Die Bilderberg Konferenz 2012 tagt - oder: Alles verkommen
Dr. Alexander von Paleske --- 31.5. 2012 ----
Die Bilderberg-Konferenz tagt ab heute wieder einmal, diesmal offenbar in Virginia / USA, der genaue Konferenzort wurde nicht bekanntgegeben. Erst hiess es in Haifa / Israel, nun soll sie also im Westfields Marriott-Hotel in Chantilly, Virginia, USA stattfinden.
Konferenzort - ...finsteres Mittelalter in modernem Hotel
Passt ins finsterste Mittelalter
Die Veranstalter dieser Konferenz deren Outfit perfekt ins finsterste Mittelalter passt, haben guten Grund, den Konferenzort geheim zu halten: Sie fürchten die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser, und wollen verhindern, dass, wie in der Vergangenheit, Demonstrationen am Ort dieser Begegnung stattfinden.
Die Bilderbergkonferenz, ein Treffen, das zwar auch aus Steuermitteln subventioniert wird, aber deren Organisatoren glauben, der Öffentlichkeit nicht nur keinen Zugang gewähren sondern auch keine Rechenschaft ablegen zu müssen. Ein Fressen für Verschwörungstheoretiker.
Auf der diesjährigen Konferenz plauschen „Finanzhaie“, Chefs von Multis und Politiker wieder miteinander.
AXA-Chef Henri de Castries, Airbus-EADS Chef Thomas Enders, und Klaus Kleinfeld Ex Siemens jetzt Alcoa sitzen im Führungs-Komitee, mittlerweile mehr Gejagte als Jäger, gejagt von der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die sich aus dem europäischen Raum ausbreitet.
Bereits vor 18 Monaten
Bereits vor 18 Monaten schrieben wir über diese Bilderberg-Geheimkonferenz::
Öffentlichkeit wurde ein tragendes und absolut notwendiges Prinzip des demokratischen Staates.....Öffentlichkeit, Informationsfreiheit und Freiheit von Zensur sind eng miteinander verwoben.
.Zur lebendigen Demokratie gehört nicht nur die prinzipielle Freiheit sich zu informieren, sondern auch dass alle Informationsquellen, so weit wie möglich, zugänglich sind.
So sagte Theo Sommer, Editor-at-Large der ZEIT, im Jahre 1994 zutreffend:
„Demokratie ist nach der klassischen Definition „government by discussion“. Sie lebt vom öffentlichen Räsonieren, vom intelligenten Diskurs. Beides setzt Sachinformation , Tiefenanalyse und ernsthaften Richtungsstreit voraus"
Sachinformation bedeutet aber notwendigerweise den ungehinderten Zugang zu Informationen.
In den vergangenen Jahren verabschiedeten deshalb viele Parlamente das (einklagbare) Recht auf Zugang zu Informationen (Access to Information) gegenüber Ministerien und staatlichen Stellen.
Natürlich sind davon ausgenommen private Treffen, auch wenn es sich um Treffen von Personen des öffentlichen Lebens handelt..
So traf sich beispielsweise die frühere Herausgeberin der ZEIT, Marion Dönhoff, in den 60er Jahren mit Helmut Schmidt, damals noch Bundestagsabgeordneter, dem Banker Karl Klasen, späterer Bundesbankpräsident, und C.F. von Weizsäcker, einmal im Monat zu einem Lunch in ihrer Blankeneser Wohnung.
Bei dem Bilderbergtreffen handelt es sich keineswegs um ein derartiges privates Treffen in kleinem Kreis von Bekannten. Vielmehr um ein institutionalisiertes, in regelmäßiger Folge stattfindendes, und oftmals von Steuergeldern mitfinanziertes Treffen einflussreicher Personen, ähnlich wie beispielsweise das privat organisierte aber selbstverständlich öffentliche World Economic Forum in Davos.
Daher hat bei zwar privat organisierten, aber im Zentrum oder im gesteigerten öffentlichen Interesse stehenden institutionalisierten Veranstaltungen, an denen Personen des öffentlichen Lebens teilnehmen, meistens auch noch von Steuergeldern gesponsert, die Öffentlichkeit selbstverständlich umgekehrt einen Anspruch darauf, zu erfahren, nicht nur wer teilgenommen hat, sondern auch was dort diskutiert wurde, ggf. welche Beschlüsse dort gefasst wurden.
