Deutsch-südafrikanischer Steinhoff -Skandal: Zwei Unternehmen, eine „Pleite“, geleimte Rentner und ein investigativer Journalist
Dr. Alexander von Paleske —– 3.12. 2018 ——–
Vor einem Jahr: Der 6.Dezember 2017 war der “schwarze Freitag” für viele Pensionskassen in Südafrika, insbesondere die Pensionskasse der Gewerkschaften FEDUSA: Umgerechnet rund 300 Millionen Euro verloren sie in wenigen Stunden. Ein Verlust, der für viele Rentner massive Kürzungen ihrer Renten zur Folge haben dürfte.
Noch mehr blutete der Pensionsfond der Bediensteten im Oeffentlichen Dienst: Verlust 1 Milliarde Euro.
Kaum ein Pensionsfond , der nicht in ein angeblich supersolides Unternehmen investiert hatte – und verlor, der eine mehr, der andere weniger..
12 Milliarden Euro verbrannt
An diesem Tag wurden insgesamt 12 Milliarden Euro vernichtet , als die deutsch-südafrikanische Firma Steinhoff mit 130.000 Mitarbeitern in den Abgrund stürzte – der bisher grösste Finanzskandal in Südafrika.

Im Zentrum: der CEO der Firma, Markus Jooste. Der hatte ein Kartenhaus mit der deutschen Firma Steinhoff aufgebaut, wo er sich samt Mitstreitern mit Betrug, Bilanzfälschung und Plünderung wohnlich eingerichtet hatte.
Die Firma war zum Schluss nicht nur an der südafrikanischen Börse in Johannesburg, sondern auch an der Frankfurter Börse gelistet, gelangte sogar in den MDAX, wo auch die Commerzbank sich mittlerweile tummelt, mit der Folge, dass auch viele deutsche und internationale Investoren ihr Geld in Steinhoff Aktien investierten – und verloren.
Alle glaubten, in eine stocksolide Firma mit Zukunftspotential investiert zu haben.
Prominente Verlierer
Es gab auch einige prominente Verlierer:
– Der reichste Mann Südafrikas, Christo Wiese, dem Handelsketten wie Shoprite (dem REWE Südafrikas) und Pepkor gehörten. Fast alles hätte er an diesem rabenschwarzen Tag verloren, wenn er, wie fest geplant, seine Supermarktkette Shoprite, wie zuvor schon Pepkor, bei Steinhoff gegen wertlose Aktien eingetauscht hätte.
– Verloren hat auch Bruno Steinhoff: Sein in Jahrzehnten aufgebautes Unternehmen – und seinen Ruf. Steinhoff, der die nach ihm benannte Firma nach dem 2. Weltkrieg in der niedersächsischen Kleinstadt Westerstede als Möbelhandelsgesellschaft aufgebaut hatte.
– Auch Banken gehörten zu den Verlierern, die der Firma immer wieder Geld geliehen aber auch an Firmenzusammenschlüssen ordentlich Geld verdient hatten, darunter nicht nur südafrikanische Banken, sonder auch Goldman Sachs, J.P. Morgan, Citi, Nomura und HSBC, letztere verloren zusammen 800 Millionen US Dollar.
Jedoch, es gab auch Gewinner:
– So machten einige Finanzhäuser viel Geld, da sie auf den Untergang Steinhoffs gewettet hatten und Recht behielten, weil sie sich nicht von diesem Afrikaner-Taussendsassa Jooste beeindrucken liessen., sondern harte Fakten suchten und stattdessen Ausreden, Scheinfirmen und Scheinerklärungen, also viel heisse Luft, vorfanden

Absturz der Steinhoff Aktie am 6.12. 2017 und danach
Jetzt ist die Aktie ein Zockerpapier geworden, die um 12 Cent herumdümpelt und Anlageberater davor warnen, sich dort zu engagieren.
Bereits 2015 begann die Staatsanwaltschaft Oldenburg sich für Steinhoff wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und des Betrugs zu interessieren, und startete eine Diurchsuchung in Westerstede. Das Manager Magazin berichtete. So what? The show must go on.
