Sachsen – Fahndung nach Neonazis mittels Strichmännchenbildern
Bastian Graupner - Fahndung nach Neonazis mit Strichmännchenbildern. Unmöglich? Nein, Sächsische Polizei und Staatsanwaltschaft nutzen diese lächerliche Möglichkeit derzeit, um jene Täter einer Straftat zu fassen, die sich angeblich am 3. November ereignet hatte.

Phantombilder: Sehen so Sachsens Neonazis aus?

Oder vielleicht so? Wie sich die Bilder doch gleichen…
Ticken die Sachsen noch richtig?
Man sollte diese Frage allen Ernstes stellen, denn was auch immer man Neonazis in Sachsen zuzutrauen könnte, es stimmt gegenwärtig nicht mit der laschen Ermittlungsarbeit der Strafermittler überein. Sachsen ist wegen mehrfacher fremdenfeindlicher Straftaten und blinder Polizei in einigen kleinbürgerlichen Gemeinden in Verruf geraten. Angeblich stagniert deshalb inzwischen der Fremdenverkehr, d.h. der Tourismus.
Wer will schon dort hinreisen und sein Geld ausgeben, wo er heftig einen vor den Latz gehauen kriegt und wo der „Staat“ nichts für seine Sicherheit tut!
So scheint diese angebliche Straftat dem Bürgermeister Mittweidas Matthias Damm (CDU) nur gelegen zu kommen, um auf dem Aktionismus des Staatsschutzes und der „Erfolge“ von Polizei und Staatsanwaltschaft hinzuweisen. Aber die Justiz will nicht mitziehen...
Klar: Für solche schrägen Fälle, in denen von Extremisten die Rede ist – vor allen jene, die Sachsen in Verruf gebracht haben - wird der Staatsschutz aktiviert. Das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass einst – in DDR-Zeiten – die so genannte „Stasi“ zahlreich auch in diesem Ort vertreten war.
Die Straftat
Neonazis sollen einem 17 Jahre alten Mädchen im sächsischen Mittweida ein Hakenkreuz in die Haut geritzt haben, und vier Männer sollen an der Tat seien beteiligt gewesen sein. Dabei entsprechen die Täter dem veralteten Klischee der mutmaßlich extrem rechten „Hirnamputierten“: Glatzköpfig sollen sie gewesen sein und „unter anderem“ Springerstiefel sowie Bomberjacken mit NSDAP-Aufnähern getragen haben. Auch das Alter scheint dem Klischee zu entsprechen: Sie sollen zwischen 20 und 25 Jahren alt sein. Interessant: Einer hatte Runen auf den Fingern tätowiert. Aber welcher Mann zwischen 20 und 25 Jahren in Sachsen hat dies nicht? Strichmänner? Neonazis? Sachsen?
Das Opfer soll einem sechsjährigen Mädchen aus einer Spätaussiedlerfamilie zu Hilfe gekommen sein, das von den „Strichmännchen“ belästigt wurde, behaupten die Ermittler. Angeblich forderte sie die Angreifer auf, das weinende Opfer in Ruhe zu lassen. Daraufhin hätten die „Strichmänner“ das Opfer, die 17-Jährige, zu Boden gerissen. Dann soll es zu „Aufschneidereien“ gekommen sein: Während drei von ihnen sie festgehalten hätten, habe der vierte ihr das Hakenkreuz in die Hüfte geschnitten. Die Männer sollen danach noch versucht haben, dem Mädchen mit einem "skalpellartigen Gegenstand" eine Rune ins Gesicht zu stechen, doch dies scheiterte angeblich an der heftigen Gegenwehr der 17-Jährigen. Die Schulanfängerin wie auch ihre von den „Strichmännern“ misshandelte Jugendliche konnten daraufhin flüchten. Die Tat aber wurde erst neun Tage später der Polizei angezeigt. Und der ganze Staatsapparat begann daraufhin zu „brummen“.
Nichts gegen das Brummen und Summen einer fleißigen Biene, aber einige Jahre ist es nun schon her, das hat es einen ähnlichen Fall in Hamburg gegeben. Und damals waren die Stellungnahmen der Ermittlungsbehörden ähnlich. Man war überzeugt von der stattgefundenen Tat. Doch das Opfer verstrickte sich dann in Widersprüche und am Ende kam heraus, dass es sich – auch damals war es eine Jugendliche – die Hakenkreuz-Ritzerei angeblicher Neonazis (damals in die Gesichtshaut) selbst zugefügt hatte. Kaum zu glauben!
