Homosexualität: Gottes Mühlen mahlen schnell
World Content News - Der Vatikan hat nach einem Bericht der Zeitung "La Republicca" einen italienischen Kaplan seiner Heiligkeit umgehend vom Dienst suspendiert , nachdem er und drei andere Priester sich vor zwei Wochen in einem TV-Interview mit dem Privatsender "La 7" zu seinem Schwulsein bekannte: "Ich fühle mich beim Sex mit Männern nicht schuldig", beichtete der Geistliche mit technisch verfremdeter Stimme und abgedecktem Gesicht. Das war dem "Heiligen Stuhl" wohl zu fortschrittlich.
La7: Preti gay in chat Teil 2 Teil 3
Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte, die Vorgesetzten behandelten die Angelegenheit "mit der gebotenen Diskretion und mit Respekt vor der betroffenen Person, auch wenn diese Person Fehler begangen" habe. Der Vatikan müsse jedoch "mit der erforderlichen Strenge" gegen ein Verhalten vorgehen, das "mit dem Gottesdienst und der Mission des Heiligen Stuhls unvereinbar" sei.
Der Kleriker wurde von den Gottesmännern trotz der Anonymisierung identifiziert, vermutlich lag es daran, dass sein Büro am Piazza San Pietro im Hintergrund des TV-Interviews deutlich zu erkennen war. Der 60 Jahre alte Kurienprälat nahm eine nicht unbedeutende Stellung im Kirchenstaat ein, seine Identität steht seit kurzem fest: Es handelt sich um den Dienstleiter in der Klerus-Kongregation, die für etwa 400.000 Priester in aller Welt zuständig ist. Der Kaplan sei häufig in dem vatikanischen Sender „Telepace“ aufgetreten, seit einigen Tagen aber verschwunden, berichtete die Zeitung.

Monsignore Stenico: Befreiend schwul oder lediglich scheinheilig?
Jetzt fallen die Engel aus allen Wolken: Das Internet-Portal "Petrus" gab den Namen des Geistlichen mit Tommaso Stenico an und veröffentlichte einen Brief desselben. Darin bestreitet der Prälat schwul zu sein. Er habe das im Sender La7 lediglich gesagt, "um diejenigen zu entlarven, die es wirklich sind". Damit habe er der Kirche beistehen wollen, die in der Öffentlichkeit wegen ihrer Haltung zur Homosexualität angefeindet werde. "Heute tritt der Teufel in die Kirche ein", soll er in einem Interview nachgelegt haben und: "Ich bin kein Gay, es war ein Experiment von mir, um ein Buch für die Geistlichkeit gegen die Homosexualität zu schreiben". Es sei ein Missverständnis gewesen und er habe diese harte Behandlung nicht verdient. Handelt es sich hier um einen weihrauchgeschwängerten Desinformationskrieg oder erleben wir gerade die Gründung einer vatikanischen Heimatschutzbehörde?
Im November 2005 hatte der Vatikan Richtlinien für die Zulassung Homosexueller zur Priesterweihe veröffentlicht. Darin heißt es, die Kirche könne „jene nicht für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zulassen, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine so genannte homosexuelle Kultur unterstützen“. Den Richtlinien zufolge sollen Männer mit homosexuellen Neigungen, die nicht mindestens seit drei Jahren keusch leben, nicht zu Priestern geweiht werden.
Der Vatikan hat die vorläufige Suspendierung inzwischen bestätigt.
Nicht bestätigt werden kann dagegen zu diesem Zeitpunkt, dass dies ein Fanal sein könnte und es jetzt endlich in der Kirche zum lang ersehnten Aufstand der Basis gegen die rückständigen Gotteswortausleger kommt, deren sexuellen Neigungen übrigens mindestens denen der restlichen Bevölkerung entsprechen dürfte.
Der katholische Fundamentalismus erstreckt sich natürlich nicht nur auf die Geschlechtlichkeit und die Frauendiskriminierung. Der Berliner Tagesspiegel schreibt in einem anderen Zusammenhang: "Der Vatikan hat unlängst zehn Vorschriften veröffentlicht, wie sich ein guter Katholik im Straßenverkehr zu verhalten hat. Von der Geburt bis zum Tod, vom Geschlechtlichen bis zum Essen: Fast alles wird geregelt. Überdies erstreckt sich die grundrechtlich geschützte Religionsfreiheit auch auf einen Glauben, der Inhalte aufweist, die nicht verfassungskonform sind."
