Vergewaltigung an US-Universität
Karl Weiss - Man fühlt sich in einen älteren Hollywood-Film zurückversetzt, einen jener Filme, der in den 50er oder 60er Jahren spielt und der zeigt, wie zum ersten Mal an einer Universität der USA ein vergewaltigtes Mädchen wagt, ihre Vergewaltiger anzuklagen und am Ende damit durchdringt. Doch dies ist tiefes 21. Jahrhundert - nur die Zustände an US-„Elite"-Universitäten sind anscheinend immer noch die gleichen.
Jene Universitäten, die für Reichen-Söhnchen vorbehalten sind, weil sie unglaublich viel Geld kosten, die sich gerne selbst „Elite"-Universitäten nennen, obwohl das einzige, was an ihnen elitär ist, die Gesinnung der Professoren und Schüler ist, sind einer der perfektesten Ausdrücke von reaktionärer Haltung und Bigotterie, eine Mischung aus Schleimerei, Autoritätsduselei, primitivem Machismus, Unterdrückung des Sex, während gleichzeitig überall sexuelle Zusammenhänge hervorscheinen und das gleichzeitige Leugnen davon - oft auch noch vermischt mit massivem Rassismus und meist mit sozialem Dünkel. Über all das wird dann noch eine feine Schicht der Überbetonung einer bestimmten Sportart gelegt, für die jene Universität seit Generationen immer hervorragende Sportler hervorbringt. Wer da gut ist, darf auch schlechte Noten haben und sich sonstiges leisten, es wird immer ein Auge zugedrückt.
Flagge der Südstaaten aufgezogen
Damit sind die Ingredientien genannt. Das Spiel kann beginnen. Dieses Mal heißt die Universität Duke und befindet sich in Durham, North Carolina. Das ist jener Südstaat, auf dessen Regierungsgebäude noch heute, 140 Jahre nach dem US-amerikanischen Bürgerkrieg, jeden Tag die Flagge der Südstaaten aufgezogen wird. Die Universität, wie auch die dortigen Reichen mitsamt ihren Söhnchen, übrig geblieben aus Zeiten, als man Schwarze als Sklaven hielt - Weiße, Christliche (seeehr christliche) Männer Anglo-Saxonischer Herkunft. Der bevorzugte Sport heißt in diesem fall ‚Lacrosse’, bei uns wenig bekannt, aber auf US-Universitäten üblich, eine Mischung von Tennis, Squash, Kricket und Polo. Da haben wir also die Lacrosse-Mannschaft von Duke und gleich in der Nähe eine Armen-Universität, die ‚North Carolina Central University’, mit deren Abschluß sich einem in den US natürlich nicht eine Tür öffnet - aber dort gibt es schwarze Studentinnen und sowas braucht man schließlich zu einer zünftigen Feier.
Also zahlte man einer schwarzen Studentin von dort ein Almosen und sie durfte vor den starken, schönen Sportlern auf deren Party tanzen, welche Ehre! Hier weiß man doch noch, zu was schwarze Mädchen dienen, nicht wahr?
Nur gibts da einen kleinen Schönheitsfehler, sie behauptete hinterher, sie sei gleich von mehreren der Sportskanonen vergewaltigt worden. Sie hätten sie an einen Ort verschleppt, wo man ihre Schreie nicht hören konnte und sie nach allen Regeln der Kunst vergewaltigt.
Nun, die Polizei von Durham weiß offenbar, daß die Sportler natürlich Söhne einflußreicher Väter sind und was man von solchen leeren Anklagen schwarzer Flittchen halten muß: Im Polizei-Bericht heißt es, die Frau hätte ihre Version geändert und sei „nicht glaubwürdig" und „diese Sache ginge vorbei".
Nur gibts da schon wieder einen Schönheitsfehler: der zuständige Staatsanwalt hat zwei der phantastischen Sportler des sexuellen Angriffs, der Vergewaltigung und der Entführung angeklagt. Gegen einen dritten Verdächtigen laufen noch die Ermittlungen.
Was, denken Sie, hat die Universität getan? Denn Fall genau verfolgt, besser noch eine eigene, parallele Ermittlung durchgeführt? Die Frau selbst angehört? Entsprechend Folgerungen gezogen? Z. B. Die Verdächtigen nach der Anklage bis auf weiteres suspendiert?