Privat ist nicht immer Privat
Die Veranstalter der Bilderbergkonferenzen versuchen „privat organisiert“ mit „privat“, also kein Anspruch auf Information, gleichzusetzen. Ein purer Etikettenschwindel, und eine Verdummung der Öffentlichkeit noch dazu.
So auch Hans-Jürgen Krysmanski, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Münster, in einem Interview des Deutschlandfunks:
"Wer ein Amt innehat, tut nichts, das rein privat ist.
Abgesehen mal von familialen Bezügen, aber alles, was mit politisch relevanten Inhalten und Diskussionen und Entscheidungen zu tun hat, ob das in vertraulichen Beratungen erfolgt oder im Parlament selber, kann niemals privat sein beziehungsweise ist immer irgendwie öffentlich."
Mehr noch: Die Verhinderung von Öffentlichkeit ist damit auch ein schwerer Verstoß gegen das Öffentlichkeitsprinzip als integraler Bestandteil der Demokratie.
Bundestagsabgeordnete, aber auch Beamte und Minister, die sich gegenüber den Bilderbergern zur Geheimhaltung verpflichten, verstoßen damit gegen die demokratischen Prinzipien, deren Aufrechterhaltung und Durchsetzung ihre Pflicht ist, bzw. sein sollte. Ein Anachronismus ersten Ranges.
Mehr noch: Es ist eine Verhöhnung des Demokratiegebots und der zu ihr gehörenden Informationsfreiheit.
Es ist ausserdem eine Verhöhnung der Pressefreiheit und damit der Presse als "4. Gewalt". Wie beim Fleischer den Hunden ("nein, nein, nein, die dürfen hier nicht rein") wird der Presse der Zugang zu den Bilderberg-Konferenzen verwehrt.
Dass sich Journalisten dies ungerührt gefallen lassen, ist erbärmlich, einige berichten sogar noch kritiklos mit eher lobendem Akzent, wie heute eine Barbara Bierach in der Wirtschaftswoche:
.
"Der am meisten bewunderte Zirkel der Macht"
Mief statt Glanz
Auch angeblich hervorstehende Politiker, die an diesen Konferenzen teilnehmen, wie letztes Jahr der ins Kanzleramt drängende Peer Steinbrück, oder früher schon der Ex -Aussenminister und jetzige Industrie-"Klinkenputzer" Joseph Martin (alias Joschka) Fischer und BK Angela Merkel, sowie der Ex-stellvertretende Chefredakteur der führenden Wochenzeitung „Die ZEIT“, Matthias Nass, letzterer als Mit-Organisator auch noch regelmässig, können dieser Konferenz keinerlei Glanz verleihen.
Auch können sie keinerlei Legitimität für eine Geheimkonferenz verschaffen.
Vielmehr quillt aus allen Poren dieser Zusammenkunft der widerwärtige Mief längst verflossener vordemokratischer Zeiten.
Herbert Wehner, Urgestein der SPD knurrte dereinst in anderem Zusammenhang: “Alles verkommen“.
Das liesse sich vielleicht zwanglos auch auf die Geheim-Bilderbergkonferenz anwenden.
NACHTRAG
Die Teilnehmerliste der diesjährigen Konferenz findet sich hier:
http://www.bilderbergmeetings.org/participants2012.html
Dabei ist auch der Grüne Jürgen Trittin.
....dabei sind auch Protestierer - vor dem Konferenzhotel. Guardian vom 3.6. 2012
Alle Jahre wieder die Bilderberg- Konferenz - oder: Verhöhnung von Demokratie und Öffentlichkeit
Ein Prozess in München und die geheime Bilderbergkonferenz
Satire zu Bilderberg
Grußbotschaft des Industrie-Klinkenputzers Joseph Martin (Joschka) Fischer an die Bilderberg-Verschwörer-Konferenz
Hallo, ist das der Sonderzug nach Bilderberg? - Da muss ich hin
SPD-Ulla Schmidt schreibt an SPD-Hoffnungsträger Peer Steinbrück
Die Bilderberg-Konferenz tagt ab heute wieder einmal, diesmal offenbar in Virginia / USA, der genaue Konferenzort wurde nicht bekanntgegeben. Erst hiess es in Haifa / Israel, nun soll sie also im Westfields Marriott-Hotel in Chantilly, Virginia, USA stattfinden.
Konferenzort - ...finsteres Mittelalter in modernem Hotel
Passt ins finsterste Mittelalter
Die Veranstalter dieser Konferenz deren Outfit perfekt ins finsterste Mittelalter passt, haben guten Grund, den Konferenzort geheim zu halten: Sie fürchten die Öffentlichkeit wie der Teufel das Weihwasser, und wollen verhindern, dass, wie in der Vergangenheit, Demonstrationen am Ort dieser Begegnung stattfinden.
