Angolagate in Frankreich – Lange Freiheitsstrafen für geldgierige Waffenhändler
Dr. Alexander von Paleske - 27.10. 2009 --- Es war ein Strafprozess der Superlative. 42 Angeklagte, darunter
Der älteste Sohn des verstorbenen Präsidenten Mitterand, Jean Christophe
Ein ehemaliger französischer Innenminister namens Charles Pasqua
Der Kollege von Pasqua namens Jean-Charles Marchiani
Der jetzige Präsidentenberater Sarkozys, Jaques Attali
Pierre Falcone, ein windiger französischer Geschäftsmann, Inhaber der Firma Brenco- International, jetzt Angolas Vertreter bei der UNESCO
Jean-Didier Maille, ehemalsTop-Banker bei Paribas (jetzt BNP-Paribas)
Und Arcady Gaydamak, Waffenhändler, von Frankreich per Haftbefehl gesucht, der aber nicht von Israel bzw. Russland nach Frankreich ausgeliefert wird.
Sieben Jahre ermittelte die Staatsanwaltschaft und produzierte eine 486 Seiten lange Anklageschrift.
Es ging um dreckige Geschäfte im Umfang von 526 Millionen Euro, die einen der längsten Bürgerkriege in Angola/Afrika am Laufen hielten, wir berichteten ausführlich darüber.
Aus den Arsenalen des ehemaligen Warschauer Paktes wurden unter Verstoss gegen ein UN Waffenembargo geliefert:
- 420 Panzer
- 12 Hubschauber
- 6 Kriegsschiffe
- 150.000 Granaten
- 170.000 Minen
Heute ist Angola das Land mit der höchsten Dichte an Landminen und der grössten Zahl Beinamputierter in der Welt.
Die Gier der an den Waffengeschäften Beteiligten war offenbar grenzen- und rücksichtslos.
Urteilsverkündung in Paris
Heute wurden die Urteile in Paris verkündet.
Der Sohn des verstorbenen Präsidenten Mitterand, der als Afrikaberater für den Elyseepalast gearbeitet und die angolanische Regierung mit dem Waffenhändler Pierre Falcone bekannt gemacht und für diese tödliche Vermittlungsarbeit 1,7 Millionen Euro eingesteckt hatte, erhielt zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung.. Dazu eine Geldstrafe von 375.000 Euro.
.Der ehemalige Innenminister Pasqua, der sich gegen Schmiergeld zum Anwalt der angolanischen Regierung machen liess, erhielt ein Jahr Freiheitsstrafe, allerdings für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.
Multipler Präsidentenberater Jaques Attali wurde freigesprochen.
Die eigentlichen Waffenhändler, der Israeli Arcadi Gaydamak, und Pierre Falcone erhielten jeweils 6 Jahre Freiheitsstrafe.
Einige der Angeklagten haben bereits Rechtsmittel gegen die Urteile angekündigt.
Nur Falcone wird seine Strafe antreten müssen, Gaydamak befindet sich mal in Israel und mal in Russland. Beide Länder liefern ihn aber nicht nach Frankreich aus.
Angolagate in Frankreich – Geldgier, Geschütze und Granaten
Der älteste Sohn des verstorbenen Präsidenten Mitterand, Jean Christophe
Ein ehemaliger französischer Innenminister namens Charles Pasqua
Der Kollege von Pasqua namens Jean-Charles Marchiani
Der jetzige Präsidentenberater Sarkozys, Jaques Attali
Pierre Falcone, ein windiger französischer Geschäftsmann, Inhaber der Firma Brenco- International, jetzt Angolas Vertreter bei der UNESCO
Jean-Didier Maille, ehemalsTop-Banker bei Paribas (jetzt BNP-Paribas)
Und Arcady Gaydamak, Waffenhändler, von Frankreich per Haftbefehl gesucht, der aber nicht von Israel bzw. Russland nach Frankreich ausgeliefert wird.
Sieben Jahre ermittelte die Staatsanwaltschaft und produzierte eine 486 Seiten lange Anklageschrift.
Es ging um dreckige Geschäfte im Umfang von 526 Millionen Euro, die einen der längsten Bürgerkriege in Angola/Afrika am Laufen hielten, wir berichteten ausführlich darüber.
Aus den Arsenalen des ehemaligen Warschauer Paktes wurden unter Verstoss gegen ein UN Waffenembargo geliefert:
- 420 Panzer
- 12 Hubschauber
- 6 Kriegsschiffe
- 150.000 Granaten
- 170.000 Minen
Heute ist Angola das Land mit der höchsten Dichte an Landminen und der grössten Zahl Beinamputierter in der Welt.
Die Gier der an den Waffengeschäften Beteiligten war offenbar grenzen- und rücksichtslos.
Urteilsverkündung in Paris
Heute wurden die Urteile in Paris verkündet.
Der Sohn des verstorbenen Präsidenten Mitterand, der als Afrikaberater für den Elyseepalast gearbeitet und die angolanische Regierung mit dem Waffenhändler Pierre Falcone bekannt gemacht und für diese tödliche Vermittlungsarbeit 1,7 Millionen Euro eingesteckt hatte, erhielt zwei Jahre Freiheitsstrafe auf Bewährung.. Dazu eine Geldstrafe von 375.000 Euro.
.Der ehemalige Innenminister Pasqua, der sich gegen Schmiergeld zum Anwalt der angolanischen Regierung machen liess, erhielt ein Jahr Freiheitsstrafe, allerdings für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt.
Multipler Präsidentenberater Jaques Attali wurde freigesprochen.
Die eigentlichen Waffenhändler, der Israeli Arcadi Gaydamak, und Pierre Falcone erhielten jeweils 6 Jahre Freiheitsstrafe.
Einige der Angeklagten haben bereits Rechtsmittel gegen die Urteile angekündigt.
Nur Falcone wird seine Strafe antreten müssen, Gaydamak befindet sich mal in Israel und mal in Russland. Beide Länder liefern ihn aber nicht nach Frankreich aus.
Angolagate in Frankreich – Geldgier, Geschütze und Granaten
onlinedienst - 27. Okt, 21:08 Article 5303x read