Der Mauerfall 1989, Wolf Biermann und Michail Gorbatschow, eine Spendensammlung die nicht stattfand, und neue Mauern
Dr. Alexander von Paleske ----- 8.11. 2014 ------
Wolf Biermann, eingeladen zur Feierstunde im Bundestag anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls, liess eine Spendendose, nein, einen Spendenkübel im Bundestag herumreichen: Spenden für die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF). Eine Organisation, die an vorderster Front in Westafrika gegen die Ausbreitung der Ebola-Epidemie kämpft.
Gleichzeitig ein Aufruf, die Mauern des Desinteresse an der Tragödie dort und in anderen Teilen Afrikas, wie dem Südsudan, niederzureissen.
Schliesslich ein Aufruf an die Politiker, endlich mehr medizinisches Personal und Hilfsleistungen bereitzustellen, gerade auch im Hinblick auf die lächerliche Hilfe, die Deutschland bisher geleistet hat.
Keine Spendensammlung
Die Spendensammlung fand natürlich nicht statt, Wolf Biermann sang auch kein Lied über die von der Ebola-Epidemie betroffenen Familien, und die vielen Tragödien, die sich dort abspielen. Er rechnete stattdessen mit der Partei Die Linke ab.
Es war die „Rache des kleinen Mannes“, mit der Biermann der Nachfolgeorganisation der SED, die ihn 1976 aus der DDR ausgebürgert hatte, eins auswischen wollte..

Wolf Biermann ...Eklat im Bundestag.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Einen Eklat hat er damit herbeigeführt, ein folgenloser Eklat allerdings, der vor allem Schadenfreude bei den Abgeordneten der anderen Parteien hervorrief.
.
Wolf Biermann hat einstmals gute aufklärerische Lieder gesungen, aber er ist mittlerweile ein Relikt aus einer anderen Zeit, das sich bestenfalls noch zu einem Eklat eignet, nicht mehr. So begrüsste er auch den Einmarsch der USA in den Irak im Jahre 2003 und kritisierte, dass Deutschland und Frankreich nicht zur "Koalition der Willigen" seinerzeit gehörten. .
Auch Gorbatschow in Berlin
Michail Gorbatschow, der 1989 die sowjetischen Truppen in den Kasernen der DDR hielt, und die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte, ist auch ein Mann aus einer vergangenen Zeit, noch einige Jahre älter als Biermann, auch er kam nach Berlin zu den Feiern.