Kometenhafter Aufstieg
Steinhoff, expansiv in Südafrika und danach in Europa, den USA und anderswo: Das ist die Geschichte von zwei Unternehmern und einem Tausendsassa, der es über zwei Dekaden schaffte, ein wahnwitziges Expansionsprogramm aufzulegen, wobei er diese beiden Unternehmer, die ihre Firmen aus dem Nicht aufgebaut hatten, zusammenzuführte.
Nicht nur zusammenführte, sondern auch dafür gewann, etliche Unternehmen dazuzukaufen, entweder durch Aktientausch oder aber durch Kapital, das er sich von den Banken geliehen oder durch Ausgabe von Aktien eingesammelt hatte.
Und indem er er es schaffte, ` diesen Unternehmern – und nicht nur denen – kiloweise Sand in die Augen zu streuen, und ihnen etwas vorzugaukeln, was wie ein stocksolides Gebäude aussah, bei dem ständig angebaut wurde, was aber in Wirklichkeit nichts als ein Kartenhaus sich entpuppte.
Investigativer Journalist ermittelt
Und es ist die Geschichte eines investigativen südafrikanishen Journalisten namens Bob Rose, der sich an die Fersen dieses Markus Jooste heftete, und in akribischer Detailarbeitund vielen Gesprächen ermittelte, wie dieses Kartenhaus aufgebaut worden war, und schliesslich zusammenfiel: mit einer atemberaubenden Expansion flankiert von Betrug, Plünderung durch Scheinfirmen und Bilanzfälschung, einschliessslich der Verbringung von Geld auf Konten, die durch die Panama-Papiere entlarvt wurden, bis schliesslich alles zusammenstürzte, mit erheblichen sozialen Folgen.
Ein Blick zurück
Der deutsche Unternehmer Bruno Steinhoff baute nach dem Kriege ein nach ihm benanntes Möbelhandelshaus auf, das vorwiegend Möbel aus dem Ostblock importierte – gegen bare DM, und zu Niedrigpreisen – nutzend den Devisenhunger der Staaten des Ostblocks..
Nach dem Fall der Mauer liefen diese Deals naturgemäss nicht mehr, so sattelte Steinhoff um und wurde selbst zum Möbelhersteller, kaufte bzw gründete Fabriken in Niedriglohnländern in Osteuropa, aber auch in Südafrika.
Der elchige Konzern IKEA , nach seinem fulminanten Erscheinen in Deutschland, war für ihn der Massstab.
Auf einer Einkaufstour in Südafrika kam einer seiner Direktoren manens Claas Daun in Kontakt mit einem Markus Jooste, Betreiber einer kleinen Möbelfabrik in einem der Homelands, die von Apartheid-Südafrika kreiert worden waren.
Steinhoff investierte in diese klamme Fabrik in Goma Goma, lernte Jooste dann auch persönlich kennen und war begeistert. Später sagte er einmal, er sah im Laufe der Zeit in ihm eine Art Adoptivsohn.
Sprungbrett für Jooste
Für Jooste war die Verbindung mit Steinhoff das Sprtungbrett in den grossen Basar. Er überzeugte Steinhoff, sich in Südafrika stark auch ausserhalb des Möbelgeschäfts zu engagieren.
Im Laufe der der Zeit schmiedete einen Konzern zusammen, mit ihm als Vorstand.
Eine Firma nach der anderen wurde aufgekauft. , Jooste arbeite unermüdlich, schlief nur wenige Stunden und sorgte vor allem dafür, dass nicht nur Steinhoff, sondern auch er selbst dabei nicht zu kurz kam: Nicht über sein lumpiges Direktorengehalt, sondern durch eine Art Vampirmechanismus:
Auch in die eigene Tasche
Eingekaufte Unternehmen wie z.B. Unitrans hatten Assets, darunter Grundstücke. „Vampir”Jooste schlug zu:Die Firma verkaufte die Grundstücke an eine dubiose Investmentfirma , und mietete sie anschliessend von der zurück . Dieser Investmentfirma hatten die Banken Kredite für diesen Kauf gegeben – bei späteren Geschäften waren es Aktien der Steinhoff.
Nach einer Schamfrist wurden diese Grundstücke wieder an den ursprünglichen Eigentümer zurückverkauft, nachdem eine “Neubewertung” stattgefunden hatte, also zu einem massiv erhöhten Preis. Den erheblichen Differenzbetrag sackte Jooste ein, immer wieder, noch und nöcher.
