Atommüllzug blockiert
Michael Schulze von Glaßer - Atommülltransport von der Urananreicherungsanlage in Gronau nach Russland wurde - wie schon im Januar – von einer Atomkraftgegnerin blockiert. Demonstration gegen den Atommüllexport in Münster.
Nachdem der Transport schon zwei Mal verschoben wurde rollte am vergangenen Mittwoch erneut ein Zug mit giftigem Uranmüll durch das Münsterland. Anti-Atom-Initiativen riefen zu Protesten gegen den hochgefährlichen Atomtransport auf.

Am Mittwoch fand in Münster eine Anti-Atom-Demonstration statt.
Im nordrhein-westfälischen Münster beteiligten sich rund 70 Leute an einer bunten Demonstration. Die Aktivisten warteten jedoch vergeblich auf die Durchfahrt des Zuges durch den Münsteraner Hauptbahnhof. Die französische Atomkraftgegnerin Cécile Lecomte hing – wie schon im Januar – zwischen Bäumen über den Gleisen und hinderte den Uranmülltransport an der Weiterfahrt. Trotz des Einsatzes mehrerer Hundertschaften und eines Hubschraubers gelang es der Französin sich bei Steinfurt-Borghorst zwischen die Bäume zu hängen. Mit rund 75 Minuten Verspätung setzte sich der Zug am Abend wieder in Bewegung. Die Aktivistin wurde anscheinend wieder von der gleichen Polizeieinheit – die, die Bahn in einem Brief als GSG 9 bezeichnete – von der Strecke geholt.
Die GSG 9 sind eine Spezialeinheit der Bundespolizei und werden normalerweise zur Terrorismusbekämpfung eingesetzt. Die Polizeieinheit aus Sankt Augustin wurde wegen der großen Proteste der vergangenen Monate laut Lokalpresse vorsorglich nach Münster verlegt. Im Januar blockierte Cécile Lecomte den Zug über sieben Stunden – damals musste die Spezialeinheit erst den weiten Weg angeflogen werden. Passanten und Atomkraftgegnern sollen Platzverweise erteilt worden sein, so dass sie nicht zur Aktivistin vordringen konnten. Nach unbestätigten Meldungen soll auch ein Krankenwagen auf dem Weg zur abgeschirmten Atomkraftgegnerin gewesen sein. Nachdem die gut gelaunte 26-jährige Französin abgeseilt wurde, stellten die Ordnungshüter ihre Personalien fest.

Zeitgleich zur Demonstration wurde der Atommüllzug von einer Aktivistin blockiert. Außerdem wurde zum Zeitpunkt der Versammlung ein schwerer Unfall in einem slowenischen AKW bekannt.
Diesmal wurde sie nicht wie bei ihrer erste Aktion im Januar nach Münster gebracht, sondern sofort freigelassen. „So lange Atommüllanlagen in Betrieb sind, werde ich meinem Widerstand kreativ Ausdruck verleihen“, so die in Lüneburg wohnende Aktivistin. „Urenco hat angekündigt, die Urantransporte nach Russland ab 2009 einzustellen.
Die heiße Fracht soll aber dafür in Zukunft nach Pierrelatte in Frankreich gebracht werden“, erklärte sie. Urenco, die Betreiberfirma der Urananreicherungsanlage, bestätigt den Transportstopp nach Russland. Ab 2009 soll der Müll in einem eigenen Zwischenlager neben der Gronauer Anlage gelagert werden. Dazu muss das Abfallprodukt Uranhexafluorid aber zunächst in Uranoxid umgewandelt werden. Die Anlage dafür steht in Südfrankreich. Es wird also weiterhin einen regen Verkehr von Atommülltransporten geben.
Der Atommüllzug vom vergangenen Mittwoch setzt seine Reise nach Russland zur Zeit fort. In Rotterdam wird der deutsche Giftmüll auf ein Schiff verladen und nach Russland gebracht. Die letzten tausend Kilometer legt der Atommüll wieder per Güterzug zurück. In etwa zwei Wochen soll die Endstation, voraussichtlich Novouralsk in Sibirien, erreicht werden. Dort wird der radioaktive Müll unter freiem Himmel gelagert und kontaminiert die Umwelt.
Nachdem der Transport schon zwei Mal verschoben wurde rollte am vergangenen Mittwoch erneut ein Zug mit giftigem Uranmüll durch das Münsterland. Anti-Atom-Initiativen riefen zu Protesten gegen den hochgefährlichen Atomtransport auf.

