V for Vendetta
Sonja Wenger - «Remember, remember, the Fifth of November» – Am 5. November 1605 wurde in London der legendäre Saboteur Guy Fawkes hingerichtet, der das britische Parlament in die Luft jagen und mit dieser symbolischen Tat der Verfolgung der Katholiken in England ein Ende setzen wollte. Vor diesem historischen Hintergrund zieht der Film «V for Vendetta» den Bogen in eine nahe, erschreckend nachvollziehbare und düstere Zukunft Grossbritanniens, dessen Bevölkerung unter der Überwachung eines totalitären Regimes leidet.

Die Menschen sind eingeschüchtert, manipuliert und stehen unter ständiger Kontrolle. Das kleinste Aufmucksen hat schwerste Strafen zu Folge und die Methoden der Polizei erinnern sehr an die Militärdiktaturen von faschistischen Ländern. Die Meinungsfreiheit ist inexistent, das Kulturleben untersteht einer Totalzensur und Religionsfreiheit ist ein Fremdwort.
In dieser Atmosphäre der Angst lebt Evey (Natalie Portmann) ein ereignisloses Leben bis zu dem Moment, als sie von Spitzeln der Regierung bedroht wird und der unter einer Maske von Guy Fawkes versteckte Rächer V zufälligerweise rettend zur Stelle ist. Als V kurz darauf die staatliche Fernsehanstalt in seine Gewalt bringt und der Bevölkerung seine Pläne mitteilt, am 5. November Fawkes Vorhaben in die Tat umzusetzen, begegnet er Evey erneut. Da sie nun als seine Komplizin gilt und von der Regierung verfolgt wird, nimmt V sie mit in seine Welt.

Evey ist anfänglich von V’s Freiheit des Denkens und seinem Wissen beeindruckt, doch seine Pläne bleiben ihr suspekt. Sie lehnt seinen Feldzug ab, sich an all jenen zu rächen, die ihn für medizinische Experimente missbraucht haben und ihm nicht nur sein Gesicht, - der Grund weshalb er eine Maske trägt - sondern auch seine Menschlichkeit genommen haben. Doch sie muss realisieren, dass sie nicht in ihr altes Leben zurückkehren kann. Als ein Freund (Stephen Fry) sich öffentlich gegen den diktatorischen Kanzler Sutler (John Hurt) stellt, wird er von der Polizei in den Nacht aus seinem Haus entführt und auch Evey fällt ihnen offenbar in die Hände.
«V for Vendetta» basiert auf der Comicgeschichte von David Lloyd, die 1988 zum ersten Mal als Gesamtausgabe im Vertigo Verlag publiziert worden war. Andy und Larry Wachowski, die «Matrix-Macher», schrieben das Drehbuch und James McTeigue gibt mit dem Film sein Regiedebüt. Wem die Stimme unter der Maske vertraut vorkommt, möge sich an den australischen Schauspieler Hugo Weaving (Agent Smith aus der Matrix-Trilogie) erinnern. Ihm gelingt es hervorragend, der unbeweglichen Maske von V nur mit seiner Stimme Leben und Charakter einzuhauchen.
Der Film krankte leider wie bereits «Matrix Reloaded» und «Matrix Revolutions» an einer Überdosis Dialog. Das führt streckenweise zu der Irritation, ob es sich bei «V for Vendetta» denn nun um eine Action-Comic- Verfilmung oder eher um ein visionäres Moraldrama handelt. Nichtsdestotrotz ist der Film kurzweilig und unterhaltsam, eine düstere Zukunftsvision aber nicht ohne Hoffnung. V möchte vor allem die Bevölkerung aufrütteln und sagt einmal: «Nicht das Volk sollte Angst vor der Regierung haben, sondern die Regierung vor dem Volk». Wenn man bedenkt, dass wir in einer Zeit leben, deren politisches Klima der Angstmache, Paranoia und Unsicherheit beinahe identisch ist mit der Ausgangslage des Films, dann bekommt die Geschichte noch eine zusätzliche Bedeutung. Die Darstellung von «Big Brother is watching you», Orwells Visionen und rassistischer Hetze erinnert nicht nur an «1984» und die Nazis, sondern in einem bedenklichen Ausmass auch an die Einschränkungen von Freiheit und Bürgerrechten in unserer Zeit. In diesem Sinne ist «V for Vendetta» vor allem auch ein gelungenes Plädoyer dafür, den Mächtigen immer wieder auf die Finger zu schauen.
Der Film dauert 132 Minuten und ist seit dem 16.3.2006 in den Kinos

