Treibhauseffekt - Meeresspiegel
Karl Weiss - Das Abschmelzen der grönländischen und Antarktis-Gletscher geht weit schneller vor sich als noch vor wenigen Jahren geglaubt. Forscher kamen zum Ergebnis, dass nur noch etwa zehn Jahre Zeit bleibt, um den Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre zu stoppen, dann wird der Prozess der Klimakatastrophe wahrscheinlich unumkehrbar und selbstverstärkend. Dies ist bereits die zweite Warnung führender Klima-Wissenschaftler innerhalb der letzten Wochen, dass nur noch 10 Jahre Zeit sind.

Warme Winter im Norden
In der Zeitschrift Science (Bd. 311, S. 1747 und S. 1751) wurden jetzt zwei Untersuchungen von Gruppen von Wissenschaftlern veröffentlicht, die das Schwinden der Eisabdeckung Grönlands und der Antarktis beobachten.
Da diese Studien auf das Abschmelzen der Eisabdeckung von Festlandeis fokussiert sind, sehen die Wissenschaftler vor allem einen Anstieg des Meeresspiegels voraus. „Ernsthafte Massnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen müssen innerhalb des nächsten Jahrzehnts beginnen. Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, sind wir einem Anstieg des Meeresspiegels von vier bis sechs Meter ausgeliefert", sagte einer der Forscher, Jonathan Overpeck von der Universität Arizona in ‚Science’.
Die Ergebnisse werden mit den Umständen der letzten Zwischeneiszeit verglichen, die vor etwa 130.000 Jahren stattfand. Unter Zwischeneiszeit versteht man die Wärmeperiode zwischen den beiden letzten Eiszeiten. Zu jener Zeit habe sich nach Angaben eines der Forscher-Teams hauptsächlich in der Arktis und nur im Sommer abgespielt. Aber auch das reichte schon, um den Meeresspiegel eine Höhe von 6 Meter über dem heutigen zu geben. Heute dagegen ist die Wärme schon fast so hoch wie damals und die Erde erwärmt sich an beiden polen und über das ganze Jahr hinweg.
In Wirklichkeit würde man also mit noch mehr als den berechneten 4 bis 6 Meter höherem Meeresspiegel rechnen müssen. Zwar - so sagen die Forscher, dauert es, bis all dies Eis geschmolzen ist, aber das entscheidende ist, wann dieser Prozess unumkehrbar wird.
6 Meter höhere Dämme bauen?
Es ist offensichtlich, dass ein 6 Meter höherer Meeresspiegel nicht mehr einfach mit der Erhöhung von Dämmen, Deichen und Wehrmauern abgefangen werden kann. Die Vorstellung z.B., die Niederlande, die heute bereits im wesentlichen ein Meter unter dem Meeresspiegel liegen, könnten durch irgendeine Art von menschlichen Bauten sieb Meter unter dem Meeresspiegel weiterexistieren, ist wahrscheinlich Illusion. Das Gleiche würde für nicht unbedeutende Teile der norddeutschen Tiefebene zutreffen, ebenso für Städte wie Hamburg, Bremen, Kiel, Lübeck, Stralsund usw. Aber auch London, New York, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Bombay, Tokio und und und... wären in dieser Lage. Auch Bangla Desh und Teile Floridas würden von der Landkarte
verschwinden.
Dabei handelt es sich keineswegs um das ganze Grönlandeis und alles antarktisches Eis, das schmelzen müsste, um diesen Anstieg des Meeresspiegels zu verursachen, sondern nur der teil, der nach den neueren Berechnungen bis zum Ende dieses jahrhundert geschmolzen wäre. Insgesamt brauchen diese gewaltigen Eismassen nach Angaben der Forscher Jahrhunderte, um zu schmelzen. Allerdings muss das Eis nur vom Festlandeis abbrechen und ins Meer stürzten, um den Meeresspiegel zu beeinflussen, es braucht nicht vollständig zu schmelzen.