Die Bilderbergkonferenz, ein Treffen, das zwar auch aus Steuermitteln subventioniert wird, aber deren Organisatoren glauben, der Öffentlichkeit nicht nur keinen Zugang gewähren sondern auch keine Rechenschaft ablegen zu müssen. Ein Fressen für Verschwörungstheoretiker.
Auf der diesjährigen Konferenz plauschen „Finanzhaie“, Chefs von Multis und Politiker wieder miteinander.
AXA-Chef Henri de Castries, Airbus-EADS Chef Thomas Enders, und Klaus Kleinfeld Ex Siemens jetzt Alcoa sitzen im Führungs-Komitee, mittlerweile mehr Gejagte als Jäger, gejagt von der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die sich aus dem europäischen Raum ausbreitet.
Bereits vor 18 Monaten
Bereits vor 18 Monaten schrieben wir über diese Bilderberg-Geheimkonferenz::
Öffentlichkeit wurde ein tragendes und absolut notwendiges Prinzip des demokratischen Staates.....Öffentlichkeit, Informationsfreiheit und Freiheit von Zensur sind eng miteinander verwoben.
.Zur lebendigen Demokratie gehört nicht nur die prinzipielle Freiheit sich zu informieren, sondern auch dass alle Informationsquellen, so weit wie möglich, zugänglich sind.
So sagte Theo Sommer, Editor-at-Large der ZEIT, im Jahre 1994 zutreffend:
„Demokratie ist nach der klassischen Definition „government by discussion“. Sie lebt vom öffentlichen Räsonieren, vom intelligenten Diskurs. Beides setzt Sachinformation , Tiefenanalyse und ernsthaften Richtungsstreit voraus"
Sachinformation bedeutet aber notwendigerweise den ungehinderten Zugang zu Informationen.
In den vergangenen Jahren verabschiedeten deshalb viele Parlamente das (einklagbare) Recht auf Zugang zu Informationen (Access to Information) gegenüber Ministerien und staatlichen Stellen.
Natürlich sind davon ausgenommen private Treffen, auch wenn es sich um Treffen von Personen des öffentlichen Lebens handelt..
So traf sich beispielsweise die frühere Herausgeberin der ZEIT, Marion Dönhoff, in den 60er Jahren mit Helmut Schmidt, damals noch Bundestagsabgeordneter, dem Banker Karl Klasen, späterer Bundesbankpräsident, und C.F. von Weizsäcker, einmal im Monat zu einem Lunch in ihrer Blankeneser Wohnung.
Bei dem Bilderbergtreffen handelt es sich keineswegs um ein derartiges privates Treffen in kleinem Kreis von Bekannten. Vielmehr um ein institutionalisiertes, in regelmäßiger Folge stattfindendes, und oftmals von Steuergeldern mitfinanziertes Treffen einflussreicher Personen, ähnlich wie beispielsweise das privat organisierte aber selbstverständlich öffentliche World Economic Forum in Davos.
Daher hat bei zwar privat organisierten, aber im Zentrum oder im gesteigerten öffentlichen Interesse stehenden institutionalisierten Veranstaltungen, an denen Personen des öffentlichen Lebens teilnehmen, meistens auch noch von Steuergeldern gesponsert, die Öffentlichkeit selbstverständlich umgekehrt einen Anspruch darauf, zu erfahren, nicht nur wer teilgenommen hat, sondern auch was dort diskutiert wurde, ggf. welche Beschlüsse dort gefasst wurden.
Privat ist nicht immer Privat
Die Veranstalter der Bilderbergkonferenzen versuchen „privat organisiert“ mit „privat“, also kein Anspruch auf Information, gleichzusetzen. Ein purer Etikettenschwindel, und eine Verdummung der Öffentlichkeit noch dazu.
So auch Hans-Jürgen Krysmanski, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Münster, in einem Interview des Deutschlandfunks:
"Wer ein Amt innehat, tut nichts, das rein privat ist.
Abgesehen mal von familialen Bezügen, aber alles, was mit politisch relevanten Inhalten und Diskussionen und Entscheidungen zu tun hat, ob das in vertraulichen Beratungen erfolgt oder im Parlament selber, kann niemals privat sein beziehungsweise ist immer irgendwie öffentlich."
