Die Indianer und der Rock n' Roll
Die Seminolen übernehmen „Hard Rock Cafe“

Malte Olschewski - Tranken sie „Asi“, den Extrakt der Stechpalme, so stiessen die Indianer vom Stamm der Seminolen bald laute Schreie aus und begannen wild zu tanzen. Ähnliche Verhaltensweisen können auch durch Rock n'Roll hervorgerufen werden.
Es könnte auch das politisch korrekte Gesäusel, mit dem die Besitzer ihre Restaurantkette „Hard Rock Cafe“ umgeben hatten, ein Motiv gewesen sein. Der Stammesrat des Seminolen in Flodira hat jedenfalls dem Projekt zugestimmt. Die geschäftstüchtigen Rothäute werden die 120 Restaurants in vierzig Ländern um rund 800 Millionen Euro kaufen. Es ist das erste Mal, dass ein indigener Stamm der USA in ein internationales Geschäft einsteigt.

Das erste Mal, dasss ein indigener Stamm ins internationale Business einsteigt.
In den USA kann man alles Mögliche mit Unmöglichem verbinden, um Geschäfte zu machen. Daher haben Isaak Tigrett und Peter Morton 1971 den Rock and Roll mit „guter amerikanischer Küche“ und der riskanten Behauptung verbunden, dass amerikanische Küche überhaupt gut sein kann. Das „Hard Rock Cafe“ expandierte rund um die Welt. Ein „bedingungsloses Willkommen“ wurde mit politisch korrekten Tönen wie „Save the Planet“ oder „Love All! Serve all!“ verbunden. Der Konzern sammelte 60 000 Memorabilia aus der Geschichte dieser Musik. Eine Wanderausstellung von ausgewählten Gitarren, Klamotten, Fotos und Notenskripten zieht von Restaurant zu Restaurant. Die Speisen blieben kalorienreich und keineswegs billig. Die Expansion mit Menüs wie „Legendary Burgers“, „Stormy Blue Burgers“ oder „Hickory Smoked Barbeque Baby Back Ribs“ kam vor einigen Jahren zum Stillstand. Nun übernehmen die Seminolen.
Die Seminolen lebten als ein kulturell hochstehender Stamm in einer harmonischen Symbiose mit den Sümpfen (Everglades) von Florida. Die spanischen Kolonialherren Mexikos liessen sie in Ruhe. Doch es drohte US-Präsident Thomas Jefferson Spanien in den Wirren der mexikanischen Unaghängigkeit mit Krieg. US-Privatmilizen wurden vorgeschickt, um den Osten von Florida zu besetzen. Spanien musste damals den Grossteil seiner Truppen aus Florida zum Kampf gegen die Unabhängigkeitsbewegungen in Südamerika einsetzen. US-Präsident James Monroe entsandte 1817 General Andrew Jackson, um einen Auftand der Seminolen auf spanischem Gebiet niederzuschlagen.
Jackson metzelt die Indianer nieder und besetzt alle spanischen Positionen. Er jagt spanische Gouverneure davon und erklärt die amerikanische Souveränität. Die Indianer entziehen sich ihrer Vernichtung mit einem Rückzug in die Everglades. Jackson kann ihnen nicht nachsetzen, da den Truppen der Proviant ausgeht. US-Aussenminister Quincey Adamas kann dem Madrider Gesandten Juan de Onis am 22.2.1819 einen Vertrag abringen, in dem Spanien für magere, fünf Millionen Dollar auf Florida verzichtet. Jackson wird als siegreicher Held gefeiert und am 3.12.1828 zum amerikanischen Präsidenten gewählt. Erstmals ist damit ein „Mann der Grenze“ und ein erklärter Feind der Indianer in das oberste Amt vorgerückt.
Jackson unterzeichnet am 28.5.1830 den „Indian Removal Act“, mit dem alle Stämme des Südens und Ostens in den Westen vertrieben werden. Die Stämme der Cherokee, Creek, Chikasaw, Naraganssett und Seminolen waren durchaus zivilisiert. Sie hatten Dörfer gebaut und Ackerbau betrieben. Vor allem die geschäftstüchtigen Seminolen konnten schon damals kleine Nischen in der Wirtschaft besetzten. Die meisten Stämme des Südens wurden unter Zwang umgesiedelt. Sie sind verhungert oder von der Armee ausgelöscht worden.
