Blanke Nerven vor G8 - Polizist zieht Dienstwaffe

Stephan Fuchs– Offensichtlich liegen die Nerven in Hamburg vor dem G8-Treffen blank. Wie das Video zeigt, verliert ein von seinen Kollegen verlassener Polizist die Nerven, nachdem er von Jugendlichen provoziert wurde: Er zieht die Waffe, die er demonstrativ offen zeigt. Verständlicherweise steht Unsicherheit in seinem Gesicht, er sucht sich Rückendeckung über das Polizeifahrzeug. In dem Moment zerschmettert ein Wurfgeschoss am Fahrzeug. Der Polizist ist - offensichtlich alleine - nicht in der Lage die Situation selbst unter Kontrolle zu bringen. Er lässt sein Schild fallen und steigt in den Wagen. Dabei hat er wohl richtig reagiert. Unter diesen Umständen könnte es in Deutschland allerdings Tote geben.



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sfux - 1. Jun, 15:32 Article 3206x read
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Marcel Bartels - 1. Jun, 17:24

Der Polizist hat richtig reagiert

Wie die Situation entstanden ist, die dazu geführt hat, dass der Polizist die Waffe gezogen und für jeden sichtbar in die Luft gerichtet hat, lässt sich auf dem Video leider nicht erkennen.

Aber in der Situation selbst hat dieser Polizist meiner Meinung nach absolut richtig reagiert - alles stehen un liegen lassen, einsteigen in den Wagen und wegfahren.

Unverantwortlich war hingegen das Werfen der Flasche. Solche Leute wie der Flaschenwerfer tragen genau wie prügelnde Polizisten dazu bei, dass demonstrieren nahezu unmöglich ist.

Karl Weiss - 1. Jun, 20:54

Tödliche Waffe

Ja, Herr Bartels, und Benno Ohnesorg ist auch völlig zu Recht ermordet worden, nicht? Da hätten noch ein paar mehr dann glauben sollen, dann hätten wir endlich Ruhe hier im Land, nicht wahr?

Das ist die Logik der Israelischen Soldateska: Jugendliche, die Steine gegen gepanzerte Fahrzeuge werfen, müssen erschossen werden.

Was auch immer das Wurfgeschoss war, es hat nicht einmal einen Kratzer am Fenster des Polizeiwagens hinterlassen - geschweige denn dies Fenster zerstört.

Und Sie vergleichen damit die tödliche Waffe in der Hand eines Zivilisten, der in keiner Weise als Polizist erkenntlich ist.

Sie haben, so wie Schäuble, völlig jedes Mass verloren.
Marcel Bartels - 1. Jun, 23:17

Falsch verstanden

Karl, da hast Du mich wohl falsch verstanden.

Der Polizist hat richtig reagiert, weil er als Reaktion auf den Flaschenwurf nicht die Waffe auf wütende Demonstranten gerichtet oder gar geschossen hat, sondern sich in sein Auto gesetzt hat und weggefahren ist.

>Ja, Herr Bartels, und Benno Ohnesorg ist auch völlig zu Recht
>ermordet worden, nicht?
Nein, und genau so hat sich *dieser* Polizist nicht verhalten.

>Da hätten noch ein paar mehr dann glauben sollen, dann
>hätten wir endlich Ruhe hier im Land, nicht wahr?
Nein, keinsfalls.

>Das ist die Logik der Israelischen Soldateska: Jugendliche, die
>Steine gegen gepanzerte Fahrzeuge werfen, müssen
>erschossen werden.
Die israelische Soldateska setzt sich leider, wenn sie mit Flaschen beworfen wird, nicht in ihr Auto und fährt einfach weg. Dieser Polizist hat das aber getan.

>Was auch immer das Wurfgeschoss war, es hat nicht einmal
>einen Kratzer am Fenster des Polizeiwagens hinterlassen -
>geschweige denn dies Fenster zerstört.
Autofenster sind recht stabil, so einfach zerbersten die nicht mal, wenn die von einer Flasche getroffen werden. Vermutlich hatte der Polizist in der SItuation vorher Angst um sein Leben und seine Gesundheit - immerhin gab es da vorher jemanden, der gegen die Autotür getreten hat. Ob er Grund dazu hatte, sich um sein Leben und seine Gesundheit zu fürchten, kann ich nicht sagen. Aber der Polizist hat darauf richtig reagiert, in dem er weggefahren ist.

>Und Sie vergleichen damit die tödliche Waffe in der Hand eines
>Zivilisten, der in keiner Weise als Polizist erkenntlich ist.
Nein, das tue ich nicht.

>Sie haben, so wie Schäuble, völlig jedes Mass verloren.
Nein, ich sehe bloß, dass dieser Polizist weggefahren ist - und meine, dass das richtig von ihm war. Die Schäuble-Methode wäre gewesen, keinen Schritt zurückzuweichen, die Waffe auf den Demonstranten oder Randalierer zu richten und notfalls zu schießen.

Das aber hat dieser Polizist nicht gemacht - er ist weggefahren.

Karl Weiss - 2. Jun, 19:31

Noch einmal: Tödliche Waffe

Nein, ich habe dich nicht falsch verstanden, Marcel, du willst nicht den grundlegenden Unterschied zwischen einer tödlichen Waffe verstehen und harmlosen Provokationen, wie einer Autotür einen Tritt versetzen oder einen leichten Gegenstand gegen ein Auto zu werfen, der dort keine Schäden hinterlässt.

Nur um dir die Schwere der Tat des Ziehens einer tödlichen Waffe wie einer Pistole deutlich zu machen: In einer Reihe von US-amerikanischen Bundesstaaten sind bereits die "Erst schiessen, dann fragen"-Gesetze in Kraft.

Das bedeuted, jeder hat dort das Recht, jemanden zu erschiessen, der eine unmittelbare Bedrohung darstellt. In diesen Bundesstaaten hätte jeder Beliebige das Recht gehabt, diesen Zivilisten zu erschiessen, der durch nichts als Polizist zu erkennen ist und der angesichts von minderen Provokationen eine Waffe zieht und damit zur ernsten Bedrohung der vielen Menschen in seiner Umgebung geworden ist.

Ich bestreite ja nicht, dass alle froh sind, dass er nicht auch noch zu schiessen begonnen hat, sondern weggefahren ist, aber das kann ja die Schwere der Tat nicht mindern. Er hat sich eben nicht richtig verhalten, sondern ihm sind offenbar die Nerven durchgegangen.

Wer solche Leute in den Polizeidienst aufnimmt und darin belässt, spielt mit dem Feuer und wird bald den Nächsten von einem Polizisten ermordeten auf dem Gewissen haben. Daher mein Bezug auf Benno Ohnesorg.
Empfehlung: Trafficking.ch / Menschenhandel in der Schweiz

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