Michail Gorbatschow heute ......Abrechnung mit der Politik des Westens. Screenshot: Dr. v.Paleske
Der ehemalige Chef der KPdSU labte sich nicht an den Sympathien, die er in Deutschland nach wie vor geniesst, sondern er rechnete mit der Politik des Westens gegenüber Russland ab. Nein, er rechnete nicht nur mit dieser Politik ab, sondern er forderte dazu auf, baldmöglichst an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Er sagte:
„Europa und die internationale Politik haben den Test der Erneuerung nicht bestanden. Die Welt steht am Rande eines neuen Kalten Krieges. Einige sagen, er hat bereits begonnen, In den letzten Monaten hat sich ein "Zusammenbruch des Vertrauens" vollzogen.
Der Westen und insbesondere die USA haben ihre Versprechen nach der Wende von 1989 nicht eingehalten. Stattdessen habe man sich zum Sieger des Kalten Krieges erklärt. Den Politikern im Westen sind Euphorie und Triumphalismus zu Kopfe gestiegen. Sie haben Russlands Schwäche ausgenutzt und das Monopol auf Führung in der Welt erhoben.
Bereits in den 1990er Jahren hat der Westen begonnen, im Verhältnis zu Russland das Vertrauen zu untergraben, das die friedliche Revolution in Deutschland und in Mittel-Osteuropa möglich gemacht hat: Die Nato-Erweiterung, Jugoslawien und vor allem das Kosovo, Raketenabwehrpläne, Irak, Libyen, Syrien"Und wer leidet am meisten unter der Entwicklung? Es ist Europa, unser gemeinsames Haus.
Die Ereignisse der vergangenen Monate sind die Konsequenzen aus einer kurzsichtigen Politik, die darauf abzielt, vollendete Tatsachen zu schaffen und die Interessen des Partners zu ignorieren"
Der ehemalige Bundesaussenminister Hans Dietrich Genscher, der aus Gesundheitsgründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, forderte ebenfalls zu Verhandlungen auf.
Neue Mauer hochgezogen
Die westlichen Politiker haben eine neue Mauer in den Köpfen hochgezogen: an der Westgrenze Russlands gelegen.
Die ukrainische Regierung will eine Mauer ähnlich der Berliner Mauer dort errichten.
25 Jahre nach dem Mauerfall werden neue Mauern hochgezogen.
Während ein neuer Kalter Krieg bereits Realität ist, droht daraus ein weit grösserer Konflikt zu werden.
Alte Männer mit aktuellen Botschaften
Es sind die alten Fahrensmänner der Zeit des Umbruchs wie Gorbatschow, Genscher und Helmut Schmidt, die immer noch eine hochaktuelle Botschaft haben, die zur Vernunft mahnen. Dass sie Gehör finden, ist eher zweifelhaft.
Biermanns Balladen jedenfalls haben keine positiven, in die Zukunft gerichtete Botschaften mehr, auch nicht die Forderung der Grünen, vermehrt die Bundeswehr zu Kriegseinsätzen ins Ausland zu schicken.
Ukraine: der Krieg rückt näher
Genscher und Fischer – zwei ehemalige Aussenminister zum Neuen Kalten Krieg mit Russland
Wolf Biermann, eingeladen zur Feierstunde im Bundestag anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls, liess eine Spendendose, nein, einen Spendenkübel im Bundestag herumreichen: Spenden für die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF). Eine Organisation, die an vorderster Front in Westafrika gegen die Ausbreitung der Ebola-Epidemie kämpft.
Gleichzeitig ein Aufruf, die Mauern des Desinteresse an der Tragödie dort und in anderen Teilen Afrikas, wie dem Südsudan, niederzureissen.
Schliesslich ein Aufruf an die Politiker, endlich mehr medizinisches Personal und Hilfsleistungen bereitzustellen, gerade auch im Hinblick auf die lächerliche Hilfe, die Deutschland bisher geleistet hat.
Keine Spendensammlung
Die Spendensammlung fand natürlich nicht statt, Wolf Biermann sang auch kein Lied über die von der Ebola-Epidemie betroffenen Familien, und die vielen Tragödien, die sich dort abspielen. Er rechnete stattdessen mit der Partei Die Linke ab.
Es war die „Rache des kleinen Mannes“, mit der Biermann der Nachfolgeorganisation der SED, die ihn 1976 aus der DDR ausgebürgert hatte, eins auswischen wollte..

Wolf Biermann ...Eklat im Bundestag.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Einen Eklat hat er damit herbeigeführt, ein folgenloser Eklat allerdings, der vor allem Schadenfreude bei den Abgeordneten der anderen Parteien hervorrief.
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Wolf Biermann hat einstmals gute aufklärerische Lieder gesungen, aber er ist mittlerweile ein Relikt aus einer anderen Zeit, das sich bestenfalls noch zu einem Eklat eignet, nicht mehr. So begrüsste er auch den Einmarsch der USA in den Irak im Jahre 2003 und kritisierte, dass Deutschland und Frankreich nicht zur "Koalition der Willigen" seinerzeit gehörten. .
Auch Gorbatschow in Berlin
Michail Gorbatschow, der 1989 die sowjetischen Truppen in den Kasernen der DDR hielt, und die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte, ist auch ein Mann aus einer vergangenen Zeit, noch einige Jahre älter als Biermann, auch er kam nach Berlin zu den Feiern.