Da Andrew Jackson am 5.12.1832 für eine zweite Amtsperiode gewählt wird, kommen auch die Seminolen auf die Schlachtbank. Es wird ihnen ein zweifelhafter Vertrag unterschoben, wonach sie der Übersiedlung nach Arkansas zustimmen. Da die Seminolen unter Häuptling Osceola den falschen Vertrag nicht anerkennen, rücken im November Truppen an. Die Seminolen fügen der US-Armee eine beschämende Niederlage zu. Winfield Scott, der spätere Held des Feldzuges gegen Mexiko, scheitert mit einem Rache-feldzug, da sich die Seminolen in die Sümpfe zurückziehen. Sein Nachfolger Zachary Taylor setzt Bluthunde ein, um die Indianer in den Sümpfen aufzuspüren. Bisher hatten die US-Truppen wegen der Hitze in den Sommermonaten die Kämpfe eingestellt. Oberst Worth lässt auch im Sommer kämpfen. Er brennt Felder nieder und verhindert jeden Anbau. Er hungert die Seminolen in den Sümpfen aus. Erst im Sommer 1842 geben sie auf.
Viele sterben bei der Deportation in den Wilden Westen, der damals noch nein offenes Land ohne Grenzen gewesen war. Einige wenige bleiben zurück. Sie halten an ihrer Kultur und an ihren Bräuchen fest. Sie erliegen nicht den Versuchungen der US-Kultur. Ihr eingeborener Sinn für Handel und Gewerbe lässt sie später auf ihren winzigen Reservaten Spielkasinos und Bingohallen bauen, in denen die „Bleichgesichter“ ihr Geld verspielen. Sie organisieren „Big Swamp Safaris“ in die Sümpfe der Evergades. Bei einem „Seminole Motocross“ dürfen ihre ehemaligen Feinde freiwillig und bei hohen Gebühren Fahrzeug und Gesundheit beschädigen. Und in einem seminolischen Originalzelt im „Cypress Ressort“ kostete die Übernachtung zwanzig Dollar. Nur dass ihre Squaws in den Kasinos und in den Cafes vor den Bleichgesichtern als Stripperinnen ihre Kleider abwerfen, das haben die Seminolen strikt abgelehnt.

Malte Olschewski - Tranken sie „Asi“, den Extrakt der Stechpalme, so stiessen die Indianer vom Stamm der Seminolen bald laute Schreie aus und begannen wild zu tanzen. Ähnliche Verhaltensweisen können auch durch Rock n'Roll hervorgerufen werden.
Es könnte auch das politisch korrekte Gesäusel, mit dem die Besitzer ihre Restaurantkette „Hard Rock Cafe“ umgeben hatten, ein Motiv gewesen sein. Der Stammesrat des Seminolen in Flodira hat jedenfalls dem Projekt zugestimmt. Die geschäftstüchtigen Rothäute werden die 120 Restaurants in vierzig Ländern um rund 800 Millionen Euro kaufen. Es ist das erste Mal, dass ein indigener Stamm der USA in ein internationales Geschäft einsteigt.

Das erste Mal, dasss ein indigener Stamm ins internationale Business einsteigt.
In den USA kann man alles Mögliche mit Unmöglichem verbinden, um Geschäfte zu machen. Daher haben Isaak Tigrett und Peter Morton 1971 den Rock and Roll mit „guter amerikanischer Küche“ und der riskanten Behauptung verbunden, dass amerikanische Küche überhaupt gut sein kann. Das „Hard Rock Cafe“ expandierte rund um die Welt. Ein „bedingungsloses Willkommen“ wurde mit politisch korrekten Tönen wie „Save the Planet“ oder „Love All! Serve all!“ verbunden. Der Konzern sammelte 60 000 Memorabilia aus der Geschichte dieser Musik. Eine Wanderausstellung von ausgewählten Gitarren, Klamotten, Fotos und Notenskripten zieht von Restaurant zu Restaurant. Die Speisen blieben kalorienreich und keineswegs billig. Die Expansion mit Menüs wie „Legendary Burgers“, „Stormy Blue Burgers“ oder „Hickory Smoked Barbeque Baby Back Ribs“ kam vor einigen Jahren zum Stillstand. Nun übernehmen die Seminolen.