Mehr noch: Die Verhinderung von Öffentlichkeit ist damit auch ein schwerer Verstoß gegen das Öffentlichkeitsprinzip als integraler Bestandteil der Demokratie.
Bundestagsabgeordnete, aber auch Beamte und Minister, die sich gegenüber den Bilderbergern zur Geheimhaltung verpflichten, verstoßen damit gegen die demokratischen Prinzipien, deren Aufrechterhaltung und Durchsetzung ihre Pflicht ist, bzw. sein sollte. Ein Anachronismus ersten Ranges.
Mehr noch: Es ist eine Verhöhnung des Demokratiegebots und der zu ihr gehörenden Informationsfreiheit.
Es ist ausserdem eine Verhöhnung der Pressefreiheit und damit der Presse als "4. Gewalt". Wie beim Fleischer den Hunden ("nein, nein, nein, die dürfen hier nicht rein") wird der Presse der Zugang zu den Bilderberg-Konferenzen verwehrt.
Dass sich Journalisten dies ungerührt gefallen lassen, ist erbärmlich, einige berichten sogar noch kritiklos mit eher lobendem Akzent, wie heute eine Barbara Bierach in der Wirtschaftswoche:
.
"Der am meisten bewunderte Zirkel der Macht"
Mief statt Glanz
Auch angeblich hervorstehende Politiker, die an diesen Konferenzen teilnehmen, wie letztes Jahr der ins Kanzleramt drängende Peer Steinbrück, oder früher schon der Ex -Aussenminister und jetzige Industrie-"Klinkenputzer" Joseph Martin (alias Joschka) Fischer und BK Angela Merkel, sowie der Ex-stellvertretende Chefredakteur der führenden Wochenzeitung „Die ZEIT“, Matthias Nass, letzterer als Mit-Organisator auch noch regelmässig, können dieser Konferenz keinerlei Glanz verleihen.
Auch können sie keinerlei Legitimität für eine Geheimkonferenz verschaffen.
Vielmehr quillt aus allen Poren dieser Zusammenkunft der widerwärtige Mief längst verflossener vordemokratischer Zeiten.
Herbert Wehner, Urgestein der SPD knurrte dereinst in anderem Zusammenhang: “Alles verkommen“.
Das liesse sich vielleicht zwanglos auch auf die Geheim-Bilderbergkonferenz anwenden.
NACHTRAG
Die Teilnehmerliste der diesjährigen Konferenz findet sich hier:
http://www.bilderbergmeetings.org/participants2012.html
Dabei ist auch der Grüne Jürgen Trittin.
....dabei sind auch Protestierer - vor dem Konferenzhotel. Guardian vom 3.6. 2012
Alle Jahre wieder die Bilderberg- Konferenz - oder: Verhöhnung von Demokratie und Öffentlichkeit
Ein Prozess in München und die geheime Bilderbergkonferenz
Satire zu Bilderberg
Grußbotschaft des Industrie-Klinkenputzers Joseph Martin (Joschka) Fischer an die Bilderberg-Verschwörer-Konferenz
Hallo, ist das der Sonderzug nach Bilderberg? - Da muss ich hin
SPD-Ulla Schmidt schreibt an SPD-Hoffnungsträger Peer Steinbrück
onlinedienst - 31. Mai, 14:22 Article 12127x read
Ihre Macht bekommen sie dadurch, daß WIR ihre Anordnungen ausführen.
WIR haben die Macht.
Wie weit kommen die Bilderberger ohne Fluglotsen, S-Bahnfahrer, Ärzte, Arbeiter und ohne Soldaten, die ihre Invasionskriege führen?
.
Um den Bilderbergern die Macht zu nehmen, muss man die Befehle verweigern, die ganz klar schädlich sind. Das können aber nur Menschen, die mündig sind, also ihren eigenen Verstand benutzen.
Aus diesem Grunde können die Bilderberger nur mit unmündigen Menschen operieren und sie bemühen sich, das Volk mit Tittytainment und Fußball in einem Stadium der Unmündigkeit zu halten, bei denen die Medien ihnen sagen, was sie denken und fühlen sollen.
.
Die Bilderberger sind nichts. Das Volk ist alles.
Wenn das Volk Merkel öffentlich auslacht, abwinkt, weitergeht und die Soldaten den Kriegstreibern die Gewehre vor die Füße werfen, ist im selben Moment die Macht der Bilderberger gebrochen.
Wir sind unendlich mächtig. Denkt immer daran!
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=tegH7IRkMWc