Joca Amsterdam (Sreten Jocic) oder: die Blutspur eines Mafiosi durch Europa
Dr. Alexander von Paleske ---22.10. 2010 -- Vor einem Jahr veröffentlichten wir hier ein Interview mit dem ehemaligen Generalstaatsanwalt von Berlin, Dr. Hansjürgen Karge, den wir auch zu den Problemen bei der Bekämpfung der Mafia-Kriminalität befragten.
Dr. Karge sagte damals:
„Wir sind zur Zeit machtlos. Wir haben in Berlin eine ganze Reihe von sehr engagierten Strafverfolgern im Bereich der organisierten Kriminalität gehabt, insbesondere auch im Bereich Menschenhandel und Rauschgift natürlich. Das Problem ist, wie bei einer Parallelwelt, die Polizei hat keine Kontakte zu diesen Gruppen, und Sie können in ausländische und damit fremdsprachliche kriminelle Vereinigungen keine Undercover-Agents einschleusen, Sie können dort keine Berliner oder Bayern hinschicken. Die Leute aus diesen Gruppen selbst abzuwerben, das erfordert derartige finanzielle Mittel und auch ein Umdenken in unserer Mentalität, darauf sind wir gar nicht eingestellt.
Dass Dr. Karge nur allzu recht hatte mit seiner Einschätzung, zeigt sich nicht zuletzt am Beispiel des blutigen Lebenslaufs des serbischen Mafiabosses Sreten Jocic, alias „Joca Amsterdam“ , dem mehr als ein Dutzend Morde in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Bulgarien und den Jugoslawien-Nachfolgestaaten in den letzten 25 Jahren zur Last gelegt werden, ohne dass er bisher je wegen eines vollendeten Mordes verurteilt wurde.
Sreten Jocic. Screenshot Dr. v. Paleske
Nun steht er wegen der Ermordung des investigativen kroatischen Journalisten Ivo Pukanic vor fast genau zwei Jahren vor Gericht, ein Mord, in den möglicherweise auch die österreichische Skandalbank Hypo-Alpe Adria (Skandalpe) verwickelt ist, damals noch Tochter der Verlustbank BayernLB.
Kaltblütig ermordet: Investigativer Journalist Ivo Pukanic
Wie alles anfing
Sreten Jocic wurde am 24.10. 1962 in Jugoslawien, geboren. Zum weiteren Lebenslauf siehe hierzu insbesondere:
"Serbian mob boss victims, Nacional 28.4. 2009 -
http://www.nacional.hr/en/clanak/50322/serbian-mob-boss-victims
Nach der Schule leistete er seinen Wehrdienst in die Armee ab, wo er sich als „Antikommunist“ hervortat, und dann im Jahre 1984 schließlich das Weite suchte: er flüchtete nach Norden, zunächst nach Österreich.
Dort hielt er sich nicht lange mit der Suche nach einer ordnungsgemäßen Beschäftigung auf, sondern fand rasch Zugang zur jugoslawischen kriminellen Szene und damit zu Diebstahl, Erpressung, und Schmuggel.
Dabei blieb es jedoch nicht, denn die österreichische Polizei verdächtigte ihn auch, an der Ermordung von drei Polizisten beteiligt gewesen zu sein.
Ein Jugo-Gangster namens Becirovic
Da wurde Jocic nun offenbar der Boden unter seinen Füssen zu heiß, er verließ schleunigst die Alpenrepublik und wechselte in die Bundesrepublik Deutschland. Dort kam er rasch in Kontakt mit den beiden Bossen der Jugo-Mafia namens Ljubomir Maga, alias Ljubo Zemunac und Zeljko Raznatovic Arkan. Diese wiederum machten ihn mit einem weiteren schwerkriminellen Jugoslawen namens Duje Becirovic bekannt, der gerade dabei war, aus Deutschland zu flüchten, weil ihm dort wegen seiner kriminellen Aktivitäten die Verhaftung und eine lange Haftstrafe drohten.
