Der ausgetauschte Tiergartenmörder und ein paar Hintergründe
Dr. Alexander von Paleske --- 3.8.2024 ---
Vorgestern kam in einem Ringtausch von Agenten und Straftätern (fake und real) auch der Tiergartenmórder Vadim Krasikov frei. Der war wegen des 2019 verübten Mordes an dem Tschetschenen Zelimkhan Khangoshvili vom Landgericht Berlin zu einer lebenslänglichen Freiheiststrafe verurteilt worden.
Das Mordopfer
Das Mordopfer stammte aus Pankisi Gorge, einem Gebiet in Georgien, seit Jahrhunderten Heimat für eine ethnische Minderheit von Tschetschenen ist, die auch als Kisten bezeichnet werden. Zelimkhan Khangoshvili kämpfte im zweiten Tschetschenien- Krieg, auf Seiten der islamistischen Rebellen mit dem Namen “Chechen Republik of Ichkeria” wo er bis zum Rebellenkommandeur aufstieg und sich sich mit dem früheren Tschetschenischen Anführer Aslan Maskadov anfreundete, der vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB im Jahre 2005 getötet wurde.
Nach Kriegsende kehrte Khangoshvili nach Georgien zurück, rüstete dort ein Bataillon auf, das die russische Armee im Georgienkrieg 2008 bekämpfen sollte,
Im Jahre 2016 flüchtete er mit seiner Familie nach Deutschland und bat um politisches Asyl.
\Der russische Inlandsgeheimdienst FSB heuerte einen Auftragsmörder namens Vadim Krasikov an.Ein Mordbube, kein leitender Mitarbeiter des FSB oder Top-Spion, der Khangoshvili töten sollte.
Der erste Mord
Krasikov hatte zuvor schon am 19.6. 2013 einen Geschäftsmann mit dem Namen Albert Nazranov in Moskau ermordet.
Dahinter stand aber nicht der Inlandsgeheimdienst FSB, vielmehr handelte es sich um einen Racheakt. Deshalb fahndete die Polizei auch zunächst national, und dann international, nach dem Mörder, und sandte ein Fahndungsfoto auch an Interpol. So konnte die Investigativplattform Bellingcat den Tiergartenmörder, der unter dem falschen Namen Vadim Solokov nach Deutschland eingereist war, rasch identifizieren.
Das Mordopfer
Nazranov war der Mann fürs Grobe für Arsen Kanokov, Premier der russischen Teilrepublik Kabardino-Balkarien von 2005-2013.
Nazranov versammelte eine Reihe von Leuten aus Ringer-Clubs, mit denen zusammen er lokale Geschäftsleute unter Druck setzte, um die „karitativen“ Projekte Kanokovs finanziell zu unterstützen, mit denen der sich dann schmückte. Er half Kanokov auch, einen Aufstand von jungen Islamisten niederzuschlagen, ebenso Unabhängigkeitsbestrebungen der Tscherkessen im Zaum zu halten. Die Radikalmuslime hassten ihn dafür.
Kanokov half zudem, Tscherkessen aus Syrien in seine Republik zu fliehen, was wiederum Putin erzürnte. Kanokov musste deshalb sein Amt aufgeben, blieb aber weiter in der Partei Putins Einiges Russland, und wurde Senator.
Nazranov aber hatte in all den Jahren der Drecks-Arbeit für Kanokov sich genügend Feinde gemacht, zum Schluss selbst Kanokov - und wurde wohl deshalb getötet.
Beim ersten Anschlag auf ihn 2012 wurde Nazranov schwer verletzt, den zweiten durch Vadim Krasikov, - der Mörder kam mit dem Fahrrad - , überlebte Nazranov nicht.
Nachdem Krasikov in Russland verhaftet worden war, bot man ihm offenbar an, gegen Straffreiheit einen Auftragsmord für den FSB auszuführen.Er schlug ein reiste mit dem Falschnamen Vadim Sokolov nach Deutschland ein, und tötete Khangoshvili.
Offenbar war nicht beabsichtigt, den Mörder auf eine Flucht vozubereiten. Er fuhr einfach mit dem Fahrrad davon.
Der Mord diente offenbar auch dazu, unter den tschteschenischen Dissidenten Angst und Schrecken zu verbreiten nach dem Motto „wir kriegen Euch, wo immer ihr auch seid“.
Roter Teppich ausgerollt
Der russische Staatspräsident Putin empfing Krasikov nach seiner Abschiebung im Rahmen des Ringtausches persönlich an Moskauer Flughafen Vnukovo, obgleich Krasikov kein Top Spion und kein Top Mitarbeiter des FSB war. Putin war es offenbar wichtig, zu demonstrieren: wer als Spion oder als Auftragsmörder für Russland arbeitet, der wird im Falle seiner Verhaftung rausgeholt
Vorgestern kam in einem Ringtausch von Agenten und Straftätern (fake und real) auch der Tiergartenmórder Vadim Krasikov frei. Der war wegen des 2019 verübten Mordes an dem Tschetschenen Zelimkhan Khangoshvili vom Landgericht Berlin zu einer lebenslänglichen Freiheiststrafe verurteilt worden.
