US-Dienst orchestrierte Putsch gegen Chavez
Karl Weiss - Wie die Sites „bellaciao.org" und „venezuelainfoia.info" in ihrem englischen Teil melden, haben neu veröffentlichte vorher geheime CIA-Dokumente belegt, daß, wie bereits vermutet, tatsächlich auch beim fehlgeschlagenen Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Hugo Chávez von Venezuela am 12.4.2002 die CIA ihre Finger im Spiel hatte, so wie schon bei unzähligen Putschen gegen gewählte Staatsführer vorher.

Putsch fehlgeschlagen
In jenen Dokumenten hat die CIA u.a. in den ersten Tagen des April vor dem Putsch folgendes im internen Schriftverkehr verlautet:
"Venezuela: Conditions Ripening for Coup Attempt","Dissident military factions, including some disgruntled senior officers and a group of radical junior officers, are stepping up efforts to organize a coup against President Chávez, possible as early as this month, [CENSORED]. The level of detail in the reported plans - [CENSORED] targets Chávez and 10 other senior officers for arrest...", "To provoke military action, the plotters may try to exploit unrest stemming from opposition demonstrations slated for later this month..."
Unter „censored" sind Teile des Dokuments unleserlich gemacht, die offenbar als noch kritischer angesehen wurden bei einer Veröffentlichung als das, was bereits da steht.
„Venzuela: Die Bedingungen für einen Putschversuch reifen heran", Unzufriedene Fraktionen im Militär, darunter enttäuschte hochrangige Offiziere und eine Gruppe radikaler niedrigrangiger Offiziere, sind dabei, Vorbereitungen zu treffen für einen Putsch gegen Präsident Chávez, wahrscheinlich noch in diesem Monat, ... .Das Niveau an Details in den berichteten Plänen - ... Chavez und 10 andere hochrangige Offiziere sollen unter Arrest gestellt werden ...", „Um eine militärische Aktion zu provozieren, mögen die Verschwörer versuchen Unruhen auszunutzen, die von Demonstrationen der Opposition später im Monat vorgesehen sind..."
Dies belegt, daß die US-Regierung genau Bescheid wußte, daß ein Putsch vorbereitet wurde und von wem. Wenn man sogar Details wie die Zahl höherer Offiziere weiß, die verhaftet werden sollen, ist man selbst Teil der Verschwörung.
Blutbad in der Menge
Was dann tatsächlich geschah, war, daß am Abend des 11. April nach großen Demonstrationen der Opposition plötzlich ein Blutbad in der Menge angerichtet wurde. Filmdokumente bewiesen später, daß es keineswegs die Sicherheitskräfte Chávez waren, die in die Menge geschossen hatten, sondern Scharfschützen, die auf umliegenden Gebäuden stationiert waren. Gleichzeitig mit diesem Chaos wurde der Putschversuch durchgeführt. Als der Morgen des 12. April graute, waren Chávez und hohe Generäle unter Arrest und ein Kommitte aus Militärs und Zivilpersonen erklärte, an der Macht zu sein.
In dieser Situation gab es auf der Erde keine einzige Regierung, die das Putschistenregime anerkannt hätte, nur die USA. Die anderen südamerkanischen Staaten haben im Gegenteil Erklärungen abgegeben, daß sie Putsche gegen gewählte Präsidenten ablehnen.
Die US-Regierung dagegen ließ über zwei ranghohe Beamte, den Sprecher des Weißen Hauses, Fleischer, und den Sprecher des Außenministeriums, Phillipp T. Reeker, Erklärungen abgeben, die übereinstimmend folgendes betonten:
Die Oppositionsdemonstrationen seien wegen undemokratischen Verhaltens Chávez erfolgt. Chávez-freundliche Kräfte hätten das Blutbad unter den Demonstranten auf dessen Anweisung hin angerichtet. Daraufhin hätten Teile der Streitkräfte spontan den Dienst im Töten unschuldiger Landsleute verweigert und den Putsch durchgeführt. Chávez sei zurückgetreten und habe auch den Vize-Präsidenten und das Kabinett abgesetzt. Beide Erklärungen gaben offensichtlich den Putschisten recht.