Michail Gorbatschow heute ......Abrechnung mit der Politik des Westens. Screenshot: Dr. v.Paleske
Der ehemalige Chef der KPdSU labte sich nicht an den Sympathien, die er in Deutschland nach wie vor geniesst, sondern er rechnete mit der Politik des Westens gegenüber Russland ab. Nein, er rechnete nicht nur mit dieser Politik ab, sondern er forderte dazu auf, baldmöglichst an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Er sagte:
„Europa und die internationale Politik haben den Test der Erneuerung nicht bestanden. Die Welt steht am Rande eines neuen Kalten Krieges. Einige sagen, er hat bereits begonnen, In den letzten Monaten hat sich ein "Zusammenbruch des Vertrauens" vollzogen.
Der Westen und insbesondere die USA haben ihre Versprechen nach der Wende von 1989 nicht eingehalten. Stattdessen habe man sich zum Sieger des Kalten Krieges erklärt. Den Politikern im Westen sind Euphorie und Triumphalismus zu Kopfe gestiegen. Sie haben Russlands Schwäche ausgenutzt und das Monopol auf Führung in der Welt erhoben.
Bereits in den 1990er Jahren hat der Westen begonnen, im Verhältnis zu Russland das Vertrauen zu untergraben, das die friedliche Revolution in Deutschland und in Mittel-Osteuropa möglich gemacht hat: Die Nato-Erweiterung, Jugoslawien und vor allem das Kosovo, Raketenabwehrpläne, Irak, Libyen, Syrien"Und wer leidet am meisten unter der Entwicklung? Es ist Europa, unser gemeinsames Haus.
Die Ereignisse der vergangenen Monate sind die Konsequenzen aus einer kurzsichtigen Politik, die darauf abzielt, vollendete Tatsachen zu schaffen und die Interessen des Partners zu ignorieren"
Der ehemalige Bundesaussenminister Hans Dietrich Genscher, der aus Gesundheitsgründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, forderte ebenfalls zu Verhandlungen auf.
Neue Mauer hochgezogen
Die westlichen Politiker haben eine neue Mauer in den Köpfen hochgezogen: an der Westgrenze Russlands gelegen.
Die ukrainische Regierung will eine Mauer ähnlich der Berliner Mauer dort errichten.
25 Jahre nach dem Mauerfall werden neue Mauern hochgezogen.
Während ein neuer Kalter Krieg bereits Realität ist, droht daraus ein weit grösserer Konflikt zu werden.
Alte Männer mit aktuellen Botschaften
Es sind die alten Fahrensmänner der Zeit des Umbruchs wie Gorbatschow, Genscher und Helmut Schmidt, die immer noch eine hochaktuelle Botschaft haben, die zur Vernunft mahnen. Dass sie Gehör finden, ist eher zweifelhaft.
Biermanns Balladen jedenfalls haben keine positiven, in die Zukunft gerichtete Botschaften mehr, auch nicht die Forderung der Grünen, vermehrt die Bundeswehr zu Kriegseinsätzen ins Ausland zu schicken.


onlinedienst - 8. Nov, 20:54 Article 3500x read
Da fehlt noch was: Ärzte ohne Grenzen (MSF). Eine Organisation, die an vorderster Front in Syrien für Regime Change durch Krieg kämpft. Der Chef, Bernard Kouchner, ein radikal-zionistischer Kriegstreiber."
Kouchner Chef?
Kouchner geriet mit dem Direktor von MSF Claude Malhuret in Meinungsverschiedenheiten, trat 1980 aus der MSF aus, und gründete die Organisation "Ärzte der Welt" - das war bereits vor 34 Jahren. Ihr Kommentar ist eine glatte Fehlinformation.
http://www.doctorswithoutborders.org/news-stories/press-release/dr-bernard-kouchner-and-msf-clarification
Das gilt auch für die Haltung von MSF zum Syrienkonflikt
Dr. v. Paleske