Dies ist die grosse Sorge von anderen Forschern, deren Ergebnisse die Berliner Umschau schon früher vorstellte. Sie sind vor allem besorgt, dass das Schmelzwasser die Strukturen der Eiskappe der West-Antarktis so untergraben könnte, dass sie als Ganzes oder in wesentlichen Teilen ins Meer rutschen könnte. Wenn alles Eis geschmolzen wäre oder im Wasser schwimmen würde, wären die Anhebungen des Meeresspiegels weit höher. Nach Angaben der oben erwähnten Forscher hat Grönland genug Eis, um den Meeresspiegel 7 Meter ansteigen zu lassen und der West-Antarktis-Rücken soviel, um ihn 6 Meter ansteigen zu lassen, das wären zusammen 13 Meter. Und das ist noch keineswegs alles Festlandeis auf der Erde.
Globale Auswirkung
„Obwohl der Fokus unserer Arbeit auf die Pole ausgerichtet ist, sind die Auswirkungen global", sagte Bette Otto-Bliesner, Wissenschaftlerin am ‚National Center for Atmospheric Research’ (NCAR) in Boulder, Colorado. „Diese Eisdecken sind zuvor geschmolzen und die Meeresspiegel gestiegen. Die Wärme, die dafür nötig war, ist nicht viel grösser als unter gegenwärtigen Bedingungen."
Dazu kommen die Erkenntnisse anderer Forscher, zum Beispiel des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (auch eine Stadt, die gefährdet wäre) und des norwegischen Polarinstituts. In der nördlichsten festen Forschungsstation, der Koldewey-Station auf Spitzbergen, rund 1200 Kilometer vom Nordpol entfernt, wurden die höchsten Januar-Temperaturen seit Anbeginn der Messungen vor 15 Jahren verzeichnet.
Anstelle der üblichen rund minus 12 Grad kletterte das Thermometer auf plus 6,5 Grad Celsius. Auch der gesamte Monatsdurchschnitt lag rund 10 Grad über den Normalwerten. Gleichzeitig fiel dreimal so viel Niederschlag wie sonst im gesamten Monat.
Dies wird in Zusammenhang gebracht mit dem spezifisch arktischen Teil der globalen Erwärmung. Die polaren Eisflächen besitzen ein grosses Rückstrahlvermögen für Sonnenstrahlung, Albedo genannt. Vom Eis bedeckte Bereiche erwärmen sich daher deutlich weniger als unbedeckte Gebiete. Die globale Erwärmung führt zu einem Rückgang der Eisbedeckung, die Albedo sinkt und verstärkt damit die Erwärmung weiter.
Ein ähnlicher Rückgang des Eises wird auch von Grönland berichtet: Der Schwund der bis zu 3 km dicken Eiskappe hat sich im letzten Jahrzehnt verdoppelt, wie eine auf Radar-Satellitendaten basierende Studie der NASA und der University of Kansas kürzlich enthüllte (Science, Bd. 311, S. 986). Alleine im Jahr 2005 verwandelten sich dort demnach unvorstellbare 220 Kubikkilometer Eis in Wasser.
In der Computer-Simulation, die eine wesentlich verbesserte Berechnung der Eis- und Schnee-Albedo-Rückkopplung erlaubt, wird deutlich, dass vermindertes Rückstrahlvermögen des Eises offenbar der wichtigste Faktor für die polare Verstärkung der globalen Erwärmung ist.
Die Modell-Ergebnisse zeigen zudem eine Umverteilung der Energieflüsse in der Arktis, welche die Nordatlantische Oszillation (NAO) beeinflusst. Damit ist die Schwankung des Druckverhältnisses zwischen dem Islandtief im Norden und dem Azorenhoch im Süden des Nordatlantiks gemeint.
Diese Luftdruckschwankungen gehen in der positiven Phase einher mit verstärkten West-Ost-Winden über dem Nordatlantik, wodurch vermehrt warme und feuchte Meeresluft nach Nord- und Mitteleuropa gelangt. In der negativen Phase schwächt sich die West-Ost-Strömung ab und es wird verstärkt kalte Polarluft nach Europa transportiert.
Kalte Winter hier warme Winter am Pol
Was nun beobachtet wurde, ist in den Wintern eine deutlich verstärkte negative Phase. Das führt zu kälteren Wintern in Nord- und Mitteleuropa, weil mehr Polarluft dorthin befördert wird. Dies bedeutet umgekehrt wärmere Winter in der Arktis nördlich von Europa.
