EU will Militarisierung des Alls
Michael Schulze von Glaßer - Mit breiter Mehrheit lehnte das Europäische Parlament am vergangenen Donnerstag den Vorstoß des linken Europaabgeordneten Tobias Pflüger auf eine ausschließlich zivile Nutzung des Weltraums ab. Stattdessen verabschiedete das Parlament den Bericht „Weltraum und Sicherheit“ des konservativen Abgeordneten Karl von Wogau (CDU).
Der verbal pazifistische Bericht treibt in Wirklichkeit die Militarisierung des Alls voran. So soll das EU-Satellitenzentrum (EUSC) zur vollen Funktionalität gebracht werden um die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) umzusetzen. Zwar sieht die EU von einer offensiven Bewaffnung im All ab, zur Unterstützung gewaltsamer Militäreinsätze soll der Weltraum jedoch uneingeschränkt genutzt werden.

Das bisher rein zivile europäische Navigationssatellitenprojekt Galileo
soll nun auch militärisch genutzt werden (Bild: ESA)
„Die satellitengestützten Systeme im Bereich Erdbeobachtung und Aufklärung, Telekommunikation, Navigation, Ortung und Zeitbestimmung sind die ‚Augen und Ohren’ derjenigen, die sie besitzen. Sie können militärischen oder zivilen Charakter haben“,
heißt es dazu in dem Bericht. Auch das bisher rein zivile europäische Navigationssatelliten-Projekt Galileo soll daher militarisiert werden um das EU-Militär unabhängig vom GPS-System der USA zu machen. Mehr Unabhängigkeit soll auch die in dem Bericht geforderte Weiterentwicklung der europäischen Ariane-Rakete bringen.
Auch die sogenannte Bodengebundene Weltraumüberwachung (hierbei handelt es sich um Radarstationen und optische Teleskope) soll ausgebaut werden, um sich über die militärische Lage im All auf dem Laufenden zu halten. Die Koordination der Weltraum-Militarisierung soll vor allem die Europäische Verteidigungsagentur übernehmen – auch um Kosten zu sparen. Bis zum Jahr 2013 sind mehr als fünf Milliarden Euro für die Weltraumprojekte der EU eingeplant.
Schon heute nutzen viele EU-Staaten Satelliten zu militärischen Zwecken. Die Mitgliedsstaaten verwenden jedoch unterschiedliche Systeme. Diese sollen nun kompatibel gemacht werden um eine gemeinsame Nutzung durch alle EU-Staaten zu ermöglichen. Ziel ist neben der Erspähung militärisch relevanter Ziele sowie einer sicheren Kommunikation zur Führung der eigenen Armee auch die Einrichtung eines Frühwarnsystems gegen ballistische Flugkörper.
In dem Bericht plädiert Karl von Wogau daher für eine Unterstützung des französischen Spirale-Projekts um es EU-weit nutzen zu können. Auch Deutschland verfügt bereits über militärisch genutzte Weltraumtechnologie. Das radargestützte Aufklärungssystem SAR-Lupe besteht aus fünf Satelliten, die es ermöglichen mithilfe von Radartechnologie selbst bei Nacht oder schlechtem Wetter einen detaillierten Einblick in feindliches Gebiet zu gewinnen.

Ein SAR-Lupe Satellit nach dem Absprengen einer Raketenstufe
(Bild: OHB-System AG)
Mit TerraSAR-X steht dem Militär ein weiterer radargestützter Erdbeobachtungssatellit zur Verfügung. Mit fünf RapidEye-Satelliten will die Bundeswehr demnächst auch einen optischen Blick auf jeden Punkt der Erde richten können. Das Satellitensystem mit der Bezeichnung SatComBw soll der Bundeswehr ab 2009 zu einem eigenem Kommunikationssystem verhelfen – das Projekt kostet rund eine Milliarde Euro.
Schon heute werden europäische Satelliten zur Kriegsführung verwendet. Das die EU in dem Bericht „Weltraum und Sicherheit“ davon spricht ein Wettrüsten im All verhindern zu wollen ist bei der real forcierten Militarisierung eine Lüge.
Weitere Informationen:
Bericht „Weltraum und Sicherheit“ von Karl von Wogau
Stellungnahme von Tobias Pflüger
Der verbal pazifistische Bericht treibt in Wirklichkeit die Militarisierung des Alls voran. So soll das EU-Satellitenzentrum (EUSC) zur vollen Funktionalität gebracht werden um die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) umzusetzen. Zwar sieht die EU von einer offensiven Bewaffnung im All ab, zur Unterstützung gewaltsamer Militäreinsätze soll der Weltraum jedoch uneingeschränkt genutzt werden.

