Ach du liebe Güte, war das Brasilien?
Karl Weiss - So nun haben also alle oder fast alle Favoriten ihren Einstand gegeben bei der WM 2006 und man möchte dem internationalen Fußball wünschen, daß es in diesem Sport besseres gibt als das. Der am intensivsten erwartete Favorit Brasilien lieferte die schwächste Nummer von allen ab. Wie wäre es, wenn wir einfach zu Deutschland zurückkehren?
Natürlich war die Vorstellung Deutschlands im ersten Spiel schwer gestört durch die offensichtlichen Abwehrschwächen, aber mal ehrlich: Hat diese Weltmeisterschaft bisher Schöneres zu bieten gehabt als die vier Tore Deutschlands? Na gut, die Tschechen waren auch bestechend – aber Tschechien Weltmeister?
Auch nicht mehr die Besten - oder einfach zu viel Samba in der Schweiz?
Verkehrte Welt: Deutschland, traditionell eine fast unüberwindliche Abwehrmauer und ein eher schwächlicher Sturm, spielt plötzlich schön anzusehen vorne und zum Heulen hinten. Die Brasilianer dagegen, eigentlich als die Offensiv-Kanonen bekannt, brachten nach vorn so gut wie nichts zuwege, waren aber relativ geschlossen hinten. Brasilien aber wurde nur deshalb nicht von den Kroaten auseinandergepflückt, weil die selbst offenbar in einem Formtief sind und alle Chancen kläglich vergaben.
Oder ist das Ganze ein Problem der Auftaktspiele? Im ersten Spiel bleibt die Leistung immer bescheiden, wird dann aber immer besser? Man kann ja verstehen, daß die Brasilianer unter der Bürde des Super-Favoriten beinahe zerbrachen, aber wann hat man das letzte Mal eine so desaströse Leistung von ihnen gesehen? Wohl bei der Niederlage von 0:2 gegen Honduras.
Wann hat man schon einmal so einen hüftsteifen, unbeweglichen Ronaldo geshen? Ja richtig, beim 0:3 im Endspiel gegen Frankreich 1998.
Aber es gibt noch Spanien, niemand hat bisher von Spanien gesprochen. Spanien könnte noch positiv überraschen. Nun, die Chancen sind nicht groß, aber für den Fußball wäre es phantastisch, wenn jetzt wie Phönix aus der Asche Spanien am Fußballhimmel auftauchen könnte, alle überstrahlte und die Weltmeisterschaft gewänne.
Na gut, Argentinien war nicht wirklich fürchterlich schlecht, aber das große Argentinien, zum Ende des Spiels verzweifelt einen Ein-Tore-Vorsprung verteidigend gegen eine afrikanische Mannschaft, das kann doch wohl nicht wahr sein.
Auch die Holländer enttäuschten nicht auf der ganzen Linie. Ein neuer Stern am Fußballhimmel tauchte auf mit Robben. Das wars denn aber auch schon. Auch sie bedacht, das 1:0 zu verteidigen.
Eine Voll-Pleite das hochgeschätzte Portugal. Nur weil der Gegner auch portugiesisch sprach, blieb ihnen die Spucke weg? Auch sie eifrig besorgt, ein 1:0 zu verteidigen.
Oder Italien. Nicht wirklich schlecht. Aber wenn der undiskutable Schiedsrichter den Elfmeter für Ghana gegeben hätte, wie wäre das Spiel dann gelaufen? Und Ghana ist auch nicht annähernd ein Nachfolger von Kamerun.
Oder England. Man hatte es mit einem echten Gegner zu tun, aber die ganze Mannschaft in der Verteidigung, um das 1:0 zu verteidigen, gegen einen „Kleinen", das war schon hart.
Oder war es einfach der Vollmond (war Vollmond, oder sah es nur so aus?)? Das ganze brasilianische Team war verzaubert und fast bewegungsunfähig durch das silberne Licht? War es das?
Werden wir anderntags aufwachen und man spielt wieder Fußball, wie wir ihn lieben, risikoreich und nach vorne – und schießt vier wunderschöne Tore, wenn man sich auch zwei einfängt von einem Costa Rica?
Der Welt beste Teams werden sich nie wieder verängstigt in die eigene Hälfte zurückziehen, um einen Ein-Tore-Vorsprung zu verteidigen? Falls sie denn überhaupt einen haben und nicht Schweden oder Frankreich heißen.
Natürlich war die Vorstellung Deutschlands im ersten Spiel schwer gestört durch die offensichtlichen Abwehrschwächen, aber mal ehrlich: Hat diese Weltmeisterschaft bisher Schöneres zu bieten gehabt als die vier Tore Deutschlands? Na gut, die Tschechen waren auch bestechend – aber Tschechien Weltmeister?
Auch nicht mehr die Besten - oder einfach zu viel Samba in der Schweiz?
