Blick: «Die Angst vor dem Katzenmörder»
Sonja Wenger - «Geld ist mir wichtig. Geld bedeutet Schuhe», sagte – etwas verkürzt – «Deutschlands berühmteste TV-Blondine» Sonya Kraus kürzlich im grossen «Blick»-Interview. Welche universelle Wahrheit hier aus dem Munde der Moderatorin von «Talk,Talk,Talk» spricht! Obwohl bei näherem hinsehen, Pardon: nachdenken, durchaus Zweifel angebracht sind, ob Kraus mit ihrer Aussage dasselbe gemeint haben könnte, wie wenn eine Markthändlerin in Somalia diese Worte gesprochen hätte.
Aber egal. Denn sie hätte das natürlich nie so gesagt, die Markthändlerin. Ihre Worte währen gewesen: «Geld ist mir wichtig. Geld bedeutet, ich kann meine Kinder ernähren». Aber eben. Alles nur eine Frage des Standpunktes.
Apropos Standpunkt. Der «Spiegel» liebt es, aber auch andere Revolverblätter üben sich in der simplen Kunst der Diffamierungskampagnen. Und wirklich: einfacher geht es nicht, das beweist uns mit schöner Regelmässigkeit der «Blick». So begann es Ende Januar mit einer simplen Schlagzeile: «Im Aargau fressen sie Büssis». Mehr brauchte es nicht, um eine Lawine empörter, schockierter, ja besorgter Bürger- Innen auf den Plan zu rufen.
Schon Tags darauf ging es deshalb weiter mit dem Titel «die Angst vor dem Katzenmörder» und O-Tönen aus der Bevölkerung wie: «Büssis essen klingt für mich einfach krank.
Die Tiere können sich nicht wehren». Aha. Was auf dieses Niveau folgte, darf sich dann jeder selbst ausdenken: Die lokalen chinesischen Restaurants wurden aufgelistet, eine Facebook- Gruppe «Jagt-die-Büssi-Fresser-und-geht-ihnen- an-die-Gurgel» gegründet, der «Blick»- Chef rieb sich darauf hämisch grinsend die blutbesudelten Hände und trieb seine Schreiberlinge zu immer mehr an, bis diese erschöpft aufgaben und sich fortan dem Schreiben von Kindermärchen widmen. Oder waren es Drehbücher für Splatter-Filme? Egal. Auch das wieder nur eine Frage des Standpunktes.
Oh, und nicht zu vergessen: In den Nachwehen der Affäre Büssimörder lancierte die SVP erfolgreich eine Initiative, die für Katzenfresser lebenslanges Exil auf dem französischen Mururoa-Atoll fordern – denn mit der extremen Rechten Frankreichs verstehen sie sich gerade so gut. Und da die Rechten sowieso bei den nächsten Wahlen das Weichei Nicolas Sarkozy ablösen, wird die Umsetzung der Deportationen ein Klacks.
Das alles wegen einer simplen Schlagzeile! Deshalb gilt «Quidquid agis, prudenter agas et respice finem» – «Was auch immer du tust, handle klug und bedenke das Ende». Oder wie es Peter Schmid aus Obernau in der «Blick»- Debatte so schön ausdrückte: «Sollte meiner Katze etwas passieren, gibt es Selbstjustiz!»
Aber egal. Denn sie hätte das natürlich nie so gesagt, die Markthändlerin. Ihre Worte währen gewesen: «Geld ist mir wichtig. Geld bedeutet, ich kann meine Kinder ernähren». Aber eben. Alles nur eine Frage des Standpunktes.
Apropos Standpunkt. Der «Spiegel» liebt es, aber auch andere Revolverblätter üben sich in der simplen Kunst der Diffamierungskampagnen. Und wirklich: einfacher geht es nicht, das beweist uns mit schöner Regelmässigkeit der «Blick». So begann es Ende Januar mit einer simplen Schlagzeile: «Im Aargau fressen sie Büssis». Mehr brauchte es nicht, um eine Lawine empörter, schockierter, ja besorgter Bürger- Innen auf den Plan zu rufen.
Schon Tags darauf ging es deshalb weiter mit dem Titel «die Angst vor dem Katzenmörder» und O-Tönen aus der Bevölkerung wie: «Büssis essen klingt für mich einfach krank.
Die Tiere können sich nicht wehren». Aha. Was auf dieses Niveau folgte, darf sich dann jeder selbst ausdenken: Die lokalen chinesischen Restaurants wurden aufgelistet, eine Facebook- Gruppe «Jagt-die-Büssi-Fresser-und-geht-ihnen- an-die-Gurgel» gegründet, der «Blick»- Chef rieb sich darauf hämisch grinsend die blutbesudelten Hände und trieb seine Schreiberlinge zu immer mehr an, bis diese erschöpft aufgaben und sich fortan dem Schreiben von Kindermärchen widmen. Oder waren es Drehbücher für Splatter-Filme? Egal. Auch das wieder nur eine Frage des Standpunktes.
Oh, und nicht zu vergessen: In den Nachwehen der Affäre Büssimörder lancierte die SVP erfolgreich eine Initiative, die für Katzenfresser lebenslanges Exil auf dem französischen Mururoa-Atoll fordern – denn mit der extremen Rechten Frankreichs verstehen sie sich gerade so gut. Und da die Rechten sowieso bei den nächsten Wahlen das Weichei Nicolas Sarkozy ablösen, wird die Umsetzung der Deportationen ein Klacks.
Das alles wegen einer simplen Schlagzeile! Deshalb gilt «Quidquid agis, prudenter agas et respice finem» – «Was auch immer du tust, handle klug und bedenke das Ende». Oder wie es Peter Schmid aus Obernau in der «Blick»- Debatte so schön ausdrückte: «Sollte meiner Katze etwas passieren, gibt es Selbstjustiz!»
sfux - 21. Mär, 21:10 Article 1296x read