Russland nutzt die Gunst der Stunde
onlineredaktion - Gemäss den Angaben des georgischen Aussenministeriums, haben russische Flugzeuge im Verlauf der Kampfhandlungen im Umfeld des eskalierten Konfliktes in Südossetien strategisch wichtige Punkte in Georgien unter Beschuss genommen. Zu den Zielen gehört auch der georgische Ölhafen Poti, was ein deutliches Indiz für die wahren Gründe des massiven Eingreifens russischer Streitkräfte in der Krisenregion sein dürfte. Vordergründig stellt sich Russland seit dem Georgisch- ossetischer Krieg 1990, als Schutzmacht der mehrheitlich "russischstämmigen" Bevölkerung in der nach Unabhängigkeit strebenden Region Südossetien dar. Gleichzeitig bildet Russland das politische wie wirtschaftliche Rückgrat Südossetiens.
Hintergründig jedoch dürfte das Engagement russischer Streitkräfte eher eine Folge der georgischen Politik der letzten Jahre sein, und damit gekoppelt die Angst um den Verlust über die Kontrolle der Öltransporte vom Kaspischen Meer in den Westen.
Machtwechsel mit "Rosen"
Mit dem Machtwechsel in Georgien, welcher 2003 durch die "Rosenrevolution" herbeigeführt wurde und der damit begründeten Präsidentschaft von Micheil Saakaschwili, wandte sich Georgien deutlich von Russland ab und begann sich verstärkt westwärts zu orientieren. Nachdem Georgien schon im Jahr 1999 dem Europarat und 2000 der WTO beigetreten war, suchte Saakaschwili zuletzt gar den Anschluss an die NATO. Unterstützung für die Öffnung nach Westen kommt im grossen Stil aus den USA, welche als grösster Auslandinvestor und bilateraler Geber von Entwicklungsgeldern in Georgien präsent ist. Die USA jedoch erwarte klare Gegenleistungen für ihre Dienste, zumal sie ein beträchtliches geopolitisches Interessen an der Region hat.
Der georgische Präsident hat die USA um Eintritt in den Krieg ersucht.
Der verschärfte Ton zwischen den USA und Russland und die zunehmende Sorge um die Ölknappheit, lässt die westlichen Staaten nach Wegen suchen, das Öl welches am Kaspischen Meer gefördert wird, über Routen zu transportieren, die nicht von Russland kontrolliert werden. Die Zentrale 2005 neu eröffnete Pipeline- Route (Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline/Karte unten) hierfür verläuft durch Georgien und die Türkei ans Mittelmeer. Aber auch der georgische Schwarzmeerhafen Poti, war bis vor der Zerstörung durch russische Bombardements ein wichtiger Abfertigungsstandort für Öltarnsporte vom kaspischen Meer in den Westen.
USA in den Krieg?
Ein Dorn im Auge ist diese Entwicklung den russischen Strategen, welche die ganze Region (inklusive Georgien) als ihrer Einflusssphäre zugehörig betrachten. Nachdem Russland schon im Umfeld der NATO- Gespräche mit Georgien eine Drohkulisse aufgebaut hatte, nutzen sie den nun eskalierten Konflikt, um ihre eigenen Interesse in der Region durchzusetzen und so die Zügel der Region nicht aus den Händen geben zu müssen.
Unterdessen hat der georgische Präsident die USA um Eintritt in den Krieg ersucht, wie er auf CNN sagte: “Es geht nicht mehr nur um Georgien. Es geht um Amerika und seine Werte. Wir sind ein Freiheit liebendes Land, das derzeit angegriffen wird.” George W. Bush beschränkte sich jedoch bis anhin darauf Russland vor einer weiteren Eskalation zu warnen und forderte ein Ende der Angriffe auf georgische Gebiete ausserhalb der Krisenregion.
