Aufstand in Tibet fordert erste Todesopfer
World Content News - Nach dem gestrigen in Nordindien gestoppten Protestmarsch, bei dem mehr als 100 Teilnehmer verhaftet wurden, ist es heute in Tibets Haupstadt Lhasa zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Mehrere Läden in der Altstadt wurden angezündet, auch Schüsse waren zu hören.
Laut Agence France Press sollen mehrere Menschen bei den Protesten ums Leben gekommen sein (newsinfo), Dutzende wurden verletzt, es gehen auch Gerüchte um, dass das Kriegsrecht verhängt worden sei. Von chinesischer Seite wurde dies aber zurückgewiesen.
"Die Polizei hat in die Menge geschossen", berichteten Augenzeugen dem US-amerikanischen Sender Radio Free Asia (RFA). Ein Augenzeuge habe zwei Leichen am Barkor genannten Pilgerweg um den Jokhang-Tempel gesehen. Die chinesischen Truppen hätten auf die Menschen geschossen und auch Tränengas eingesetzt. In anderen Berichten war von einer höheren Opferzahl die Rede.
«Wir haben sehr viel mit den Verletzten zu tun, es gibt viele Verletzte. Einige sind ganz sicher gestorben, aber ich weiss nicht wie viele», sagte die Sprecherin der Rettungsdienste per Telefon.

Läden in Lhasa angezündet (Bildquelle: The Times)
Diverse Polizei- und Armeefahrzeuge gingen in Flammen auf, Polizisten und Feuerwehrleute wurden verprügelt.
Die drei großen tibetischen Klöster seien von chinesischen Truppen umstellt, auch Touristen dürfen sie nicht mehr betreten. Dabei seien auch Mönche zusammengeschlagen worden (BBC). Etwa 50 Mönche wurden festgenommen, zwei von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, nachdem sie versuchten, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Vor dem Potala-Palast, dem Wintersitz des Dalai Lama, sind Panzer aufgefahren.

Durch den massiven Einsatz von Sicherheitskräften ist das Leben in der tibetischen Hauptstadt zum Erliegen gekommen. "In Lhasa ist alles geschlossen - Restaurants, Cafés und Geschäfte", sagte ein deutscher Tourist am Telefon. "Man sieht nur noch Soldaten und Polizisten, nichts weiter."

Die Ausschreitungen sind der vorläufige Höhepunkt der Proteste anlässlich des Jahrestages des 1959 niedergeschlagenen Aufstandes gegen die chinesischen Besatzer. Seit dem Jahrestag am Montag hatten sich die Proteste auf mehrere Klöster in der Region Tibet und auch in der Provinz Qinghai ausgeweitet, wie exiltibetische Gruppen berichteten.

Proteste auch in Amdo Labrang im Osten Tibets (Bildquelle: Tagesschau)
Der 80 Kilometer von Lhasa entfernte Gonggar-Flughafen sei unter chinesische Militärkontrolle gestellt worden, berichten Reisende. Es sei derzeit schwer möglich aus Tibet auszureisen.
(tagesanzeiger.ch)
In Xiahe im Nordwesten Chinas unterband die Polizei eine Demonstration von ca. 200 Protestlern.
In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu wurden bei einem Protestmarsch von 1000 Demonstranten 12 Mönche verletzt
In China, Indien und Nepal haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Tibeter gegen die chinesische Herrschaft und gegen die bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking protestiert.
Protestmarsch in Indien brutal gestoppt (Al Jazeera)
Der Dalai Lama rief die Führung in Peking auf, den Tibet-Konflikt auf dem Weg des Dialogs beizulegen. Neben dem Dalai Lama ermahnte auch der Brüsseler EU-Gipfel China zur Zurückhaltung. Zugleich forderten die Staats- und Regierungschefs die Freilassung festgenommener Demonstranten.
Medienzensur: Die chinesische Zensur blockiert alle Fernsehberichte über die Unruhen, die der US-Nachrichtensender CNN und die britische BBC über Satellit nach China ausstrahlen.
Peking verhandelt mit der nepalesischen Regierung, Klettertouren auf den Mount Everest bis zum 10. Mai zu verbieten, um mögliche öffentlichkeitswirksame Proteste von Tibetern zu verhindern. Scheinbar mit Erfolg. (Sky News).
Franz Alt: Lernen aus der Olympiade 1936
1936 hatte die Welt auf den von den Nazis organisierten Olympischen Spielen in Berlin Hitler zugejubelt. Der Diktator und spätere Massenmörder fühlte sich in seiner menschenverachtenden Politik bestärkt. 2008 finden die Spiele in Peking statt. Will die Welt auch in diesem Jahr kritiklos einer Diktatur zujubeln und die Opfer vergessen? Weiterlesen...