Becirovic wich in die Niederlande aus, brachte sich auf dem Drogenmarkt in Stellung und und diesen teilweise unter die Kontrolle seiner Jugo-Gangster.
Sreten Jocic folgte ihm, wurde sein Leibwächter, dann seine Vertrauensperson, und schließlich sein Stellvertreter.
Drogenhandel und Mord auf Bestellung
Aber nicht nur der Handel mit Kokain und anderen Drogen betrieb Becirovic , sondern im Zusammenhang damit die notfalls mörderische Beseitigung von „Problempersonen“, also solchen, die einem ungestörten Arbeiten der Jugo-Mafia in Amsterdam und anderswo im Wege standen.
Darüberhinaus nahm Bercirovic gegen gutes Geld auch Bestellungen entgegen, bei jemandem „die Lichter auszudrehen“ wie es im Ganovenjargon heißt, also Mord auf Bestellung.
Erstmals wurde auch Jocic in der Presse bekannt, als er in einem Amsterdamer Sex¬Club einen Berufskollegen aus Serbien erschoss.
Wie das so ist, in der Unterwelt gibt es Konkurrenz, auch Betrug (Gangster betrügt Gangster) und bei derartigen Konflikten wird nicht nach der Polizei gerufen, sondern zur Waffe gegriffen.
So wurde dann, nach einem monetären Disput, der Jugo-Gangster Becirovic auf Anordnung des lokalen holländischen Großgangsters Klaas Bruinsma ermordet.
Joca Amsterdam wird Boss
Für Jocic war das kein Grund für lange Trauer, vielmehr übernahm er nun die durch den Tod freigewordene Stelle des Jugo-Mafiabosses und sann auf Rache.
Neben der Beförderung erwarb Jocic sich jetzt auch noch den Spitznamen „Joca Amsterdam“.
Der holländische Grossgangster Klaas Bruinsma konnte sich nicht lange seines "Erfolges" freuen, denn Jocic ließ ihn im Juni 1991 erschießen.
Nachdem es einen Holländer getroffen hatte, wurde nun auch die holländische Polizei hellhörig, die offenbar dem kriminellen Treiben bisher mehr oder weniger tatenlos zugeschaut hatte. Motto offenbar: solange die Ausländer sich gegenseitig umbringen stört uns das weiter nicht.
Aber Bruinsma war ein Mann von den Poldern, der selbst nach seinem Tod noch Schlagzeilen im Zusammenhang mit dem sogenannten Mabelgate machte, und der Königin Beatrix der Niederlande einige schlaflose Nächte bereitete, und nicht nur der.
Mabel, Prinzessin von Orange-Nassau
Ein Mabelgate in den Niederlanden
Beatrix-Sohnemann Johan Friso hatte nämlich ein Auge auf eine Dame mit unerquicklicher Vergangenheit namens Mabel Wisse Smit geworfen, die er dann auch ehelichte. Eine Frau, die in der Vergangenheit keine „Berührungsängste“ mit Schwerstkriminellen hatte.
Erst war es der holländische Großgangster Klaas Bruinsma, dem sie liebevoll zugetan war, dann der Betrüger und bosnisch-amerikanische Rechtsanwalt Mohamed Sacirbey, den sie zärtlich "Mo" nannte.
Aber als dann Johan Friso aus dem Königshaus kam, war diese Vergangenheit eher hinderlich, also versuchte man sie wegzulügen und bei Wikipedia eigenhändig zu verschönen. Pech nur, dass Wikipedia ein langes Gedächtnis hat.
Und so wurde aus dem Lösch-Verschönen und Weglügen schließlich das Mabelgate.
Die holländische Polizei verhaftete Jocic. Der aber wehrte sich gegen die Verhaftung mit Waffengewalt, verletzte dabei einen Polizisten, und wanderte ins Gefängnis.
Dort hielt er sich aber nicht lange auf, sondern brach aus und ab ging‘s mit einem Rumänen namens Ile Priescu nach Rumänien.