Ein Ende der Kampfhandlungen ist jedoch nicht unmittelbar greifbar. Denn beide Konfliktparteien machen sich schwere Vorwürfe. So betonen die Russen von ethnischen Säuberungen erfahren zu haben und warnen vor einer humanitären Katastrophe. Gleichzeitig wirft Georgien Russland vor den Konflikt absichtlich und bewusst zu verschärfen. Klar ist jedoch, dass der russische Einmarsch einen Verstoss gegen das geltende Völkerrecht darstellt, da formell Südossetien weiterhin zu Georgien gehört.
Dieser Artikel erschien erstmalig bei ContaInfo
Hintergründig jedoch dürfte das Engagement russischer Streitkräfte eher eine Folge der georgischen Politik der letzten Jahre sein, und damit gekoppelt die Angst um den Verlust über die Kontrolle der Öltransporte vom Kaspischen Meer in den Westen.
Machtwechsel mit "Rosen"
Mit dem Machtwechsel in Georgien, welcher 2003 durch die "Rosenrevolution" herbeigeführt wurde und der damit begründeten Präsidentschaft von Micheil Saakaschwili, wandte sich Georgien deutlich von Russland ab und begann sich verstärkt westwärts zu orientieren. Nachdem Georgien schon im Jahr 1999 dem Europarat und 2000 der WTO beigetreten war, suchte Saakaschwili zuletzt gar den Anschluss an die NATO. Unterstützung für die Öffnung nach Westen kommt im grossen Stil aus den USA, welche als grösster Auslandinvestor und bilateraler Geber von Entwicklungsgeldern in Georgien präsent ist. Die USA jedoch erwarte klare Gegenleistungen für ihre Dienste, zumal sie ein beträchtliches geopolitisches Interessen an der Region hat.
Der georgische Präsident hat die USA um Eintritt in den Krieg ersucht.
Der verschärfte Ton zwischen den USA und Russland und die zunehmende Sorge um die Ölknappheit, lässt die westlichen Staaten nach Wegen suchen, das Öl welches am Kaspischen Meer gefördert wird, über Routen zu transportieren, die nicht von Russland kontrolliert werden. Die Zentrale 2005 neu eröffnete Pipeline- Route (Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline/Karte unten) hierfür verläuft durch Georgien und die Türkei ans Mittelmeer. Aber auch der georgische Schwarzmeerhafen Poti, war bis vor der Zerstörung durch russische Bombardements ein wichtiger Abfertigungsstandort für Öltarnsporte vom kaspischen Meer in den Westen.
USA in den Krieg?
Ein Dorn im Auge ist diese Entwicklung den russischen Strategen, welche die ganze Region (inklusive Georgien) als ihrer Einflusssphäre zugehörig betrachten. Nachdem Russland schon im Umfeld der NATO- Gespräche mit Georgien eine Drohkulisse aufgebaut hatte, nutzen sie den nun eskalierten Konflikt, um ihre eigenen Interesse in der Region durchzusetzen und so die Zügel der Region nicht aus den Händen geben zu müssen.
Unterdessen hat der georgische Präsident die USA um Eintritt in den Krieg ersucht, wie er auf CNN sagte: “Es geht nicht mehr nur um Georgien. Es geht um Amerika und seine Werte. Wir sind ein Freiheit liebendes Land, das derzeit angegriffen wird.” George W. Bush beschränkte sich jedoch bis anhin darauf Russland vor einer weiteren Eskalation zu warnen und forderte ein Ende der Angriffe auf georgische Gebiete ausserhalb der Krisenregion.
Ein Ende der Kampfhandlungen ist jedoch nicht unmittelbar greifbar. Denn beide Konfliktparteien machen sich schwere Vorwürfe. So betonen die Russen von ethnischen Säuberungen erfahren zu haben und warnen vor einer humanitären Katastrophe. Gleichzeitig wirft Georgien Russland vor den Konflikt absichtlich und bewusst zu verschärfen. Klar ist jedoch, dass der russische Einmarsch einen Verstoss gegen das geltende Völkerrecht darstellt, da formell Südossetien weiterhin zu Georgien gehört.
Dieser Artikel erschien erstmalig bei ContaInfo
sfux - 10. Aug, 14:16 Article 2986x read