Zurückgestellter Traum – Biografie des südafrikanischen Staatspräsidenten Thabo Mbeki
Dr. Alexander von Paleske - Rechtzeitig zu der alles entscheidenden Konferenz in Polokwane, dem ehemaligen Pietersburg im nächsten Monat, auf der die Wahl des Präsidenten der Regierungspartei ANC - African National Congress - ansteht, und zu der 3‘500 Delegierte anreisen werden, ist die erste umfassende Biografie Thabo Mbekis erschienen, von Mark Gevisser: „A Dream Deferred“.
Anders als das Jubelbuch des Suresh Roberts – „Fit to govern“ - , das auf Druck des Mbeki-Vertrauten und Staatssekretärs im Präsidentenamt Essop Pahad von einer südafrikanischen Bank finanziert wurde und bestenfalls als Propagandamachwerk bezeichnet werden kann, verbunden mit einer gehörigen Portion von schwarzem Rassismus, bemüht sich Gevisser auf mehr als 800 Seiten Licht auf die Persönlichkeit Thabo Mbekis zu werfen.
Gevisser hat in 8 Jahren den Präsidenten interviewt, aber vor allem Dutzende von Interviews mit politischen Weggefährten Freunden und Gegnern geführt.
Herausgekommen ist eine beachtliche Biografie, die sämtliche Stationen den politischen Lebens Thabo Mbekis umfasst. Und die vor allem versucht, Entscheidungen und Verhaltensweisen des Präsidenten vor dem Hintergrund seiner politischen und persönlichen Erfahrungen verständlich zu machen.
Vor der anstehenden Konferenz in Polokwane reduziert sich allerdings alles auf die Frage, die Ronald Suresh Roberts in seinem Buch glaubt beantwortet haben: Fit to Govern?
Und gerade da lässt die Biografie erhebliche Zweifel aufkommen.
Weiterhin HIV-AIDS-Leugner
Sowohl in der Biografie selbst, aber auch in Interviews nach der Veröffentlichung seines Buches macht Gevisser klar, dass Mbeki nach wie vor den absurden Theorien der HIV-AIDS-Leugner anhängt, die AIDS nicht als Folge der HIV-Infektion ansehen, sondern als Folge von Unterernährung, Medikamentenmissbrauch etc. Und damit die HIV-Infektion verharmlosen und AIDS durch ordentliche Ernährung als vermeidbar darstellen.
Mbeki, auf dringendes Anraten seiner Berater, hält sich mit eigenen Äußerungen zurück, nach dem Interview mit der Washington Post im Jahre 2003, wo er sich dazu verstieg zu behaupten, er kenne niemanden, der an AIDS verstorben sei.
Und so ist es seine Gesundheitsministerin, Alkoholikerin und wegen Diebstahls an Patienten in Botswana vorbestraft, die öffentlich als AIDS-Dissidentin in Erscheinung tritt, aber die volle politische Rückendeckung des Präsidenten hat. Und es ist gleichzeitig seine Achillesferse für die Konferenz in Polokwane, denn es dürfte kaum einen Delegierten geben, in dessen Familie nicht bereits jemand an AIDS erkrankt bzw. an dieser Krankheit verstorben ist.
Und so nimmt es auch nicht Wunder, dass Tokyo Sexwale, der gegen Mbeki antritt, vor einer Woche erklärte: „Nicht einmal ein Tyrann kann mich zwingen zu akzeptieren, dass HIV nicht AIDS zur Folge hat“. Ein Frontalangriff gegen Mbeki und seine Gesundheitsministerin.
Und so bringt der Präsident wieder seinen Schreiber Ronald Suresh Roberts in Stellung, der in einem Leitartikel der größten Tageszeitung Südafrikas, STAR, am 15.11. 2007 in einem Leitartikel verkünden durfte: „Denialist label has no basis“ und damit wahrheitswidrig sich auf Gevisser bezieht. Ein Leitartikel, der nicht einmal den einfachsten Regeln des Journalismus Genüge tut.
Zweifel an der Persönlichkeit
Aber es sind noch andere Ereignisse, die an der Persönlichkeit Mbekis Zweifel wecken. Gevisser weist nach, dass Mbeki seinerzeit den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im Jahre 1968 begrüßte.
Und schlimmer noch, als sein Vater mit Nelson Mandela und anderen ANC Persönlichkeiten in Robben Island inhaftiert, er aber im Exil in England studierte, da erklärte er gegenüber Freunden, er werde der erste Präsident Südafrikas nach Abschaffung der Apartheid werden. Welch eine Hybris und Fehleinschätzung.
