Tratschundlaber
Sonja Wenger - «Miese Deals gibt’s schon genug», ist seit Wochen auf Plakatwänden zu lesen. Weshalb ausgerechnet die Dauerschwafeltarife von «Tele2» die Ausnahme der Regel sein sollen, bleibt aber rätselhaft. Genauso wie übrigens die Frage, ob man statt dessen nicht doch besser den Ausverkauf der eigenen Seele in Erwägung ziehen sollte - ist doch inzwischen guter Schweizer Standard. Ops!
Apropos Schweiz: Wir haben als Nation nun eine neue Identifikationsfigur, und die Pressefuzzis etwas zum Schreiben. Schliesslich kann man die immer gleichen Schnarchnasen nicht ewig durchkauen, und selbst Udo Lindenberg ist der Meinung, dass «die Tagespolitik ausser Völkermord und Krieg nicht mehr so viel hergibt».

Herzig: Thomas Beatie habe eine «sehr stabile männliche Identität» und – er sei schwanger.
Der neue Mister Schweiz heisst Stephan Weiler und braucht nach eigenen Angaben «viel Anerkennung von anderen». Das sei wichtig für ihn, um sein Selbstbewusstsein aufzubauen. Beruhigend ist, dass er sich trotzdem «männlich genug» fühlt. Lustig, genau das Gleiche sagte Thomas Beatie kürzlich bei Oprah Winfrey, der US-Meisterin der Tränendrüse: Er habe eine «sehr stabile männliche Identität» und – er sei schwanger. Beatie war noch vor zehn Jahren eine Frau und gar eine hawaiianische Schönheitskönigin. Nach einer Geschlechtsumwandlung hatte er geheiratet und wurde nun auf eigenen Wunsch künstlich befruchtet.
Nun ist es ja bekannt, dass unsere gekrönten Schönheiten nicht von der Medienbühne abtreten, es werden einfach jedes Jahr zwei mehr. Aber dass es Leute gibt, die diese Deals gleich so mies finden...! Doch überhaupt: Wenn tatsächlich mal einer abgeht, dann rauscht es im Blätterwald. So sang die «SonntagsZeitung» von den zehn kleinen «Managerlein», und die letzten zwei, die «mussten einfach unersetzlich sein; Marcel Ospel machte die UBS zum Hedge Fund – und liess Daniel Vasella allein».
Dagegen springt die «Schweizer Illustrierte» seit Wochen in die Ospel-Bresche und faselt etwas von harter Jugend. Er esse «am liebsten Fleischkäse mit Spiegelei» und habe von seinem Vater Werte wie «Leistung und Demut» gelernt. Aber ja, das stand da so! Laut Wirtschaftsanwalt Roland Rasi sei Ospel aber nun einer, der am Morgen nicht mehr wisse, weshalb er aufstehe: «Der Chauffeur kommt nicht. Der Learjet wartet nicht. Man hat keine Sekretärin mehr.»
Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat sich übrigens beim Mephisto-Angebot das Kleingedruckte unter die Lupe genommen: «Tele2» behält sich vor, den Vertrag bei Kunden, die lange telefonieren, zu kündigen. Aber eben, fragen sich die neun Managerlein: Was ist denn an dem Deal mies? Macht doch heute jeder!
Apropos Schweiz: Wir haben als Nation nun eine neue Identifikationsfigur, und die Pressefuzzis etwas zum Schreiben. Schliesslich kann man die immer gleichen Schnarchnasen nicht ewig durchkauen, und selbst Udo Lindenberg ist der Meinung, dass «die Tagespolitik ausser Völkermord und Krieg nicht mehr so viel hergibt».

Herzig: Thomas Beatie habe eine «sehr stabile männliche Identität» und – er sei schwanger.
Der neue Mister Schweiz heisst Stephan Weiler und braucht nach eigenen Angaben «viel Anerkennung von anderen». Das sei wichtig für ihn, um sein Selbstbewusstsein aufzubauen. Beruhigend ist, dass er sich trotzdem «männlich genug» fühlt. Lustig, genau das Gleiche sagte Thomas Beatie kürzlich bei Oprah Winfrey, der US-Meisterin der Tränendrüse: Er habe eine «sehr stabile männliche Identität» und – er sei schwanger. Beatie war noch vor zehn Jahren eine Frau und gar eine hawaiianische Schönheitskönigin. Nach einer Geschlechtsumwandlung hatte er geheiratet und wurde nun auf eigenen Wunsch künstlich befruchtet.
Nun ist es ja bekannt, dass unsere gekrönten Schönheiten nicht von der Medienbühne abtreten, es werden einfach jedes Jahr zwei mehr. Aber dass es Leute gibt, die diese Deals gleich so mies finden...! Doch überhaupt: Wenn tatsächlich mal einer abgeht, dann rauscht es im Blätterwald. So sang die «SonntagsZeitung» von den zehn kleinen «Managerlein», und die letzten zwei, die «mussten einfach unersetzlich sein; Marcel Ospel machte die UBS zum Hedge Fund – und liess Daniel Vasella allein».
Dagegen springt die «Schweizer Illustrierte» seit Wochen in die Ospel-Bresche und faselt etwas von harter Jugend. Er esse «am liebsten Fleischkäse mit Spiegelei» und habe von seinem Vater Werte wie «Leistung und Demut» gelernt. Aber ja, das stand da so! Laut Wirtschaftsanwalt Roland Rasi sei Ospel aber nun einer, der am Morgen nicht mehr wisse, weshalb er aufstehe: «Der Chauffeur kommt nicht. Der Learjet wartet nicht. Man hat keine Sekretärin mehr.»
Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat sich übrigens beim Mephisto-Angebot das Kleingedruckte unter die Lupe genommen: «Tele2» behält sich vor, den Vertrag bei Kunden, die lange telefonieren, zu kündigen. Aber eben, fragen sich die neun Managerlein: Was ist denn an dem Deal mies? Macht doch heute jeder!
sfux - 16. Mai, 08:00 Article 2157x read