i-notes
Lukas Vogelsang - Nun ist der Hund draussen: 8.7 Millionen will die Stadt Bern - sprich der Kultursekretär und seine Mannschaft - zusätzlich politisch im neuen Kulturkonzept festnageln.
Das mag auf den ersten blick super klingen. Die begleitenden Worte sind dementsprechend nachdrückliche Pharsen, die erst mal beeindrucken. aber eben, nicht alles was glänz ist gold.
Am Inhalt und an der Vision fehlt es noch immer. Da mag auch das Geld nicht darüber hinwegtäuschen. Die Positionierung reicht von Tanz zu Jazz und will eigentlich alles - nur nicht sich festlegen. die schwindenden Zuschauerzahlen bei vielen Veranstaltern werden nicht mitgerechnet, aber dafür "eventitis" überall.
Die Feststellung, dass wenn man die Leute anständig bezahlen kann, vielleicht auch mal eine Spitzenleistung hervortritt - so der Kultursekretär Christoph Reichenau in der Zeitung "Bund" - zeigt, dass was bisher geboten, qualitativ nicht ausgereicht hat. Geld ändert den Inhalt nicht. Visionen kommen nicht durch Geld - und wenn Geld im spiel ist, so wird es eine kommerzielle, wirtschaftliche Angelegenheit.
Doch statt eine Eigenbewirtschaftung zu fördern und die Kultur als Gesellschaftsreflektierendes Instrument zu erkennen, wird sie eingekauft und monopolisiert. Wer zahlt hat zu sagen. Die Stadt Bern würde - falls dieses Konzept angenommen wird - jegliches privates Sponsoring verunnötigen. Wer soll sich für Kultur noch einsetzen, wenn die Stadt Bern Hauptsponsor ist? Und dann wird nur noch bezahlt, was der Abteilung kulturelles in den Kram passt. Sie wird entscheiden, was Kultur ist.
Die Stadt übernimmt mehr und mehr eine Machtrolle in Sachen Kultur. Die gesamte Kulturinformation will sie koordinieren, das Geld und es bestehen auch Ansätze und Ideen, die kulturlokale zentral zu managen. keine gute Prognose, denn die Vielfalt und die kraft in Berns kultureller Einzigartigkeit liegt nicht im Geld und im Monopol - im Gegenteil. Was in 25 Jahren aufgebaut wurde und funktionierte könnte tief im Hochwasser enden.
Kultur ist auch macht. Ich bin - obwohl wir ebenfalls von dem Mehrgeld profitieren könnten - nicht für eine Lösung mit mehr Geld. Die Zeit ist nicht richtig dafür. Und meine zentrale Frage lautet auch: braucht Bern so viel Kultur?
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Das mag auf den ersten blick super klingen. Die begleitenden Worte sind dementsprechend nachdrückliche Pharsen, die erst mal beeindrucken. aber eben, nicht alles was glänz ist gold.
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Die Feststellung, dass wenn man die Leute anständig bezahlen kann, vielleicht auch mal eine Spitzenleistung hervortritt - so der Kultursekretär Christoph Reichenau in der Zeitung "Bund" - zeigt, dass was bisher geboten, qualitativ nicht ausgereicht hat. Geld ändert den Inhalt nicht. Visionen kommen nicht durch Geld - und wenn Geld im spiel ist, so wird es eine kommerzielle, wirtschaftliche Angelegenheit.
Doch statt eine Eigenbewirtschaftung zu fördern und die Kultur als Gesellschaftsreflektierendes Instrument zu erkennen, wird sie eingekauft und monopolisiert. Wer zahlt hat zu sagen. Die Stadt Bern würde - falls dieses Konzept angenommen wird - jegliches privates Sponsoring verunnötigen. Wer soll sich für Kultur noch einsetzen, wenn die Stadt Bern Hauptsponsor ist? Und dann wird nur noch bezahlt, was der Abteilung kulturelles in den Kram passt. Sie wird entscheiden, was Kultur ist.
Die Stadt übernimmt mehr und mehr eine Machtrolle in Sachen Kultur. Die gesamte Kulturinformation will sie koordinieren, das Geld und es bestehen auch Ansätze und Ideen, die kulturlokale zentral zu managen. keine gute Prognose, denn die Vielfalt und die kraft in Berns kultureller Einzigartigkeit liegt nicht im Geld und im Monopol - im Gegenteil. Was in 25 Jahren aufgebaut wurde und funktionierte könnte tief im Hochwasser enden.
Kultur ist auch macht. Ich bin - obwohl wir ebenfalls von dem Mehrgeld profitieren könnten - nicht für eine Lösung mit mehr Geld. Die Zeit ist nicht richtig dafür. Und meine zentrale Frage lautet auch: braucht Bern so viel Kultur?


sfux - 19. Sep, 12:43 Article 1312x read