Bei dieser ganzen Betrachtung ist aber eine Veränderung des Golfstroms noch nicht mit eingerechnet, der ja eine Art von Fernheizung für ganz Europa darstellt.
Ein britisches Forscherteam um Harry L. Bryden vom National Oceaonography Centre in Southampton (NOCS) warnte bereits letzten Dezember in einer Veröffentlichung der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 438, S. 655), dass sich die Zirkulation des Golfstroms in den letzten 50 Jahren um rund 30 Prozent verringert habe. Der Grund wird in verstärktem Schmelzwassereintrag vom schmelzenden arktischen Eis gesehen.
Käme diese maritime Fernheizung gänzlich ins Stocken, könnte die nächste Eiszeit in Europa anbrechen. Doch da Byrden's Studie sich nur auf punktuelle Messungen hauptsächlich aus der Gegend um den 25. Breitengrad stützt, sind verlässliche Voraussagen über das künftige Verhalten einer so gewaltigen Meeresströmung kaum möglich.
Laut Prof. Dr. Detlef Quadfasel vom Institut für Meereskunde (IFM) der Universität Hamburg, der einen Begleitartikel zur britischen Studie verfasste, konnte der andauernde Schmelzwassereintrag bisher nur zu einer minimalen Schwächung des Golfstroms beitragen. Allerdings gäbe es auch einen „Punkt ohne Wiederkehr", bei dem der Golfstrom dann sehr rasch in einen Status wechsle, welcher Nordeuropa kaum mehr warmes Wasser zuführe.
Nun, dies alles ist auf die ansteigende globale Erwärmung zurückzuführen, die wiederum durch den Ausstoss von Treibhausgasen hervorgerufen wird, vor allem Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Gas und Erdölprodukten in Kraftwerken und Verbrennungsmotoren.
In den náchsten 10 oder vielleicht auch 15 Jahren wird sich die Zukunft der Menschheit entscheiden. Wir können schnellstmöglich all unseren Energiebedarf auf erneuerbare Energien umstellen und dabei auch noch viel billiger wegkommen - oder wir können uns weiter dem Diktat der Öl-, Energie- und Automobilkonzerne und deren Politikern beugen, die darauf bestehen, dass alle so weitermachen wie bisher - und lediglich ein paar Windmühlen zur Schau aufgestellt werden.
Nun, freiwillig werden die nicht auf ihre Profite verzichten, aber mit machtvollen Aufständen, so wie jetzt in Frankreich, kann man die zu einigem bringen.

Warme Winter im Norden
In der Zeitschrift Science (Bd. 311, S. 1747 und S. 1751) wurden jetzt zwei Untersuchungen von Gruppen von Wissenschaftlern veröffentlicht, die das Schwinden der Eisabdeckung Grönlands und der Antarktis beobachten.
Da diese Studien auf das Abschmelzen der Eisabdeckung von Festlandeis fokussiert sind, sehen die Wissenschaftler vor allem einen Anstieg des Meeresspiegels voraus. „Ernsthafte Massnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen müssen innerhalb des nächsten Jahrzehnts beginnen. Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, sind wir einem Anstieg des Meeresspiegels von vier bis sechs Meter ausgeliefert", sagte einer der Forscher, Jonathan Overpeck von der Universität Arizona in ‚Science’.
Die Ergebnisse werden mit den Umständen der letzten Zwischeneiszeit verglichen, die vor etwa 130.000 Jahren stattfand. Unter Zwischeneiszeit versteht man die Wärmeperiode zwischen den beiden letzten Eiszeiten. Zu jener Zeit habe sich nach Angaben eines der Forscher-Teams hauptsächlich in der Arktis und nur im Sommer abgespielt. Aber auch das reichte schon, um den Meeresspiegel eine Höhe von 6 Meter über dem heutigen zu geben. Heute dagegen ist die Wärme schon fast so hoch wie damals und die Erde erwärmt sich an beiden polen und über das ganze Jahr hinweg.
In Wirklichkeit würde man also mit noch mehr als den berechneten 4 bis 6 Meter höherem Meeresspiegel rechnen müssen. Zwar - so sagen die Forscher, dauert es, bis all dies Eis geschmolzen ist, aber das entscheidende ist, wann dieser Prozess unumkehrbar wird.