Freiheitssymbol: Tibet-Flagge
Info-Links:
Wikipedia: Tibet
Tibet-Initiative Deutschland
Free Tibet Campaign
News:
Google (de)
Google-News (int.)
Dieser Artikel erschien erstmalig bei World Content News
Laut Agence France Press sollen mehrere Menschen bei den Protesten ums Leben gekommen sein (newsinfo), Dutzende wurden verletzt, es gehen auch Gerüchte um, dass das Kriegsrecht verhängt worden sei. Von chinesischer Seite wurde dies aber zurückgewiesen.
"Die Polizei hat in die Menge geschossen", berichteten Augenzeugen dem US-amerikanischen Sender Radio Free Asia (RFA). Ein Augenzeuge habe zwei Leichen am Barkor genannten Pilgerweg um den Jokhang-Tempel gesehen. Die chinesischen Truppen hätten auf die Menschen geschossen und auch Tränengas eingesetzt. In anderen Berichten war von einer höheren Opferzahl die Rede.
«Wir haben sehr viel mit den Verletzten zu tun, es gibt viele Verletzte. Einige sind ganz sicher gestorben, aber ich weiss nicht wie viele», sagte die Sprecherin der Rettungsdienste per Telefon.

Läden in Lhasa angezündet (Bildquelle: The Times)
Diverse Polizei- und Armeefahrzeuge gingen in Flammen auf, Polizisten und Feuerwehrleute wurden verprügelt.
Die drei großen tibetischen Klöster seien von chinesischen Truppen umstellt, auch Touristen dürfen sie nicht mehr betreten. Dabei seien auch Mönche zusammengeschlagen worden (BBC). Etwa 50 Mönche wurden festgenommen, zwei von ihnen befinden sich in kritischem Zustand, nachdem sie versuchten, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Vor dem Potala-Palast, dem Wintersitz des Dalai Lama, sind Panzer aufgefahren.

Durch den massiven Einsatz von Sicherheitskräften ist das Leben in der tibetischen Hauptstadt zum Erliegen gekommen. "In Lhasa ist alles geschlossen - Restaurants, Cafés und Geschäfte", sagte ein deutscher Tourist am Telefon. "Man sieht nur noch Soldaten und Polizisten, nichts weiter."

Die Ausschreitungen sind der vorläufige Höhepunkt der Proteste anlässlich des Jahrestages des 1959 niedergeschlagenen Aufstandes gegen die chinesischen Besatzer. Seit dem Jahrestag am Montag hatten sich die Proteste auf mehrere Klöster in der Region Tibet und auch in der Provinz Qinghai ausgeweitet, wie exiltibetische Gruppen berichteten.

Proteste auch in Amdo Labrang im Osten Tibets (Bildquelle: Tagesschau)
Der 80 Kilometer von Lhasa entfernte Gonggar-Flughafen sei unter chinesische Militärkontrolle gestellt worden, berichten Reisende. Es sei derzeit schwer möglich aus Tibet auszureisen.
(tagesanzeiger.ch)
In Xiahe im Nordwesten Chinas unterband die Polizei eine Demonstration von ca. 200 Protestlern.
In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu wurden bei einem Protestmarsch von 1000 Demonstranten 12 Mönche verletzt
In China, Indien und Nepal haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Tibeter gegen die chinesische Herrschaft und gegen die bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking protestiert.
Protestmarsch in Indien brutal gestoppt (Al Jazeera)
Der Dalai Lama rief die Führung in Peking auf, den Tibet-Konflikt auf dem Weg des Dialogs beizulegen. Neben dem Dalai Lama ermahnte auch der Brüsseler EU-Gipfel China zur Zurückhaltung. Zugleich forderten die Staats- und Regierungschefs die Freilassung festgenommener Demonstranten.
Medienzensur: Die chinesische Zensur blockiert alle Fernsehberichte über die Unruhen, die der US-Nachrichtensender CNN und die britische BBC über Satellit nach China ausstrahlen.
Peking verhandelt mit der nepalesischen Regierung, Klettertouren auf den Mount Everest bis zum 10. Mai zu verbieten, um mögliche öffentlichkeitswirksame Proteste von Tibetern zu verhindern. Scheinbar mit Erfolg. (Sky News).
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1936 hatte die Welt auf den von den Nazis organisierten Olympischen Spielen in Berlin Hitler zugejubelt. Der Diktator und spätere Massenmörder fühlte sich in seiner menschenverachtenden Politik bestärkt. 2008 finden die Spiele in Peking statt. Will die Welt auch in diesem Jahr kritiklos einer Diktatur zujubeln und die Opfer vergessen? Weiterlesen...

Freiheitssymbol: Tibet-Flagge
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softlabhennef - 14. Mär, 23:44 Article 7830x read