BERN - Gesichter, Geschichten
Das Buch tut gut… und das obwohl man alles schon gesehen, gelesen und gehört hat. Insofern tritt es sich nicht auf die eigenen Füsse. Der Band, 180 Seiten im Umfang und mit gegen hundert Schwarzweissfotos, besticht aber doch mit der ausstrahlenden Ruhe und Ästhetik. Er lädt zum Verweilen, zum Betrachten, Entdecken und Lesen ein. Die meisten Gesichter kennt man, die meisten Ecken hat man bereits entdeckt, doch die wenigsten wohl in dieser Konstellation und Bandbreite. Politiker, Handwerker, Kneipengänger, Lebenskünstler, Kleingewerbler, kurz Menschen ohne die eine Stadt nicht existiert. Nationalrat Toni Brunner hat richtig erkannt: Bern ist ein Dorf. Und das ist eine Bereicherung, die es wohl in keiner anderen Hauptstadt der Welt gibt. Man kennt sich vom sehen, bei ihm kauft man den Käse, bei ihr die Wurst. Trotzdem kriegt man nicht das Gefühl der Bild – Textband sei eine himmelhochjauchzende Ouvertüre an Bern.
Die Meinungen was Bern ist und repräsentiert scheiden die Wasser und das kommt stark zum Ausdruck. Das ist gut so und macht das Buch glaubwürdig, eben erst lesenswert. Dafür Verantwortlich ist eine gute Auswahl an Lokaljournalisten, Bundeshausjournalisten und Autoren. Der Schriftsteller Lukas Hartmann entdeckt für den Leser die vergessenen Brunnen und Schächte der Stadt, Beat Sterchi, Guy Krneta, Pedro Lenz und Balts Nill von „Stiller Has“, porträtieren auf merkwürdig eigenwillige Art die Kunst des Berner Dialektes. Der freie Journalist Fredi Lerch beschreibt die Zaffarayaner, untermalt mit Fotos von Rudolf Steiner, die Illustrieren, dass die Gören von früher Frauen und Männer geworden sind die wir heute dringender denn je brauchen. „Bern ist eine Stadt mit menschlichen Dimensionen“, meint Nationalrat Franco Cavalli, für den Ständerat Bruno Frick ist klar, dass für seine Schwyzer Leute „Nichts was aus Bern kommt gut ist“. Doch wie sieht’s mit jenen aus die wirklich hier leben? Für Eva Zurburgen ist es die Broncos Loge, die sie als zweite Familie geniesst, für den Pensionär Giovanni Russo, dem sympathischen Neapolitaner sind seine Freunde und das Casa d’Italia die Heimat. Carlo Mühl, der unübertrefflich charmante Coiffeur mit dem unvergleichlichen Solon, meint: „ Meine Arbeit ist haarig und zornig.“ Eben auch Handfestlichkeiten gehören zum Buch: Der Abbau des urbernischen Sandsteines in Ostermundigen, das Menschen vom Wankdorf Stadion. Der 19 Kapitel umfassende und von 21 AutorInnen verfasste Bildband ist ein Buch das man seinen Freunden Schenkt, um sie endlich mal nach Bern zu locken und den Käse da kauft wo er ungeschlagen der Beste ist: Bei Dieter Heugel.
BERN – Gesichter, Geschichten.
Erschien am 25. November 2004 im gab-verlag.ch / Hardcover / Herausgeber: Daniel Gaberell / ISBN: 3-033-00113-0
Die Meinungen was Bern ist und repräsentiert scheiden die Wasser und das kommt stark zum Ausdruck. Das ist gut so und macht das Buch glaubwürdig, eben erst lesenswert. Dafür Verantwortlich ist eine gute Auswahl an Lokaljournalisten, Bundeshausjournalisten und Autoren. Der Schriftsteller Lukas Hartmann entdeckt für den Leser die vergessenen Brunnen und Schächte der Stadt, Beat Sterchi, Guy Krneta, Pedro Lenz und Balts Nill von „Stiller Has“, porträtieren auf merkwürdig eigenwillige Art die Kunst des Berner Dialektes. Der freie Journalist Fredi Lerch beschreibt die Zaffarayaner, untermalt mit Fotos von Rudolf Steiner, die Illustrieren, dass die Gören von früher Frauen und Männer geworden sind die wir heute dringender denn je brauchen. „Bern ist eine Stadt mit menschlichen Dimensionen“, meint Nationalrat Franco Cavalli, für den Ständerat Bruno Frick ist klar, dass für seine Schwyzer Leute „Nichts was aus Bern kommt gut ist“. Doch wie sieht’s mit jenen aus die wirklich hier leben? Für Eva Zurburgen ist es die Broncos Loge, die sie als zweite Familie geniesst, für den Pensionär Giovanni Russo, dem sympathischen Neapolitaner sind seine Freunde und das Casa d’Italia die Heimat. Carlo Mühl, der unübertrefflich charmante Coiffeur mit dem unvergleichlichen Solon, meint: „ Meine Arbeit ist haarig und zornig.“ Eben auch Handfestlichkeiten gehören zum Buch: Der Abbau des urbernischen Sandsteines in Ostermundigen, das Menschen vom Wankdorf Stadion. Der 19 Kapitel umfassende und von 21 AutorInnen verfasste Bildband ist ein Buch das man seinen Freunden Schenkt, um sie endlich mal nach Bern zu locken und den Käse da kauft wo er ungeschlagen der Beste ist: Bei Dieter Heugel.
BERN – Gesichter, Geschichten.
Erschien am 25. November 2004 im gab-verlag.ch / Hardcover / Herausgeber: Daniel Gaberell / ISBN: 3-033-00113-0
sfux - 5. Jan, 21:19 Article 1656x read