Ausserdem gaben sich die leitenden Herren von Steinhoff Bonuszahlungen in Form von Stockoptionen, aber ohne nennswert dafür zu bezahlen, Gratisaktien sozusagen..
Mit dem so “hart erarbeiteten” Geld finanzierte Jooste seinen luxoriösen Lebensstil und seine teuren Hobbys, insbesondere Pferderennen. Er unterhielt einen Rennstall mit Pferdezucht. Mehr als 300 Pferde darunter teure und teuerste Rennpferde.
Christo Wiese kreuzt auf
Jahre nach seinem furios-expansiven Einstand bei Steinhoff tauchte der reichste Mann Südafrikas, Christo Wiese, bei einer Steinhoff-Präsentation in Kapstadt auf, und kam in Kontakt mit Jooste. Zu diesem Zeitpunkt war Steinhoff bereits and der Johannesburger Börse gelistet. Zwei Jahre später wurde über Wieses Verkauf eines Weinguts an Steinhoff (in Wirklichkeit letztlich an Jooste)die Beziehung zu Wiese enger. , Wiese wurde Aktionär bei Steinhoff. Im Gegenzug für den Verkauf des Weinguts Lanzerac.
Dann verkaufte er seine Kette Pepkor an Steinhoff, nicht gegen bar, sondern wieder im Tausch gegen Steinhoff-Aktien.
Es ist müssig, im Detail nachzuzeichnen, was hier im einzelnen ablief, zumal angeblich auch noch kriminelles Insider-Trading hinzukam.
.
Wiese und Steinhoff freuten sich, wie Steinhoof gross und grösser wurde. Wiese glaubte sogar, eines Tages zum grössten Geschäftsmann Afrikas zu werden – dank Jooste..
Auf nach Europa
Nach der Expansion in Südafrika dann die Expansion in Europa mit den Firmen Poundland , Harvey, PEP&Co, Benson for Beds (Grossbritannien) Conforama (Frankreich) Kika Leiner (ging bankrott, von Karstadt-Kaufhof Rene Benko übernommen) und die Hälfte von XXXLutz (mittlerweile zurückgekauft, beide in Oesterreich beheimatet) und noch einige mehr, darunter die Matress Firm in den USA , und Firmen in Australien. Steinhoff beschäftigte schliesslich rund 130.000 Mitarbeiter.
Auf zu den Bullen
Dann schliesslich 2015 der Sprung auf den Deutschen Aktienmarkt mit der Listung im Dax, was wieder ordentlich Geld brachte.
An den Bilanzen manipulierte Jooste heftigst, um die Firma aufzuhübschen, das ging auch lange gut, ohne dass es den Bilanz-Prüfgesellschaften (gerne auch kleine) auffiel. Jooste und seine Gang hatten ganze Arbeit geleistet.

Der internationale „Kartenhaus“-Konzern vor dem Absturz
Der Absturz
Bis dann zu guter Letzt die Prüfungsgesellschaft Deloitte 2017 die Absegnung verweigerte, und damit das Kartenhaus zum Einsturz brachte.
Jooste sprang ab, sein Vertrauter und Freund Danie van der Merwe übernahm schliesslich, um zu retten, was noch zu retten ist.
Viel zu retten gibt es kaum, die Schulden sind enorm, die wertvollen Beteiligungen werden zur Abdeckung verkauft werden müssen, die Gläubiger und/oder Betrogenen stehen schon Schlange.
Die Hoffnung, den Konzern retten zu können, muss wohl als etwas trügerisch bezeichnet werden. Neben Schulden in Multimilliardenhöhe stehen Schadenersatzprozesse, ebenfalls im Multi-Milliardenbereich im Raum.
Die Leidtragenden
Dass Wiese und Steinhoff ihr Vermögen ganz bzw, teilweise verloren haben, interessiert hier jedoch weniger. Leidtragende sind vor allem die Pensionäre, deren Kassen in dieses Kartenhaus investiert hatten.