Nun, Sie wissen es schon, lieber Leser, die Universität hat nichts dergleichen getan. Sie hat sich einfach taub, stumm und blind gestellt wie die drei Affen.
Der Rektor der Universität wüßte bis heute noch nicht von dem Fall, wenn er nicht eine Studentenzeitung gelesen hätte. Die zuständige Studenten-Professorin hielt es für ausreichend zu wissen, daß die Polizei ermittelt - man wußte ja, dort ist der Fall in den richtigen Händen. Sie hat es niemand in der Uni erzählt. Die Täter studieren eifrig weiter - man braucht schließlich ihre sportlichen Fähigkeiten - zum höherem Ruhm der Uni - was wiegt dagegen die Anklage einer Schwarzen?.
Wahrscheinlich wäre der Fall versickert wie so viele Vergewaltigungsfälle vor ihm, wenn es da nicht diesen mutigen Staatsanwalt gäbe, der Anklage erhoben hat. Will jemand Wetten annehmen, wie lange so einer auf diesem Posten bleibt?
Nun wurde der Fall aber leider an die große Glocke gehängt, genau das, was die geilen Hexen immer wollen. Da gibt es nämlich einen früheren Rektor der Universität der kleinen Leute, der ‚North Carolina Central University’, einen gewissen Chambers, Schwarzer wie die Frau. Der hat anscheinend von dem Fall gehört und ist den Fakten nachgegangen, hat offenbar - wie der Staatsanwalt - das schwarze Mädchen keineswegs unglaubwürdig gefunden und hat sich an einen Bekannten von ihm, den früheren Rektor der Princeton University, Bowen, gewandt. Beide haben dann in einen Brief an die Duke University geschrieben, was sie herausgefunden haben und nun (am 9.Mai) steht das Ganze in der ‚New York Times’, unter dem Titel „Duke hat die Schwere des Vergewaltigungs-Falles nicht gesehen", fast zwei Monate nach der Vergewaltigung.
Dumm gelaufen.
Nun wird es wohl wieder so ablaufen wie meistens in den USA, wenn Söhnchen von einflußreichen Männern angeklagt sind. Man wird ihnen wohl anbieten, daß man ihnen nur eine kurze Gefängnisstrafe aufbrummt, wenn sie sich der „sexuellen Aggression" schuldig bekennen. Dann werden die beiden Anklagen der Vergewaltigung und der Entführung fallen gelassen. So macht man dann nachträglich noch die vergewaltigte Frau zur Lügnerin.
Update: All Charges Dropped in Duke Case
Jene Universitäten, die für Reichen-Söhnchen vorbehalten sind, weil sie unglaublich viel Geld kosten, die sich gerne selbst „Elite"-Universitäten nennen, obwohl das einzige, was an ihnen elitär ist, die Gesinnung der Professoren und Schüler ist, sind einer der perfektesten Ausdrücke von reaktionärer Haltung und Bigotterie, eine Mischung aus Schleimerei, Autoritätsduselei, primitivem Machismus, Unterdrückung des Sex, während gleichzeitig überall sexuelle Zusammenhänge hervorscheinen und das gleichzeitige Leugnen davon - oft auch noch vermischt mit massivem Rassismus und meist mit sozialem Dünkel. Über all das wird dann noch eine feine Schicht der Überbetonung einer bestimmten Sportart gelegt, für die jene Universität seit Generationen immer hervorragende Sportler hervorbringt. Wer da gut ist, darf auch schlechte Noten haben und sich sonstiges leisten, es wird immer ein Auge zugedrückt.
Flagge der Südstaaten aufgezogen
Damit sind die Ingredientien genannt. Das Spiel kann beginnen. Dieses Mal heißt die Universität Duke und befindet sich in Durham, North Carolina. Das ist jener Südstaat, auf dessen Regierungsgebäude noch heute, 140 Jahre nach dem US-amerikanischen Bürgerkrieg, jeden Tag die Flagge der Südstaaten aufgezogen wird. Die Universität, wie auch die dortigen Reichen mitsamt ihren Söhnchen, übrig geblieben aus Zeiten, als man Schwarze als Sklaven hielt - Weiße, Christliche (seeehr christliche) Männer Anglo-Saxonischer Herkunft. Der bevorzugte Sport heißt in diesem fall ‚Lacrosse’, bei uns wenig bekannt, aber auf US-Universitäten üblich, eine Mischung von Tennis, Squash, Kricket und Polo. Da haben wir also die Lacrosse-Mannschaft von Duke und gleich in der Nähe eine Armen-Universität, die ‚North Carolina Central University’, mit deren Abschluß sich einem in den US natürlich nicht eine Tür öffnet - aber dort gibt es schwarze Studentinnen und sowas braucht man schließlich zu einer zünftigen Feier.
