Erfolgreich gestreikt! Nicht nur in Frankreich möglich!
Karl Weiss - Die Belegschaft der Metall-Firma Schmitthelm in Heidelberg, die zum Tarifbezirk Nordbaden gehört, hat den ausgehandelten Tarifabschluß nicht akzeptiert, sondern die Forderung nach 250 Euro mehr Festgeld aufgestellt. Der Flächentarifabschluß hatte die betriebliche Höhe der Einmalzahlung offengelassen, so daß in den Betrieben Raum für Verhandlungen war. In einem konsequent geführten betrieblichen Streik setzten die Kollegen ein weit höheres Ergebnis als im Flächenvertrag durch.
Nicht nur in Frankreich können bereits beschlossenen Dinge zugunsten der arbeitenden Menschen gedreht werden, wenn man konsequent kämpft, sich nicht einschüchtern oder spalten läßt.
Nach Bekanntwerden des Metall-Tarifabschlusses berieten die IG-Metall-Vertrauensleute des Betriebes und beschlossen, eine eigene Forderung aufzustellen. Die Initiative wurde mit den Kollegen im Betrieb abgesprochen und fast alle stimmten zu.
Am 26.4. verhandelte die betriebliche Tarifkommission mit der Geschäftsleitung und es war die Bereitschaft zu Zugeständnissen zu erkennen. Zwei Tage später jedoch wurde die harte Linie von der Geschäftsleitung durchgezogen: keinerlei weitere Verhandlungen. Die Löhne wurden nicht ausgezahlt, um die Kollegen zu spalten.
Doch die Metaller bei Schmitthelm zogen nicht den Schwanz ein, sondern erinnerten sich, was die Stärke der Arbeiter ausmacht: Streik. Noch am 28.4. wurde von einer Betriebsversammlung beschlossen, daß der Betrieb ab 2.5. bestreikt wird.
Über 90% folgten dem Streikaufruf. Der Streik wurde im Betrieb durchgeführt, wo die Kollegen die aktuelle Situation diskutierten. Kein einziges produziertes Stück verließ den Betrieb.
Zunächst versuchte die Geschäftsleitung, den Druck auf die Kollegen noch zu erhöhen. Solange gestreikt würde, werde man nicht verhandeln. Die Antwort der betrieblichen Tarifkommission: Das zögert die Lösung nur hinaus. Dann wurde noch eins draufgesetzt: Der Belegschaft und der IG Metall wurde damit gedroht, man werde sie regreßpflichtig für Bandstillstände bei der BMW 3er-Reihe machen, weil dort Schmitthelm-Teile fehlen. Dies machte aber zugleich den Schwachpunkt der Kapitalisten-Seite deutlich: bei der heutigen international integrierten kapitalistischen Produktion kann der Streik in einer kleinen Firma ganze Großbetriebe lahmlegen.
Die betriebliche Tarifkommission tat das einzige Richtige und brach die Verhandlungen sofort ab. Man werde nicht unter einer Erpressung verhandeln.
Am Mittwoch, den 3.5. schließlich mußte die Geschäftsleitung, der die BMW im Nacken saß, klein beigeben: Es wurden Verhandlungen für 4 Uhr nachmittags angesetzt. Im Lauf des Donnerstags konnte man sich einigen: Die Schmitthelm-Metaller bekommen statt der 2,3% des Flächentarifvertrags eine generelle monatliche Lohnerhöhung von 160 Euro ab Juni, unabhängig von der individuellen Arbeitszeit. Zusätzlich wurde der Einmalbetrag von 310 Euro mit dem Mai-Entgelt ausbezahlt. Seit dem 4.5., 18 Uhr, wird wieder gearbeitet.
Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß diese Belegschaft einen kräftigen Nachschlag gegenüber dem Tarifabschluß herausgeholt hat - besonders für die Teilzeitkräfte und unteren Lohngruppen ein deutlicher Schluck aus der Pulle. Man ließ sich nicht durch den Hinweis auf den Verbot eines "wilden" Streiks einschüchtern und nicht durch die Drohung mit Regreß. Man wußte: Ein Kapitalist mit Lieferverpflichtungen sitzt am kürzeren Hebel, wenn man vollständig die Auslieferung verhindert. Man muß nur fest bleiben und darf sich nicht von der Angst überwältigen lassen. Ein ermutigendes Beispiel für alle Arbeiter in Deutschland!