Als Jooste vor das südafrikanische Parlament zur Anhörung vorgeladen wurde, schrie ihn ein Mitglied der der Pensionskasse der Gewerkschafte FEDUSA an:
„Wir haben wegen Dir Milliarden Rand verloren und Du kommst hier aus der Anhörung, als sei nichts geschehen, du solltest Dich schämen.“
Jooste zeigte sich ungerührt, was kaum überrascht, schliesslich lebt er im Luxus als Rentier und nicht als pauperisierter Rentner
Vor einem Jahr: Der 6.Dezember 2017 war der “schwarze Freitag” für viele Pensionskassen in Südafrika, insbesondere die Pensionskasse der Gewerkschaften FEDUSA: Umgerechnet rund 300 Millionen Euro verloren sie in wenigen Stunden. Ein Verlust, der für viele Rentner massive Kürzungen ihrer Renten zur Folge haben dürfte.
Noch mehr blutete der Pensionsfond der Bediensteten im Oeffentlichen Dienst: Verlust 1 Milliarde Euro.
Kaum ein Pensionsfond , der nicht in ein angeblich supersolides Unternehmen investiert hatte – und verlor, der eine mehr, der andere weniger..
12 Milliarden Euro verbrannt
An diesem Tag wurden insgesamt 12 Milliarden Euro vernichtet , als die deutsch-südafrikanische Firma Steinhoff mit 130.000 Mitarbeitern in den Abgrund stürzte – der bisher grösste Finanzskandal in Südafrika.

Im Zentrum: der CEO der Firma, Markus Jooste. Der hatte ein Kartenhaus mit der deutschen Firma Steinhoff aufgebaut, wo er sich samt Mitstreitern mit Betrug, Bilanzfälschung und Plünderung wohnlich eingerichtet hatte.
Die Firma war zum Schluss nicht nur an der südafrikanischen Börse in Johannesburg, sondern auch an der Frankfurter Börse gelistet, gelangte sogar in den MDAX, wo auch die Commerzbank sich mittlerweile tummelt, mit der Folge, dass auch viele deutsche und internationale Investoren ihr Geld in Steinhoff Aktien investierten – und verloren.
Alle glaubten, in eine stocksolide Firma mit Zukunftspotential investiert zu haben.
Prominente Verlierer
Es gab auch einige prominente Verlierer:
– Der reichste Mann Südafrikas, Christo Wiese, dem Handelsketten wie Shoprite (dem REWE Südafrikas) und Pepkor gehörten. Fast alles hätte er an diesem rabenschwarzen Tag verloren, wenn er, wie fest geplant, seine Supermarktkette Shoprite, wie zuvor schon Pepkor, bei Steinhoff gegen wertlose Aktien eingetauscht hätte.
– Verloren hat auch Bruno Steinhoff: Sein in Jahrzehnten aufgebautes Unternehmen – und seinen Ruf. Steinhoff, der die nach ihm benannte Firma nach dem 2. Weltkrieg in der niedersächsischen Kleinstadt Westerstede als Möbelhandelsgesellschaft aufgebaut hatte.
– Auch Banken gehörten zu den Verlierern, die der Firma immer wieder Geld geliehen aber auch an Firmenzusammenschlüssen ordentlich Geld verdient hatten, darunter nicht nur südafrikanische Banken, sonder auch Goldman Sachs, J.P. Morgan, Citi, Nomura und HSBC, letztere verloren zusammen 800 Millionen US Dollar.
Jedoch, es gab auch Gewinner:
– So machten einige Finanzhäuser viel Geld, da sie auf den Untergang Steinhoffs gewettet hatten und Recht behielten, weil sie sich nicht von diesem Afrikaner-Taussendsassa Jooste beeindrucken liessen., sondern harte Fakten suchten und stattdessen Ausreden, Scheinfirmen und Scheinerklärungen, also viel heisse Luft, vorfanden

Absturz der Steinhoff Aktie am 6.12. 2017 und danach
Jetzt ist die Aktie ein Zockerpapier geworden, die um 12 Cent herumdümpelt und Anlageberater davor warnen, sich dort zu engagieren.
Bereits 2015 begann die Staatsanwaltschaft Oldenburg sich für Steinhoff wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und des Betrugs zu interessieren, und startete eine Diurchsuchung in Westerstede. Das Manager Magazin berichtete. So what? The show must go on.
Kometenhafter Aufstieg
Steinhoff, expansiv in Südafrika und danach in Europa, den USA und anderswo: Das ist die Geschichte von zwei Unternehmern und einem Tausendsassa, der es über zwei Dekaden schaffte, ein wahnwitziges Expansionsprogramm aufzulegen, wobei er diese beiden Unternehmer, die ihre Firmen aus dem Nicht aufgebaut hatten, zusammenzuführte.
