Welt AIDS-Tag - ein Blick nach Südafrika
Dr. Alexander von Paleske ---01.12. 2008 ---- Heute ist Welt AIDS Tag. Grund genug, den Blick nach Südafrika zu werfen, das Land mit der höchsten Zahl HIV- Infizierter in der Welt: 5,5 Millionen, rund 10 Prozent der Bevölkerung.
Aber seit ein paar Wochen gibt es gute Nachrichten aus diesem Land, das in den letzten 10 Jahren zumeist negative Schlagzeilen in Sachen HIV geliefert hatte. Genauer gesagt, seitdem der Präsident Thabo Mbeki dem Druck der Regierungspartei ANC nachgab und zurücktrat.
Ein Blick zurück
Nelson Mandala, Südafrikas erster Präsident nach freien und allgemeinen Wahlen, wusste um die Gefährlichkeit der HIV/AIDS Seuche, aber er schaffte es neben der Riesenaufgabe, die Nation zu versöhnen, nicht, sich dieses Themas, der Bedeutung entsprechend, anzunehmen.
Mandela hat dies später zutiefst bereut und versucht, mit seiner“ Initiative 46664“, seiner Gefängnisnummer auf Robben Island, das wiedergutzumachen, wir berichteten darüber
Aera Mbeki - Verschwörung und Mangelernährung
Mit dem Amtsantritt seines Nachfolgers Thabo Mbeki hielten nun die Verschwörungs- und Mangelernährungstheorien in Sachen HIV/AIDS Einzug in die Regierungspolitik.
Nach diesen Absurd-Theorien, erzeugt HIV nicht AIDS sondern HIV stellt eine letztlich harmlose Infektionskrankheit dar, die erst durch Mangelernährung oder Genussgifte gefährlich werde. Diese absurden Schwachsinns-Theorien werden in Deutschland durch Aerzte wie Claus Koehnlein und in Österreich durch den Gynäkologen Christian Fiala verbreitet. Unter anderem auf diese Apostel stützte sich der seinerzeitige Präsident Mbeki in seiner Wahnfahrt, die rund 300.000 HIV-Patienten in Südafrika den vorzeitigen Tod bescherte.
Das Resultat war eine ungehinderte Ausbreitung der HIV-Aids-Seuche und im Gefolge damit der Tuberkulose, mittlerweile auch der therapieresistenten XDR-Tuberkulose
Seine Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang, in Botswana wegen Diebstahls an Patienten vorbestraft, propagierte darüberhinaus Knoblauch und Rote Bete gegen Mittel gegen AIDS, zum Gelächter der Weltöffentlichkeit.
Damit ist es nun nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Motlanthe vorbei. Ein erfreulich frischer Wind weht in der Gesundheitspolitik. Die HIV/AIDS- Seuche wurde nun endlich als das bezeichnet, was sie ist: eine behandelbare Viruserkrankung die unbehandelt nach langer Latenzzeit zum Tode führt und in Südafrika mittlerweile katastrophale Ausmasse angenommen hat.
Zur Gesundheitsministerin wurde eine Frau namens Barbara Hogan berufen.
Wer ist Barbara Hogan?
Barbara Hogan ist eine Anti -Apartheid Veteranin. Sie schloss sich dem ANC im Jahre 1976 an und landete 1981 wegen ihrer politischen Aktivitäten erstmalig im Gefängnis. Im Jahre 1982 wurde sie wegen Hochverrats zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt und erst im Jahre 1990 entlassen.
Seit 1994 ist Frau Hogan Parlamentsabgeordnete für die Regierungspartei ANC.
