Beginn der Bilderberg-Geheimkonferenz 2013
Dr. Alexander von Paleske ---- 5.6. 2013 --- Morgen beginnt die jährliche geheime Bilderbergkonferenz in Watford, ausserhalb Londons.
Die Konferenzleitung hat dem mittlerweile massiven Druck seitens Presse und Protestierern nachgegeben. Dieses Mal soll es ein nichtoffizielles, von Freiwilligen betriebenes Press-Office auf dem weitläufigen Gelände des Konferenz-Hotels "The Grove" geben. Ausserdem soll ein Liaison-Officer der Polizei dort stationiert werden.
Nur kosmetische Änderungen
Das sind letztlich aber nur kosmetische Änderungen, die den öffentlichen Druck auf diese Geheimkonferenz mildern sollen.
An der Schweigepflicht der Teilnehmer und dem Fehlen einer
täglichen Medien-Info, bzw. einer Pressekonferenz nach Konferenzende über das, was dort diskutiert wurde, und zu welchen Einschätzungen man gelangte, wird es nach wie vor nicht geben.
Die Teilnehmerliste zeigt wieder einmal nur allzu deutlich, dass es sich um führende westliche politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger handelt, die dort natürlich nicht über das Wetter reden.
Illustre Teilnehmer
Das Gastland ist gleich mit mehreren führenden Politikern vertreten, darunter der Schatzkanzler George Osborne, der Minister Ken Clarke, der Labour-Kandidat für das Amts des Schatzkanzlers, M.P. Ed Balls, der ehemalige Skandalminister in Tony Blairs Kabinett und spätere EU-Handelskommissar Peter Mandelson.
Aus den USA der immer anwesende ehemalige US Aussenminister Henry Kissinger, aber auch der wegen amouröser Abenteuer abgehalfterte Ex-US General Petraeus, zuletzt Chef des CIA.
Aus Deutschland stösst von der Politikerseite FDP-Chef Christian Lindner dazu.
Wirtschaft stark vertreten
Die Wirtschaft ist stark vertreten, unter anderem durch Googles Eric Schmidt, und Amazon-Gründer Jeff Bizos, in dessen deutschen Filialen gerade gestreikt wird.
Aus Deutschland kommt Roland Koch angereist, mittlerweile bei der Baufirma Bilfinger & Berger in Lohn und Brot.
Und BP, Betreiber der Deepwater-Horizon Öl-Plattform, Auslöser einer der grössten Umweltkatastrophen, ist mit deren Chef Robert Dudley gut vertreten.
Auch der Bankensektor, insbesondere Investmentbanken - mit dem Verkauf von Schrottpapieren hauptverantwortlich für die Finanzkrise 2008 - zeigen Flagge: Marcus Agius, Ex Chairman von Barclays, der nach dem Libor-Skandal seinen Hut nehmen musste, ist dabei, dann Douglas Flint von der HSBC, eine Bank, die gerade wegen Geschäftsbeziehungen zu Diktaturen, Drug Lords und Terroristen eine Geldbusse von 1,25 Milliarden US Dollar berappen musste, deren Top Executives natürlich trotzdem weiter im Amt blieben.
Ebenso ist Goldman Sachs mit Peter Sutherland und Michael Evans hochkarätig vertreten.
Selbstverständlich dabei auch die Deutsche Bank mit Aufsichtsratschef Paiul Achleitner, und natürlich darf auch der Ex-Deutsche Bank Chef Josef Ackermann nicht fehlen.
ZEIT-Journalist Matthias Nass nicht auf der Liste
Zu fehlen scheint allerdings der prominente Politik-Journalist, ex stellvertretende Chefredakteur, und jetzt internationaler Korrespondent der Wochenzeitung Die ZEIT, Matthias Nass, der mehr als 10 Jahre diese demokratieverachtende Veranstaltung mitorganisiert hat.
Er war es, der auch mit bestimmte, wer aus Deutschland teilnehmen sollte und durfte – eine mehr als zweifelhafte Ehre - die aber auch den Obergrünen Jürgen Trittin, SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, und früher schon Ex-Aussenminister und nun Industrie-"Klinkenputzer" Joseph Martin (Joschka) Fischer, Guido Westerwelle und Angela Merkel nicht von einer Teilnahme abhielten.
Als Rechtfertigung für sein zutiefst befremdliches Gebaren, das journalistischer Ethik ins Gesicht schlägt, schrieb Nass an den Blogger Sebastian Nobile im Jahre 2011, auf dessen offenen Brief mit heftiger Kritik, als Antwort folgendes:
„Bei den Bilderbergkonferenzen treffen sich interessante Menschen ….aber wahrlich nicht die Mächtigen der Welt. Die treffen sich dort, wo Entscheidungen fallen, ob in der Politik oder der Wirtschaft. Bei den Bilderbergkonferenzen fallen keine Entscheidungen, es ist ein reiner privater Gedankenaustausch. Und damit dieser Austausch von Meinungen möglichst offen bleiben kann, gehört es zu den Spielregeln, dass das dort Gesagte privat bleibt, und nicht veröffentlicht wird. Daran möchte ich mich halten“
Und ein Jahr später gegenüber dem SPIEGEL:
"Es ist alles ein ausgemachter Blödsinn, was sich um die Bilderberg-Konferenz rankt. Die Wirklichkeit gibt für Verschwörungstheorien nicht viel her“.
