Bomben & Preisbloggen

Das war schon eine bewegende Woche. Noch am 6. Juli sind wir am Russell Square in London in die Tube. Wir haben ueber Terrorismus diskutiert. Ich stand da auf der Platform und meinte zu meinem Gespraechspartner: Schon seltsam; ich wundere mich wie real Terrorismus wirklich ist. Wieso werden die wirklich weichen Ziele, die Tube & die Busse nicht in der Rush Hour angegriffen. Das ist doch kein Problem, wenn da einer mit nem Rucksack reinlatscht... das waere die Katastrophe.

...Am naechsten Tag war ich erstaunt, dass es lediglich 50 Tote und 700 verletzte gab. Die Tube, die Busse, die City gleicht in diesen Morgenstunden einer Sardinenbuechse... Es haette hunderte Tote geben koennen. London und seine BuergerInnen haben, das klingt sarkastisch, ein Bombenschwein gehabt.
Seitdem sind wir am rausfinden, ob es alle unsere Freunde & Freundinnen, die sich taeglich durch diese Nadeloere in die City pfluegen geschafft haben da heil rauszukommen. Wir wissen es noch nicht...

Trotzdem erreichte mich heute die Nachricht, dass mein Artikel Mit Deep Throat & Koks im Hinterzimmer der Mafia beim Preisbloggen von DIE ZEIT eine Anerkennung gewonnen hatte. Der Artikel wurde als bester Artikel 2005 in der Rubrik Braucht der Mensch Sex auserkoren. Und das, obwohl der Artikel eigentlich nicht wirklich in diese Kategorie passt. Gero von Randow meint zu dem Artikel: Die Kategorie Sex machte es mir leicht, ich fühlte mich einigermaßen sicher, und der Sieger-Artikel "Deep Throat" gehörte auch zu meinen Favoriten, auch wenn ich ihn zu lang und unangemessen bebildert fand, denn die Illustrationen gaben eben jenen Schlüsselreiz, dessen kommerzielle Ausbeutung der Text doch kritiserte. Ein Rezept, das im Journalismus leider gang und gebe ist.

Die Kritik werde ich mir zu Herzen nehmen, denn das Rezept ist tatsaechlich gang und gebe im Journalismus. Auch bei mir. Obwohl ich vielleicht anfuegen darf, dass die Bilder sehr bewusst gewaehlt und mit den Untertiteln versucht wurde eine Paradoxe zu implimentieren.

Gero von Randow meint abschliessend zur deutschsprachigen Blogg Kultur: Deutsche Blogs können qualitativ mit dem, was aus den USA kommt, nur in Ausnahmefällen mithalten. Muessen sie das? Sicher nicht. Es ist nur gut, dass europaeische & deutschsprachige Bloggs ihre eigene kulturelle Sprache und Qualitaet entwickeln und sich von der amerikanischen Blogg Kultur nicht beinflussen laesst. Das waere ja in der Tat nicht der Sinn.

Der ZEIT & BLOG.DE moechte ich an dieser Stelle herzlich danken, dass sie es der Blogg Gemeinde ermoeglicht haben sich zu messen um so auch einer Weiterentwicklung des jungen Mediums beizutragen.

Den JurorInnen ein herzliches Dankeschoen dass Deep Throat, trotz den Maengeln, das Rennen gemacht hat. Das freut...

Den vielen LeserInnen & neuen Blogfreunden die taeglich auf journalismus-nachrichten von heute vorbeischauen und sinnvolle, kritische Anmerkungen hinterlassen ein grosses Dankeschoen. Dem Twoday Team & allen seinen Bewohnern ein herzliches dankeschoen fuer den Support und die spontane Hilfe. Insbsondere Jan Soefjer ein spezieller dank, der viel dazu beigetragen hat, dass mein Blogg uebersichtlicher wurde.

Ich geh jetzt wieder Fish'n'Chips essen...

Den weiteren Gewinnern herzliche Gratulation:

Auf der Spur von Reich und Arm
Fürsorge: zwischen Aufopferung und Selbstverwirklichung

In vielen Zeitungsartikeln und Reportagen wird zur Zeit wieder einmal diskutiert, wie junge Frauen heute zum Feminismus und zur Vereinbarkeit von Kind und Karriere stehen. Kein Gehör findet in diesen Diskussionen eine Gruppe von jungen Frauen, die gar nicht einmal sehr klein ist: die Mütter von chronisch kranken und/oder behinderten Kindern. [» ganzen Artikel lesen ...]


Woran werden die Deutschen morgen glauben?
Im Interview: Der Fußballgott


Millionen Schaulustige beteiligten sich am Morgen an den Trauerfeierlichkeiten von Papst Johannes Paul II. Neben den Staatsgästen aus aller Welt, darunter auch Visagott Joschka I. und Kriegsgott George II., zeigte sich dem Heiligen Vater zu Ehren auch der Fußballgott mal wieder der Weltöffentlichkeit... [»ganzen Artikel lesen ...]


Über die Lust am Essen
Ungarischer Almanach


Auch die Ungarn nennen die an Nachrichten arme Ferienzeit in den heißen Sommermonaten "Sauregurkenzeit" (uborkaszeszon). Im Gegensatz zu unseren Breiten ist im magyarischen Tiefland aber auch das Brauchtum, von dem sich der Namen herleitet, noch lebendig. [» ganzen Artikel lesen ...]


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sendenStephan Fuchs: Gewinner des "ZEIT"-Blogging-Wettbewerbs!

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sfux - 9. Jul, 20:36 Article 1570x read
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brigitte - 10. Jul, 12:53

ich gratuliere :-)

7an - 11. Jul, 01:42

Oh, eigentlich wollte ich nur gratulieren und jetzt sehe ich, dass sogar mir noch gedankt wurde. Danke danke :)

TrueMedia - 11. Jul, 20:38

Wir hatten nicht gedacht, dass Ihr Euch am Tag der Terror-Anschläge – oder vorher – in London aufhieltet, sondern am Strand von Brighton faul in der Sonne herumlungern würdet. Deshalb blieben auch wir gelassen und passten uns damit wohl von den britischen Behörden ausgerufenen Gelassenheit an. Oops! Doch es ist immer wieder erstaunlich, welche Vorahnungen sich manchmal in krasse Ereignisse verwandeln. Herzlichen Glückwunsch zur Vorahnung, den gesammelten Eindrücken und zur Blogger-Auszeichnung.

Empfehlung: Trafficking.ch / Menschenhandel in der Schweiz

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