Natürlich, wie sollte es anders sein, glauben Sachsens Polizei und Staatsanwaltschaft dem Mädchen, aber nur deshalb, so deren Begründung, weil es sich seiner Mutter anvertraut hatte.
Und prompt wurde ein 19-jähriger Verdächtiger aus dem Raum Burgstädt ermittelt. Er galt als Täter, weil er in seiner elterlichen Wohnung mit Sand gefüllte Lederhandschuhe herum liegen hatte und weil er ein Abzeichen der Neonazi-Kameradschaft "Sturm 34" besaß. Welche Sachse hat diese Sachen nicht im Schrank? Und nun publizierte die Polizei in Sachsen „Phantombilder“ von zwei der vier mutmaßlichen „Strichmänner“. Die Ermittler machten jedoch keine Angaben darüber, warum sie erst jetzt die Öffentlichkeit informierte…
Nach langer Suche wollen die Ermittler mittlerweile auch die von den „Strichmännern“ zuerst belästigte Sechsjährige gefunden haben. Das Kind soll alles bestätigt haben…
Aber: Weitere Zeugen wurden nicht gefunden, obwohl es nach Behauptungen der 17-Jährigen während der Tat der „Strichmänner“ auf den Balkons umliegender Häuser mehrere Gaffer gestanden haben sollen…
Ein politisch-juristischer Hintergrund?
Mittweidas Bürgermeister Matthias Damm (CDU) sagte, er fordere von den schweigenden Zeugen „Zivilcourage“. Sie sollen den Ermittlern Aussagen liefern, die für die „Strichmänner“ belastend sind. Gleichfalls verwies er der Presse gegenüber auf die juristischen Zusammenhänge seiner Gemeinde mit der vom sächsischen Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) verbotenen Neonazi-Kameradschaft "Sturm 34" in Mittweida, nämlich auf den laufenden Prozess vor dem Amtsgericht Chemnitz, wo sich der mutmaßliche Rädelsführer der Organisation "Sturm 34" wegen Körperverletzung verantworten muss.
Entweder ist der ganze "Neonazi-Zirkus" erfunden und wird zusätzlich als Propaganda "Seht her: Wir gegen die Nazis!" genutzt oder aber Sachsens Politiker nutzen über die Ermittlungsbehörden die Möglichkeit, Neonazis als Opfer darzustellen, eben weil man mit "Strichmännchen"-Phantombildern jede wirkliche Straftat unglaublich und lächerlich machen kann. Heile, heile Seelchen...

Phantombilder: Sehen so Sachsens Neonazis aus?

Oder vielleicht so? Wie sich die Bilder doch gleichen…
Ticken die Sachsen noch richtig?
Man sollte diese Frage allen Ernstes stellen, denn was auch immer man Neonazis in Sachsen zuzutrauen könnte, es stimmt gegenwärtig nicht mit der laschen Ermittlungsarbeit der Strafermittler überein. Sachsen ist wegen mehrfacher fremdenfeindlicher Straftaten und blinder Polizei in einigen kleinbürgerlichen Gemeinden in Verruf geraten. Angeblich stagniert deshalb inzwischen der Fremdenverkehr, d.h. der Tourismus.
Wer will schon dort hinreisen und sein Geld ausgeben, wo er heftig einen vor den Latz gehauen kriegt und wo der „Staat“ nichts für seine Sicherheit tut!
So scheint diese angebliche Straftat dem Bürgermeister Mittweidas Matthias Damm (CDU) nur gelegen zu kommen, um auf dem Aktionismus des Staatsschutzes und der „Erfolge“ von Polizei und Staatsanwaltschaft hinzuweisen. Aber die Justiz will nicht mitziehen...
Klar: Für solche schrägen Fälle, in denen von Extremisten die Rede ist – vor allen jene, die Sachsen in Verruf gebracht haben - wird der Staatsschutz aktiviert. Das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass einst – in DDR-Zeiten – die so genannte „Stasi“ zahlreich auch in diesem Ort vertreten war.
Die Straftat
Neonazis sollen einem 17 Jahre alten Mädchen im sächsischen Mittweida ein Hakenkreuz in die Haut geritzt haben, und vier Männer sollen an der Tat seien beteiligt gewesen sein. Dabei entsprechen die Täter dem veralteten Klischee der mutmaßlich extrem rechten „Hirnamputierten“: Glatzköpfig sollen sie gewesen sein und „unter anderem“ Springerstiefel sowie Bomberjacken mit NSDAP-Aufnähern getragen haben. Auch das Alter scheint dem Klischee zu entsprechen: Sie sollen zwischen 20 und 25 Jahren alt sein. Interessant: Einer hatte Runen auf den Fingern tätowiert. Aber welcher Mann zwischen 20 und 25 Jahren in Sachsen hat dies nicht? Strichmänner? Neonazis? Sachsen?
