Wie Steine aus der Aare…
Bern 20.01.2005 - Vor knapp einer Woche funkte „Huygens“ 350 Bilder vom Saturnmond Titan an die Erde. In Bern ist man dabei die Fotos auszuwerten.
Atemberaubende Momente für die Forscher, erlösend die Resultate der übermittelten Bilder… und nun wartet ein Berg voller Arbeit auf die Forscher. Bevor die Sonde Huygens sachte auf der Oberfläche des grössten Saturnmonds landete, schwebte sie zweieinhalb Stunden lang durch die Titanatmosphäre. Detektoren an Bord von Huygens registrierten dabei die Luftzusammensetzung, die Windgeschwindigkeit, den Luftdruck, die Temperatur und elektrische Entladungen. Ein Mikrofon zeichnete gar etwaige Geräusche auf, die an einen Techno- Beat erinnern. Eine High-Tech-Kamera, an deren Entwicklung der Berner Professor Nicolas Thomas beteiligt war, knipste im Landeanflug ein Foto nach dem anderen.
100 Quadratkilometer des Titanbodens habe man fotografiert, schätzt Thomas. „Das ist ein winziger Teil.“ Insgesamt wurden am 14. Januar 350 Bilder von der Titanoberfläche geschossen. Mittlerweile haben neben Thomas und seinem Team Wissenschaftler von der Uni Arizona und vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Lindau damit begonnen die Aufnahmen auszuwerten. Und auch in Bern ist man dabei die Fotos auszuwerten. Auf dem Boden des Saturnmondes Titan vermutete Nicolas Thomas schwarzen Schleim aus organischen Substanzen. Am vergangenen Freitag wurde der Professor für Weltraumforschung und Planetologie vom Physikalischen Institut der Universität Bern eines besseren belehrt. Neben den Landschaftsfotos lieferte «Huygens» nach der Landung eine Reihe von Detailaufnahmen. Eine Stunde und zehn Minuten arbeitete die Sonde unter den unwirtschaftlichen Bedingungen. «Ich habe mit einer Lebensdauer von drei Minuten gerechnet», freut sich Thomas. Die Kamera dokumentierte den Titanboden aus einer Entfernung von 40 Zentimetern. Die gesteinsartigen Brocken auf den Fotos messen damit im Durchschnitt höchstens 15 Zentimeter. Sie bestehen wahrscheinlich aus Wassereis. Die runde Form deute auf Erosionsprozesse wie auf der Erde hin, sagt Thomas. „Die Brocken sehen aus wie Steine aus der Aare.“
Quelle: http://cmsub3.unibe.ch/lenya/uniaktuell/live/magazin/umweltnatur/2005/titan.html
Atemberaubende Momente für die Forscher, erlösend die Resultate der übermittelten Bilder… und nun wartet ein Berg voller Arbeit auf die Forscher. Bevor die Sonde Huygens sachte auf der Oberfläche des grössten Saturnmonds landete, schwebte sie zweieinhalb Stunden lang durch die Titanatmosphäre. Detektoren an Bord von Huygens registrierten dabei die Luftzusammensetzung, die Windgeschwindigkeit, den Luftdruck, die Temperatur und elektrische Entladungen. Ein Mikrofon zeichnete gar etwaige Geräusche auf, die an einen Techno- Beat erinnern. Eine High-Tech-Kamera, an deren Entwicklung der Berner Professor Nicolas Thomas beteiligt war, knipste im Landeanflug ein Foto nach dem anderen.
100 Quadratkilometer des Titanbodens habe man fotografiert, schätzt Thomas. „Das ist ein winziger Teil.“ Insgesamt wurden am 14. Januar 350 Bilder von der Titanoberfläche geschossen. Mittlerweile haben neben Thomas und seinem Team Wissenschaftler von der Uni Arizona und vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Lindau damit begonnen die Aufnahmen auszuwerten. Und auch in Bern ist man dabei die Fotos auszuwerten. Auf dem Boden des Saturnmondes Titan vermutete Nicolas Thomas schwarzen Schleim aus organischen Substanzen. Am vergangenen Freitag wurde der Professor für Weltraumforschung und Planetologie vom Physikalischen Institut der Universität Bern eines besseren belehrt. Neben den Landschaftsfotos lieferte «Huygens» nach der Landung eine Reihe von Detailaufnahmen. Eine Stunde und zehn Minuten arbeitete die Sonde unter den unwirtschaftlichen Bedingungen. «Ich habe mit einer Lebensdauer von drei Minuten gerechnet», freut sich Thomas. Die Kamera dokumentierte den Titanboden aus einer Entfernung von 40 Zentimetern. Die gesteinsartigen Brocken auf den Fotos messen damit im Durchschnitt höchstens 15 Zentimeter. Sie bestehen wahrscheinlich aus Wassereis. Die runde Form deute auf Erosionsprozesse wie auf der Erde hin, sagt Thomas. „Die Brocken sehen aus wie Steine aus der Aare.“
Quelle: http://cmsub3.unibe.ch/lenya/uniaktuell/live/magazin/umweltnatur/2005/titan.html
sfux - 20. Jan, 22:26 Article 1135x read