Milosevic lässt bitten
Nun bekam er eine hochoffizielle Einladung nach Serbien. Slobodan Milosevic, damaliger Präsident Serbiens, wollte seine Dienste in Anspruch nehmen, um Waren, die auf einer internationalen Embargoliste standen, über Drittländer ins Land zu schaffen.
Da traf es sich gut, dass Jocic in einem derartigen Drittland Zuflucht gefunden hatte.
Jocic war von einem weiteren Berufskriminellen in Milosevics Diensten, dem aus Frankfurter Zeiten bekannten Zeljko Arkan empfohlen worden.
Joca Amsterdam, als national gesinnter Serbe, ließ sich nicht lumpen, organisierte von Rumanien und Bulgarien aus den reibungslosen Warenverkehr und erhielt im Gegenzug, wie einst Klaus Störtebeker, „Kaperbriefe“ also kriminelle Freiheiten und ein Mitgliedsbuch des serbischen Geheimdienstes.
Gleichzeitig kümmerte sich Jocic, im eigenen Interesse, um den Transport von Heroin aus der Türkei nach Europa und nahm gegen viel Bares auch wieder Mordaufträge an.
Ein Holländer namens Holleeder
Ein Holländer namens Willem Holleeder, der die vakante Stelle von Klaas Bruinsma in den Niederlanden eingenommen hatte, wollte den Tod seines Freundes und Berufskollegen Klaas Bruinsma rächen, und Jocic einen Kopf kürzer machen.
Holleeder war gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, ohne in irgendeiner Weise Zeichen der Resozialisierung zu zeigen. Er war dort wegen der Entführung des Bierbrauers Alfred Heineken (Heineken Bier) für einige Zeit eingesperrt gewesen.
Holleeders bester Freund in "besseren Kreisen" nach seiner Knastentlassung wurde ein Jan-Dirk Paarlberg, steinreich und seinerzeitiger Lebensgefährte der EU-Kommissarin Neelie Kroes, die in einem seiner Schlösser "standesgemäß" residieren konnte - kostenlos versteht sich.
EU-Kommissarin Neelie Kroes: Gefährliche Liebschaft mit Kiminellenfreund und -unterstützer Jan-Dirk Paarlberg
Als "Freundschaftsdienst" soll Paarlberg Holleeders Krimi-Geld gewaschen haben.
Holleeder will rächen
Holleeder heuerte zur Ausführung seines Racheplans einen Hitman namens Goran Marjanovic an, aber Jocic bekam Wind von der Sache und ließ am 18.5. 1995 Marjanovic von zwei angeheuerten serbischen Polizisten in einem Cafe in Belgrad erschießen.
Die Mörder wurden nach einer weiteren Straftat gefasst und packten aus, Jocic verschwand über Bulgarien in Richtung Kolumbien, um Gras über die Sache wachsen zu lassen.
Dort knüpfte er neue Geschäftskontakte mit Drogenhändlern- und -produzenten um neue Schmuggelwege auszubaldowern.
Neue Heimat Bulgarien
Im Jahre 1999 war er zurück in Bulgarien, nahm eine neue Identität an, liess seine Familie nachkommen und wurde im Bereich des Drogenhandels und der organisierten Kriminalität aktiv. Seine Geschäftsverbindungen reichten bis nach Afghanistan, Malaysia und Pakistan.
Morde in den Niederlanden
Auch ließ er noch ein paar offenstehende Rechnungen in den Niederlanden begleichen, so weit reichte sein krimineller Arm.
Da wurde als erster ein ehemaliger Mitarbeiter des ermordeten Klaas Bruinsma, namens Sam Klepper, auf Befehl von Jocic im Oktober 2000 erschossen.
Ein weiterer ehemaliger Bruinsma-Mitarbeiter, namens John Mieremet, nunmehr in Todesangst, versuchte sich freizukaufen und gab dem Grossgangster Holleeder 1O Millionen deutsche Mark zwecks Weiterleitung an Jocic, aber Holleeder nahm eine hohe Kommission und legte damit sowohl Jocic wie auch Mieremet herein.