Hier geht es jedoch in erster Linie nicht um Verschwörung, sondern um das Abhalten einer Geheimkonferenz, die eine schwerwiegende Verletzung demokratischer Prinzipien mit Missachtung des Öffentlichkeitsgebots und des Pressezugangs darstellt. Kein Wort dazu von Matthias Nass.
Fragen nach dem Demokratieverständnis
Es stellen sich nicht nur Fragen nach dem Demokratieverständnis des Nass, sondern wie jemand mit einer solchen Einstellung bis zum stellvertretenden Chefredakteur von Deutschlands einflussreichster Wochenzeitung aufsteigen konnte.
Aber Nass befindet sich in guter Gesellschaft mit allen Bilderbergteilnehmern neu und alt, einschliesslich des Mitherausgebers der ZEIT und „Orakel von Hamburg-Langenhorn“, Helmut Schmidt.
Der lobte diese demokratieverhöhnende Veranstaltung mit den Worten:
“Die Bilderbergerkonferenz ist eine der wunderbarsten Institutionen für die transatlantischen Beziehungen“
Harte Worte findet hingegen der langjährige britische Parlamentsabgeordente und Ex Minister Michael Meacher:
"This conference is an antidemocratic cabal of the leaders of western market capitalism, meeting in private to maintain their own power and influence outside the reach of public scrutiny"
Zum Schluss sei noch vermerkt, dass auch Afrika dieses Jahr auf der Themenliste steht. Einen afrikanischen Politiker oder eine Person aus der Wirtschaft des schwarzen Kontinents sucht man auf dieser Konferenz allerdings vergeblich.
avpaleske@botsnet.bw
Bilderberg 2013: Fortsetzung der demokratieverhöhnenden Veranstaltungsreihe - diesmal nahe London
Die Bilderberg Konferenz 2012 tagt - oder: Alles verkommen
Alle Jahre wieder die Bilderberg- Konferenz - oder: Verhöhnung von Demokratie und Öffentlichkeit
Jürgen Flaschenpfand-Trittin berichtet von der Bilderberg-Konferenz 2012 in Virginia / USA
Die Konferenzleitung hat dem mittlerweile massiven Druck seitens Presse und Protestierern nachgegeben. Dieses Mal soll es ein nichtoffizielles, von Freiwilligen betriebenes Press-Office auf dem weitläufigen Gelände des Konferenz-Hotels "The Grove" geben. Ausserdem soll ein Liaison-Officer der Polizei dort stationiert werden.
Nur kosmetische Änderungen
Das sind letztlich aber nur kosmetische Änderungen, die den öffentlichen Druck auf diese Geheimkonferenz mildern sollen.
An der Schweigepflicht der Teilnehmer und dem Fehlen einer
täglichen Medien-Info, bzw. einer Pressekonferenz nach Konferenzende über das, was dort diskutiert wurde, und zu welchen Einschätzungen man gelangte, wird es nach wie vor nicht geben.
Die Teilnehmerliste zeigt wieder einmal nur allzu deutlich, dass es sich um führende westliche politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger handelt, die dort natürlich nicht über das Wetter reden.
Illustre Teilnehmer
Das Gastland ist gleich mit mehreren führenden Politikern vertreten, darunter der Schatzkanzler George Osborne, der Minister Ken Clarke, der Labour-Kandidat für das Amts des Schatzkanzlers, M.P. Ed Balls, der ehemalige Skandalminister in Tony Blairs Kabinett und spätere EU-Handelskommissar Peter Mandelson.
Aus den USA der immer anwesende ehemalige US Aussenminister Henry Kissinger, aber auch der wegen amouröser Abenteuer abgehalfterte Ex-US General Petraeus, zuletzt Chef des CIA.
Aus Deutschland stösst von der Politikerseite FDP-Chef Christian Lindner dazu.
Wirtschaft stark vertreten
Die Wirtschaft ist stark vertreten, unter anderem durch Googles Eric Schmidt, und Amazon-Gründer Jeff Bizos, in dessen deutschen Filialen gerade gestreikt wird.
Aus Deutschland kommt Roland Koch angereist, mittlerweile bei der Baufirma Bilfinger & Berger in Lohn und Brot.
Und BP, Betreiber der Deepwater-Horizon Öl-Plattform, Auslöser einer der grössten Umweltkatastrophen, ist mit deren Chef Robert Dudley gut vertreten.
