Südafrikas Desmond Tutu feiert seinen 80. Geburtstag – und ist empört
Dr. Alexander von Paleske 4.10. 2011 --- Südafrikas Friedens-Nobelpreisträger Desmond Tutu feiert diese Woche seinen 80. Geburtstag – und ist ausserordentlich empört, weil einer seiner eingeladenen Gäste und Freund, der Dalai Lama, nicht einreisen darf.
So empört wie heute abend auf einer Pressekonferenz hat man Desmond Tutu, Südafrikas moralisches Gewissen, seit den Tagen der Apartheidzeit nicht mehr gesehen.
Desmond Tutu auf der Pressekonferenz heute abend ,,,,,,,, wütend, wie seit dem Ende der Apartheid nicht mehr. Screenshot: Dr. v. Paleske
Der unerschrockene jahrzehntelange Kämpfer gegen die Apartheid, Friedensnobelpreisträger, Erzbischof und seinerzeitiger Vorsitzender der Wahrheitskommission Südafrikas, der in monatelangen Verhandlungen sich die erschreckenden Schilderungen der Apartheidopfer und der Täter anhörte, feiert am 7. Oktober seinen 80. Geburtstag.
Dazu hatte er seinen Freund, den Dalai Lama eingeladen.
Desmond Tutu und Dalai Lama........... Kein Visum für Geburtstags-Privatbesuch. Screenshot: Dr. v. Paleske
Nicht das erste Mal
Südafrika verweigerte jedoch das Visum. Zwar gibt es bis heute keine klare Negativentscheidung, aber auch kein Visum, und die Zeit für die Anreise ist abgelaufen.
Es ist nicht das erste Mal, dass dem Dalai Lama, der seinerzeit immer wieder die Stimme gegen das Apartheidregime Südafrikas erhoben hatte, die Einreise nach Südafrika verweigert wird.
Bereits im Jahre 2009, als der Dalai Lama zu einer internationalen Friedenkonferenz anreisen wollte, wurde ihm das Visum verweigert.Nun wollte er nicht in offizieller Mission kommen, sondern privat als Freund von Desmond Tutu.
Und es ist nicht das erste Mal, dass Gäste Tutus kein Einreisevisum bekommen, allerdings war das zuletzt 1986 im Apartheid-Südafrika.
Der Spiegel schrieb am 8.9.1986:
Desmond Tutu lud ein: die Popgrößen Lionel Ritchie und Stevie Wonder, den Karibik-Caruso Harry Belafonte und Coretta King, Witwe des ermordeten US-Bürgerrechtskämpfers Martin Luther King. Geladen waren die US-Politiker Edward Kennedy, Jesse Jackson und Gary Hart, die Bürgermeister Ed Koch (New York) und Tom Bradley (Los Angeles) sowie der schwarze Tennis-Champion Arthur Ashe.
Sie alle sollten in den Kapstaat kommen, um am vergangenen Sonntag an einem in Afrika einzigartigen kirchlichen Spektakel teilzunehmen.
Nur Südafrikas gestrenger Innenminister Stoffel Botha wollte Tutu die Schau stehlen. Es gebe "keine Zusicherung", so der oberste Grenzwächter, daß "alle geladenen Gäste keine Schwierigkeiten haben werden, in den Besitz eines Einreisevisums zu gelangen".
Erbärmliche Haltung
Die Haltung der südafrikanischen Regierung ist an Erbärmlichkeit kaum noch zu unterbieten. Sie geschieht vor dem Hintergrund, dass die Volksrepublik China mittlerweile Südafrikas grösster Handelspartner ist und offenbar Druck gemacht hat.
Kürzlich zu Besuch in China: Südafrikas Vizepräsident Kgalema Motlanthe - Screenshot: Dr. v. Paleske.
Zu dem Dalai Lama kann man stehen wie man will, aber dem Druck Chinas nachzugeben, und die Einreise deshalb zu verweigern, ist nicht nur Preisgabe der staatlichen Souveränität in diesem Punkte, sie zeigt auch eine völlige Respektlosigkeit gegenüber Südafrikas bedeutendster Persönlichkeit nach Nelson Mandela.
Ganz abgesehen davon, dass China damit nur zeigt, wie wenig es sich an sein fundamentales Prinzip hält, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen.
Südafrikas Regierung unter Präsident Jacob Zuma hat nicht nur ihr Gesicht verloren, nein, sie hat auch, wie schon bei dem geplanten Pressegesetz, gezeigt, dass dem Geist und den Prinzipien Nelson Mandelas der Garaus gemacht wird.
So rief dann heute Desmond Tutu aus: „Jacob Zuma vertritt mich nicht mehr“.
Desmond Tutu: Genug ist genug – Eine moralische Instanz feiert Geburtstag und zieht sich aus dem öffentlichen Leben zurück
So empört wie heute abend auf einer Pressekonferenz hat man Desmond Tutu, Südafrikas moralisches Gewissen, seit den Tagen der Apartheidzeit nicht mehr gesehen.