Man möchte meinen, dass Tokyo Sexwale ein besserer Kandidat ist.
Anders als das Jubelbuch des Suresh Roberts – „Fit to govern“ - , das auf Druck des Mbeki-Vertrauten und Staatssekretärs im Präsidentenamt Essop Pahad von einer südafrikanischen Bank finanziert wurde und bestenfalls als Propagandamachwerk bezeichnet werden kann, verbunden mit einer gehörigen Portion von schwarzem Rassismus, bemüht sich Gevisser auf mehr als 800 Seiten Licht auf die Persönlichkeit Thabo Mbekis zu werfen.
Gevisser hat in 8 Jahren den Präsidenten interviewt, aber vor allem Dutzende von Interviews mit politischen Weggefährten Freunden und Gegnern geführt.
Herausgekommen ist eine beachtliche Biografie, die sämtliche Stationen den politischen Lebens Thabo Mbekis umfasst. Und die vor allem versucht, Entscheidungen und Verhaltensweisen des Präsidenten vor dem Hintergrund seiner politischen und persönlichen Erfahrungen verständlich zu machen.
Vor der anstehenden Konferenz in Polokwane reduziert sich allerdings alles auf die Frage, die Ronald Suresh Roberts in seinem Buch glaubt beantwortet haben: Fit to Govern?
Und gerade da lässt die Biografie erhebliche Zweifel aufkommen.
Weiterhin HIV-AIDS-Leugner
Sowohl in der Biografie selbst, aber auch in Interviews nach der Veröffentlichung seines Buches macht Gevisser klar, dass Mbeki nach wie vor den absurden Theorien der HIV-AIDS-Leugner anhängt, die AIDS nicht als Folge der HIV-Infektion ansehen, sondern als Folge von Unterernährung, Medikamentenmissbrauch etc. Und damit die HIV-Infektion verharmlosen und AIDS durch ordentliche Ernährung als vermeidbar darstellen.
Mbeki, auf dringendes Anraten seiner Berater, hält sich mit eigenen Äußerungen zurück, nach dem Interview mit der Washington Post im Jahre 2003, wo er sich dazu verstieg zu behaupten, er kenne niemanden, der an AIDS verstorben sei.
Und so ist es seine Gesundheitsministerin, Alkoholikerin und wegen Diebstahls an Patienten in Botswana vorbestraft, die öffentlich als AIDS-Dissidentin in Erscheinung tritt, aber die volle politische Rückendeckung des Präsidenten hat. Und es ist gleichzeitig seine Achillesferse für die Konferenz in Polokwane, denn es dürfte kaum einen Delegierten geben, in dessen Familie nicht bereits jemand an AIDS erkrankt bzw. an dieser Krankheit verstorben ist.
Und so nimmt es auch nicht Wunder, dass Tokyo Sexwale, der gegen Mbeki antritt, vor einer Woche erklärte: „Nicht einmal ein Tyrann kann mich zwingen zu akzeptieren, dass HIV nicht AIDS zur Folge hat“. Ein Frontalangriff gegen Mbeki und seine Gesundheitsministerin.
Und so bringt der Präsident wieder seinen Schreiber Ronald Suresh Roberts in Stellung, der in einem Leitartikel der größten Tageszeitung Südafrikas, STAR, am 15.11. 2007 in einem Leitartikel verkünden durfte: „Denialist label has no basis“ und damit wahrheitswidrig sich auf Gevisser bezieht. Ein Leitartikel, der nicht einmal den einfachsten Regeln des Journalismus Genüge tut.
Zweifel an der Persönlichkeit
Aber es sind noch andere Ereignisse, die an der Persönlichkeit Mbekis Zweifel wecken. Gevisser weist nach, dass Mbeki seinerzeit den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei im Jahre 1968 begrüßte.
Und schlimmer noch, als sein Vater mit Nelson Mandela und anderen ANC Persönlichkeiten in Robben Island inhaftiert, er aber im Exil in England studierte, da erklärte er gegenüber Freunden, er werde der erste Präsident Südafrikas nach Abschaffung der Apartheid werden. Welch eine Hybris und Fehleinschätzung.
Man möchte meinen, dass Tokyo Sexwale ein besserer Kandidat ist.
onlineredaktion - 18. Nov, 10:19 Article 1850x read