Nicht nur zusammenführte, sondern auch dafür gewann, etliche Unternehmen dazuzukaufen, entweder durch Aktientausch oder aber durch Kapital, das er sich von den Banken geliehen oder durch Ausgabe von Aktien eingesammelt hatte.
Und indem er er es schaffte, ` diesen Unternehmern – und nicht nur denen – kiloweise Sand in die Augen zu streuen, und ihnen etwas vorzugaukeln, was wie ein stocksolides Gebäude aussah, bei dem ständig angebaut wurde, was aber in Wirklichkeit nichts als ein Kartenhaus sich entpuppte.
Investigativer Journalist ermittelt
Und es ist die Geschichte eines investigativen südafrikanishen Journalisten namens Bob Rose, der sich an die Fersen dieses Markus Jooste heftete, und in akribischer Detailarbeitund vielen Gesprächen ermittelte, wie dieses Kartenhaus aufgebaut worden war, und schliesslich zusammenfiel: mit einer atemberaubenden Expansion flankiert von Betrug, Plünderung durch Scheinfirmen und Bilanzfälschung, einschliessslich der Verbringung von Geld auf Konten, die durch die Panama-Papiere entlarvt wurden, bis schliesslich alles zusammenstürzte, mit erheblichen sozialen Folgen.
Ein Blick zurück
Der deutsche Unternehmer Bruno Steinhoff baute nach dem Kriege ein nach ihm benanntes Möbelhandelshaus auf, das vorwiegend Möbel aus dem Ostblock importierte – gegen bare DM, und zu Niedrigpreisen – nutzend den Devisenhunger der Staaten des Ostblocks..
Nach dem Fall der Mauer liefen diese Deals naturgemäss nicht mehr, so sattelte Steinhoff um und wurde selbst zum Möbelhersteller, kaufte bzw gründete Fabriken in Niedriglohnländern in Osteuropa, aber auch in Südafrika.
Der elchige Konzern IKEA , nach seinem fulminanten Erscheinen in Deutschland, war für ihn der Massstab.
Auf einer Einkaufstour in Südafrika kam einer seiner Direktoren manens Claas Daun in Kontakt mit einem Markus Jooste, Betreiber einer kleinen Möbelfabrik in einem der Homelands, die von Apartheid-Südafrika kreiert worden waren.
Steinhoff investierte in diese klamme Fabrik in Goma Goma, lernte Jooste dann auch persönlich kennen und war begeistert. Später sagte er einmal, er sah im Laufe der Zeit in ihm eine Art Adoptivsohn.
Sprungbrett für Jooste
Für Jooste war die Verbindung mit Steinhoff das Sprtungbrett in den grossen Basar. Er überzeugte Steinhoff, sich in Südafrika stark auch ausserhalb des Möbelgeschäfts zu engagieren.
Im Laufe der der Zeit schmiedete einen Konzern zusammen, mit ihm als Vorstand.
Eine Firma nach der anderen wurde aufgekauft. , Jooste arbeite unermüdlich, schlief nur wenige Stunden und sorgte vor allem dafür, dass nicht nur Steinhoff, sondern auch er selbst dabei nicht zu kurz kam: Nicht über sein lumpiges Direktorengehalt, sondern durch eine Art Vampirmechanismus:
Auch in die eigene Tasche
Eingekaufte Unternehmen wie z.B. Unitrans hatten Assets, darunter Grundstücke. „Vampir”Jooste schlug zu:Die Firma verkaufte die Grundstücke an eine dubiose Investmentfirma , und mietete sie anschliessend von der zurück . Dieser Investmentfirma hatten die Banken Kredite für diesen Kauf gegeben – bei späteren Geschäften waren es Aktien der Steinhoff.
Nach einer Schamfrist wurden diese Grundstücke wieder an den ursprünglichen Eigentümer zurückverkauft, nachdem eine “Neubewertung” stattgefunden hatte, also zu einem massiv erhöhten Preis. Den erheblichen Differenzbetrag sackte Jooste ein, immer wieder, noch und nöcher.
Ausserdem gaben sich die leitenden Herren von Steinhoff Bonuszahlungen in Form von Stockoptionen, aber ohne nennswert dafür zu bezahlen, Gratisaktien sozusagen..