Das bisher rein zivile europäische Navigationssatellitenprojekt Galileo
soll nun auch militärisch genutzt werden (Bild: ESA)
„Die satellitengestützten Systeme im Bereich Erdbeobachtung und Aufklärung, Telekommunikation, Navigation, Ortung und Zeitbestimmung sind die ‚Augen und Ohren’ derjenigen, die sie besitzen. Sie können militärischen oder zivilen Charakter haben“,
heißt es dazu in dem Bericht. Auch das bisher rein zivile europäische Navigationssatelliten-Projekt Galileo soll daher militarisiert werden um das EU-Militär unabhängig vom GPS-System der USA zu machen. Mehr Unabhängigkeit soll auch die in dem Bericht geforderte Weiterentwicklung der europäischen Ariane-Rakete bringen.
Auch die sogenannte Bodengebundene Weltraumüberwachung (hierbei handelt es sich um Radarstationen und optische Teleskope) soll ausgebaut werden, um sich über die militärische Lage im All auf dem Laufenden zu halten. Die Koordination der Weltraum-Militarisierung soll vor allem die Europäische Verteidigungsagentur übernehmen – auch um Kosten zu sparen. Bis zum Jahr 2013 sind mehr als fünf Milliarden Euro für die Weltraumprojekte der EU eingeplant.
Schon heute nutzen viele EU-Staaten Satelliten zu militärischen Zwecken. Die Mitgliedsstaaten verwenden jedoch unterschiedliche Systeme. Diese sollen nun kompatibel gemacht werden um eine gemeinsame Nutzung durch alle EU-Staaten zu ermöglichen. Ziel ist neben der Erspähung militärisch relevanter Ziele sowie einer sicheren Kommunikation zur Führung der eigenen Armee auch die Einrichtung eines Frühwarnsystems gegen ballistische Flugkörper.
In dem Bericht plädiert Karl von Wogau daher für eine Unterstützung des französischen Spirale-Projekts um es EU-weit nutzen zu können. Auch Deutschland verfügt bereits über militärisch genutzte Weltraumtechnologie. Das radargestützte Aufklärungssystem SAR-Lupe besteht aus fünf Satelliten, die es ermöglichen mithilfe von Radartechnologie selbst bei Nacht oder schlechtem Wetter einen detaillierten Einblick in feindliches Gebiet zu gewinnen.

Ein SAR-Lupe Satellit nach dem Absprengen einer Raketenstufe
(Bild: OHB-System AG)
Mit TerraSAR-X steht dem Militär ein weiterer radargestützter Erdbeobachtungssatellit zur Verfügung. Mit fünf RapidEye-Satelliten will die Bundeswehr demnächst auch einen optischen Blick auf jeden Punkt der Erde richten können. Das Satellitensystem mit der Bezeichnung SatComBw soll der Bundeswehr ab 2009 zu einem eigenem Kommunikationssystem verhelfen – das Projekt kostet rund eine Milliarde Euro.
Schon heute werden europäische Satelliten zur Kriegsführung verwendet. Das die EU in dem Bericht „Weltraum und Sicherheit“ davon spricht ein Wettrüsten im All verhindern zu wollen ist bei der real forcierten Militarisierung eine Lüge.
Weitere Informationen:
Bericht „Weltraum und Sicherheit“ von Karl von Wogau
Stellungnahme von Tobias Pflüger
zugluft - 13. Jul, 21:15 Article 3657x read
Unwahre Tatsachenbehauptung
Bevor Sie hier Lügen verbreiten und unwahre Tatsachenbehauptungen aufstellen, sollten Sie zuerst Ihre Hausaufgaben machen und gründlich recherchieren. Damit hätten Sie dieses unseriöses Pamphlet vermieden.