Geisterstimme aus dem Off: "I am coming to Youu..."

World Content News - Der Zwischenfall in der Straße von Hormus, der angeblich beinahe einen Krieg zwischen USA und Iran ausgelöst hätte, macht weiter Furore. Nun hat ein Sprecher der US-Marine eingeräumt, dass der mysteriöse Funkspruch in dem mit Explosionen gedroht worden war, wahrscheinlich nicht von den iranischen Booten gekommen sei und sich auch nicht an die US-Schiffe richtete.



Vagabundierender Geist aus dem Äther: "I am coming to Youu..."



Der Funkspruch, der in dem vom Pentagon herausgegebenen Video erst ganz am Ende auftaucht, als die Filmsequenz bereits zu Ende war, enthält laut Nachrichtenagenturen folgende Passagen:

After the video tape turns black, the audio track resumes with an accented, deep male voice saying clearly in English, ``I am coming to you.'' He emphasizes the word ``coming'' and stretches out the word ``you.''

An American voice is then heard: ``Inbound small craft: You are approaching a coalition warship operating in international waters. Your identity is not known; your intentions are unclear. You are sailing into danger and may be subject to defensive measures. Request you establish communications now or alter your course immediately to remain clear. Request you alter course immediately to remain clear.''

Accented voice in English: ``You will explode after (indecipherable) minutes.''

American voice, apparently speaking to fellow crew members: ``He says, 'You will explode after a few minutes.
'''

Iranische Blogger betonen, dass anhand des bisher undefinierbaren Dialektes in der Stimme ausgeschlossen werden kann, dass dieser Funkspruch von einer Persisch sprechenden Person abgesetzt wurde. Wer aber hat dann diesen verrückten Geist aus der Flasche gelassen?

Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten:

  • Der Funkspruch kam von außerhalb des Areals, in dem sich die Begegnung abspielte. Das Magazin Navy Times will wissen, dass es sich um einen Funkamateur von der Küste handeln könnte, der sich seit Monaten wiederholt in Gespräche einmischte und sich als rüder Belästiger bereits den Spitznamen "Filipino Monkey" eingefangen habe.

  • Teile des US-Flottenverbandes wollten eine banale Situation zu einem gefährlichen Vorfall hochspielen und irgendein Scherzkeks - vielleicht vom Hubschrauber aus - gab ein bisschen Pfeffer dazu. Hintergrundgeräusche, wie sie and Deck eines fahrenden Schiffes oder Bootes entstehen, fehlen jedenfalls (was auch für den vorigen Punkt sprechen könnte)

  • Das Pentagon hat den Vorfall, der vom Flottenkommandanten als "deadly seriously" kommentiert wurde, als Teil der psychologischen Kriegsführung von A-Z in Szene gesetzt.
Es stinkt jedenfalls gewaltig, wenn man bedenkt, dass die angeblichen weißen Behälter, die die iranische Patrouille im Zusammenhang mit dem Funkspruch "You will explode after a few minutes" drohend im Meer versenkt haben soll, weder auf den Videos festgehalten sind, noch in den Folgekommentaren aus dem Pentagon jemals wieder erwähnt wurden. Erst jetzt wurde bekannt, dass am 19. Dezember letzten Jahres ein US-Kriegsschiff Warnschüsse auf ein kleines iranische Boot abgegeben hat, nur weil es sich in schneller Geschwindigkeit angenähert haben soll.

Der Iran hat den USA deshalb auch vorgeworfen, ein Aufeinandertreffen von US-Kriegsschiffen und iranischen Schnellbooten im Persischen Golf absichtlich überspitzt dargestellt zu haben. Der Vorfall sei von den Vereinigten Staaten übertrieben worden, um den Iran zur derzeit laufenden Nahost-Reise von Präsident George W. Bush als Bedrohung darstellen zu können. Dieser "Komplott" sei aber gescheitert.

Der diplomatische Schlagabtausch geht jedenfalls weiter: Heute hat US-Präsident Bush Iran beschuldigt, das Land sei der "Welt-Sponsor Nr. 1" des Terrorismus und gefährde die Sicherheit in der Region massiv. Mit hunderten Millionen Dollar finanziere Teheran die Extremisten in aller Welt, sagte Bush in dem arabischen Emirat Abu Dhabi. Bush wandte sich auch direkt an das iranische Volk und lobte die Begabung und Kultur der Iraner, die von der Regierung des Golfstaates nicht respektiert würden.

Der Tag werde kommen, an dem "das Volk des Iran eine Regierung hat, die sich zu Freiheit und Gerechtigkeit bekennt", orakelte Bush. "Wenn dieser gute Tag kommt, dann werdet Ihr keinen besseren Freund haben als die Vereinigten Staaten von Amerika."

Der Iran seinerseits nutzt die Gunst der Stunde, in der Bush mit seinem Bedrohungsmärchen ins Hintertreffen geraten ist. Vor dem Hintergrund einer von der IAEO neu gestellten vierwöchigen Frist will die iranische Führung alle noch offenen Frage zu ihrem umstrittenen Nuklearprogramm "zügig" beantworten.

siehe auch vorherige Beiträge:
Das Boot (WCN, 07.01.2008)
Mücke an Elefant: "In fünf Minuten werdet ihr in die Luft fliegen"
(WCN, 09.01.2008)

linkDieser Artikel erschien erstmalig bei World Content News


softlabhennef - 14. Jan, 20:23 Article 2121x read
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