Wenig Trauer - Rhodesiens ehemaliger Premier Ian Smith gestorben
Dr. Alexander von Paleske - Heute verstarb in Kapstadt der ehemalige Premier Rhodesiens Ian Smith im Alter von 88 Jahren. Das wäre normalerweise keine Zeile wert gewesen, denn Ian Smith war ein Rebell gegen die britische Krone indem er im Jahr 1965 die einseitige Unabhängigkeit Rhodesiens erklärte (UDI). Freie Wahlen gab es nur für die weiße Minderheit, die 1 Prozent der Bevölkerung ausmachte und der mehr als 70 Prozent des fruchtbaren Bodens gehörte.
Die Folge war der blutige Befreiungskampf der schwarzen Befreiungsbewegungen ZAPU und ZANU, der 1966 begann und 1980 mit der Unabhängigkeit und dem Wahlsieg Robert Mugabes und seiner ZANU-Partei endeten.
Doch die Nachricht vom Tode des Ian Smith lief heute über alle Nachrichtenkanäle. Der Grund dafür heißt Robert Mugabe.

Ian Smith führte nach der Unabhängigkeit die weiße Opposition an, aber seine ständigen Angriffe gegen Robert Mugabe und seine Regierung waren nicht mehr als die Ausbrüche eines alternden Rassisten, den niemand mehr ernst nahm.
© Foto: Robin Wright / Alicia Patterson Foundation, New York.
Die Versöhnungsrede des Premiers Mugabe nach seinem Wahlsieg 1980 überzeugte die Mehrheit der Weißen, die bereits für den Umzug nach Südafrika, England und Australien gepackt hatten, dazubleiben und das neue Zimbabwe mit aufzubauen.
Ian Smith nutzte die Zeit, um neben seiner Farm sich um das Buchschreiben zu kümmern. Heraus kam das Buch „The Great Betrayal“, der große Verrat, ein Angriff auf Mugabe und der Versuch einer nachträglichen Rechtfertigung seiner einseitigen Unabhängigkeit.
Als das Buch im Jahre 2001 herauskam, hatte der Niedergang Zimbabwes begonnen, heute liegt das Land wirtschaftlich in Trümmern, und dies ohne einen Bürgerkrieg.
Also schien der alte Smithy, wie er genannt wurde, doch recht gehabt zu haben? Davon kann jedoch keine Rede sein. Es war die Politik des Ian Smith und seiner Rassisten in der Rhodesien-Front, die den blutigen Bürgerkrieg, der 30.000 Menschen das Leben kostete, zur Folge hatte.
Wäre Robert Mugabe 1965 auch Premier geworden, wenn das Land ordnungsgemäß wie die anderen Kolonien Englands unabhängig geworden wäre? Die Frage kann mit Nein beantwortet werden. Es wäre entweder Joshua Nkomo, der Führer der Zapu oder aber Leopold Takawira, der überragende und im Gefängnis unter Ian Smith 1970 verstorbene Gründer der ZANU geworden.
Mugabe kam erst zum Zuge, als Herbert Chitepo, der Nachfolger Takawiras, auf Anweisung von Ian Smith im sambischen Exil mit einer Autobombe ermordet wurde.
Es gibt keinen Grund, Ian Smith nachträglich zu rechtfertigen.
Die Geschichte Zimbabwes wäre wohl anders, auf jeden Fall unblutig und vermutlich ohne diesen wirtschaftlichen Niedergang gelaufen.
Bad News und Sad News
Derweil sinkt das Land immer weiter. Die Geschäfte sind leer, Güter sind praktisch nur auf dem Schwarzmarkt zu bekommen. Die Inflation liegt bei 13.500 Prozent und das Monatsgehalt eins Lehrers reicht für 4 Brote. Die Folge ist ein Massenexodus der Lehrer in Nachbarländern und der Kollaps des Schulwesens, einst das Aushängeschild mit der niedrigsten Analphabetenrate in Afrika.
Die Opposition verhandelt derweil unter der Schirmherrschaft des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki mit der Regierung Mugabe über die Teilhabe an der Macht. Die tief gespaltene Opposition ist unfähig, die Unzufriedenheit in einem Massenprotest zu bündeln und Mugabe davonzujagen.
Und Thabo Mebki sucht vor der ANC-Konferenz im nächsten Monat in Polokwane, wo er sich zur Wiederwahl gegen starke Konkurrenz stellt, dringend nach einem außenpolitischen Erfolg, nachdem seine seinerzeit von ihm lautstark verkündete „Afrikanische Renaissance“ wegen des Niedergangs in Zimbabwe ebenfalls in Trümmern liegt.
