Zentralafrikanische Republik – ein weiteres Land wird Einfallstor für Terror-Salafisten
Dr. Alexander von Paleske --- 6.11. 2013 ---
Nachdem die Al Qaida nahestehenden Terror-Salafisten sich in Mali, Nord Nigeria, und Nord Kamerun bereits festgesetzt haben, führt das Chaos in der rohstoffreichen aber bettelarmen Zentralafrikanischen Republik (CAR) zu einem weiteren Aufmarschgebiet für terroristische "Gotteskrieger."
Zentralafrikanische Republik
Instabile Nachbarländer
Nur Putsche und Gegenputsche
Die Zentralafrikanische Republik hat seit der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahre 1960 vorwiegend Putsche und Gegenputsche erlebt, aber nichts, was auch nur im Entferntesten mit Demokratie zu tun hätte.
Parallel dazu keine Anhebung des Lebensstandards der Bevölkerung.
Der Rohstoffreichtum des Landes wurde von ausländischen Konzernen gefördert und fortgeschafft, die Entgelte landeten in den tiefen Taschen der korrupten Elite.
Einer davon liess sich mit Millionenaufwand zum Kaiser krönen. Wir haben uns in einem ausführlichen Artikel nach dem letzten Putsch damit beschäftigt und wollen uns hier kurz fassen:
Der letzte Putsch im März 2013 brachte die Rebellengruppe Seleka und deren Anführer Michel Djotodia an die Macht. Mit ihm wurde zu ersten Mal ein Muslim Staatspräsident der CAR.
Michel Djotodia
Seleka-Soldateska in Bangui. Screenshot: Dr. v. Paleske
Djotodia gehört zwar nicht zu den Salafisten, jedoch viele Mitglieder in seiner Rebellenbewegung, wie sich alsbald zeigen sollte.
Die Einwohner gehören zu 50% christlichen Religionen an, rund 12% sind sunnitische Moslems, vorwiegend im Norden und Nordwesten beheimatet.
Kein Frieden nach dem Putsch.
Der letzte Putsch hat dem Land – nicht unerwartet – keinen Frieden gebracht, ganz im Gegenteil!.
Die Soldateska der Seleka terrorisiert nach der Machtübernahme die Bevölkerung, brandschatzt und mordet. Von staatlicher Ordnung kann selbst ansatzweise keine Rede sein. Immer mehr degenerieren diese Zustände vielmehr nun in einen Religionskrieg zwischen Christen und Moslems, und führen zu einer internen Flüchtlingswelle von mittlerweile über 200.000.
Interne Flüchtlinge in der CAR. Screenshot: Dr. v. Paleske
Beide Religionsgruppen organisieren bewaffnete „Selbstverteidigungs-Gruppen“, zu denen auf moslemischer Seite Salafisten aus Nachbarländern hinzustossen.
Ehemalige Kolonialmacht Frankreich
Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist zum Schutz ihrer Wirtschaftsinteressen nach wie vor mit der Fremdenlegion dort präsent, und bewacht den Flughafen sowie das Botschaftsviertel der Hauptstadt Bangui. Die Minen werden von privaten Sicherheitsfirmen bewacht.
Solange die ehemaligen Kolonialherren ungestört den Abbau der Rohstoffe vornehmen konnten, war ihnen alles andere ziemlich egal, insbesondere die total undemokratischen Verhältnisse und das Leiden der Bevölkerung.
Kein Schutz durch UN-Schutztruppe
Mittlerweile ist dort eine afrikanische UN-Truppe stationiert, klein an der Zahl und völlig unzureichend ausgerüstet, welche die ihr gestellten Aufgaben so natürlich nicht erfüllen kann.
Nachdem nun offensichtlich ist, dass Terror-Salafisten (Jihadisten) jetzt auch die Zentralafrikanische Republik als Aufmarschgebiet benutzen, will Frankreich sein Truppenkontingent dort aufstocken – Mali lässt grüssen.
Die Kriegswaffen beschaffen sich die Terroristen problemlos aus den Arsenalen der geschlagenen Armee Gaddafi-Libyens.
Die Kriegskassen füllen sie durch den Verkauf von Diamanten und anderen Edelsteinen auf, sowie durch Lösegelderpressung nach der Entführung europäischer Geiseln, wie zuletzt die freigelassenen französischen Geiseln zeigen.