Als Mieremet, ihm mit seinen Vorwürfen auf die Nerven ging, ließ Holleeder ihn auf einer „Geschäftsreise“ in Thailand umbringen.
Holleeder hatte seinen Plan, Jocic eins auszuwischen, aber keineswegs aufgegeben und teilte deshalb der holländischen Polizei, die einen nahezu vergilbten Haftbefehl gegen Jocic in den Händen hielt, mit, dass Jocic ungestört in Bulgarien seinen kriminellen Geschäften nachging.
Die Polizei in Bulgarien auf Bitten der holländischen Kollegen, verhaftete nun Jocic.
Ab nach Holland ins Gefängnis
Und während der in bulgarischer Auslieferungshaft saß, aus der er sich vergeblich freizukaufen versuchte (Angebot Jocics: Begleichung von Bulgariens Auslandsschulden), blieb er keineswegs untätig und ließ angeblich sowohl aus der Auslieferungshaft, und später , nach seiner Auslieferung in die Niederlande, aus der Strafhaft heraus, noch ein paar bulgarische Berufskollegen aus dem Drogenmilieu , die entweder Zahlungsrückstände hatten, oder seinen Anordnungen zuwiderhandelten, umbringen Darunter auch den bulgarischen Grossgangster Milcho Bonev, dessen Mitarbeiter Konstantin Dimitrov und Stojil Slavov und, nicht zu vergessen, die fünf Leibwächter von Milcho Bonev.
Zurück nach Serbien
Jocic saß seine Strafe in der Niederlanden ab, wurde dann im März 2006 an Serbien ausgeliefert, dort gab es einen weiteren Haftbefehl wegen des Verdachts der Mitbeteiligung am Mord des Hitman Goran Marjanovic
.
Aber Jocic kam gegen eine Kaution, die er aus der Portokasse bezahlen konnte, frei, und residierte fortan In Belgrad in der Villa des Slobodan Milosevic, der kurz zuvor in Den Haag vor Abschluss seines Prozesses verstorben war.
Milosevic-Villa in Belgrad
Und Jocic begann, sich das Image eines ehrenhaften Geschäftsmanns zuzulegen, und sein aus Drogengeschäften zusammengerafftes Millionenvermögen in privatisierte ehemalige Staatsbetriebe zu investieren.
Aber auch im Drogengeschäft und bei den Morden auf Bestellung, unter anderem in Deutschland und in den Niederlanden, blieb er aktiv.
So konnte er offenbar auch dem Auftrag, für 1,5 Millionen Euro den investigativen Journalisten Ivo Pukanic umzubringen bzw. umbringen zu lassen, nicht widerstehen.
Dafür steht er jetzt in Belgrad vor Gericht
Inwieweit die Hypo-Alpe Adria Bank, damals noch Tochter der BayernLB, mit involviert war, wird sich zeigen. Jocic hat jedenfalls schon einmal durchblicken lassen, der Mord habe etwas mit den Geschäften der Hypo-Alpe zu tun.
Angesichts der Blutspur des Jocic und der Unfähigkeit der Polizei muss man dem ehemaligen Generalstaatsanwalt Dr. Hansjürgen Karge zweifellos recht geben.
Justiz in der Krise oder Krisenjustiz?
BayernLB Ex-Tochter Hypo Alpe Adria Bank in Journalistenmord verwickelt?
Wie ein Söldner resozialisiert und Hollands Oberschicht kriminalisert wurde
Dr. Karge sagte damals:
„Wir sind zur Zeit machtlos. Wir haben in Berlin eine ganze Reihe von sehr engagierten Strafverfolgern im Bereich der organisierten Kriminalität gehabt, insbesondere auch im Bereich Menschenhandel und Rauschgift natürlich. Das Problem ist, wie bei einer Parallelwelt, die Polizei hat keine Kontakte zu diesen Gruppen, und Sie können in ausländische und damit fremdsprachliche kriminelle Vereinigungen keine Undercover-Agents einschleusen, Sie können dort keine Berliner oder Bayern hinschicken. Die Leute aus diesen Gruppen selbst abzuwerben, das erfordert derartige finanzielle Mittel und auch ein Umdenken in unserer Mentalität, darauf sind wir gar nicht eingestellt.
