nun wurde er am 28. August 2007 am Flughafen in Moskau, als er gerade eine Maschine nach Tel Aviv besteigen wollte, verhaftet. Haftgrundlage: der internationale kolumbianische Haftbefehl. Jetzt sitzt er in Auslieferungshaft und sollte eigentlich schon in Kolumbien sein.
Israel lässt Klein fallen
Israel hat Klein, nachdem sich nun schöne Geschäfte mit der Regierung Kolumbiens anbahnen, fallen gelassen. Die Kolumbianer wollen im israelischen Waffenbasar richtig zulangen, neben Kampfflugzeugen und unbenannten Flugzeugen (Drohnen) stehen elektronisches Gerät und Munition auf der Einkaufsliste. Dabei ist Herr Klein natürlich hinderlich. Nicht einmal ein Mitarbeiter der Botschaft Israels besuchte ihn im Auslieferungsgefängnis. Aber es gibt ja noch einen Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte...
Scheinheilig? USA verlangen Auslieferung von Viktor Bout
Did the FSB Betray Victor Bout?
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sfux - 8. Jun, 15:23 Article 9662x read
Man kann Israeli sein oder Palästinenser, Katholik oder Evangelist, Sozialist oder Kapitalist...in jedem dieser Lager gibt es
Banditen wie diesen, von dem hier die Rede ist!