Mit dem so “hart erarbeiteten” Geld finanzierte Jooste seinen luxoriösen Lebensstil und seine teuren Hobbys, insbesondere Pferderennen. Er unterhielt einen Rennstall mit Pferdezucht. Mehr als 300 Pferde darunter teure und teuerste Rennpferde.
Christo Wiese kreuzt auf
Jahre nach seinem furios-expansiven Einstand bei Steinhoff tauchte der reichste Mann Südafrikas, Christo Wiese, bei einer Steinhoff-Präsentation in Kapstadt auf, und kam in Kontakt mit Jooste. Zu diesem Zeitpunkt war Steinhoff bereits and der Johannesburger Börse gelistet. Zwei Jahre später wurde über Wieses Verkauf eines Weinguts an Steinhoff (in Wirklichkeit letztlich an Jooste)die Beziehung zu Wiese enger. , Wiese wurde Aktionär bei Steinhoff. Im Gegenzug für den Verkauf des Weinguts Lanzerac.
Dann verkaufte er seine Kette Pepkor an Steinhoff, nicht gegen bar, sondern wieder im Tausch gegen Steinhoff-Aktien.
Es ist müssig, im Detail nachzuzeichnen, was hier im einzelnen ablief, zumal angeblich auch noch kriminelles Insider-Trading hinzukam.
.
Wiese und Steinhoff freuten sich, wie Steinhoof gross und grösser wurde. Wiese glaubte sogar, eines Tages zum grössten Geschäftsmann Afrikas zu werden – dank Jooste..
Auf nach Europa
Nach der Expansion in Südafrika dann die Expansion in Europa mit den Firmen Poundland , Harvey, PEP&Co, Benson for Beds (Grossbritannien) Conforama (Frankreich) Kika Leiner (ging bankrott, von Karstadt-Kaufhof Rene Benko übernommen) und die Hälfte von XXXLutz (mittlerweile zurückgekauft, beide in Oesterreich beheimatet) und noch einige mehr, darunter die Matress Firm in den USA , und Firmen in Australien. Steinhoff beschäftigte schliesslich rund 130.000 Mitarbeiter.
Auf zu den Bullen
Dann schliesslich 2015 der Sprung auf den Deutschen Aktienmarkt mit der Listung im Dax, was wieder ordentlich Geld brachte.
An den Bilanzen manipulierte Jooste heftigst, um die Firma aufzuhübschen, das ging auch lange gut, ohne dass es den Bilanz-Prüfgesellschaften (gerne auch kleine) auffiel. Jooste und seine Gang hatten ganze Arbeit geleistet.

Der internationale „Kartenhaus“-Konzern vor dem Absturz
Der Absturz
Bis dann zu guter Letzt die Prüfungsgesellschaft Deloitte 2017 die Absegnung verweigerte, und damit das Kartenhaus zum Einsturz brachte.
Jooste sprang ab, sein Vertrauter und Freund Danie van der Merwe übernahm schliesslich, um zu retten, was noch zu retten ist.
Viel zu retten gibt es kaum, die Schulden sind enorm, die wertvollen Beteiligungen werden zur Abdeckung verkauft werden müssen, die Gläubiger und/oder Betrogenen stehen schon Schlange.
Die Hoffnung, den Konzern retten zu können, muss wohl als etwas trügerisch bezeichnet werden. Neben Schulden in Multimilliardenhöhe stehen Schadenersatzprozesse, ebenfalls im Multi-Milliardenbereich im Raum.
Die Leidtragenden
Dass Wiese und Steinhoff ihr Vermögen ganz bzw, teilweise verloren haben, interessiert hier jedoch weniger. Leidtragende sind vor allem die Pensionäre, deren Kassen in dieses Kartenhaus investiert hatten.
Als Jooste vor das südafrikanische Parlament zur Anhörung vorgeladen wurde, schrie ihn ein Mitglied der der Pensionskasse der Gewerkschafte FEDUSA an:
„Wir haben wegen Dir Milliarden Rand verloren und Du kommst hier aus der Anhörung, als sei nichts geschehen, du solltest Dich schämen.“
Jooste zeigte sich ungerührt, was kaum überrascht, schliesslich lebt er im Luxus als Rentier und nicht als pauperisierter Rentner
sfux - 3. Dez, 21:21 Article 3175x read