k-notes
Lukas Vogelsang - Gemäss unserer Konkurrenz soll also die Kultur die Wirtschaft fördern. Das ist ja ein Ding. Dieser Ansicht ist Dorothe Freiburghaus, neue Präsidentin des Vereins Berner Kulturagenda und Galeristin.
Sie versuchte eigentlich, das neue Kulturleitbild der Stadt emporzuheben und die PolitikerInnen dazu zu motivieren, noch mehr Geld für Kultur freizumachen. Doch das Vorhaben scheitert kläglich - im Gegenteil, der Schuss geht nach hinten. Zum Beispiel: "Jeder Franken, der für die Kulturförderung ausgegeben wird, erzeugt für die Wirtschaft Fr. 1.50 bis Fr. 2.90." Das sind statistische Werte. Verwenden wir die Kultur nun als Intstrument der Wirtschaftsförderung oder soll sie die Gesellschaft zusammenbringen?
"Die Förderung von Emotion und Geist rentiert - auch finanziell." - Wer so argumentiert verbrennt sich die Finger und kriegt kein Kulturgeld aus der Politik, sondern von der Krankenversicherung. Meine Güte. Klar, dass die Kultur eine Industrie ist
Kulturwirtschaft. Klar, dass wir alle davon leben. Aber es ist eine Frechheit, wenn eine von der Stadt bezahlte Kulturagenda die Leserschaft mit einer platten Kulturdefinition zu beeinflussen versucht. Das entkulturisiert. "Nichts bringt gar nichts.", der Satz zum Schluss des eigentlich an PolitikerInnen gerichteten Palmphlets, ist zudem grundsätzlich falsch. "Nichts" ist immerhin nichts und nicht nichts...
Kultur muss also Rendite abwerfen. Noch mehr Geld sollen die PolitikerInnen in die Kultur werfen, und damit noch die Wirtschaft fördern. Ein Fass ohne Boden. Nachdem man erfolglos über Jahre mit sozialen Aspekten versucht hat, die Spendierfreudigkeit der Stadtoberhäuptlingen zu gewinnen, wird jetzt ein bröckelndes kapitalistisches Altlasten-system ins Visier genommen. Wirtschatsförderung und Kulturförderung haben nichts gemeinsam. Also bitte.
Ich vertrete die gegensätzliche Ansicht: Eine florierende Wirtschaft soll sich am Zusammenleben der Gesellschaft beteiligen. Sprich: Werbung in die Kultur. Damit erarbeiten wir Netzwerke, die für unser Kulturbewusstsein wichtig sind. Alles andere ist verkaufter Blödsinn und zeigt nichts weiter, als dass es schlimm um unsere Kultur steht. Und diese Fatalität wird sogar von der städtischen Abteilung für Kulturelles gefördert - mit städtischem Steuerzahlergeld und mit dem Geld der Kulturinstitutionen - es wird immer verrückter.
ensuite kulturmagazin
Sie versuchte eigentlich, das neue Kulturleitbild der Stadt emporzuheben und die PolitikerInnen dazu zu motivieren, noch mehr Geld für Kultur freizumachen. Doch das Vorhaben scheitert kläglich - im Gegenteil, der Schuss geht nach hinten. Zum Beispiel: "Jeder Franken, der für die Kulturförderung ausgegeben wird, erzeugt für die Wirtschaft Fr. 1.50 bis Fr. 2.90." Das sind statistische Werte. Verwenden wir die Kultur nun als Intstrument der Wirtschaftsförderung oder soll sie die Gesellschaft zusammenbringen?
"Die Förderung von Emotion und Geist rentiert - auch finanziell." - Wer so argumentiert verbrennt sich die Finger und kriegt kein Kulturgeld aus der Politik, sondern von der Krankenversicherung. Meine Güte. Klar, dass die Kultur eine Industrie ist

Kultur muss also Rendite abwerfen. Noch mehr Geld sollen die PolitikerInnen in die Kultur werfen, und damit noch die Wirtschaft fördern. Ein Fass ohne Boden. Nachdem man erfolglos über Jahre mit sozialen Aspekten versucht hat, die Spendierfreudigkeit der Stadtoberhäuptlingen zu gewinnen, wird jetzt ein bröckelndes kapitalistisches Altlasten-system ins Visier genommen. Wirtschatsförderung und Kulturförderung haben nichts gemeinsam. Also bitte.
Ich vertrete die gegensätzliche Ansicht: Eine florierende Wirtschaft soll sich am Zusammenleben der Gesellschaft beteiligen. Sprich: Werbung in die Kultur. Damit erarbeiten wir Netzwerke, die für unser Kulturbewusstsein wichtig sind. Alles andere ist verkaufter Blödsinn und zeigt nichts weiter, als dass es schlimm um unsere Kultur steht. Und diese Fatalität wird sogar von der städtischen Abteilung für Kulturelles gefördert - mit städtischem Steuerzahlergeld und mit dem Geld der Kulturinstitutionen - es wird immer verrückter.

sfux - 19. Mai, 08:33 Article 1494x read