Tratschundlaber
Sonja Wenger - Da war doch gerade erst der Opernball! Wir schreiben 2007 und noch immer rennen Weiber rum, die es toll finden, sich ein Krönchen auf das Köpfchen zu pappen. Souverän war da in Wien nur Paris – nämlich professionell gelangweilt –, auf der Strasse dagegen die Fans – professionell verdummt - mit selbst gebastelten «We love you Paris»-Schildern. Aber glücklicherweise dürfte bald nichts mehr übrig bleiben von der globalen Hohlheit, denn die Paris ist ja so dürr. Apropos dürr: Nach Keira Knightley will nun auch Kate Winslet klagen, weil ihr eine Zeitung unterstellte, sie habe einen Diätdoktor besucht.
Knightley: Wer unterstellt denn sowas
Und dabei konnte man sich mit ihr immer so schön identifizieren. Dafür ist der ehemalige Chefredaktor der «Schweizer Illustrierten», Marc Walder, nun endlich, wo er sich so richtig wird austoben können, nämlich beim «Sonntagsblick». Noch mehr kritische Fragen zu Ausländern und der Schweizer Jugend, noch bunter, noch blöder, noch mehr Pseudopromis – ja Marc, gib es uns! Hoffentlich schicken die Ägypter nicht mehr so schnell ein
Fax.
Doch wo lachende, da auch weinende Gesichter, denn nun bleibt die «SI» in ihrer Hilflosigkeit zurück. Bestes Beispiel: «2007 wird das Jahr der starken Frauen». Oho! Erst jetzt! Aber stimmt, man muss schon stark sein, um solchen Stuss immer wieder zu lesen. Als Beweis gab es 50 Porträts aus der Liste von Forbes «World’s 100 most Powerful Women”, unter anderen Hilary Clinton.
Da wird ihre Kandidatur fürs US-Präsidentenamt einfach mal so gutgeheissen, weil sie ne Frau ist – ok, alles ist besser als Georgie Porgie, trotzdem - die grösste Leistung der genannten Frauen - von Politikerinnen wie Sonia Gandhi, über die CEOs einiger globalen Konzerne bis hin zur britischen Queen – ist: dass «fast (fast!) alle Job und Familie unter einen Hut bringen». Toll! Das könnt ich auch mit soviel Schmutz an den Händen.
Aber unsereins will ja sauber bleiben und schaut sich lieber die Saubermänner für die nächste Mister-Schweiz-Wahl am 14. April an - natürlich in der «SI». Da sind also die üblichen Clowns, pardon, Klons des Vorjahrgewinners, einer des Vorvorvorjahrgewinners, und sonst nur Pepsodent. Und bevor sie abgeht und wir hier die amtierende Miss Schweiz fast erfolgreich mit Nichtbeachtung belohnt haben, nun doch noch: Der «Coop-Zeitung» erzählt Christa Rigozzi (23): «Ich koche zur Entspannung», und: «Ich liebe beides, Gemüse und Früchte. Mir schmecken vor allem Erdbeeren, Aprikosen, Kirschen und Mandarinen.» Wow!
Tratschundlaber erscheint im Berner ensuite Kulturmagazin
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Knightley: Wer unterstellt denn sowas
Und dabei konnte man sich mit ihr immer so schön identifizieren. Dafür ist der ehemalige Chefredaktor der «Schweizer Illustrierten», Marc Walder, nun endlich, wo er sich so richtig wird austoben können, nämlich beim «Sonntagsblick». Noch mehr kritische Fragen zu Ausländern und der Schweizer Jugend, noch bunter, noch blöder, noch mehr Pseudopromis – ja Marc, gib es uns! Hoffentlich schicken die Ägypter nicht mehr so schnell ein

Doch wo lachende, da auch weinende Gesichter, denn nun bleibt die «SI» in ihrer Hilflosigkeit zurück. Bestes Beispiel: «2007 wird das Jahr der starken Frauen». Oho! Erst jetzt! Aber stimmt, man muss schon stark sein, um solchen Stuss immer wieder zu lesen. Als Beweis gab es 50 Porträts aus der Liste von Forbes «World’s 100 most Powerful Women”, unter anderen Hilary Clinton.
Da wird ihre Kandidatur fürs US-Präsidentenamt einfach mal so gutgeheissen, weil sie ne Frau ist – ok, alles ist besser als Georgie Porgie, trotzdem - die grösste Leistung der genannten Frauen - von Politikerinnen wie Sonia Gandhi, über die CEOs einiger globalen Konzerne bis hin zur britischen Queen – ist: dass «fast (fast!) alle Job und Familie unter einen Hut bringen». Toll! Das könnt ich auch mit soviel Schmutz an den Händen.
Aber unsereins will ja sauber bleiben und schaut sich lieber die Saubermänner für die nächste Mister-Schweiz-Wahl am 14. April an - natürlich in der «SI». Da sind also die üblichen Clowns, pardon, Klons des Vorjahrgewinners, einer des Vorvorvorjahrgewinners, und sonst nur Pepsodent. Und bevor sie abgeht und wir hier die amtierende Miss Schweiz fast erfolgreich mit Nichtbeachtung belohnt haben, nun doch noch: Der «Coop-Zeitung» erzählt Christa Rigozzi (23): «Ich koche zur Entspannung», und: «Ich liebe beides, Gemüse und Früchte. Mir schmecken vor allem Erdbeeren, Aprikosen, Kirschen und Mandarinen.» Wow!


sfux - 16. Mär, 08:56 Article 1410x read