Also zahlte man einer schwarzen Studentin von dort ein Almosen und sie durfte vor den starken, schönen Sportlern auf deren Party tanzen, welche Ehre! Hier weiß man doch noch, zu was schwarze Mädchen dienen, nicht wahr?
Nur gibts da einen kleinen Schönheitsfehler, sie behauptete hinterher, sie sei gleich von mehreren der Sportskanonen vergewaltigt worden. Sie hätten sie an einen Ort verschleppt, wo man ihre Schreie nicht hören konnte und sie nach allen Regeln der Kunst vergewaltigt.
Nun, die Polizei von Durham weiß offenbar, daß die Sportler natürlich Söhne einflußreicher Väter sind und was man von solchen leeren Anklagen schwarzer Flittchen halten muß: Im Polizei-Bericht heißt es, die Frau hätte ihre Version geändert und sei „nicht glaubwürdig" und „diese Sache ginge vorbei".
Nur gibts da schon wieder einen Schönheitsfehler: der zuständige Staatsanwalt hat zwei der phantastischen Sportler des sexuellen Angriffs, der Vergewaltigung und der Entführung angeklagt. Gegen einen dritten Verdächtigen laufen noch die Ermittlungen.
Was, denken Sie, hat die Universität getan? Denn Fall genau verfolgt, besser noch eine eigene, parallele Ermittlung durchgeführt? Die Frau selbst angehört? Entsprechend Folgerungen gezogen? Z. B. Die Verdächtigen nach der Anklage bis auf weiteres suspendiert?
Nun, Sie wissen es schon, lieber Leser, die Universität hat nichts dergleichen getan. Sie hat sich einfach taub, stumm und blind gestellt wie die drei Affen.
Der Rektor der Universität wüßte bis heute noch nicht von dem Fall, wenn er nicht eine Studentenzeitung gelesen hätte. Die zuständige Studenten-Professorin hielt es für ausreichend zu wissen, daß die Polizei ermittelt - man wußte ja, dort ist der Fall in den richtigen Händen. Sie hat es niemand in der Uni erzählt. Die Täter studieren eifrig weiter - man braucht schließlich ihre sportlichen Fähigkeiten - zum höherem Ruhm der Uni - was wiegt dagegen die Anklage einer Schwarzen?.
Wahrscheinlich wäre der Fall versickert wie so viele Vergewaltigungsfälle vor ihm, wenn es da nicht diesen mutigen Staatsanwalt gäbe, der Anklage erhoben hat. Will jemand Wetten annehmen, wie lange so einer auf diesem Posten bleibt?
Nun wurde der Fall aber leider an die große Glocke gehängt, genau das, was die geilen Hexen immer wollen. Da gibt es nämlich einen früheren Rektor der Universität der kleinen Leute, der ‚North Carolina Central University’, einen gewissen Chambers, Schwarzer wie die Frau. Der hat anscheinend von dem Fall gehört und ist den Fakten nachgegangen, hat offenbar - wie der Staatsanwalt - das schwarze Mädchen keineswegs unglaubwürdig gefunden und hat sich an einen Bekannten von ihm, den früheren Rektor der Princeton University, Bowen, gewandt. Beide haben dann in einen Brief an die Duke University geschrieben, was sie herausgefunden haben und nun (am 9.Mai) steht das Ganze in der ‚New York Times’, unter dem Titel „Duke hat die Schwere des Vergewaltigungs-Falles nicht gesehen", fast zwei Monate nach der Vergewaltigung.
Dumm gelaufen.
Nun wird es wohl wieder so ablaufen wie meistens in den USA, wenn Söhnchen von einflußreichen Männern angeklagt sind. Man wird ihnen wohl anbieten, daß man ihnen nur eine kurze Gefängnisstrafe aufbrummt, wenn sie sich der „sexuellen Aggression" schuldig bekennen. Dann werden die beiden Anklagen der Vergewaltigung und der Entführung fallen gelassen. So macht man dann nachträglich noch die vergewaltigte Frau zur Lügnerin.

sfux - 15. Mai, 08:04 Article 1456x read