Verkehrte Welt: Deutschland, traditionell eine fast unüberwindliche Abwehrmauer und ein eher schwächlicher Sturm, spielt plötzlich schön anzusehen vorne und zum Heulen hinten. Die Brasilianer dagegen, eigentlich als die Offensiv-Kanonen bekannt, brachten nach vorn so gut wie nichts zuwege, waren aber relativ geschlossen hinten. Brasilien aber wurde nur deshalb nicht von den Kroaten auseinandergepflückt, weil die selbst offenbar in einem Formtief sind und alle Chancen kläglich vergaben.
Oder ist das Ganze ein Problem der Auftaktspiele? Im ersten Spiel bleibt die Leistung immer bescheiden, wird dann aber immer besser? Man kann ja verstehen, daß die Brasilianer unter der Bürde des Super-Favoriten beinahe zerbrachen, aber wann hat man das letzte Mal eine so desaströse Leistung von ihnen gesehen? Wohl bei der Niederlage von 0:2 gegen Honduras.
Wann hat man schon einmal so einen hüftsteifen, unbeweglichen Ronaldo geshen? Ja richtig, beim 0:3 im Endspiel gegen Frankreich 1998.
Aber es gibt noch Spanien, niemand hat bisher von Spanien gesprochen. Spanien könnte noch positiv überraschen. Nun, die Chancen sind nicht groß, aber für den Fußball wäre es phantastisch, wenn jetzt wie Phönix aus der Asche Spanien am Fußballhimmel auftauchen könnte, alle überstrahlte und die Weltmeisterschaft gewänne.
Na gut, Argentinien war nicht wirklich fürchterlich schlecht, aber das große Argentinien, zum Ende des Spiels verzweifelt einen Ein-Tore-Vorsprung verteidigend gegen eine afrikanische Mannschaft, das kann doch wohl nicht wahr sein.
Auch die Holländer enttäuschten nicht auf der ganzen Linie. Ein neuer Stern am Fußballhimmel tauchte auf mit Robben. Das wars denn aber auch schon. Auch sie bedacht, das 1:0 zu verteidigen.
Eine Voll-Pleite das hochgeschätzte Portugal. Nur weil der Gegner auch portugiesisch sprach, blieb ihnen die Spucke weg? Auch sie eifrig besorgt, ein 1:0 zu verteidigen.
Oder Italien. Nicht wirklich schlecht. Aber wenn der undiskutable Schiedsrichter den Elfmeter für Ghana gegeben hätte, wie wäre das Spiel dann gelaufen? Und Ghana ist auch nicht annähernd ein Nachfolger von Kamerun.
Oder England. Man hatte es mit einem echten Gegner zu tun, aber die ganze Mannschaft in der Verteidigung, um das 1:0 zu verteidigen, gegen einen „Kleinen", das war schon hart.
Oder war es einfach der Vollmond (war Vollmond, oder sah es nur so aus?)? Das ganze brasilianische Team war verzaubert und fast bewegungsunfähig durch das silberne Licht? War es das?
Werden wir anderntags aufwachen und man spielt wieder Fußball, wie wir ihn lieben, risikoreich und nach vorne – und schießt vier wunderschöne Tore, wenn man sich auch zwei einfängt von einem Costa Rica?
Der Welt beste Teams werden sich nie wieder verängstigt in die eigene Hälfte zurückziehen, um einen Ein-Tore-Vorsprung zu verteidigen? Falls sie denn überhaupt einen haben und nicht Schweden oder Frankreich heißen.
sfux - 14. Jun, 08:21 Article 1077x read
afrikaner...
hm. komisch, dass afrikanischen generell eigentlich gar nichts zutraut. dabei braucht man sich nur in den europäischen topligen umzuschauen, um zu sehen, wie grossartig die mannen vom schwarzen kontinent fussball spielen können. gerade die elfenbeinküste spielt einen hochklassigen fussball. dass argentinien ganz am schluss ein bisschen mühe bekundetete lag meiner ansicht nach nicht an eigenem unvergmögen, vielmehr waren die ivorer in einer hervorragenden verfassung.
Du hast recht
Vergleicht man ihre Spielkultur mit der, die Brasilien im Auftaktspiel gezeigt hat, so ist sie sogar überlegen.
Meine Bemerkung im Artikel bezog sich auf das, was man von Argentinien erwarten kann und die Mannschaft auch schon gezeigt hat, z.B. als sie letztes Jahr im eigenen Stadion Brasilien mit 3:1 (Halbzeit 3:0) auseinandernahm.
Ich wünsche der Elfenbeinküste, daß sie sehr, sehr weit kommt, denn sie spielt schönen Fußball (das war mein Hauptanliegen im Artikel).
Das "gegen ein afrikanisches Team" klingt herablassend, war aber nicht so gemeint.