Fußball-WM als Überwachungs-Großprojekt
Die Fussballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland wird zum Datenschutz-rechtlichen Fiasko. Die Tickets enthalten einen RFID-Chip, über den eine eindeutige Zuordnung zur berechtigten Person hergestellt werden kann. Die Weisung ist einfach: wer sich nicht durchleuchten lassen will, geht nicht Fussball gucken. Und klar ist, wofür sich die Mehrheit voraussichtlich entscheiden wird: Bis Mitternacht 22. März 2005 wurden insgesamt 3.945.487 Karten geordert.

Der ehemalige oberste Datenschützer Schleswig Holsteins Helmut Bäumeler schlug Alarm: "…Welche Person ist im Stadion, das will man damit feststellen können. Und so sehr ich Verständnis dafür habe, dass man Fußball-Rowdys rechtzeitig abwehren und erkennen möchte, hier sieht man ganz genau, wohin diese Technologie führt, nämlich zur Überwachung von Menschen." So ist es möglich Bewegungsprofile von WM-Zuschauern anzulegen ohne dass diese es merken. Die Ticket-Kontrolle erfolgt an den Eingangsschleusen der Stadien per RFID-Leser, möglich sind aber auch Kontrollen außerhalb der Stadien. Auf dem Chip werden zwar weder Name noch sonstige Identitätsdaten gespeichert, es handelt sich bei der Kennnummer des Chips um ein personenbeziehbares Datum. Über die eindeutige Kennnummer auf dem RFID-Chip werden sämtliche in einer Datenbank des Deutschen Fussball Bundes (DFB) erfassten Antragsdaten erschlossen und sind online abrufbar.
Die Problematik der RFID-Technologie besteht darin, dass die Transponder-Chips noch aus einer Entfernung von 10 cm unbemerkt „ausgelesen“ werden können. Wer also Zugriff auf die DFB-Ticket-Datenbank hat und die Chips ausliest, kann genau zuordnen, wer der Karteninhaber ist und wo sich der jeweilige Mensch gerade aufhält. Wäre an jedem Sitzplatz im Stadion ein RFID-Leser angebracht, so könnte präzise lokalisiert werden, welcher Fußball-Fan auf welchem Platz sitzt.
Ob damit die Sicherheit in den Stadien erhöht und Fälschungen verringert werden ist fraglich, denn Hooligans finden es auch in den Städten lustig sich zu prügeln und mit Hilfe einer Chipkopie ist es möglich vor dem tatsächlich Berechtigten das Stadion zu betreten. Viele Datenschützer und Bürgerrechtsgruppen befürchten es gehe eher um die Akzeptanz neuer Überwachungstechnologie. Die WM2006 soll den grossen RFID Durchbruch schaffen. „Die Weltmeisterschaft wird von Sponsoren und Überwachungsindustrie missbraucht, um Schnüffeltechnik einzuführen und die Fans auszuspionieren“, meint Rena Tangens vom FoeBud e.V. in Bielefeld. In Bezug auf RFID wird es im Nachhinein wohl heißen: Auf geht’s! Die Fußballfans haben die neue Technik positiv aufgenommen.
Siehe auch: Die grosse Welt der kleinen Chips

Der ehemalige oberste Datenschützer Schleswig Holsteins Helmut Bäumeler schlug Alarm: "…Welche Person ist im Stadion, das will man damit feststellen können. Und so sehr ich Verständnis dafür habe, dass man Fußball-Rowdys rechtzeitig abwehren und erkennen möchte, hier sieht man ganz genau, wohin diese Technologie führt, nämlich zur Überwachung von Menschen." So ist es möglich Bewegungsprofile von WM-Zuschauern anzulegen ohne dass diese es merken. Die Ticket-Kontrolle erfolgt an den Eingangsschleusen der Stadien per RFID-Leser, möglich sind aber auch Kontrollen außerhalb der Stadien. Auf dem Chip werden zwar weder Name noch sonstige Identitätsdaten gespeichert, es handelt sich bei der Kennnummer des Chips um ein personenbeziehbares Datum. Über die eindeutige Kennnummer auf dem RFID-Chip werden sämtliche in einer Datenbank des Deutschen Fussball Bundes (DFB) erfassten Antragsdaten erschlossen und sind online abrufbar.
Die Problematik der RFID-Technologie besteht darin, dass die Transponder-Chips noch aus einer Entfernung von 10 cm unbemerkt „ausgelesen“ werden können. Wer also Zugriff auf die DFB-Ticket-Datenbank hat und die Chips ausliest, kann genau zuordnen, wer der Karteninhaber ist und wo sich der jeweilige Mensch gerade aufhält. Wäre an jedem Sitzplatz im Stadion ein RFID-Leser angebracht, so könnte präzise lokalisiert werden, welcher Fußball-Fan auf welchem Platz sitzt.
Ob damit die Sicherheit in den Stadien erhöht und Fälschungen verringert werden ist fraglich, denn Hooligans finden es auch in den Städten lustig sich zu prügeln und mit Hilfe einer Chipkopie ist es möglich vor dem tatsächlich Berechtigten das Stadion zu betreten. Viele Datenschützer und Bürgerrechtsgruppen befürchten es gehe eher um die Akzeptanz neuer Überwachungstechnologie. Die WM2006 soll den grossen RFID Durchbruch schaffen. „Die Weltmeisterschaft wird von Sponsoren und Überwachungsindustrie missbraucht, um Schnüffeltechnik einzuführen und die Fans auszuspionieren“, meint Rena Tangens vom FoeBud e.V. in Bielefeld. In Bezug auf RFID wird es im Nachhinein wohl heißen: Auf geht’s! Die Fußballfans haben die neue Technik positiv aufgenommen.
Siehe auch: Die grosse Welt der kleinen Chips
sfux - 4. Apr, 09:00 Article 1445x read