Hier handelte es sich offenbar um sorgfältig vorbereitete Erklärungen, die allerdings den tatsächlichen Ereignissen nicht angepaßt waren. Offenbar hatte man geglaubt, man hätte bis zu diesem Zeitpunkt Chávez bereits dazu gebracht, zurückzutreten und Vize-Präsident und Kabinett zu entlassen. Das hat Chávez aber nie getan.
Bewusst gelogen
Es ist deutlich, daß die beiden Erklärungen nicht die wirkliche Kenntnis der US-Regierung wiedergeben, sondern bewußt gelogen waren, also eher Teil der Putschpropaganda waren. Damit aber hat die US-Regierung, ohne es zu wollen, zugegeben, daß sie in den Putsch verwickelt war.
Was am 12. April 2002 weiter geschah, ist in den Einzelheiten nicht geklärt. Tatsache ist, daß am Abend diesen Tages Chávez wieder im Amt war und gegen eine Anzahl von Personen Anklagen wegen des Putschversuchs erhoben wurden. Wahrscheinlich war der Teil des Militärs, der keineswegs bereit war, einen gewählten Präsidenten zu stürzen, weit größer, als es die Putschisten und der CIA eingeschätzt hatten, eventuell haben auch die scharf ablehnenden Reaktionen aus aller Welt die gemäßigteren Militärs dazu gebracht, die Sache in die Hand zu nehmen.
Was wichtig ist: Die Erklärungen der US-Regierung, sie habe mit dem Putsch nichts zu tun gehabt, sind widerlegt. Es ist bewiesen, daß sie diesen Putschversuch konzertierte. Damit hat Venezuela und Hugo Chávez jedes recht, auch in anderen Dingen der US-Regierung zu mißtrauen. Und auch wir haben alle Gründe, den US-Erklärungen weniger zu trauen und Hugo Chávez bis zu einem bestimmten Punkt einen Vertrauensvorschuß zu geben.

Putsch fehlgeschlagen
In jenen Dokumenten hat die CIA u.a. in den ersten Tagen des April vor dem Putsch folgendes im internen Schriftverkehr verlautet:
"Venezuela: Conditions Ripening for Coup Attempt","Dissident military factions, including some disgruntled senior officers and a group of radical junior officers, are stepping up efforts to organize a coup against President Chávez, possible as early as this month, [CENSORED]. The level of detail in the reported plans - [CENSORED] targets Chávez and 10 other senior officers for arrest...", "To provoke military action, the plotters may try to exploit unrest stemming from opposition demonstrations slated for later this month..."
Unter „censored" sind Teile des Dokuments unleserlich gemacht, die offenbar als noch kritischer angesehen wurden bei einer Veröffentlichung als das, was bereits da steht.
„Venzuela: Die Bedingungen für einen Putschversuch reifen heran", Unzufriedene Fraktionen im Militär, darunter enttäuschte hochrangige Offiziere und eine Gruppe radikaler niedrigrangiger Offiziere, sind dabei, Vorbereitungen zu treffen für einen Putsch gegen Präsident Chávez, wahrscheinlich noch in diesem Monat, ... .Das Niveau an Details in den berichteten Plänen - ... Chavez und 10 andere hochrangige Offiziere sollen unter Arrest gestellt werden ...", „Um eine militärische Aktion zu provozieren, mögen die Verschwörer versuchen Unruhen auszunutzen, die von Demonstrationen der Opposition später im Monat vorgesehen sind..."
Dies belegt, daß die US-Regierung genau Bescheid wußte, daß ein Putsch vorbereitet wurde und von wem. Wenn man sogar Details wie die Zahl höherer Offiziere weiß, die verhaftet werden sollen, ist man selbst Teil der Verschwörung.
