Ex Hypo-Alpe-Adria Chef Wolfgang Kulterer – Die lange Reise des österreichischen Bankmanagers in den vorläufigen Knast
Dr. Alexander von Paleske. ---13.08. 2010 --- Heute morgen hieß es in Kärnten: „Sie sind verhaftet, Herr Kulterer“.
Der von dem mittlerweile verstorbenen österreichischen Rechtsaußen, Asylantenfeind und Freund hitlerscher Arbeitsmarktpolitik, Jörg Haider, als der „erfolgreichste Bankmanager Österreichs“ bezeichnete ehemalige Boss der Skandalbank Hypo-Alpe, wurde wegen dringenden Verdachts der Untreue und Geldwäsche plus Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft genommen.
Mit diesem Herrn beschäftigen wir uns in unserem Onlinemagazin seit nunmehr mehr als drei Jahren, denn Kulterer, zunächst Vorstand, dann Aufsichtsratsvorsitzender der Skandalbank Hypo-Alpe Adria (Skandalpe) war maßgeblich an dem Verkauf dieser, mit dubiosen Geschäften offenbar reichlichst gesegneten, Bank an die BayernLB beteiligt.
Bereits im Jahre 2007 warfen wir ihm vor, Tilo Berlin und damit seinen Kunden, zu denen auch die Flick-Erben gehörten, angeblich geholfen zu haben, durch angeblichen Insiderhandel binnen kurzem 145 Millionen Euro gescheffelt zu haben.
Der Einkaufstrip kostete die BayernLB und damit den bayerischen Steuerzahler schliesslich 3,7 Milliarden Euro.
Eine detaillierte Übersicht findet sich hier.
Und es war in gewisser Weise ein massiver Interessenkonflikt, denn Kulterer war gleichzeitig Vorsitzender der Flick Vermögensverwaltung und der Flick Stiftung.
Mehr noch: Mit internationalen Wirtschaftsverbrechern wie Adnan Khashoggi, Rakesh Saxena, Amador Pastrana sowie den Berufskriminellen Raoul Berthaumieu alias Lee Sanders, Regis Possino und Sherman Mazur gab es über die international operierende Wiener Aktienhandel-Betrugsbank General Commerce Bank, Vormals WMP Bank, offenbar Berührungspunkte.
Kulterer bezeichnete den vorbestraften Berufsbetrüger Berthaumieu als "seriös" und empfing Kashoggi zum Gespräch.
Im Jahre 2008 wurde Kulterer dann wegen Bilanzfälschung rechtskräftig zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt. Seitdem kommen Nachrichten über weitere mit der Bank verbundene Skandaldetails im Tages- bzw. Wochentakt.
Kulterer darf jedoch wohl nur als eine Spitze des Eisbergs in einer von Finanzskandalen in den Grundfesten erschütterten Alpenrepublik gelten.
Es gilt im übigen, soweit keine gerichtliche Verurteilung vorliegt, die Unschuldsvermutung.
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