Ihr Freund, die Rosskastie – Anne Franks Baum könnte überleben
Marcel-Franz Paulé - Annelies Marie Frank sah ihn von ihrer kleinen Kammer aus: Ein Kastanienbaum. Er steht noch heute in einem von der Straße aus nicht einsehbaren Hinterhof zwischen der Prinsengracht und der Keizersgracht im Zentrum von Amsterdam. Und sie, die als Anne Frank weltberühmt wurde wegen ihrer Tagebuchaufzeichnungen, war ein in Deutschland geborenes Mädchen, das während des Zweiten Weltkriegs seine deutsche Staatangehörigkeit im niederländischen Exil verlor und Todesopfer des Holocaust wurde – kurz vor Kriegsende.
In ihrem Tagebuch hielt sie fest, wie sehr sie sich über die Blüte dieses Baumes freute. Nun aber sollte der Baum abgesägt werden. Angeblich bestand Einsturzgefahr.
Doch mehrere Kläger, unter ihnen die niederländische Baumstiftung, legten gegen die Genehmigung zum Fällen der 27 Tonnen schweren weißen Rosskastanie Einspruch ein und scheinen nun diesen Baum retten zu können. Im Gegensatz zu den Gutachten der Stadt sind sie nämlich wegen eigener Untersuchungen überzeugt, der symbolträchtige Baum könne durch Stützen gerettet werden.
Es gibt noch kein Urteil wegen des Antrags einer Einstweiligen Verfügung zugunsten der Kläger, die den Baum erhalten wollen. Das Gericht kann das Fällen des Baumes später noch genehmigen, doch es rief beide Seiten auf, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Ein Sprecher der zuständigen Stadtteilverwaltung sagte, man habe sich die Entscheidung zum Fällen nicht leicht gemacht, denn bei einem Umsturz des Baumes wären Menschen akut gefährdet.
Seit die Pläne zum Fällen des Anne-Frank-Baums bekannt wurden, haben sich Menschen aus aller Welt mit Briefen und E-Mails bei der Stadt Amsterdam für dessen Erhalt eingesetzt. Der Grund dafür ist sicherlich Annes Vater, der als einziger seiner Familie die unmenschliche Vernichtungsmaschinerie überlebte, für die viele Deutsche wie blind und blöd arbeiteten und davon zeitweise sogar im Luxus lebten. Er berichtete viele Jahre später, wie ergriffen er war, als er im Tagebuch seiner Tochter las, was der Blick aus dem Versteck auf die Natur und insbesondere auf die Kastanie für sie bedeutete.
Die Stadt Amsterdam sollte sich im Klaren darüber sein, dass sie es nicht mit „Goethes Eiche“ zu tun hat, einem Baum, über dem ein Häftling des KZ Buchenwald berichtet, von dem nur die Nummer bekannt ist, die ihm die Nazis verpassten. Er schreibt:
„Einzig die Goethe-Eiche hat der Satan verschonen lassen. Sie stand einsam in der Mitte des Lagers und schaute aufs Waschhaus, in dem die Qualen des Häftlings begannen, auf den Appellplatz, auf dem sie tagtäglich wiederholt wurden, und auf das Krematorium, in dem sie ihr Ende fanden. Der Satan gab auch die Idee ein, an der Goethe-Eiche Gefangene aufzuknüpfen. Und man hängte Dichter und Priester, Sozialisten und Juden an ihren Ästen auf - man hängte sie am Hals zum Tode und an den gefesselten Händen zur Qual. Die Hunde hatten die Rinde vom Stamm der Eiche heruntergerissen - rasend, weil sie die Hängenden nicht erreichen konnten. Die Gefangenen verfluchten aber die Eiche als ihren Marterpfahl.“
An Anne Franks Kastanienbaum starb kein Mensch. Es muss dort auch kein Mensch sterben, wenn sich die Stadt für seinen Erhalt einsetzt. Es sei denn, Amsterdam und die niederländische Monarchie solle untergehen wie einst das „Deutsche Reich“:
„Die Eiche brannte die ganze Nacht. Am nächsten Morgen stand nur noch der verrußte und zersplitterte Stamm. Man erlaubte uns, ihn zu fällen, den Wurzelstrunk auszugraben und das Loch zuzuschütten. Das war am 24. August 1944. Das Deutsche Reich hat diesen Tag um lediglich neun Monate überlebt.“
Die niederländische Krone hat es bis jetzt vermieden sich zur vorgesehenen Fällung des Kastanienbaums zu äußern. Kann es sein, dass sie befürchtet ihre braune Flecken, die sie jahrzehntelang mittels Weisswäscher bekämpfte, könnten wieder durchschimmern?