Barbara Hogan ist eine unabhängig denkende, starke Frau und deswegen wurde sie von dem Präsidenten Thabo Mbeki auch ins politische Abseits befördert. Sie wurde gleichwohl nicht müde, Mbeki wegen seiner Haltung in Sachen HIV/AIDS anzugreifen, als eine der ganz wenigen ANC -Parlamentarier
Präsident Motlanthe holte sie mit Amtsantritt jetzt in sein Kabinett und als erste Amtshandlung versöhnte sie die von der Vorgängerin Tshabalala-Msimang angefeindete Treatment Action Campaign (TAC) mit der Regierung. Immer wieder hatte die TAC die Behandlung der HIV Infizierten mit antiretroviralen Medikamenten gefordert.
Das Selbstverständliche nachgeholt
Damit ist Südafrika das Selbstverständliche nachgeholt und die absurden Verschwörungstherorien des Thabo Mbeki dorthin befördert worden , wohin sie von Anfang an gehörten: In die ideologische Abfalltonne.
Schlechte Nachricht am Welt-Aids Tag
Die schlechte Nachricht ist, dass sich HIV weltweit weiter ausbreitet. Trotz aller Aufklärungskampagnen. Auch in Deutschland, wo sich wieder Sorglosigkeit ausbreitet, gefährliche Sorglosigkeit. Denn auch die antiretroviralen Medikamente sind mit Nebenwirkungen verbunden, das sehen wir hier jeden Tag, und nicht etwa Vitaminpillen. Aber sie ermöglichen Patienten eine erhebliche Lebensverlängerung.
Und so bleibt als Hauptziel nach wie vor die Vermeidung der Virusübertragung. Aber dazu gehört mehr als nur Aufklärung: Die Beseitigung der Armut , die Stärkung der Rechte der Frauen und schliesslich Frieden in den Kriegsgebieten wie dem Kongo, wo Frauen nur allzuoft das Opfer von Vergewaltigungen und dabei auch noch mit HIV infiziert werden.
Mit der Bereitstellung von Geld zur Armutsbekämpfung sieht es angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise und in deren Folge Mittelkürzungen für Projekte in Dritte Welt Ländern, nicht gut aus.
Und so ist es auch nicht überraschend, dass die TAC,die einen unerbittlichen und letztlich erfolgreichen Kampf gegen die Absurd-Politik des Thabo Mbeki führte, nun dank derAustrocknung von Mittelzuflüssen vor dem finanziellen Bankrott steht.
E-Mail apaleske@gov.bw
Welt AIDS-Tag - ein Blick nach Südafrika
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Krisenrepublik Südafrika – 42 Tote und 15.000 interne Flüchtlinge
Südafrika: Krieg in den Townships
Thabo Mbeki - das politische Ende rueckt naeher
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Ein Blick zurück
Nelson Mandala, Südafrikas erster Präsident nach freien und allgemeinen Wahlen, wusste um die Gefährlichkeit der HIV/AIDS Seuche, aber er schaffte es neben der Riesenaufgabe, die Nation zu versöhnen, nicht, sich dieses Themas, der Bedeutung entsprechend, anzunehmen.
Mandela hat dies später zutiefst bereut und versucht, mit seiner“ Initiative 46664“, seiner Gefängnisnummer auf Robben Island, das wiedergutzumachen, wir berichteten darüber
Aera Mbeki - Verschwörung und Mangelernährung
Mit dem Amtsantritt seines Nachfolgers Thabo Mbeki hielten nun die Verschwörungs- und Mangelernährungstheorien in Sachen HIV/AIDS Einzug in die Regierungspolitik.
Nach diesen Absurd-Theorien, erzeugt HIV nicht AIDS sondern HIV stellt eine letztlich harmlose Infektionskrankheit dar, die erst durch Mangelernährung oder Genussgifte gefährlich werde. Diese absurden Schwachsinns-Theorien werden in Deutschland durch Aerzte wie Claus Koehnlein und in Österreich durch den Gynäkologen Christian Fiala verbreitet. Unter anderem auf diese Apostel stützte sich der seinerzeitige Präsident Mbeki in seiner Wahnfahrt, die rund 300.000 HIV-Patienten in Südafrika den vorzeitigen Tod bescherte.