Auch der Bankensektor, insbesondere Investmentbanken - mit dem Verkauf von Schrottpapieren hauptverantwortlich für die Finanzkrise 2008 - zeigen Flagge: Marcus Agius, Ex Chairman von Barclays, der nach dem Libor-Skandal seinen Hut nehmen musste, ist dabei, dann Douglas Flint von der HSBC, eine Bank, die gerade wegen Geschäftsbeziehungen zu Diktaturen, Drug Lords und Terroristen eine Geldbusse von 1,25 Milliarden US Dollar berappen musste, deren Top Executives natürlich trotzdem weiter im Amt blieben.
Ebenso ist Goldman Sachs mit Peter Sutherland und Michael Evans hochkarätig vertreten.
Selbstverständlich dabei auch die Deutsche Bank mit Aufsichtsratschef Paiul Achleitner, und natürlich darf auch der Ex-Deutsche Bank Chef Josef Ackermann nicht fehlen.
ZEIT-Journalist Matthias Nass nicht auf der Liste
Zu fehlen scheint allerdings der prominente Politik-Journalist, ex stellvertretende Chefredakteur, und jetzt internationaler Korrespondent der Wochenzeitung Die ZEIT, Matthias Nass, der mehr als 10 Jahre diese demokratieverachtende Veranstaltung mitorganisiert hat.
Er war es, der auch mit bestimmte, wer aus Deutschland teilnehmen sollte und durfte – eine mehr als zweifelhafte Ehre - die aber auch den Obergrünen Jürgen Trittin, SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, und früher schon Ex-Aussenminister und nun Industrie-"Klinkenputzer" Joseph Martin (Joschka) Fischer, Guido Westerwelle und Angela Merkel nicht von einer Teilnahme abhielten.
Als Rechtfertigung für sein zutiefst befremdliches Gebaren, das journalistischer Ethik ins Gesicht schlägt, schrieb Nass an den Blogger Sebastian Nobile im Jahre 2011, auf dessen offenen Brief mit heftiger Kritik, als Antwort folgendes:
„Bei den Bilderbergkonferenzen treffen sich interessante Menschen ….aber wahrlich nicht die Mächtigen der Welt. Die treffen sich dort, wo Entscheidungen fallen, ob in der Politik oder der Wirtschaft. Bei den Bilderbergkonferenzen fallen keine Entscheidungen, es ist ein reiner privater Gedankenaustausch. Und damit dieser Austausch von Meinungen möglichst offen bleiben kann, gehört es zu den Spielregeln, dass das dort Gesagte privat bleibt, und nicht veröffentlicht wird. Daran möchte ich mich halten“
Und ein Jahr später gegenüber dem SPIEGEL:
"Es ist alles ein ausgemachter Blödsinn, was sich um die Bilderberg-Konferenz rankt. Die Wirklichkeit gibt für Verschwörungstheorien nicht viel her“.
Hier geht es jedoch in erster Linie nicht um Verschwörung, sondern um das Abhalten einer Geheimkonferenz, die eine schwerwiegende Verletzung demokratischer Prinzipien mit Missachtung des Öffentlichkeitsgebots und des Pressezugangs darstellt. Kein Wort dazu von Matthias Nass.
Fragen nach dem Demokratieverständnis
Es stellen sich nicht nur Fragen nach dem Demokratieverständnis des Nass, sondern wie jemand mit einer solchen Einstellung bis zum stellvertretenden Chefredakteur von Deutschlands einflussreichster Wochenzeitung aufsteigen konnte.
Aber Nass befindet sich in guter Gesellschaft mit allen Bilderbergteilnehmern neu und alt, einschliesslich des Mitherausgebers der ZEIT und „Orakel von Hamburg-Langenhorn“, Helmut Schmidt.
Der lobte diese demokratieverhöhnende Veranstaltung mit den Worten:
“Die Bilderbergerkonferenz ist eine der wunderbarsten Institutionen für die transatlantischen Beziehungen“
Harte Worte findet hingegen der langjährige britische Parlamentsabgeordente und Ex Minister Michael Meacher:
"This conference is an antidemocratic cabal of the leaders of western market capitalism, meeting in private to maintain their own power and influence outside the reach of public scrutiny"
Zum Schluss sei noch vermerkt, dass auch Afrika dieses Jahr auf der Themenliste steht. Einen afrikanischen Politiker oder eine Person aus der Wirtschaft des schwarzen Kontinents sucht man auf dieser Konferenz allerdings vergeblich.
avpaleske@botsnet.bw
Bilderberg 2013: Fortsetzung der demokratieverhöhnenden Veranstaltungsreihe - diesmal nahe London
Die Bilderberg Konferenz 2012 tagt - oder: Alles verkommen
Alle Jahre wieder die Bilderberg- Konferenz - oder: Verhöhnung von Demokratie und Öffentlichkeit
Jürgen Flaschenpfand-Trittin berichtet von der Bilderberg-Konferenz 2012 in Virginia / USA
onlinedienst - 5. Jun, 15:18 Article 4989x read