Dass Dr. Karge nur allzu recht hatte mit seiner Einschätzung, zeigt sich nicht zuletzt am Beispiel des blutigen Lebenslaufs des serbischen Mafiabosses Sreten Jocic, alias „Joca Amsterdam“ , dem mehr als ein Dutzend Morde in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, Bulgarien und den Jugoslawien-Nachfolgestaaten in den letzten 25 Jahren zur Last gelegt werden, ohne dass er bisher je wegen eines vollendeten Mordes verurteilt wurde.
Sreten Jocic. Screenshot Dr. v. Paleske
Nun steht er wegen der Ermordung des investigativen kroatischen Journalisten Ivo Pukanic vor fast genau zwei Jahren vor Gericht, ein Mord, in den möglicherweise auch die österreichische Skandalbank Hypo-Alpe Adria (Skandalpe) verwickelt ist, damals noch Tochter der Verlustbank BayernLB.
Kaltblütig ermordet: Investigativer Journalist Ivo Pukanic
Wie alles anfing
Sreten Jocic wurde am 24.10. 1962 in Jugoslawien, geboren. Zum weiteren Lebenslauf siehe hierzu insbesondere:
"Serbian mob boss victims, Nacional 28.4. 2009 -
http://www.nacional.hr/en/clanak/50322/serbian-mob-boss-victims
Nach der Schule leistete er seinen Wehrdienst in die Armee ab, wo er sich als „Antikommunist“ hervortat, und dann im Jahre 1984 schließlich das Weite suchte: er flüchtete nach Norden, zunächst nach Österreich.
Dort hielt er sich nicht lange mit der Suche nach einer ordnungsgemäßen Beschäftigung auf, sondern fand rasch Zugang zur jugoslawischen kriminellen Szene und damit zu Diebstahl, Erpressung, und Schmuggel.
Dabei blieb es jedoch nicht, denn die österreichische Polizei verdächtigte ihn auch, an der Ermordung von drei Polizisten beteiligt gewesen zu sein.
Ein Jugo-Gangster namens Becirovic
Da wurde Jocic nun offenbar der Boden unter seinen Füssen zu heiß, er verließ schleunigst die Alpenrepublik und wechselte in die Bundesrepublik Deutschland. Dort kam er rasch in Kontakt mit den beiden Bossen der Jugo-Mafia namens Ljubomir Maga, alias Ljubo Zemunac und Zeljko Raznatovic Arkan. Diese wiederum machten ihn mit einem weiteren schwerkriminellen Jugoslawen namens Duje Becirovic bekannt, der gerade dabei war, aus Deutschland zu flüchten, weil ihm dort wegen seiner kriminellen Aktivitäten die Verhaftung und eine lange Haftstrafe drohten.
Becirovic wich in die Niederlande aus, brachte sich auf dem Drogenmarkt in Stellung und und diesen teilweise unter die Kontrolle seiner Jugo-Gangster.
Sreten Jocic folgte ihm, wurde sein Leibwächter, dann seine Vertrauensperson, und schließlich sein Stellvertreter.
Drogenhandel und Mord auf Bestellung
Aber nicht nur der Handel mit Kokain und anderen Drogen betrieb Becirovic , sondern im Zusammenhang damit die notfalls mörderische Beseitigung von „Problempersonen“, also solchen, die einem ungestörten Arbeiten der Jugo-Mafia in Amsterdam und anderswo im Wege standen.
Darüberhinaus nahm Bercirovic gegen gutes Geld auch Bestellungen entgegen, bei jemandem „die Lichter auszudrehen“ wie es im Ganovenjargon heißt, also Mord auf Bestellung.
Erstmals wurde auch Jocic in der Presse bekannt, als er in einem Amsterdamer Sex¬Club einen Berufskollegen aus Serbien erschoss.