6 Meter höhere Dämme bauen?
Es ist offensichtlich, dass ein 6 Meter höherer Meeresspiegel nicht mehr einfach mit der Erhöhung von Dämmen, Deichen und Wehrmauern abgefangen werden kann. Die Vorstellung z.B., die Niederlande, die heute bereits im wesentlichen ein Meter unter dem Meeresspiegel liegen, könnten durch irgendeine Art von menschlichen Bauten sieb Meter unter dem Meeresspiegel weiterexistieren, ist wahrscheinlich Illusion. Das Gleiche würde für nicht unbedeutende Teile der norddeutschen Tiefebene zutreffen, ebenso für Städte wie Hamburg, Bremen, Kiel, Lübeck, Stralsund usw. Aber auch London, New York, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Bombay, Tokio und und und... wären in dieser Lage. Auch Bangla Desh und Teile Floridas würden von der Landkarte
verschwinden.
Dabei handelt es sich keineswegs um das ganze Grönlandeis und alles antarktisches Eis, das schmelzen müsste, um diesen Anstieg des Meeresspiegels zu verursachen, sondern nur der teil, der nach den neueren Berechnungen bis zum Ende dieses jahrhundert geschmolzen wäre. Insgesamt brauchen diese gewaltigen Eismassen nach Angaben der Forscher Jahrhunderte, um zu schmelzen. Allerdings muss das Eis nur vom Festlandeis abbrechen und ins Meer stürzten, um den Meeresspiegel zu beeinflussen, es braucht nicht vollständig zu schmelzen.
Dies ist die grosse Sorge von anderen Forschern, deren Ergebnisse die Berliner Umschau schon früher vorstellte. Sie sind vor allem besorgt, dass das Schmelzwasser die Strukturen der Eiskappe der West-Antarktis so untergraben könnte, dass sie als Ganzes oder in wesentlichen Teilen ins Meer rutschen könnte. Wenn alles Eis geschmolzen wäre oder im Wasser schwimmen würde, wären die Anhebungen des Meeresspiegels weit höher. Nach Angaben der oben erwähnten Forscher hat Grönland genug Eis, um den Meeresspiegel 7 Meter ansteigen zu lassen und der West-Antarktis-Rücken soviel, um ihn 6 Meter ansteigen zu lassen, das wären zusammen 13 Meter. Und das ist noch keineswegs alles Festlandeis auf der Erde.
Globale Auswirkung
„Obwohl der Fokus unserer Arbeit auf die Pole ausgerichtet ist, sind die Auswirkungen global", sagte Bette Otto-Bliesner, Wissenschaftlerin am ‚National Center for Atmospheric Research’ (NCAR) in Boulder, Colorado. „Diese Eisdecken sind zuvor geschmolzen und die Meeresspiegel gestiegen. Die Wärme, die dafür nötig war, ist nicht viel grösser als unter gegenwärtigen Bedingungen."
Dazu kommen die Erkenntnisse anderer Forscher, zum Beispiel des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (auch eine Stadt, die gefährdet wäre) und des norwegischen Polarinstituts. In der nördlichsten festen Forschungsstation, der Koldewey-Station auf Spitzbergen, rund 1200 Kilometer vom Nordpol entfernt, wurden die höchsten Januar-Temperaturen seit Anbeginn der Messungen vor 15 Jahren verzeichnet.
Anstelle der üblichen rund minus 12 Grad kletterte das Thermometer auf plus 6,5 Grad Celsius. Auch der gesamte Monatsdurchschnitt lag rund 10 Grad über den Normalwerten. Gleichzeitig fiel dreimal so viel Niederschlag wie sonst im gesamten Monat.
Dies wird in Zusammenhang gebracht mit dem spezifisch arktischen Teil der globalen Erwärmung. Die polaren Eisflächen besitzen ein grosses Rückstrahlvermögen für Sonnenstrahlung, Albedo genannt. Vom Eis bedeckte Bereiche erwärmen sich daher deutlich weniger als unbedeckte Gebiete. Die globale Erwärmung führt zu einem Rückgang der Eisbedeckung, die Albedo sinkt und verstärkt damit die Erwärmung weiter.