Das Mordopfer
Das Mordopfer stammte aus Pankisi Gorge, einem Gebiet in Georgien, seit Jahrhunderten Heimat für eine ethnische Minderheit von Tschetschenen ist, die auch als Kisten bezeichnet werden. Zelimkhan Khangoshvili kämpfte im zweiten Tschetschenien- Krieg, auf Seiten der islamistischen Rebellen mit dem Namen “Chechen Republik of Ichkeria” wo er bis zum Rebellenkommandeur aufstieg und sich sich mit dem früheren Tschetschenischen Anführer Aslan Maskadov anfreundete, der vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB im Jahre 2005 getötet wurde.
Nach Kriegsende kehrte Khangoshvili nach Georgien zurück, rüstete dort ein Bataillon auf, das die russische Armee im Georgienkrieg 2008 bekämpfen sollte,
Im Jahre 2016 flüchtete er mit seiner Familie nach Deutschland und bat um politisches Asyl.
\Der russische Inlandsgeheimdienst FSB heuerte einen Auftragsmörder namens Vadim Krasikov an.Ein Mordbube, kein leitender Mitarbeiter des FSB oder Top-Spion, der Khangoshvili töten sollte.
Der erste Mord
Krasikov hatte zuvor schon am 19.6. 2013 einen Geschäftsmann mit dem Namen Albert Nazranov in Moskau ermordet.
Dahinter stand aber nicht der Inlandsgeheimdienst FSB, vielmehr handelte es sich um einen Racheakt. Deshalb fahndete die Polizei auch zunächst national, und dann international, nach dem Mörder, und sandte ein Fahndungsfoto auch an Interpol. So konnte die Investigativplattform Bellingcat den Tiergartenmörder, der unter dem falschen Namen Vadim Solokov nach Deutschland eingereist war, rasch identifizieren.
Das Mordopfer
Nazranov war der Mann fürs Grobe für Arsen Kanokov, Premier der russischen Teilrepublik Kabardino-Balkarien von 2005-2013.
Nazranov versammelte eine Reihe von Leuten aus Ringer-Clubs, mit denen zusammen er lokale Geschäftsleute unter Druck setzte, um die „karitativen“ Projekte Kanokovs finanziell zu unterstützen, mit denen der sich dann schmückte. Er half Kanokov auch, einen Aufstand von jungen Islamisten niederzuschlagen, ebenso Unabhängigkeitsbestrebungen der Tscherkessen im Zaum zu halten. Die Radikalmuslime hassten ihn dafür.
Kanokov half zudem, Tscherkessen aus Syrien in seine Republik zu fliehen, was wiederum Putin erzürnte. Kanokov musste deshalb sein Amt aufgeben, blieb aber weiter in der Partei Putins Einiges Russland, und wurde Senator.
Nazranov aber hatte in all den Jahren der Drecks-Arbeit für Kanokov sich genügend Feinde gemacht, zum Schluss selbst Kanokov - und wurde wohl deshalb getötet.
Beim ersten Anschlag auf ihn 2012 wurde Nazranov schwer verletzt, den zweiten durch Vadim Krasikov, - der Mörder kam mit dem Fahrrad - , überlebte Nazranov nicht.
Nachdem Krasikov in Russland verhaftet worden war, bot man ihm offenbar an, gegen Straffreiheit einen Auftragsmord für den FSB auszuführen.Er schlug ein reiste mit dem Falschnamen Vadim Sokolov nach Deutschland ein, und tötete Khangoshvili.
Offenbar war nicht beabsichtigt, den Mörder auf eine Flucht vozubereiten. Er fuhr einfach mit dem Fahrrad davon.
Der Mord diente offenbar auch dazu, unter den tschteschenischen Dissidenten Angst und Schrecken zu verbreiten nach dem Motto „wir kriegen Euch, wo immer ihr auch seid“.
Roter Teppich ausgerollt
Der russische Staatspräsident Putin empfing Krasikov nach seiner Abschiebung im Rahmen des Ringtausches persönlich an Moskauer Flughafen Vnukovo, obgleich Krasikov kein Top Spion und kein Top Mitarbeiter des FSB war. Putin war es offenbar wichtig, zu demonstrieren: wer als Spion oder als Auftragsmörder für Russland arbeitet, der wird im Falle seiner Verhaftung rausgeholt
onlinedienst - 3. Aug, 19:58 Article 621x read