Die Krise am Finanzmarkt und Swaps
Dr. Alexander von Paleske- - Die Krise am Finanzmarkt ist noch lange nicht vorbei, Im Gegenteil! Selbst wenn Lehman Brothers aufgekauft werden sollte (mittlerweile pleite), ebenso die Kreissparkasse von Washington, Washington Mutual oder abgekürzt auch WaMu, wird die Aufkauferei und das Uebernehmen alsbald zum Stillstand kommen, mangels verfügbarer finanzieller Mittel, und dann wird es Bankrotte hageln.
Fannie Mae und Freddie Mac, die US-Hypthekenbanken sind vom Staat übernommen worden, aber was nur ganz vereinzelt in der Presse berichtet wurde, das ist nun das Fälligwerden der Zockerpapiere Swaps, und zwar hier der Credit Default Swaps, über die wir ausführlich berichtet haben.
Swaps wurden von dem US-Grossinvestor Warren Buffett bereits im Jahre 2002 als finanzielle Massenvernichtungsmittel gebrandmarkt. Die Obligationen von Fannie- Fred sind nun als "nichteinbringbar" klassifiziert worden, damit ist der „Versicherungsfall“ eingetreten. Mit anderen Worten, es ist Zahltag für schlappe 1,5 Billionen US Dollar.
Zwar haben die Grossbanken durch einige Tricks sich wieder rückversichert, gerade auch bei denen, die sie an sich jetzt bezahlen müssten, sodass teilaufgerechnet werden kann, aber für eine ganze Reihe andere, gerade auch Hedgefonds dürften mehr als nur die Alarmsirenen schrillen. Sie dürften baden gehen. Und das wird wohl weitere erhebliche Auswirkungen auf den Finanzmarkt haben.
So scheint selbst die Lage bei dem grössten US Versicherer AIG sich zuzuspitzen. Der hatte bereits unter der Immobilienkrise erhebliche Verluste eingefahren, aber jetzt kamen die Verluste aus Swap-Zockerpapieren hinzu, macht nochmals 13 Milliarden. CEO Martin Sullivan musste seinen Hut nehmen. Und mit dem Swap-Zahltag für Fannie-Fred werden weitere wohl weitere Milliardenbeträge zu blechen sein. Am Freitag stürzte die Aktie ab, wie die Viktoriafälle.
Kommunen zocken, Bürger zahlen
Aber es trifft auch Kommunen, die diese Zockerpapiere eingekauft haben, wir berichteten darüber ("Neues aus der Swap- und Meinl-Welt").
Mittlerweile gibt es auch erstinstanzliche Gerichtsurteile. Hagen und Ravensburg verloren die Prozesse, die sie gegen den Verkäufer der Swaps, die Deutsche Bank angestrengt hatten.
Also zahlen. Letztlich werden diese Kosten, im Falle Hagens mal satte 30 Millionen, über die Steuern und Umlagen wieder beigetrieben. Es ist also der Bürger, der die Zeche zahlen muss.
Ein trauriger Skandal
Aber gerne scheinen Finanzinvestoren auch dem einfachen Bürger jetzt diese Zockerpapiere andrehen zu wollen. Und da stossen wir im Rahmen eines grenzüberschreitenden Skandals wieder auf unsere Bekannte, die Hypo-Alpe-Adria, griffiger auch Skandalpe genannt.
Und dieser traurige Skandal lief so: Da gibt es ein Institut für Finanzierungswesen und Investment (IFI) in Graz. Das preiste ein sogenantes Immobilien-Rendite Modell an.
Vereinfacht: Du hast einen Bauernhof, oder ein Haus, oder eine Eigentumswohnung und mit diesem Eigentum kannst Du jetzt gutes Geld machen – ohne vermieten zu müssen. Im eigenen Haus wohnen und dann auch noch dafür Geld bekommen, wer möchte das nicht gerne.
Die Sache hatte natürlich einen Haken und der sah so aus: Du gibst uns den Auftrag, an der Börse zu swapsen (das Wort zocken fiel natürlich nicht), todsichere Sache und als Sicherheit für den von uns gemachten Einsatz nur als Formsache verpfändest Du dein Eigentum an die Bank, die dafür dann einen Garantiebrief ausstellt, das Wort „Kredit“ wurde natürlich nicht gebraucht.
Eine dieser „Garantiebanken“ war die Hypo Alpe. Aber die zockte selbst nicht, sondern den Handel mit den Swaps machte eine „Baader Service Bank“ in Oberschleissheim bei München. Die hatte angeblich keine Ahnung, wie das ganze System lief, sondern handelte nur nach Auftrag der IFI.Und immer mehr Leute fielen darauf rein.
Und dann kam, was kommen musste, die Zockerpapiere gingen in die falsche Richtung, die Besicherungen der Kunden reichten nicht mehr aus. Also zahlten die Banken die Garantiesumme an die Baader Leute aus und stellten sie für die Häusle-Eigentümer fällig. Die verlieren jetzt ihr gesamtes Eigentum.
Und da die Deals aufgesplittert waren, trifft das Fehlverhalten des einen nicht automatisch auch den anderen.