Die Seminolen lebten als ein kulturell hochstehender Stamm in einer harmonischen Symbiose mit den Sümpfen (Everglades) von Florida. Die spanischen Kolonialherren Mexikos liessen sie in Ruhe. Doch es drohte US-Präsident Thomas Jefferson Spanien in den Wirren der mexikanischen Unaghängigkeit mit Krieg. US-Privatmilizen wurden vorgeschickt, um den Osten von Florida zu besetzen. Spanien musste damals den Grossteil seiner Truppen aus Florida zum Kampf gegen die Unabhängigkeitsbewegungen in Südamerika einsetzen. US-Präsident James Monroe entsandte 1817 General Andrew Jackson, um einen Auftand der Seminolen auf spanischem Gebiet niederzuschlagen.
Jackson metzelt die Indianer nieder und besetzt alle spanischen Positionen. Er jagt spanische Gouverneure davon und erklärt die amerikanische Souveränität. Die Indianer entziehen sich ihrer Vernichtung mit einem Rückzug in die Everglades. Jackson kann ihnen nicht nachsetzen, da den Truppen der Proviant ausgeht. US-Aussenminister Quincey Adamas kann dem Madrider Gesandten Juan de Onis am 22.2.1819 einen Vertrag abringen, in dem Spanien für magere, fünf Millionen Dollar auf Florida verzichtet. Jackson wird als siegreicher Held gefeiert und am 3.12.1828 zum amerikanischen Präsidenten gewählt. Erstmals ist damit ein „Mann der Grenze“ und ein erklärter Feind der Indianer in das oberste Amt vorgerückt.
Jackson unterzeichnet am 28.5.1830 den „Indian Removal Act“, mit dem alle Stämme des Südens und Ostens in den Westen vertrieben werden. Die Stämme der Cherokee, Creek, Chikasaw, Naraganssett und Seminolen waren durchaus zivilisiert. Sie hatten Dörfer gebaut und Ackerbau betrieben. Vor allem die geschäftstüchtigen Seminolen konnten schon damals kleine Nischen in der Wirtschaft besetzten. Die meisten Stämme des Südens wurden unter Zwang umgesiedelt. Sie sind verhungert oder von der Armee ausgelöscht worden.
Da Andrew Jackson am 5.12.1832 für eine zweite Amtsperiode gewählt wird, kommen auch die Seminolen auf die Schlachtbank. Es wird ihnen ein zweifelhafter Vertrag unterschoben, wonach sie der Übersiedlung nach Arkansas zustimmen. Da die Seminolen unter Häuptling Osceola den falschen Vertrag nicht anerkennen, rücken im November Truppen an. Die Seminolen fügen der US-Armee eine beschämende Niederlage zu. Winfield Scott, der spätere Held des Feldzuges gegen Mexiko, scheitert mit einem Rache-feldzug, da sich die Seminolen in die Sümpfe zurückziehen. Sein Nachfolger Zachary Taylor setzt Bluthunde ein, um die Indianer in den Sümpfen aufzuspüren. Bisher hatten die US-Truppen wegen der Hitze in den Sommermonaten die Kämpfe eingestellt. Oberst Worth lässt auch im Sommer kämpfen. Er brennt Felder nieder und verhindert jeden Anbau. Er hungert die Seminolen in den Sümpfen aus. Erst im Sommer 1842 geben sie auf.
Viele sterben bei der Deportation in den Wilden Westen, der damals noch nein offenes Land ohne Grenzen gewesen war. Einige wenige bleiben zurück. Sie halten an ihrer Kultur und an ihren Bräuchen fest. Sie erliegen nicht den Versuchungen der US-Kultur. Ihr eingeborener Sinn für Handel und Gewerbe lässt sie später auf ihren winzigen Reservaten Spielkasinos und Bingohallen bauen, in denen die „Bleichgesichter“ ihr Geld verspielen. Sie organisieren „Big Swamp Safaris“ in die Sümpfe der Evergades. Bei einem „Seminole Motocross“ dürfen ihre ehemaligen Feinde freiwillig und bei hohen Gebühren Fahrzeug und Gesundheit beschädigen. Und in einem seminolischen Originalzelt im „Cypress Ressort“ kostete die Übernachtung zwanzig Dollar. Nur dass ihre Squaws in den Kasinos und in den Cafes vor den Bleichgesichtern als Stripperinnen ihre Kleider abwerfen, das haben die Seminolen strikt abgelehnt.
sfux - 18. Dez, 08:30 Article 2384x read