Ein ähnlicher Rückgang des Eises wird auch von Grönland berichtet: Der Schwund der bis zu 3 km dicken Eiskappe hat sich im letzten Jahrzehnt verdoppelt, wie eine auf Radar-Satellitendaten basierende Studie der NASA und der University of Kansas kürzlich enthüllte (Science, Bd. 311, S. 986). Alleine im Jahr 2005 verwandelten sich dort demnach unvorstellbare 220 Kubikkilometer Eis in Wasser.
In der Computer-Simulation, die eine wesentlich verbesserte Berechnung der Eis- und Schnee-Albedo-Rückkopplung erlaubt, wird deutlich, dass vermindertes Rückstrahlvermögen des Eises offenbar der wichtigste Faktor für die polare Verstärkung der globalen Erwärmung ist.
Die Modell-Ergebnisse zeigen zudem eine Umverteilung der Energieflüsse in der Arktis, welche die Nordatlantische Oszillation (NAO) beeinflusst. Damit ist die Schwankung des Druckverhältnisses zwischen dem Islandtief im Norden und dem Azorenhoch im Süden des Nordatlantiks gemeint.
Diese Luftdruckschwankungen gehen in der positiven Phase einher mit verstärkten West-Ost-Winden über dem Nordatlantik, wodurch vermehrt warme und feuchte Meeresluft nach Nord- und Mitteleuropa gelangt. In der negativen Phase schwächt sich die West-Ost-Strömung ab und es wird verstärkt kalte Polarluft nach Europa transportiert.
Kalte Winter hier warme Winter am Pol
Was nun beobachtet wurde, ist in den Wintern eine deutlich verstärkte negative Phase. Das führt zu kälteren Wintern in Nord- und Mitteleuropa, weil mehr Polarluft dorthin befördert wird. Dies bedeutet umgekehrt wärmere Winter in der Arktis nördlich von Europa.
Bei dieser ganzen Betrachtung ist aber eine Veränderung des Golfstroms noch nicht mit eingerechnet, der ja eine Art von Fernheizung für ganz Europa darstellt.
Ein britisches Forscherteam um Harry L. Bryden vom National Oceaonography Centre in Southampton (NOCS) warnte bereits letzten Dezember in einer Veröffentlichung der Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 438, S. 655), dass sich die Zirkulation des Golfstroms in den letzten 50 Jahren um rund 30 Prozent verringert habe. Der Grund wird in verstärktem Schmelzwassereintrag vom schmelzenden arktischen Eis gesehen.
Käme diese maritime Fernheizung gänzlich ins Stocken, könnte die nächste Eiszeit in Europa anbrechen. Doch da Byrden's Studie sich nur auf punktuelle Messungen hauptsächlich aus der Gegend um den 25. Breitengrad stützt, sind verlässliche Voraussagen über das künftige Verhalten einer so gewaltigen Meeresströmung kaum möglich.
Laut Prof. Dr. Detlef Quadfasel vom Institut für Meereskunde (IFM) der Universität Hamburg, der einen Begleitartikel zur britischen Studie verfasste, konnte der andauernde Schmelzwassereintrag bisher nur zu einer minimalen Schwächung des Golfstroms beitragen. Allerdings gäbe es auch einen „Punkt ohne Wiederkehr", bei dem der Golfstrom dann sehr rasch in einen Status wechsle, welcher Nordeuropa kaum mehr warmes Wasser zuführe.
Nun, dies alles ist auf die ansteigende globale Erwärmung zurückzuführen, die wiederum durch den Ausstoss von Treibhausgasen hervorgerufen wird, vor allem Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Gas und Erdölprodukten in Kraftwerken und Verbrennungsmotoren.
In den náchsten 10 oder vielleicht auch 15 Jahren wird sich die Zukunft der Menschheit entscheiden. Wir können schnellstmöglich all unseren Energiebedarf auf erneuerbare Energien umstellen und dabei auch noch viel billiger wegkommen - oder wir können uns weiter dem Diktat der Öl-, Energie- und Automobilkonzerne und deren Politikern beugen, die darauf bestehen, dass alle so weitermachen wie bisher - und lediglich ein paar Windmühlen zur Schau aufgestellt werden.
Nun, freiwillig werden die nicht auf ihre Profite verzichten, aber mit machtvollen Aufständen, so wie jetzt in Frankreich, kann man die zu einigem bringen.
sfux - 4. Apr, 08:22 Article 5678x read