Simbabwe: Der kurze Traum von einer Regierung der Nationalen Einheit
Dr. Alexander von Paleske ------ 2.12. 2017 ----- Vor einer Woche wurde der neue Staatspräsident Simbabwes, Emmerson Mnagagwa unter grossem Jubel im nationalen Sportstadium in Harare vereidigt.
Eine Woche zuvor hatten die Massen auf den Strassen das politische Ende des Präsidenten Mugabe und seiner gierigen und verhassten Ehefrau „Dr.“ Grace gefeiert – und natürlich das Militär, das diese Entmachtung vollzogen hatte.
Duo Infernale: Robert Mugabe und seine Ehefrau Grace
Hoffnungen zerstört
Die Hoffnungen richteten sich auf eine Regierung der Nationalen Einheit, also unter Einschluss von Oppositionspolitikern, die mit vereinten, vor allem frischen Kräften,, das Land aus der wirtschaftlichen Krise führen könnten. Und die auch die Bevölkerung auf eine längere Phase der erwartungsgemäss nur sehr langsamen wirtschaftlichen Erholung vorbereiten würden.
Diese Hoffnungen wurden mit der Vorstellung des neuen Kabinetts gestern gründlich zerstört. Statt kompetenter neuer Minister, grösstenteils die alte Garde der Regierungspartei ZANU/PF, die für den wirtschaftlichen Niedergang einschliesslich endemischer Ausbreitung der Korruption mit verantwortlich zeichnet.
Zeitungen Simbabwes heute
Dazu Armeegeneräle als Aussen- und Landwirtschaftsminister.
Als ich meine Medizinstudenten – ohne vorherige Diskussion - gestern fragte, wer mit der Kabinettsliste zufrieden sei, da hob keiner die Hand.
Demonstrationen vorprogrammiert
Auseinandersetzungen und Massendemonstrationen in einer Phase dringender - und auch schmerzhafter - Reformen sind mit den getroffenen Entscheidungen vorprogrammiert. Die Regierung wird dann vermutlich – wie gehabt - den Polizeiknüppel schwingen.
Viele, die vor zwei Wochen noch das politische Ende Mugabes
feierten, werden bitter enttäuscht sein, angesichts des „Neuen Weins in alten Flaschen“.
Man of the past
Die Frage ist, warum der 75-jährige neue Staatspräsident nicht die Chance für einen radikalen Neuanfang genutzt hat.
Die Antwort besteht wohl darin, dass er selbst viel zu sehr indirekt in die unerquickliche Vergangenheit des Landes nach der Unabhängigkeit verwickelt war, also in die Massentötungen im Matabeleland, bzw. in das Verschwinden bzw. die Tötung von Aktivisten wie Tonderai Ndira und zuletzt Itai Dzamara , so dass er wohl glaubte, diese Vergangenheit mit seinen eigenen Leuten besser unter Verschluss halten zu können.
Parteisoldat statt Staatsmann
Die Kabinettsliste zeigt Mnangagwa darüber hinaus als Parteisoldaten, dem es offenbar wichtiger ist, die angeschlagene eigene Partei über die Runden zu retten, als das Land optimal aus der tiefen Krise zu befreien.
Weiter: Mnangagwa und seine Partei wollen die Wahlen nächstes Jahr gewinnen, und er glaubt offenbar, seine Partei am besten zusammenhalten zu können, indem er möglichst viele seiner Parteigenossen mit Posten und Pöstchen bindet.
Im Wahlkampf wird sich dann, aller Voraussicht nach, Mnangagwa als Befreier Zimbabwes präsentieren. Die Bevölkerung wird bis zu den Wahlen in wenigen Monaten jedoch keine spürbare Verbesserung der sozialen Lage sehen können. Umgekehrt sind dann die politische Beseitigung Mugabes und seiner verhassten Ehefrau längst Geschichte.
Sollte die Opposition nach der Ernüchterung erstarken, könnte die Wiederwahl Mnangagwas und seiner ZANU/PF Partei gefährdet sein. Das könnte das Militär erneut auf den Plan bringen, diesmal allerdings nicht auf Seiten der Bevölkerung, wie schon 2008.
Nach nur einer Woche ziehen bereits wieder dunkle Wolken über
Zimbabwe auf.
