Krieg mit allen Mitteln – Terror inbegriffen

Stephan Fuchs - Dokumente vom 31. Mai 1954 illustrieren, wie die CIA durch Terror, Propaganda und Provokationen eine Nation windelweich prügelte mit dem Ziel, den demokratisch gewählten Präsidenten von Guatemala, Jacobo Arbenz Guzmán zu stürzen. Parallelen zum Irak?

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Wollen Sie die Banane links gekrümmt oder rechts gekrümmt haben?

Auf Intervention der United Fruit Company, die in Guatemala ihre größten Plantagen hatte und zudem noch Eignerin der International Railway of Centralamerica und des einzigen Seehafens des Landes war, initiiert das US-amerikanische Außenministerium eine Hetzkampagne gegen Guatemala. Der damalige Außenminister der USA, John Foster Dulles (welcher früher als Anwalt bei UFC arbeitete) sowie sein Bruder Walter Bedell Smith, Chef der CIA, leiteten dann am 16. Juni 1954 mittels einer Söldnertruppe von nur 400 Mann um den Exil-Guatemalteken Castillo Armas den Sturz der guatemaltekischen Regierung ein.

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Bombenterror um die Banane weich zu klopfen

Die CIA interveniert in Zusammenarbeit mit oppositionellen guatemaltekischen Militärs und startete so die Operation PBSUCCESS. Am 27. Juni brach Arbenz unter dem Druck zusammen, tritt zurück und Castillo Armas wird Diktator. Innerhalb kürzester Zeit macht dieser sämtliche sozialen Reformen einschließlich der Agrarreform rückgängig. Der Coup kennzeichnete den Beginn von vier Jahrzehnten repressiver Gewaltherrschaft und Bürgerkrieg. In dieser Zeit "verschwanden" etwa 140.000 Guatemalteken. 1984 wurde United Fruit Comppany nach mehreren Umstrukturierungen und Fusionen in Chiquita Brands International umbenannt.

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Nerventerror um die Banane in die andere Richtung zu biegen

Ähnlicher Terror wurde unter John Dimitri Negroponte aufgrund seiner Beteiligung an der verdeckten Finanzierung der Contras (Iran-Contra-Affäre) und der Vertuschung von Menschenrechtsverletzungen der honduranischen Todesschwadronen, die von der CIA ausgebildet wurden, vorgeworfen. Er soll unter der Präsidentschaft von Ronald Reagan Berichte über Entführungen, Folter und Morde durch vom US-Nachrichtendienst CIA ausgebildete Todesschwadronen unterschlagen haben, um die US-Militärhilfe für die Machthaber nicht zu gefährden.

Ferner soll Negroponte als Botschafter in Tegucigalpa geheime Regierungsaufträge umgesetzt und die illegale Finanzierung der Contra-Milizen über Honduras mit eingefädelt haben. Zwischen 1979 und 1989 verschwanden im Zuge der CIA-Operationen zahlreiche Menschen in Honduras. Negroponte überwachte unter anderem die Errichtung der Luftwaffenbasis "El Aguacate", auf der Contras ausgebildet wurden. Im August 2001 wurden auf dem Gelände des Stützpunkts 185 Leichen ausgegraben. Nach den Worten des Menschenrechtsbeauftragten der Regierung von Honduras, Ramon Custodio, wurden Gefangene mit Kapuzen, Elektroschocks und Schlägen traktiert. Die britische Zeitung "The Guardian" berichtete, die im Irak angewandten Foltermethoden stammten aus einem alten Handbuch der CIA für Honduras. Zwischen Juni 2004 und Februar 2005 war er der US-Botschafter im Irak.

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Kinder von Amerikanern entführen

Am 17. Februar 2005 wurde Negroponte von US-Präsident George W. Bush für das Amt des Director of National Intelligence (Direktor aller 15 US-amerikanischen Nachrichtendienste) nominiert. Die Welt dankt.
  • Die erwähnten PDF Dokumente finden sie im [AUDITORIUM]
sfux - 16. Mai, 15:45 Article 6497x read
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Hackmeck - 5. Nov, 17:00

Dazu aus der Wikipedia:

Die United Fruit Company besaß große Landflächen in Mittelamerika. Viele sahen sie deshalb als die eigentliche Macht in diesen Ländern an, da United Fruit durch seine Wirtschaftskraft die Geschicke der kleinen Staaten dominierte. Die Firma hat nachweislich mehrmals Regierungen in Mittelamerika gestürzt (oder stürzen lassen), die eine Politik betrieben, die den Interessen des Konzerns zuwider lief.

Das bekannteste Beispiel bietet der Sturz der Regierung in Guatemala: Bis 1985 befand sich der Hauptsitz der UFC in Guatemala. Der Konzern betrieb Plantagen, die Post, die Eisenbahn sowie den einzigen Karibikhafen. Diese Infrastruktur wurde fast ausschließlich für wirtschaftliche Zwecke benutzt, die Gebühren waren für die Zivilbevölkerung meist unbezahlbar. Der bis 1944 regierende Diktator Jorge Ubico gewährte der UFC zollfreie Importe auf Baumaterialien und geringe Ausfuhrzölle auf Bananen. 1944 wurde jedoch die Diktatur in Guatemala gestürzt und daraufhin Juan José Arévalo als neuer demokratischer Präsident gewählt, 1951 wurde Jacobo Arbenz sein Nachfolger. Die neue Regierung enteignete gegen eine angemessene Entschädigung etwa 530 km² Land von der UFC und verteilte es an Kleinbauern. Außerdem forderte sie bessere Arbeitsbedingungen, Mindestlöhne und Sozialleistungen. Die UFC protestierte daraufhin beim amerikanischen Außenministerium und forderte unter dem Vorwand, die neue Regierung sei kommunistisch, einen Regierungssturz. Der damalige Außenminister der USA, John Foster Dulles (welcher früher als Anwalt bei UFC arbeitete) sowie sein Bruder Allen Dulles, Chef der CIA, leiteten dann am 16. Juni 1954 mittels einer Söldnertruppe von nur 400 Mann um den Exil-Guatemalteken Castillo Armas den Sturz der guatemaltekischen Regierung ein (Operation PBSUCCESS). Als Präsident Arbenz endgültig die Kontrolle über sein Land verlor, trat er am 27. Juni 1954 zurück und überließ Castillo Armas das Amt. Als eine der ersten Amtshandlungen gab er der UFC das enteignete Land zurück und strich sämtliche Arbeitnehmerschutzgesetze. Es folgte eine fast 40 Jahre andauernde, von der CIA unterstützte Militärdiktatur, die vermutlich über 100.000 Tote forderte.


Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/United_Fruit_Company

DaRockwilda (Gast) - 22. Jun, 15:22

False-Flag Terror

Dieser Winkel der Geschichte war mir bislang unbekannt. Aber hört sich ja sehr an wie Operation Northwoods für Guatemala, über den abgelehnten Terrorplan für den Krieg gegen Kuba schreibe ich gerade. Weisst du eigentlich dass dein Artikel bei der Wikipediaseite über die UFC als Quelle gelistet ist ? Glückwunsch !

Ach ja und Negropontes Vergangenheit ist ja auch interessant...

Empfehlung: Trafficking.ch / Menschenhandel in der Schweiz

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