Desmond Tutu auf der Pressekonferenz heute abend ,,,,,,,, wütend, wie seit dem Ende der Apartheid nicht mehr. Screenshot: Dr. v. Paleske
Der unerschrockene jahrzehntelange Kämpfer gegen die Apartheid, Friedensnobelpreisträger, Erzbischof und seinerzeitiger Vorsitzender der Wahrheitskommission Südafrikas, der in monatelangen Verhandlungen sich die erschreckenden Schilderungen der Apartheidopfer und der Täter anhörte, feiert am 7. Oktober seinen 80. Geburtstag.
Dazu hatte er seinen Freund, den Dalai Lama eingeladen.
Desmond Tutu und Dalai Lama........... Kein Visum für Geburtstags-Privatbesuch. Screenshot: Dr. v. Paleske
Nicht das erste Mal
Südafrika verweigerte jedoch das Visum. Zwar gibt es bis heute keine klare Negativentscheidung, aber auch kein Visum, und die Zeit für die Anreise ist abgelaufen.
Es ist nicht das erste Mal, dass dem Dalai Lama, der seinerzeit immer wieder die Stimme gegen das Apartheidregime Südafrikas erhoben hatte, die Einreise nach Südafrika verweigert wird.
Bereits im Jahre 2009, als der Dalai Lama zu einer internationalen Friedenkonferenz anreisen wollte, wurde ihm das Visum verweigert.Nun wollte er nicht in offizieller Mission kommen, sondern privat als Freund von Desmond Tutu.
Und es ist nicht das erste Mal, dass Gäste Tutus kein Einreisevisum bekommen, allerdings war das zuletzt 1986 im Apartheid-Südafrika.
Der Spiegel schrieb am 8.9.1986:
Desmond Tutu lud ein: die Popgrößen Lionel Ritchie und Stevie Wonder, den Karibik-Caruso Harry Belafonte und Coretta King, Witwe des ermordeten US-Bürgerrechtskämpfers Martin Luther King. Geladen waren die US-Politiker Edward Kennedy, Jesse Jackson und Gary Hart, die Bürgermeister Ed Koch (New York) und Tom Bradley (Los Angeles) sowie der schwarze Tennis-Champion Arthur Ashe.
Sie alle sollten in den Kapstaat kommen, um am vergangenen Sonntag an einem in Afrika einzigartigen kirchlichen Spektakel teilzunehmen.
Nur Südafrikas gestrenger Innenminister Stoffel Botha wollte Tutu die Schau stehlen. Es gebe "keine Zusicherung", so der oberste Grenzwächter, daß "alle geladenen Gäste keine Schwierigkeiten haben werden, in den Besitz eines Einreisevisums zu gelangen".
Erbärmliche Haltung
Die Haltung der südafrikanischen Regierung ist an Erbärmlichkeit kaum noch zu unterbieten. Sie geschieht vor dem Hintergrund, dass die Volksrepublik China mittlerweile Südafrikas grösster Handelspartner ist und offenbar Druck gemacht hat.
Kürzlich zu Besuch in China: Südafrikas Vizepräsident Kgalema Motlanthe - Screenshot: Dr. v. Paleske.
Zu dem Dalai Lama kann man stehen wie man will, aber dem Druck Chinas nachzugeben, und die Einreise deshalb zu verweigern, ist nicht nur Preisgabe der staatlichen Souveränität in diesem Punkte, sie zeigt auch eine völlige Respektlosigkeit gegenüber Südafrikas bedeutendster Persönlichkeit nach Nelson Mandela.
Ganz abgesehen davon, dass China damit nur zeigt, wie wenig es sich an sein fundamentales Prinzip hält, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen.
Südafrikas Regierung unter Präsident Jacob Zuma hat nicht nur ihr Gesicht verloren, nein, sie hat auch, wie schon bei dem geplanten Pressegesetz, gezeigt, dass dem Geist und den Prinzipien Nelson Mandelas der Garaus gemacht wird.
So rief dann heute Desmond Tutu aus: „Jacob Zuma vertritt mich nicht mehr“.
Desmond Tutu: Genug ist genug – Eine moralische Instanz feiert Geburtstag und zieht sich aus dem öffentlichen Leben zurück
onlinedienst - 4. Okt, 21:41 Article 5434x read
schöner text
über ihren text hab ich mich heute besonders gefreut
wegen diesem artikel
http://haraldpflueger.com/de/blog/63-religion/56798-dalai-lama-suedafrika-verhaengt-einreiseverbot-fuer-den-anfuehrer-der-tibetischen-kinderschaender-sekte.html#comment-457
so unausgewogene berichterstattung hat fast etwas von hetze .. finde ich ... da tut es gut am gleichen abend einen balancierten beitrag zu lesen
einen schönen abend ihnen