Nicht nur in Frankreich können bereits beschlossenen Dinge zugunsten der arbeitenden Menschen gedreht werden, wenn man konsequent kämpft, sich nicht einschüchtern oder spalten läßt.
Nach Bekanntwerden des Metall-Tarifabschlusses berieten die IG-Metall-Vertrauensleute des Betriebes und beschlossen, eine eigene Forderung aufzustellen. Die Initiative wurde mit den Kollegen im Betrieb abgesprochen und fast alle stimmten zu.
Am 26.4. verhandelte die betriebliche Tarifkommission mit der Geschäftsleitung und es war die Bereitschaft zu Zugeständnissen zu erkennen. Zwei Tage später jedoch wurde die harte Linie von der Geschäftsleitung durchgezogen: keinerlei weitere Verhandlungen. Die Löhne wurden nicht ausgezahlt, um die Kollegen zu spalten.
Doch die Metaller bei Schmitthelm zogen nicht den Schwanz ein, sondern erinnerten sich, was die Stärke der Arbeiter ausmacht: Streik. Noch am 28.4. wurde von einer Betriebsversammlung beschlossen, daß der Betrieb ab 2.5. bestreikt wird.
Über 90% folgten dem Streikaufruf. Der Streik wurde im Betrieb durchgeführt, wo die Kollegen die aktuelle Situation diskutierten. Kein einziges produziertes Stück verließ den Betrieb.
Zunächst versuchte die Geschäftsleitung, den Druck auf die Kollegen noch zu erhöhen. Solange gestreikt würde, werde man nicht verhandeln. Die Antwort der betrieblichen Tarifkommission: Das zögert die Lösung nur hinaus. Dann wurde noch eins draufgesetzt: Der Belegschaft und der IG Metall wurde damit gedroht, man werde sie regreßpflichtig für Bandstillstände bei der BMW 3er-Reihe machen, weil dort Schmitthelm-Teile fehlen. Dies machte aber zugleich den Schwachpunkt der Kapitalisten-Seite deutlich: bei der heutigen international integrierten kapitalistischen Produktion kann der Streik in einer kleinen Firma ganze Großbetriebe lahmlegen.
Die betriebliche Tarifkommission tat das einzige Richtige und brach die Verhandlungen sofort ab. Man werde nicht unter einer Erpressung verhandeln.
Am Mittwoch, den 3.5. schließlich mußte die Geschäftsleitung, der die BMW im Nacken saß, klein beigeben: Es wurden Verhandlungen für 4 Uhr nachmittags angesetzt. Im Lauf des Donnerstags konnte man sich einigen: Die Schmitthelm-Metaller bekommen statt der 2,3% des Flächentarifvertrags eine generelle monatliche Lohnerhöhung von 160 Euro ab Juni, unabhängig von der individuellen Arbeitszeit. Zusätzlich wurde der Einmalbetrag von 310 Euro mit dem Mai-Entgelt ausbezahlt. Seit dem 4.5., 18 Uhr, wird wieder gearbeitet.
Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als daß diese Belegschaft einen kräftigen Nachschlag gegenüber dem Tarifabschluß herausgeholt hat - besonders für die Teilzeitkräfte und unteren Lohngruppen ein deutlicher Schluck aus der Pulle. Man ließ sich nicht durch den Hinweis auf den Verbot eines "wilden" Streiks einschüchtern und nicht durch die Drohung mit Regreß. Man wußte: Ein Kapitalist mit Lieferverpflichtungen sitzt am kürzeren Hebel, wenn man vollständig die Auslieferung verhindert. Man muß nur fest bleiben und darf sich nicht von der Angst überwältigen lassen. Ein ermutigendes Beispiel für alle Arbeiter in Deutschland!
sfux - 11. Mai, 07:55 Article 1777x read