Das Opfer soll einem sechsjährigen Mädchen aus einer Spätaussiedlerfamilie zu Hilfe gekommen sein, das von den „Strichmännchen“ belästigt wurde, behaupten die Ermittler. Angeblich forderte sie die Angreifer auf, das weinende Opfer in Ruhe zu lassen. Daraufhin hätten die „Strichmänner“ das Opfer, die 17-Jährige, zu Boden gerissen. Dann soll es zu „Aufschneidereien“ gekommen sein: Während drei von ihnen sie festgehalten hätten, habe der vierte ihr das Hakenkreuz in die Hüfte geschnitten. Die Männer sollen danach noch versucht haben, dem Mädchen mit einem "skalpellartigen Gegenstand" eine Rune ins Gesicht zu stechen, doch dies scheiterte angeblich an der heftigen Gegenwehr der 17-Jährigen. Die Schulanfängerin wie auch ihre von den „Strichmännern“ misshandelte Jugendliche konnten daraufhin flüchten. Die Tat aber wurde erst neun Tage später der Polizei angezeigt. Und der ganze Staatsapparat begann daraufhin zu „brummen“.
Nichts gegen das Brummen und Summen einer fleißigen Biene, aber einige Jahre ist es nun schon her, das hat es einen ähnlichen Fall in Hamburg gegeben. Und damals waren die Stellungnahmen der Ermittlungsbehörden ähnlich. Man war überzeugt von der stattgefundenen Tat. Doch das Opfer verstrickte sich dann in Widersprüche und am Ende kam heraus, dass es sich – auch damals war es eine Jugendliche – die Hakenkreuz-Ritzerei angeblicher Neonazis (damals in die Gesichtshaut) selbst zugefügt hatte. Kaum zu glauben!
Natürlich, wie sollte es anders sein, glauben Sachsens Polizei und Staatsanwaltschaft dem Mädchen, aber nur deshalb, so deren Begründung, weil es sich seiner Mutter anvertraut hatte.
Und prompt wurde ein 19-jähriger Verdächtiger aus dem Raum Burgstädt ermittelt. Er galt als Täter, weil er in seiner elterlichen Wohnung mit Sand gefüllte Lederhandschuhe herum liegen hatte und weil er ein Abzeichen der Neonazi-Kameradschaft "Sturm 34" besaß. Welche Sachse hat diese Sachen nicht im Schrank? Und nun publizierte die Polizei in Sachsen „Phantombilder“ von zwei der vier mutmaßlichen „Strichmänner“. Die Ermittler machten jedoch keine Angaben darüber, warum sie erst jetzt die Öffentlichkeit informierte…
Nach langer Suche wollen die Ermittler mittlerweile auch die von den „Strichmännern“ zuerst belästigte Sechsjährige gefunden haben. Das Kind soll alles bestätigt haben…
Aber: Weitere Zeugen wurden nicht gefunden, obwohl es nach Behauptungen der 17-Jährigen während der Tat der „Strichmänner“ auf den Balkons umliegender Häuser mehrere Gaffer gestanden haben sollen…
Ein politisch-juristischer Hintergrund?
Mittweidas Bürgermeister Matthias Damm (CDU) sagte, er fordere von den schweigenden Zeugen „Zivilcourage“. Sie sollen den Ermittlern Aussagen liefern, die für die „Strichmänner“ belastend sind. Gleichfalls verwies er der Presse gegenüber auf die juristischen Zusammenhänge seiner Gemeinde mit der vom sächsischen Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) verbotenen Neonazi-Kameradschaft "Sturm 34" in Mittweida, nämlich auf den laufenden Prozess vor dem Amtsgericht Chemnitz, wo sich der mutmaßliche Rädelsführer der Organisation "Sturm 34" wegen Körperverletzung verantworten muss.
Entweder ist der ganze "Neonazi-Zirkus" erfunden und wird zusätzlich als Propaganda "Seht her: Wir gegen die Nazis!" genutzt oder aber Sachsens Politiker nutzen über die Ermittlungsbehörden die Möglichkeit, Neonazis als Opfer darzustellen, eben weil man mit "Strichmännchen"-Phantombildern jede wirkliche Straftat unglaublich und lächerlich machen kann. Heile, heile Seelchen...
onlineredaktion - 24. Nov, 00:58 Article 3032x read