Es läuft gut für Mugabe, nicht jedoch für die gequälte und hungernde Bevölkerung der einstigen Kornkammer des südlichen Afrika.
Die Folge war der blutige Befreiungskampf der schwarzen Befreiungsbewegungen ZAPU und ZANU, der 1966 begann und 1980 mit der Unabhängigkeit und dem Wahlsieg Robert Mugabes und seiner ZANU-Partei endeten.
Doch die Nachricht vom Tode des Ian Smith lief heute über alle Nachrichtenkanäle. Der Grund dafür heißt Robert Mugabe.

Ian Smith führte nach der Unabhängigkeit die weiße Opposition an, aber seine ständigen Angriffe gegen Robert Mugabe und seine Regierung waren nicht mehr als die Ausbrüche eines alternden Rassisten, den niemand mehr ernst nahm.
© Foto: Robin Wright / Alicia Patterson Foundation, New York.
Die Versöhnungsrede des Premiers Mugabe nach seinem Wahlsieg 1980 überzeugte die Mehrheit der Weißen, die bereits für den Umzug nach Südafrika, England und Australien gepackt hatten, dazubleiben und das neue Zimbabwe mit aufzubauen.
Ian Smith nutzte die Zeit, um neben seiner Farm sich um das Buchschreiben zu kümmern. Heraus kam das Buch „The Great Betrayal“, der große Verrat, ein Angriff auf Mugabe und der Versuch einer nachträglichen Rechtfertigung seiner einseitigen Unabhängigkeit.
Als das Buch im Jahre 2001 herauskam, hatte der Niedergang Zimbabwes begonnen, heute liegt das Land wirtschaftlich in Trümmern, und dies ohne einen Bürgerkrieg.
Also schien der alte Smithy, wie er genannt wurde, doch recht gehabt zu haben? Davon kann jedoch keine Rede sein. Es war die Politik des Ian Smith und seiner Rassisten in der Rhodesien-Front, die den blutigen Bürgerkrieg, der 30.000 Menschen das Leben kostete, zur Folge hatte.
Wäre Robert Mugabe 1965 auch Premier geworden, wenn das Land ordnungsgemäß wie die anderen Kolonien Englands unabhängig geworden wäre? Die Frage kann mit Nein beantwortet werden. Es wäre entweder Joshua Nkomo, der Führer der Zapu oder aber Leopold Takawira, der überragende und im Gefängnis unter Ian Smith 1970 verstorbene Gründer der ZANU geworden.
Mugabe kam erst zum Zuge, als Herbert Chitepo, der Nachfolger Takawiras, auf Anweisung von Ian Smith im sambischen Exil mit einer Autobombe ermordet wurde.
Es gibt keinen Grund, Ian Smith nachträglich zu rechtfertigen.
Die Geschichte Zimbabwes wäre wohl anders, auf jeden Fall unblutig und vermutlich ohne diesen wirtschaftlichen Niedergang gelaufen.
Bad News und Sad News
Derweil sinkt das Land immer weiter. Die Geschäfte sind leer, Güter sind praktisch nur auf dem Schwarzmarkt zu bekommen. Die Inflation liegt bei 13.500 Prozent und das Monatsgehalt eins Lehrers reicht für 4 Brote. Die Folge ist ein Massenexodus der Lehrer in Nachbarländern und der Kollaps des Schulwesens, einst das Aushängeschild mit der niedrigsten Analphabetenrate in Afrika.
Die Opposition verhandelt derweil unter der Schirmherrschaft des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki mit der Regierung Mugabe über die Teilhabe an der Macht. Die tief gespaltene Opposition ist unfähig, die Unzufriedenheit in einem Massenprotest zu bündeln und Mugabe davonzujagen.
Und Thabo Mebki sucht vor der ANC-Konferenz im nächsten Monat in Polokwane, wo er sich zur Wiederwahl gegen starke Konkurrenz stellt, dringend nach einem außenpolitischen Erfolg, nachdem seine seinerzeit von ihm lautstark verkündete „Afrikanische Renaissance“ wegen des Niedergangs in Zimbabwe ebenfalls in Trümmern liegt.
Es läuft gut für Mugabe, nicht jedoch für die gequälte und hungernde Bevölkerung der einstigen Kornkammer des südlichen Afrika.
onlineredaktion - 20. Nov, 23:17 Article 2629x read