Wie das so ist, in der Unterwelt gibt es Konkurrenz, auch Betrug (Gangster betrügt Gangster) und bei derartigen Konflikten wird nicht nach der Polizei gerufen, sondern zur Waffe gegriffen.
So wurde dann, nach einem monetären Disput, der Jugo-Gangster Becirovic auf Anordnung des lokalen holländischen Großgangsters Klaas Bruinsma ermordet.
Joca Amsterdam wird Boss
Für Jocic war das kein Grund für lange Trauer, vielmehr übernahm er nun die durch den Tod freigewordene Stelle des Jugo-Mafiabosses und sann auf Rache.
Neben der Beförderung erwarb Jocic sich jetzt auch noch den Spitznamen „Joca Amsterdam“.
Der holländische Grossgangster Klaas Bruinsma konnte sich nicht lange seines "Erfolges" freuen, denn Jocic ließ ihn im Juni 1991 erschießen.
Nachdem es einen Holländer getroffen hatte, wurde nun auch die holländische Polizei hellhörig, die offenbar dem kriminellen Treiben bisher mehr oder weniger tatenlos zugeschaut hatte. Motto offenbar: solange die Ausländer sich gegenseitig umbringen stört uns das weiter nicht.
Aber Bruinsma war ein Mann von den Poldern, der selbst nach seinem Tod noch Schlagzeilen im Zusammenhang mit dem sogenannten Mabelgate machte, und der Königin Beatrix der Niederlande einige schlaflose Nächte bereitete, und nicht nur der.
Mabel, Prinzessin von Orange-Nassau
Ein Mabelgate in den Niederlanden
Beatrix-Sohnemann Johan Friso hatte nämlich ein Auge auf eine Dame mit unerquicklicher Vergangenheit namens Mabel Wisse Smit geworfen, die er dann auch ehelichte. Eine Frau, die in der Vergangenheit keine „Berührungsängste“ mit Schwerstkriminellen hatte.
Erst war es der holländische Großgangster Klaas Bruinsma, dem sie liebevoll zugetan war, dann der Betrüger und bosnisch-amerikanische Rechtsanwalt Mohamed Sacirbey, den sie zärtlich "Mo" nannte.
Aber als dann Johan Friso aus dem Königshaus kam, war diese Vergangenheit eher hinderlich, also versuchte man sie wegzulügen und bei Wikipedia eigenhändig zu verschönen. Pech nur, dass Wikipedia ein langes Gedächtnis hat.
Und so wurde aus dem Lösch-Verschönen und Weglügen schließlich das Mabelgate.
Die holländische Polizei verhaftete Jocic. Der aber wehrte sich gegen die Verhaftung mit Waffengewalt, verletzte dabei einen Polizisten, und wanderte ins Gefängnis.
Dort hielt er sich aber nicht lange auf, sondern brach aus und ab ging‘s mit einem Rumänen namens Ile Priescu nach Rumänien.
Milosevic lässt bitten
Nun bekam er eine hochoffizielle Einladung nach Serbien. Slobodan Milosevic, damaliger Präsident Serbiens, wollte seine Dienste in Anspruch nehmen, um Waren, die auf einer internationalen Embargoliste standen, über Drittländer ins Land zu schaffen.
Da traf es sich gut, dass Jocic in einem derartigen Drittland Zuflucht gefunden hatte.
Jocic war von einem weiteren Berufskriminellen in Milosevics Diensten, dem aus Frankfurter Zeiten bekannten Zeljko Arkan empfohlen worden.
Joca Amsterdam, als national gesinnter Serbe, ließ sich nicht lumpen, organisierte von Rumanien und Bulgarien aus den reibungslosen Warenverkehr und erhielt im Gegenzug, wie einst Klaus Störtebeker, „Kaperbriefe“ also kriminelle Freiheiten und ein Mitgliedsbuch des serbischen Geheimdienstes.
Gleichzeitig kümmerte sich Jocic, im eigenen Interesse, um den Transport von Heroin aus der Türkei nach Europa und nahm gegen viel Bares auch wieder Mordaufträge an.