Am Mittwoch fand in Münster eine Anti-Atom-Demonstration statt.
Im nordrhein-westfälischen Münster beteiligten sich rund 70 Leute an einer bunten Demonstration. Die Aktivisten warteten jedoch vergeblich auf die Durchfahrt des Zuges durch den Münsteraner Hauptbahnhof. Die französische Atomkraftgegnerin Cécile Lecomte hing – wie schon im Januar – zwischen Bäumen über den Gleisen und hinderte den Uranmülltransport an der Weiterfahrt. Trotz des Einsatzes mehrerer Hundertschaften und eines Hubschraubers gelang es der Französin sich bei Steinfurt-Borghorst zwischen die Bäume zu hängen. Mit rund 75 Minuten Verspätung setzte sich der Zug am Abend wieder in Bewegung. Die Aktivistin wurde anscheinend wieder von der gleichen Polizeieinheit – die, die Bahn in einem Brief als GSG 9 bezeichnete – von der Strecke geholt.
Die GSG 9 sind eine Spezialeinheit der Bundespolizei und werden normalerweise zur Terrorismusbekämpfung eingesetzt. Die Polizeieinheit aus Sankt Augustin wurde wegen der großen Proteste der vergangenen Monate laut Lokalpresse vorsorglich nach Münster verlegt. Im Januar blockierte Cécile Lecomte den Zug über sieben Stunden – damals musste die Spezialeinheit erst den weiten Weg angeflogen werden. Passanten und Atomkraftgegnern sollen Platzverweise erteilt worden sein, so dass sie nicht zur Aktivistin vordringen konnten. Nach unbestätigten Meldungen soll auch ein Krankenwagen auf dem Weg zur abgeschirmten Atomkraftgegnerin gewesen sein. Nachdem die gut gelaunte 26-jährige Französin abgeseilt wurde, stellten die Ordnungshüter ihre Personalien fest.

Zeitgleich zur Demonstration wurde der Atommüllzug von einer Aktivistin blockiert. Außerdem wurde zum Zeitpunkt der Versammlung ein schwerer Unfall in einem slowenischen AKW bekannt.
Diesmal wurde sie nicht wie bei ihrer erste Aktion im Januar nach Münster gebracht, sondern sofort freigelassen. „So lange Atommüllanlagen in Betrieb sind, werde ich meinem Widerstand kreativ Ausdruck verleihen“, so die in Lüneburg wohnende Aktivistin. „Urenco hat angekündigt, die Urantransporte nach Russland ab 2009 einzustellen.
Die heiße Fracht soll aber dafür in Zukunft nach Pierrelatte in Frankreich gebracht werden“, erklärte sie. Urenco, die Betreiberfirma der Urananreicherungsanlage, bestätigt den Transportstopp nach Russland. Ab 2009 soll der Müll in einem eigenen Zwischenlager neben der Gronauer Anlage gelagert werden. Dazu muss das Abfallprodukt Uranhexafluorid aber zunächst in Uranoxid umgewandelt werden. Die Anlage dafür steht in Südfrankreich. Es wird also weiterhin einen regen Verkehr von Atommülltransporten geben.
Der Atommüllzug vom vergangenen Mittwoch setzt seine Reise nach Russland zur Zeit fort. In Rotterdam wird der deutsche Giftmüll auf ein Schiff verladen und nach Russland gebracht. Die letzten tausend Kilometer legt der Atommüll wieder per Güterzug zurück. In etwa zwei Wochen soll die Endstation, voraussichtlich Novouralsk in Sibirien, erreicht werden. Dort wird der radioaktive Müll unter freiem Himmel gelagert und kontaminiert die Umwelt.
sfux - 5. Jun, 19:29 Article 2296x read