Quellen:
Italienischer Bischof nach Homosexuellen-Outing suspendiert
(Vorarlberg Online, 13.10.2007)
Vatican bars prelate in gay row (BBC, 13.10.2007)
Confessa in tv di essere gay il Vaticano sospende alto prelato
(La Repubblica, 13.10.2007)
Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte, die Vorgesetzten behandelten die Angelegenheit "mit der gebotenen Diskretion und mit Respekt vor der betroffenen Person, auch wenn diese Person Fehler begangen" habe. Der Vatikan müsse jedoch "mit der erforderlichen Strenge" gegen ein Verhalten vorgehen, das "mit dem Gottesdienst und der Mission des Heiligen Stuhls unvereinbar" sei.
Der Kleriker wurde von den Gottesmännern trotz der Anonymisierung identifiziert, vermutlich lag es daran, dass sein Büro am Piazza San Pietro im Hintergrund des TV-Interviews deutlich zu erkennen war. Der 60 Jahre alte Kurienprälat nahm eine nicht unbedeutende Stellung im Kirchenstaat ein, seine Identität steht seit kurzem fest: Es handelt sich um den Dienstleiter in der Klerus-Kongregation, die für etwa 400.000 Priester in aller Welt zuständig ist. Der Kaplan sei häufig in dem vatikanischen Sender „Telepace“ aufgetreten, seit einigen Tagen aber verschwunden, berichtete die Zeitung.
Jetzt fallen die Engel aus allen Wolken: Das Internet-Portal "Petrus" gab den Namen des Geistlichen mit Tommaso Stenico an und veröffentlichte einen Brief desselben. Darin bestreitet der Prälat schwul zu sein. Er habe das im Sender La7 lediglich gesagt, "um diejenigen zu entlarven, die es wirklich sind". Damit habe er der Kirche beistehen wollen, die in der Öffentlichkeit wegen ihrer Haltung zur Homosexualität angefeindet werde. "Heute tritt der Teufel in die Kirche ein", soll er in einem Interview nachgelegt haben und: "Ich bin kein Gay, es war ein Experiment von mir, um ein Buch für die Geistlichkeit gegen die Homosexualität zu schreiben". Es sei ein Missverständnis gewesen und er habe diese harte Behandlung nicht verdient. Handelt es sich hier um einen weihrauchgeschwängerten Desinformationskrieg oder erleben wir gerade die Gründung einer vatikanischen Heimatschutzbehörde?
Im November 2005 hatte der Vatikan Richtlinien für die Zulassung Homosexueller zur Priesterweihe veröffentlicht. Darin heißt es, die Kirche könne „jene nicht für das Priesterseminar und zu den heiligen Weihen zulassen, die Homosexualität praktizieren, tiefsitzende homosexuelle Tendenzen haben oder eine so genannte homosexuelle Kultur unterstützen“. Den Richtlinien zufolge sollen Männer mit homosexuellen Neigungen, die nicht mindestens seit drei Jahren keusch leben, nicht zu Priestern geweiht werden.
Der Vatikan hat die vorläufige Suspendierung inzwischen bestätigt.
Nicht bestätigt werden kann dagegen zu diesem Zeitpunkt, dass dies ein Fanal sein könnte und es jetzt endlich in der Kirche zum lang ersehnten Aufstand der Basis gegen die rückständigen Gotteswortausleger kommt, deren sexuellen Neigungen übrigens mindestens denen der restlichen Bevölkerung entsprechen dürfte.
Der katholische Fundamentalismus erstreckt sich natürlich nicht nur auf die Geschlechtlichkeit und die Frauendiskriminierung. Der Berliner Tagesspiegel schreibt in einem anderen Zusammenhang: "Der Vatikan hat unlängst zehn Vorschriften veröffentlicht, wie sich ein guter Katholik im Straßenverkehr zu verhalten hat. Von der Geburt bis zum Tod, vom Geschlechtlichen bis zum Essen: Fast alles wird geregelt. Überdies erstreckt sich die grundrechtlich geschützte Religionsfreiheit auch auf einen Glauben, der Inhalte aufweist, die nicht verfassungskonform sind."
Quellen:
Italienischer Bischof nach Homosexuellen-Outing suspendiert
(Vorarlberg Online, 13.10.2007)
Vatican bars prelate in gay row (BBC, 13.10.2007)
Confessa in tv di essere gay il Vaticano sospende alto prelato
(La Repubblica, 13.10.2007)
sfux - 13. Okt, 21:05 Article 2195x read