Ein Holländer namens Holleeder
Ein Holländer namens Willem Holleeder, der die vakante Stelle von Klaas Bruinsma in den Niederlanden eingenommen hatte, wollte den Tod seines Freundes und Berufskollegen Klaas Bruinsma rächen, und Jocic einen Kopf kürzer machen.
Holleeder war gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, ohne in irgendeiner Weise Zeichen der Resozialisierung zu zeigen. Er war dort wegen der Entführung des Bierbrauers Alfred Heineken (Heineken Bier) für einige Zeit eingesperrt gewesen.
Holleeders bester Freund in "besseren Kreisen" nach seiner Knastentlassung wurde ein Jan-Dirk Paarlberg, steinreich und seinerzeitiger Lebensgefährte der EU-Kommissarin Neelie Kroes, die in einem seiner Schlösser "standesgemäß" residieren konnte - kostenlos versteht sich.
EU-Kommissarin Neelie Kroes: Gefährliche Liebschaft mit Kiminellenfreund und -unterstützer Jan-Dirk Paarlberg
Als "Freundschaftsdienst" soll Paarlberg Holleeders Krimi-Geld gewaschen haben.
Holleeder will rächen
Holleeder heuerte zur Ausführung seines Racheplans einen Hitman namens Goran Marjanovic an, aber Jocic bekam Wind von der Sache und ließ am 18.5. 1995 Marjanovic von zwei angeheuerten serbischen Polizisten in einem Cafe in Belgrad erschießen.
Die Mörder wurden nach einer weiteren Straftat gefasst und packten aus, Jocic verschwand über Bulgarien in Richtung Kolumbien, um Gras über die Sache wachsen zu lassen.
Dort knüpfte er neue Geschäftskontakte mit Drogenhändlern- und -produzenten um neue Schmuggelwege auszubaldowern.
Neue Heimat Bulgarien
Im Jahre 1999 war er zurück in Bulgarien, nahm eine neue Identität an, liess seine Familie nachkommen und wurde im Bereich des Drogenhandels und der organisierten Kriminalität aktiv. Seine Geschäftsverbindungen reichten bis nach Afghanistan, Malaysia und Pakistan.
Morde in den Niederlanden
Auch ließ er noch ein paar offenstehende Rechnungen in den Niederlanden begleichen, so weit reichte sein krimineller Arm.
Da wurde als erster ein ehemaliger Mitarbeiter des ermordeten Klaas Bruinsma, namens Sam Klepper, auf Befehl von Jocic im Oktober 2000 erschossen.
Ein weiterer ehemaliger Bruinsma-Mitarbeiter, namens John Mieremet, nunmehr in Todesangst, versuchte sich freizukaufen und gab dem Grossgangster Holleeder 1O Millionen deutsche Mark zwecks Weiterleitung an Jocic, aber Holleeder nahm eine hohe Kommission und legte damit sowohl Jocic wie auch Mieremet herein.
Als Mieremet, ihm mit seinen Vorwürfen auf die Nerven ging, ließ Holleeder ihn auf einer „Geschäftsreise“ in Thailand umbringen.
Holleeder hatte seinen Plan, Jocic eins auszuwischen, aber keineswegs aufgegeben und teilte deshalb der holländischen Polizei, die einen nahezu vergilbten Haftbefehl gegen Jocic in den Händen hielt, mit, dass Jocic ungestört in Bulgarien seinen kriminellen Geschäften nachging.
Die Polizei in Bulgarien auf Bitten der holländischen Kollegen, verhaftete nun Jocic.