Das Resultat war eine ungehinderte Ausbreitung der HIV-Aids-Seuche und im Gefolge damit der Tuberkulose, mittlerweile auch der therapieresistenten XDR-Tuberkulose
Seine Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang, in Botswana wegen Diebstahls an Patienten vorbestraft, propagierte darüberhinaus Knoblauch und Rote Bete gegen Mittel gegen AIDS, zum Gelächter der Weltöffentlichkeit.
Damit ist es nun nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Motlanthe vorbei. Ein erfreulich frischer Wind weht in der Gesundheitspolitik. Die HIV/AIDS- Seuche wurde nun endlich als das bezeichnet, was sie ist: eine behandelbare Viruserkrankung die unbehandelt nach langer Latenzzeit zum Tode führt und in Südafrika mittlerweile katastrophale Ausmasse angenommen hat.
Zur Gesundheitsministerin wurde eine Frau namens Barbara Hogan berufen.
Wer ist Barbara Hogan?
Barbara Hogan ist eine Anti -Apartheid Veteranin. Sie schloss sich dem ANC im Jahre 1976 an und landete 1981 wegen ihrer politischen Aktivitäten erstmalig im Gefängnis. Im Jahre 1982 wurde sie wegen Hochverrats zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt und erst im Jahre 1990 entlassen.
Seit 1994 ist Frau Hogan Parlamentsabgeordnete für die Regierungspartei ANC.
Barbara Hogan ist eine unabhängig denkende, starke Frau und deswegen wurde sie von dem Präsidenten Thabo Mbeki auch ins politische Abseits befördert. Sie wurde gleichwohl nicht müde, Mbeki wegen seiner Haltung in Sachen HIV/AIDS anzugreifen, als eine der ganz wenigen ANC -Parlamentarier
Präsident Motlanthe holte sie mit Amtsantritt jetzt in sein Kabinett und als erste Amtshandlung versöhnte sie die von der Vorgängerin Tshabalala-Msimang angefeindete Treatment Action Campaign (TAC) mit der Regierung. Immer wieder hatte die TAC die Behandlung der HIV Infizierten mit antiretroviralen Medikamenten gefordert.
Das Selbstverständliche nachgeholt
Damit ist Südafrika das Selbstverständliche nachgeholt und die absurden Verschwörungstherorien des Thabo Mbeki dorthin befördert worden , wohin sie von Anfang an gehörten: In die ideologische Abfalltonne.
Schlechte Nachricht am Welt-Aids Tag
Die schlechte Nachricht ist, dass sich HIV weltweit weiter ausbreitet. Trotz aller Aufklärungskampagnen. Auch in Deutschland, wo sich wieder Sorglosigkeit ausbreitet, gefährliche Sorglosigkeit. Denn auch die antiretroviralen Medikamente sind mit Nebenwirkungen verbunden, das sehen wir hier jeden Tag, und nicht etwa Vitaminpillen. Aber sie ermöglichen Patienten eine erhebliche Lebensverlängerung.
Und so bleibt als Hauptziel nach wie vor die Vermeidung der Virusübertragung. Aber dazu gehört mehr als nur Aufklärung: Die Beseitigung der Armut , die Stärkung der Rechte der Frauen und schliesslich Frieden in den Kriegsgebieten wie dem Kongo, wo Frauen nur allzuoft das Opfer von Vergewaltigungen und dabei auch noch mit HIV infiziert werden.
Mit der Bereitstellung von Geld zur Armutsbekämpfung sieht es angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise und in deren Folge Mittelkürzungen für Projekte in Dritte Welt Ländern, nicht gut aus.
Und so ist es auch nicht überraschend, dass die TAC,die einen unerbittlichen und letztlich erfolgreichen Kampf gegen die Absurd-Politik des Thabo Mbeki führte, nun dank derAustrocknung von Mittelzuflüssen vor dem finanziellen Bankrott steht.
E-Mail apaleske@gov.bw
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onlinedienst - 1. Dez, 17:24 Article 3905x read