Blutbad in der Menge
Was dann tatsächlich geschah, war, daß am Abend des 11. April nach großen Demonstrationen der Opposition plötzlich ein Blutbad in der Menge angerichtet wurde. Filmdokumente bewiesen später, daß es keineswegs die Sicherheitskräfte Chávez waren, die in die Menge geschossen hatten, sondern Scharfschützen, die auf umliegenden Gebäuden stationiert waren. Gleichzeitig mit diesem Chaos wurde der Putschversuch durchgeführt. Als der Morgen des 12. April graute, waren Chávez und hohe Generäle unter Arrest und ein Kommitte aus Militärs und Zivilpersonen erklärte, an der Macht zu sein.
In dieser Situation gab es auf der Erde keine einzige Regierung, die das Putschistenregime anerkannt hätte, nur die USA. Die anderen südamerkanischen Staaten haben im Gegenteil Erklärungen abgegeben, daß sie Putsche gegen gewählte Präsidenten ablehnen.
Die US-Regierung dagegen ließ über zwei ranghohe Beamte, den Sprecher des Weißen Hauses, Fleischer, und den Sprecher des Außenministeriums, Phillipp T. Reeker, Erklärungen abgeben, die übereinstimmend folgendes betonten:
Die Oppositionsdemonstrationen seien wegen undemokratischen Verhaltens Chávez erfolgt. Chávez-freundliche Kräfte hätten das Blutbad unter den Demonstranten auf dessen Anweisung hin angerichtet. Daraufhin hätten Teile der Streitkräfte spontan den Dienst im Töten unschuldiger Landsleute verweigert und den Putsch durchgeführt. Chávez sei zurückgetreten und habe auch den Vize-Präsidenten und das Kabinett abgesetzt. Beide Erklärungen gaben offensichtlich den Putschisten recht.
Hier handelte es sich offenbar um sorgfältig vorbereitete Erklärungen, die allerdings den tatsächlichen Ereignissen nicht angepaßt waren. Offenbar hatte man geglaubt, man hätte bis zu diesem Zeitpunkt Chávez bereits dazu gebracht, zurückzutreten und Vize-Präsident und Kabinett zu entlassen. Das hat Chávez aber nie getan.
Bewusst gelogen
Es ist deutlich, daß die beiden Erklärungen nicht die wirkliche Kenntnis der US-Regierung wiedergeben, sondern bewußt gelogen waren, also eher Teil der Putschpropaganda waren. Damit aber hat die US-Regierung, ohne es zu wollen, zugegeben, daß sie in den Putsch verwickelt war.
Was am 12. April 2002 weiter geschah, ist in den Einzelheiten nicht geklärt. Tatsache ist, daß am Abend diesen Tages Chávez wieder im Amt war und gegen eine Anzahl von Personen Anklagen wegen des Putschversuchs erhoben wurden. Wahrscheinlich war der Teil des Militärs, der keineswegs bereit war, einen gewählten Präsidenten zu stürzen, weit größer, als es die Putschisten und der CIA eingeschätzt hatten, eventuell haben auch die scharf ablehnenden Reaktionen aus aller Welt die gemäßigteren Militärs dazu gebracht, die Sache in die Hand zu nehmen.
Was wichtig ist: Die Erklärungen der US-Regierung, sie habe mit dem Putsch nichts zu tun gehabt, sind widerlegt. Es ist bewiesen, daß sie diesen Putschversuch konzertierte. Damit hat Venezuela und Hugo Chávez jedes recht, auch in anderen Dingen der US-Regierung zu mißtrauen. Und auch wir haben alle Gründe, den US-Erklärungen weniger zu trauen und Hugo Chávez bis zu einem bestimmten Punkt einen Vertrauensvorschuß zu geben.
sfux - 24. Apr, 08:13 Article 2390x read
12. April