Ab nach Holland ins Gefängnis
Und während der in bulgarischer Auslieferungshaft saß, aus der er sich vergeblich freizukaufen versuchte (Angebot Jocics: Begleichung von Bulgariens Auslandsschulden), blieb er keineswegs untätig und ließ angeblich sowohl aus der Auslieferungshaft, und später , nach seiner Auslieferung in die Niederlande, aus der Strafhaft heraus, noch ein paar bulgarische Berufskollegen aus dem Drogenmilieu , die entweder Zahlungsrückstände hatten, oder seinen Anordnungen zuwiderhandelten, umbringen Darunter auch den bulgarischen Grossgangster Milcho Bonev, dessen Mitarbeiter Konstantin Dimitrov und Stojil Slavov und, nicht zu vergessen, die fünf Leibwächter von Milcho Bonev.
Zurück nach Serbien
Jocic saß seine Strafe in der Niederlanden ab, wurde dann im März 2006 an Serbien ausgeliefert, dort gab es einen weiteren Haftbefehl wegen des Verdachts der Mitbeteiligung am Mord des Hitman Goran Marjanovic
.
Aber Jocic kam gegen eine Kaution, die er aus der Portokasse bezahlen konnte, frei, und residierte fortan In Belgrad in der Villa des Slobodan Milosevic, der kurz zuvor in Den Haag vor Abschluss seines Prozesses verstorben war.
Milosevic-Villa in Belgrad
Und Jocic begann, sich das Image eines ehrenhaften Geschäftsmanns zuzulegen, und sein aus Drogengeschäften zusammengerafftes Millionenvermögen in privatisierte ehemalige Staatsbetriebe zu investieren.
Aber auch im Drogengeschäft und bei den Morden auf Bestellung, unter anderem in Deutschland und in den Niederlanden, blieb er aktiv.
So konnte er offenbar auch dem Auftrag, für 1,5 Millionen Euro den investigativen Journalisten Ivo Pukanic umzubringen bzw. umbringen zu lassen, nicht widerstehen.
Dafür steht er jetzt in Belgrad vor Gericht
Inwieweit die Hypo-Alpe Adria Bank, damals noch Tochter der BayernLB, mit involviert war, wird sich zeigen. Jocic hat jedenfalls schon einmal durchblicken lassen, der Mord habe etwas mit den Geschäften der Hypo-Alpe zu tun.
Angesichts der Blutspur des Jocic und der Unfähigkeit der Polizei muss man dem ehemaligen Generalstaatsanwalt Dr. Hansjürgen Karge zweifellos recht geben.
Justiz in der Krise oder Krisenjustiz?
BayernLB Ex-Tochter Hypo Alpe Adria Bank in Journalistenmord verwickelt?
Wie ein Söldner resozialisiert und Hollands Oberschicht kriminalisert wurde
onlinedienst - 22. Okt, 08:03 Article 27276x read
EINFACH
Hypo Alpe Adria
Daut Kadriovski, verhaftet 2000 in Golem bei Durres, Albanien, nachdem der Englische Geheimdienst, ihn trotz Gesichts Operation enttarnte. Welt weites Drogen Kartell und Boss einer der 15 Top Kosovo Mafia Clans. Nichts ist über Daut zu erfahren, der damals unter dem Namen Ali Ahmeti verhaftet wurde. CIA Gefängniss, wegen Bin Laden Kontakten. oder Sokol Kociu: 8 Tonnen Kokain Transport nach Europa mit Frederic Durda. Beide Deutsche Ehepartner. 2001 verhaftet und zu 12 Jahren Haft verurteilt. 2010 kam er frei und ist Dozent bei der privaten Uni in Tirana "Kristal". Juristische Ausbildung als Super Staatsanwalt in Deutschland und ab 1992, Chef für die Anheuerung für den Albanischen Geheimdienst und die Drogen Kartelle, in den Asylanten Heimen.
In diesem BKA Bericht (unter Verschluß) taucht Sokol Kociu auf, bei dem Projekt der Welthungerhilfe in Tirana in Albanien und im Visa und Drogen Skandal der Deutschen Botschaft, mit kriminellen Joschka Fischer Diplomaten, wo es zu Morden an Deutschen Visa Betrugs Anzeigern gab.
13 Seiten BKA
http://balkanblog.org/__oneclick_uploads/2010/10/bka-hekumar-hoxha.PDF