In ihrem Tagebuch hielt sie fest, wie sehr sie sich über die Blüte dieses Baumes freute. Nun aber sollte der Baum abgesägt werden. Angeblich bestand Einsturzgefahr.
Doch mehrere Kläger, unter ihnen die niederländische Baumstiftung, legten gegen die Genehmigung zum Fällen der 27 Tonnen schweren weißen Rosskastanie Einspruch ein und scheinen nun diesen Baum retten zu können. Im Gegensatz zu den Gutachten der Stadt sind sie nämlich wegen eigener Untersuchungen überzeugt, der symbolträchtige Baum könne durch Stützen gerettet werden.
Es gibt noch kein Urteil wegen des Antrags einer Einstweiligen Verfügung zugunsten der Kläger, die den Baum erhalten wollen. Das Gericht kann das Fällen des Baumes später noch genehmigen, doch es rief beide Seiten auf, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Ein Sprecher der zuständigen Stadtteilverwaltung sagte, man habe sich die Entscheidung zum Fällen nicht leicht gemacht, denn bei einem Umsturz des Baumes wären Menschen akut gefährdet.
Seit die Pläne zum Fällen des Anne-Frank-Baums bekannt wurden, haben sich Menschen aus aller Welt mit Briefen und E-Mails bei der Stadt Amsterdam für dessen Erhalt eingesetzt. Der Grund dafür ist sicherlich Annes Vater, der als einziger seiner Familie die unmenschliche Vernichtungsmaschinerie überlebte, für die viele Deutsche wie blind und blöd arbeiteten und davon zeitweise sogar im Luxus lebten. Er berichtete viele Jahre später, wie ergriffen er war, als er im Tagebuch seiner Tochter las, was der Blick aus dem Versteck auf die Natur und insbesondere auf die Kastanie für sie bedeutete.
Die Stadt Amsterdam sollte sich im Klaren darüber sein, dass sie es nicht mit „Goethes Eiche“ zu tun hat, einem Baum, über dem ein Häftling des KZ Buchenwald berichtet, von dem nur die Nummer bekannt ist, die ihm die Nazis verpassten. Er schreibt:
„Einzig die Goethe-Eiche hat der Satan verschonen lassen. Sie stand einsam in der Mitte des Lagers und schaute aufs Waschhaus, in dem die Qualen des Häftlings begannen, auf den Appellplatz, auf dem sie tagtäglich wiederholt wurden, und auf das Krematorium, in dem sie ihr Ende fanden. Der Satan gab auch die Idee ein, an der Goethe-Eiche Gefangene aufzuknüpfen. Und man hängte Dichter und Priester, Sozialisten und Juden an ihren Ästen auf - man hängte sie am Hals zum Tode und an den gefesselten Händen zur Qual. Die Hunde hatten die Rinde vom Stamm der Eiche heruntergerissen - rasend, weil sie die Hängenden nicht erreichen konnten. Die Gefangenen verfluchten aber die Eiche als ihren Marterpfahl.“
An Anne Franks Kastanienbaum starb kein Mensch. Es muss dort auch kein Mensch sterben, wenn sich die Stadt für seinen Erhalt einsetzt. Es sei denn, Amsterdam und die niederländische Monarchie solle untergehen wie einst das „Deutsche Reich“:
„Die Eiche brannte die ganze Nacht. Am nächsten Morgen stand nur noch der verrußte und zersplitterte Stamm. Man erlaubte uns, ihn zu fällen, den Wurzelstrunk auszugraben und das Loch zuzuschütten. Das war am 24. August 1944. Das Deutsche Reich hat diesen Tag um lediglich neun Monate überlebt.“
Die niederländische Krone hat es bis jetzt vermieden sich zur vorgesehenen Fällung des Kastanienbaums zu äußern. Kann es sein, dass sie befürchtet ihre braune Flecken, die sie jahrzehntelang mittels Weisswäscher bekämpfte, könnten wieder durchschimmern?
onlineredaktion - 21. Nov, 01:54 Article 1940x read