Simbabwe nach Mugabe
Die
Hexenaustreibung der Präsidentengattin
Simbabwe: Das politische Ende des Präsidenten Robert Mugabe
Eine Woche zuvor hatten die Massen auf den Strassen das politische Ende des Präsidenten Mugabe und seiner gierigen und verhassten Ehefrau „Dr.“ Grace gefeiert – und natürlich das Militär, das diese Entmachtung vollzogen hatte.
Duo Infernale: Robert Mugabe und seine Ehefrau Grace
Hoffnungen zerstört
Die Hoffnungen richteten sich auf eine Regierung der Nationalen Einheit, also unter Einschluss von Oppositionspolitikern, die mit vereinten, vor allem frischen Kräften,, das Land aus der wirtschaftlichen Krise führen könnten. Und die auch die Bevölkerung auf eine längere Phase der erwartungsgemäss nur sehr langsamen wirtschaftlichen Erholung vorbereiten würden.
Diese Hoffnungen wurden mit der Vorstellung des neuen Kabinetts gestern gründlich zerstört. Statt kompetenter neuer Minister, grösstenteils die alte Garde der Regierungspartei ZANU/PF, die für den wirtschaftlichen Niedergang einschliesslich endemischer Ausbreitung der Korruption mit verantwortlich zeichnet.
Zeitungen Simbabwes heute
Dazu Armeegeneräle als Aussen- und Landwirtschaftsminister.
Als ich meine Medizinstudenten – ohne vorherige Diskussion - gestern fragte, wer mit der Kabinettsliste zufrieden sei, da hob keiner die Hand.
Demonstrationen vorprogrammiert
Auseinandersetzungen und Massendemonstrationen in einer Phase dringender - und auch schmerzhafter - Reformen sind mit den getroffenen Entscheidungen vorprogrammiert. Die Regierung wird dann vermutlich – wie gehabt - den Polizeiknüppel schwingen.
Viele, die vor zwei Wochen noch das politische Ende Mugabes
feierten, werden bitter enttäuscht sein, angesichts des „Neuen Weins in alten Flaschen“.
Man of the past
Die Frage ist, warum der 75-jährige neue Staatspräsident nicht die Chance für einen radikalen Neuanfang genutzt hat.
Die Antwort besteht wohl darin, dass er selbst viel zu sehr indirekt in die unerquickliche Vergangenheit des Landes nach der Unabhängigkeit verwickelt war, also in die Massentötungen im Matabeleland, bzw. in das Verschwinden bzw. die Tötung von Aktivisten wie Tonderai Ndira und zuletzt Itai Dzamara , so dass er wohl glaubte, diese Vergangenheit mit seinen eigenen Leuten besser unter Verschluss halten zu können.
Parteisoldat statt Staatsmann
Die Kabinettsliste zeigt Mnangagwa darüber hinaus als Parteisoldaten, dem es offenbar wichtiger ist, die angeschlagene eigene Partei über die Runden zu retten, als das Land optimal aus der tiefen Krise zu befreien.
Weiter: Mnangagwa und seine Partei wollen die Wahlen nächstes Jahr gewinnen, und er glaubt offenbar, seine Partei am besten zusammenhalten zu können, indem er möglichst viele seiner Parteigenossen mit Posten und Pöstchen bindet.
Im Wahlkampf wird sich dann, aller Voraussicht nach, Mnangagwa als Befreier Zimbabwes präsentieren. Die Bevölkerung wird bis zu den Wahlen in wenigen Monaten jedoch keine spürbare Verbesserung der sozialen Lage sehen können. Umgekehrt sind dann die politische Beseitigung Mugabes und seiner verhassten Ehefrau längst Geschichte.
Sollte die Opposition nach der Ernüchterung erstarken, könnte die Wiederwahl Mnangagwas und seiner ZANU/PF Partei gefährdet sein. Das könnte das Militär erneut auf den Plan bringen, diesmal allerdings nicht auf Seiten der Bevölkerung, wie schon 2008.
Nach nur einer Woche ziehen bereits wieder dunkle Wolken über
Zimbabwe auf.


Hexenaustreibung der Präsidentengattin

onlinedienst - 2. Dez, 17:17 Article 4488x read