So nicht beizukommen
Aber wie in Mali und Nord Nigeria: Selbst durch eine starke Truppenpräsenz ist dem Terror-Salafismus, der seine religiös-ideologische Unterstützung aus Saudi-Arabien, und seine Terror-Anleitungen von Al Qaida erhält, so nicht beizukommen.
Nur wenn sich an der sozialen Lage der Bevölkerung substanziell etwas ändert, kann dieser Gewalt- Ideologie wirksam begegnet werden. Davon kann aber weder in Nord-Nigeria, noch in anderen Aufmarschgebieten der Terror-Salafisten die Rede sein.
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Parallel dazu keine Anhebung des Lebensstandards der Bevölkerung.
Der Rohstoffreichtum des Landes wurde von ausländischen Konzernen gefördert und fortgeschafft, die Entgelte landeten in den tiefen Taschen der korrupten Elite.
Einer davon liess sich mit Millionenaufwand zum Kaiser krönen. Wir haben uns in einem ausführlichen Artikel nach dem letzten Putsch damit beschäftigt und wollen uns hier kurz fassen:
Der letzte Putsch im März 2013 brachte die Rebellengruppe Seleka und deren Anführer Michel Djotodia an die Macht. Mit ihm wurde zu ersten Mal ein Muslim Staatspräsident der CAR.
Michel Djotodia
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Djotodia gehört zwar nicht zu den Salafisten, jedoch viele Mitglieder in seiner Rebellenbewegung, wie sich alsbald zeigen sollte.
Die Einwohner gehören zu 50% christlichen Religionen an, rund 12% sind sunnitische Moslems, vorwiegend im Norden und Nordwesten beheimatet.
Kein Frieden nach dem Putsch.
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Die Soldateska der Seleka terrorisiert nach der Machtübernahme die Bevölkerung, brandschatzt und mordet. Von staatlicher Ordnung kann selbst ansatzweise keine Rede sein. Immer mehr degenerieren diese Zustände vielmehr nun in einen Religionskrieg zwischen Christen und Moslems, und führen zu einer internen Flüchtlingswelle von mittlerweile über 200.000.
Interne Flüchtlinge in der CAR. Screenshot: Dr. v. Paleske
Beide Religionsgruppen organisieren bewaffnete „Selbstverteidigungs-Gruppen“, zu denen auf moslemischer Seite Salafisten aus Nachbarländern hinzustossen.
Ehemalige Kolonialmacht Frankreich
Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist zum Schutz ihrer Wirtschaftsinteressen nach wie vor mit der Fremdenlegion dort präsent, und bewacht den Flughafen sowie das Botschaftsviertel der Hauptstadt Bangui. Die Minen werden von privaten Sicherheitsfirmen bewacht.
Solange die ehemaligen Kolonialherren ungestört den Abbau der Rohstoffe vornehmen konnten, war ihnen alles andere ziemlich egal, insbesondere die total undemokratischen Verhältnisse und das Leiden der Bevölkerung.
Kein Schutz durch UN-Schutztruppe
Mittlerweile ist dort eine afrikanische UN-Truppe stationiert, klein an der Zahl und völlig unzureichend ausgerüstet, welche die ihr gestellten Aufgaben so natürlich nicht erfüllen kann.
Nachdem nun offensichtlich ist, dass Terror-Salafisten (Jihadisten) jetzt auch die Zentralafrikanische Republik als Aufmarschgebiet benutzen, will Frankreich sein Truppenkontingent dort aufstocken – Mali lässt grüssen.
Die Kriegswaffen beschaffen sich die Terroristen problemlos aus den Arsenalen der geschlagenen Armee Gaddafi-Libyens.
Die Kriegskassen füllen sie durch den Verkauf von Diamanten und anderen Edelsteinen auf, sowie durch Lösegelderpressung nach der Entführung europäischer Geiseln, wie zuletzt die freigelassenen französischen Geiseln zeigen.
So nicht beizukommen
Aber wie in Mali und Nord Nigeria: Selbst durch eine starke Truppenpräsenz ist dem Terror-Salafismus, der seine religiös-ideologische Unterstützung aus Saudi-Arabien, und seine Terror-Anleitungen von Al Qaida erhält, so nicht beizukommen.
Nur wenn sich an der sozialen Lage der Bevölkerung substanziell etwas ändert, kann dieser Gewalt- Ideologie wirksam begegnet werden. Davon kann aber weder in Nord-Nigeria, noch in anderen Aufmarschgebieten der Terror-Salafisten die Rede sein.
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