Bei den Verhandlungen um Stundung zeigten sich die lokalen Banken kulant, nicht hingegen, nach Presseberichten, die Hypo Alpe.
Das kann man verstehen. Da die Mutterbank, die Bayerische Landesbank, durch Handel mit Schrottpapieren schon 4 Milliarden Schulden eingefahren hatte, ist für irgendwelche Kulanz bei den „kleinen Leuten“, einfach kein Raum mehr.
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Neues aus der Swap-und Meinl-Welt
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Swaps wurden von dem US-Grossinvestor Warren Buffett bereits im Jahre 2002 als finanzielle Massenvernichtungsmittel gebrandmarkt. Die Obligationen von Fannie- Fred sind nun als "nichteinbringbar" klassifiziert worden, damit ist der „Versicherungsfall“ eingetreten. Mit anderen Worten, es ist Zahltag für schlappe 1,5 Billionen US Dollar.
Zwar haben die Grossbanken durch einige Tricks sich wieder rückversichert, gerade auch bei denen, die sie an sich jetzt bezahlen müssten, sodass teilaufgerechnet werden kann, aber für eine ganze Reihe andere, gerade auch Hedgefonds dürften mehr als nur die Alarmsirenen schrillen. Sie dürften baden gehen. Und das wird wohl weitere erhebliche Auswirkungen auf den Finanzmarkt haben.
So scheint selbst die Lage bei dem grössten US Versicherer AIG sich zuzuspitzen. Der hatte bereits unter der Immobilienkrise erhebliche Verluste eingefahren, aber jetzt kamen die Verluste aus Swap-Zockerpapieren hinzu, macht nochmals 13 Milliarden. CEO Martin Sullivan musste seinen Hut nehmen. Und mit dem Swap-Zahltag für Fannie-Fred werden weitere wohl weitere Milliardenbeträge zu blechen sein. Am Freitag stürzte die Aktie ab, wie die Viktoriafälle.
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Aber es trifft auch Kommunen, die diese Zockerpapiere eingekauft haben, wir berichteten darüber ("Neues aus der Swap- und Meinl-Welt").
Mittlerweile gibt es auch erstinstanzliche Gerichtsurteile. Hagen und Ravensburg verloren die Prozesse, die sie gegen den Verkäufer der Swaps, die Deutsche Bank angestrengt hatten.
Also zahlen. Letztlich werden diese Kosten, im Falle Hagens mal satte 30 Millionen, über die Steuern und Umlagen wieder beigetrieben. Es ist also der Bürger, der die Zeche zahlen muss.
Ein trauriger Skandal
Aber gerne scheinen Finanzinvestoren auch dem einfachen Bürger jetzt diese Zockerpapiere andrehen zu wollen. Und da stossen wir im Rahmen eines grenzüberschreitenden Skandals wieder auf unsere Bekannte, die Hypo-Alpe-Adria, griffiger auch Skandalpe genannt.
Und dieser traurige Skandal lief so: Da gibt es ein Institut für Finanzierungswesen und Investment (IFI) in Graz. Das preiste ein sogenantes Immobilien-Rendite Modell an.
Vereinfacht: Du hast einen Bauernhof, oder ein Haus, oder eine Eigentumswohnung und mit diesem Eigentum kannst Du jetzt gutes Geld machen – ohne vermieten zu müssen. Im eigenen Haus wohnen und dann auch noch dafür Geld bekommen, wer möchte das nicht gerne.
Die Sache hatte natürlich einen Haken und der sah so aus: Du gibst uns den Auftrag, an der Börse zu swapsen (das Wort zocken fiel natürlich nicht), todsichere Sache und als Sicherheit für den von uns gemachten Einsatz nur als Formsache verpfändest Du dein Eigentum an die Bank, die dafür dann einen Garantiebrief ausstellt, das Wort „Kredit“ wurde natürlich nicht gebraucht.
Eine dieser „Garantiebanken“ war die Hypo Alpe. Aber die zockte selbst nicht, sondern den Handel mit den Swaps machte eine „Baader Service Bank“ in Oberschleissheim bei München. Die hatte angeblich keine Ahnung, wie das ganze System lief, sondern handelte nur nach Auftrag der IFI.Und immer mehr Leute fielen darauf rein.
Und dann kam, was kommen musste, die Zockerpapiere gingen in die falsche Richtung, die Besicherungen der Kunden reichten nicht mehr aus. Also zahlten die Banken die Garantiesumme an die Baader Leute aus und stellten sie für die Häusle-Eigentümer fällig. Die verlieren jetzt ihr gesamtes Eigentum.
Und da die Deals aufgesplittert waren, trifft das Fehlverhalten des einen nicht automatisch auch den anderen.
Bei den Verhandlungen um Stundung zeigten sich die lokalen Banken kulant, nicht hingegen, nach Presseberichten, die Hypo Alpe.
Das kann man verstehen. Da die Mutterbank, die Bayerische Landesbank, durch Handel mit Schrottpapieren schon 4 Milliarden Schulden eingefahren hatte, ist für irgendwelche Kulanz bei den „kleinen Leuten“, einfach kein Raum mehr.
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onlinedienst - 14. Sep, 23:32 Article 7941x read