Die Menschen sind eingeschüchtert, manipuliert und stehen unter ständiger Kontrolle. Das kleinste Aufmucksen hat schwerste Strafen zu Folge und die Methoden der Polizei erinnern sehr an die Militärdiktaturen von faschistischen Ländern. Die Meinungsfreiheit ist inexistent, das Kulturleben untersteht einer Totalzensur und Religionsfreiheit ist ein Fremdwort.
In dieser Atmosphäre der Angst lebt Evey (Natalie Portmann) ein ereignisloses Leben bis zu dem Moment, als sie von Spitzeln der Regierung bedroht wird und der unter einer Maske von Guy Fawkes versteckte Rächer V zufälligerweise rettend zur Stelle ist. Als V kurz darauf die staatliche Fernsehanstalt in seine Gewalt bringt und der Bevölkerung seine Pläne mitteilt, am 5. November Fawkes Vorhaben in die Tat umzusetzen, begegnet er Evey erneut. Da sie nun als seine Komplizin gilt und von der Regierung verfolgt wird, nimmt V sie mit in seine Welt.

Evey ist anfänglich von V’s Freiheit des Denkens und seinem Wissen beeindruckt, doch seine Pläne bleiben ihr suspekt. Sie lehnt seinen Feldzug ab, sich an all jenen zu rächen, die ihn für medizinische Experimente missbraucht haben und ihm nicht nur sein Gesicht, - der Grund weshalb er eine Maske trägt - sondern auch seine Menschlichkeit genommen haben. Doch sie muss realisieren, dass sie nicht in ihr altes Leben zurückkehren kann. Als ein Freund (Stephen Fry) sich öffentlich gegen den diktatorischen Kanzler Sutler (John Hurt) stellt, wird er von der Polizei in den Nacht aus seinem Haus entführt und auch Evey fällt ihnen offenbar in die Hände.
«V for Vendetta» basiert auf der Comicgeschichte von David Lloyd, die 1988 zum ersten Mal als Gesamtausgabe im Vertigo Verlag publiziert worden war. Andy und Larry Wachowski, die «Matrix-Macher», schrieben das Drehbuch und James McTeigue gibt mit dem Film sein Regiedebüt. Wem die Stimme unter der Maske vertraut vorkommt, möge sich an den australischen Schauspieler Hugo Weaving (Agent Smith aus der Matrix-Trilogie) erinnern. Ihm gelingt es hervorragend, der unbeweglichen Maske von V nur mit seiner Stimme Leben und Charakter einzuhauchen.
Der Film krankte leider wie bereits «Matrix Reloaded» und «Matrix Revolutions» an einer Überdosis Dialog. Das führt streckenweise zu der Irritation, ob es sich bei «V for Vendetta» denn nun um eine Action-Comic- Verfilmung oder eher um ein visionäres Moraldrama handelt. Nichtsdestotrotz ist der Film kurzweilig und unterhaltsam, eine düstere Zukunftsvision aber nicht ohne Hoffnung. V möchte vor allem die Bevölkerung aufrütteln und sagt einmal: «Nicht das Volk sollte Angst vor der Regierung haben, sondern die Regierung vor dem Volk». Wenn man bedenkt, dass wir in einer Zeit leben, deren politisches Klima der Angstmache, Paranoia und Unsicherheit beinahe identisch ist mit der Ausgangslage des Films, dann bekommt die Geschichte noch eine zusätzliche Bedeutung. Die Darstellung von «Big Brother is watching you», Orwells Visionen und rassistischer Hetze erinnert nicht nur an «1984» und die Nazis, sondern in einem bedenklichen Ausmass auch an die Einschränkungen von Freiheit und Bürgerrechten in unserer Zeit. In diesem Sinne ist «V for Vendetta» vor allem auch ein gelungenes Plädoyer dafür, den Mächtigen immer wieder auf die Finger zu schauen.
Der Film dauert 132 Minuten und ist seit dem 16.3.2006 in den Kinos
sfux - 6. Apr, 07:49 Article 1793x read